Der Aussie-Klönschnack Thread - Teil 2

  • Eine sehr interessante Diskussion! Ich bin mittlerweile so weit, dass ich sage: Gesundheit und Charakter sind einfach alles!

    Ich habe hier den schönsten Hund der Welt.Ich finde ihn perfekt. ABER: Er hat nen scheiß Charakter und ist gesundheitlich ne Katastrophe. Toll. Was habe ich davon? Seine Aufzucht war liebevoll und er ist schön. Toll. Davon kann ich mir ein Eis kaufen.

    Ich habe hier einen Hund, der alles, immer und immer wieder diskutiert. Der alles immer nur hinterfragt, der jagen geht, der gerne Polizei spielt und am liebsten jeden Tag nen Hund vermöbeln würde, weil es ihm Spaß macht. Er steigert sich sehr gern in Dinge rein und veräppelt einen fast den ganzen Tag. Er hat so einige gesundheitliche Baustellen, die bei einem zu langen Rücken und einer mittelschweren Durchtrittigkeit anfangen.

    Ständig muss der Hund geschont werden, es muss irgendwas gemacht und untersucht werden.

    Gut. Milo hat keine Papiere. Aber ich bin mir sicher, dass ich so einen Hund auch mit Papieren haben könnte.

    Ich habe mittlerweile tatsächlich Angst, dass mir das so noch einmal passiert. Dass ich noch einmal mit einem 6 Jahre alten Hund dastehe und mich frage, was ich mit dem jetzt noch machen darf und kann. Das ist in meinen Augen eine volle Katastrophe.

    Von mir aus ist dann halt der nächste Hund plüschig und von mir aus hat er zu große Ohren oder komisches Fell. Mir ist das echt einfach nur noch egal. Ich möchte einen gesunden Hund, der sich nicht in irgendetwas reinsteigert und gerne mit mir arbeitet. Der einfach dabei sein kann und alles mitmachen kann, was ich gerne mit ihm machen würde. Der hüten kann, der aber auch nicht völlig neben sich steht, wenn er dann auch noch dazu Agi machen "muss". Der das aushält und mitmacht und der das gerne macht. Ich bin absolut bereit mich auf meinen Hund einzustellen. Aber ich möchte einfach nie wieder so einen komplizierten und gesundheitlich schlechten Hund haben. Das machen meine Nerven nicht 20 Mal mit.

  • ohje der arme Bub! Das mit den gesundheitlichen Baustellen kenne ich ja vom Mexx ... Der ist an sich zwar für sein Alter sehr fit, aber das liegt auch an seinem positiven, aktiven Gemüt.
    Bei allen außergewöhnlichen Krankheiten hat der Bub nämlich hier geschrien von einer Stoffwechselstörung über epi bis hin zu den abgefahrensten Infektionen.

    Daher unterschreib ich das voll und ganz, Hauptsache gesund (und wesensfest usw, das Wesen ist bei Mexx zum Glück so, wie ich es mir vorstelle) und alles andere kommt frühestens an zweiter stelle!

    Diese ständigen Sorgen um den Hund schon in jungen Alter machen echt keinen spaß...

    Edit: und Mexx hat Papiere ...

  • Auch ich muss sagen, ich liebe meinen Hund abgöttisch. Er ist für mich der schönste und beste Hund auf Erden, aber bei einem weiteren so ein unsicheren, unsouveränen und vor allem neurotischen Hund geb ich mir die Kugel. Wirklich.

    Auch gesundheitlich haben wir gefühlt schon einen Kleinwagen gekauft, der sich durchaus noch zu einem stattlichen Range Rover auswachsen könnte (man weiß ja nie...). Alleine letztes Jahr wegen ungeklärten, andauernden Lahmheiten waren wir beim Röntgen (mehrmals), beim CT, beim MRT, beim Ultraschall, bei der Physio und Osteo...Probleme kommen in gesundheitlicher Form aber sicherlich auch durch den Rücken, der ist nämlich viel zu lang, da passt einfach nichts so richtig zusammen.

    Deswegen ist aber trotzdem nicht alles schlecht, denn einige Eigenschaften sind genau so, wie ich mir das vorgestellt habe. Samson ist zum Beispiel überaus sportlich, (egal was), agil und hat auch auf alles Lust. Er wäre mir genau richtig reserviert, wenn da nicht seine Unsicherheit wäre, die die eigentlich gewünschte Eigenschaft leider zunichte macht. Er ist sensibel für Stimmungen und achtet sehr genau auf mich - im Notfall würde er sein letztes Fell für mich geben. Seine Trieblage ist manchmal ein bisschen übereifrig, aber gut händelbar, für mich genau richtig. Mit anderen Hunden kommt er gut aus, jagen tut er gar nicht und die Erziehung war ein Kinderspiel.

  • ich hoffe das kam auch bei mir nicht falsch rüber - ich liebe diesen Hund über alles! (Du weißt das ja Jana :P ) Er ist nicht nur schlecht - und viele Dinge an ihm mag ich auch.

    Ich habe mit Milo sehr, sehr viele Dinge über Hundeerziehung und auch über mich gelernt. Aber wenn mich Menschen fragen, ob Milo ihre Hündin decken dürfte, dann raste ich fast aus. Gerade wenn sie ihn kennen. Bei aller liebe - diesen Hund braucht man nicht zwei mal - und auch nicht 8 mal. Wenn Menschen dann sagen, dass sie die Herausforderung lieben... dann hört es bei mir echt auf. Anscheinend produzieren einige Menschen echt auf Teufel komm raus Hunde. Hauptsache verkaufen.

    Darum weiß ich auch nicht, ob ich jemals züchten könnte. Weil es einfach nicht perfekt geht... Und ist weiß nicht, ob ich wüsste, wo ich da meine Abstriche machen würde. Aber ich könnte mich eh nicht von den Welpen trennen. Und wäre ich der Rüdenbesitzer, würde ich wahrscheinlich keine Hündin gut genug finden oder so.
    Aber wer weiß. Vielleicht kommt ja auch alles anders. Momentan bin ich durch Milo glaube ich einfach zu geschädigt :P

  • Ich kann das so gut nachvollziehen... Nochmal so eine Kandidatin wie Linnea, und das wärs mit meiner Hunde"karriere". Gesundheitlich ist sie zwar gut, aber dafür Charakterlich eine einzige Dauerbaustelle... was haben wir schon für Massen an Geld für Trainer und Hundeschule ausgegeben, damit wir überhaupt in der Lage sind, ein halbwegs normales Leben mit diesem Hund zu führen. Klar, einige Probleme waren definitiv auch selbst verschuldet. Aber es gibt einfach genug Hunde, wo diese Fehler unsererseits nicht so massive Folgen gehabt hätten.
    Der nächste darf hier gerne eine totale Schlafmütze sein :D Hauptsache nicht wieder so durchgeknallt und kopflos wie Linnea...

  • Puhh liest sich alles schon sehr heftig und es tut mir ein bisschen weh, zu lesen, dass so viele gesundheitliche Probleme da sind und Wesensschwäche echt oft ein Thema ist.

    Ich hatte mit meinen Aussies bisher wirklich wirklich Glück.
    Joy war ein Traum. Ein ausgeglichener, wunderbarer Aussie, der sein letztes Hemd für einen gegeben hätte. Ein Verlassbegleiter, ein Seelchen und ein echter Freund für uns Kinder. Nicht so viel PS, aber einfach ein Hund zum Glücklichwerden und Spaß haben. Sie hatte zwar im Alter ihre gesundheitlichen Zipperlein, aber das war im normalen Bereich.

    Tex hat keine Papiere, hat aber ein top Wesen und ist bisher pumperlgesund. Bis auf einen Schnupfen hatte er nie was. Gestern hat er das erste Mal in seinem Leben gelahmt. Heute wieder nicht mehr. Er hat sich wohl nur vertreten oder doof bewegt. Die Schrecksekunde war da, aber jetzt kann ich aufatmen.

    Ich bin sehr sehr glücklich mit ihm aber ihn zu kaufen war jugendliche Dummheit. Das würde ich so nie wieder machen. Ich hatte wirklich Glück, denn er ist ein wundervoller, souveräner Verlasshund mit Nerven aus Drahtseilen. Hätte aber auch anders ausgehen können. Ich bin jeden Tag dankbar dafür, dass ich mich mit dem Kauf nicht in die Nesseln gesetzt habe. Er ist zwar keine Sportskanone, aber dafür überdreht er auch nicht und ist im Alltag sehr leichtführig. besonders für einen unkastrierten Rüden. Mitmachen tut der eigentlich trotzdem alles und Streit anfangen kennt der gar nicht.

    Bliss ist noch jung und noch lange nicht erwachsen, aber war eigentlich schon immer sehr easy zu handeln für einen jungen Aussie. Das war mir teilweise schon unheimlich, wie problemfrei die als sehr junger Hund war. Wenn die im Kopf fertig ist, wird das ein toller Hund. Überdreht nicht, arbeitet aber eifrig, ist sehr leicht erziehbar. Zwar mag sie nicht jeden Hund, aber ich denke das liegt auch daran, dass die nach der Abgabe bei den Vorbesitzern bis zum 6. Lebensmonat kaum Kontakt zu Fremdhunden hatte. Mit Hunden die sie kennt und die sie einschätzen kann, geht sie nämlich sehr souverän um und ist sehr sozialkompetent. Ich hoffe einfach, dass sie das in ihrer Reife irgendwann auch auf Fremdhunde übertragen kann. Bis dahin arbeiten wir daran, dass sie Hunde ignorieren lernt und das klappt Schritt für Schritt aufgrund ihrer guten Trainierbarkeit auch sehr gut.

    Ich hatte wirklich Glück bisher und habe immer eigentlich irgendwie immer genau das bekommen, was ich mir vor dem Kauf vorgestellt habe. Aber eure Berichte bestätigen einfach, was ich mir selbst immer denke: Ein guter Hund hat keine Optik. Gerade beim Aussie, der leider äußerlich sehr attraktiv ist.

  • Ich bin sehr sehr glücklich mit ihm aber ihn zu kaufen war jugendliche Dummheit. Das würde ich so nie wieder machen. Ich hatte wirklich Glück, denn er ist ein wundervoller, souveräner Verlasshund mit Nerven aus Drahtseilen. Hätte aber auch anders ausgehen können. Ich bin jeden Tag dankbar dafür, dass ich mich mit dem Kauf nicht in die Nesseln gesetzt habe. Er ist zwar keine Sportskanone, aber dafür überdreht er auch nicht und ist im Alltag sehr leichtführig.

    Das würde ich für mich und Shawnee genau so unterschreiben. :gut: Der hat zwar Papiere (VDH), aber mit dem, was ich heute über Aussiezucht weiß, würde ich ihn nicht noch mal kaufen.

    Myrddin habe ich so ausgesucht, wie das hier viele schreiben: Optik erst mal egal, hauptsache gesund und wesensfest und das Ganze von einem Züchter, der Wert auf "Arbeit"/Sport/was-auch-immer legt und ehrlich über die Stärken und Schwächen seiner Hunde aufklärt. So sehr ich Shawnee mag, den Unterschied zwischen den beiden merkt man ganz deutlich – und einen "Myrddin-artigen" Aussie würde ich jederzeit wieder nehmen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!