Nackthunde,Qualzucht?
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Zur Alopezie speziell hab ich hier etwas von einem Berner Professor, der damit forscht. Ich hatte ihn wegen meiner Kleinen damals angeschrieben und ihm Bilder geschickt.
ZitatSehr geehrte Frau ...,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse an unserer Forschung. Alopezie X nach meiner Definition kommt vor allem bei Spitzen vor, auch wenn in der älteren Literatur der Zwergpudel gelegentlich ebenfalls erwähnt wird. Alopezie X tritt auch eher selten bei weiblichen Tieren auf. Daher vermute ich, dass bei Ihrem Toypudel vielleicht doch ein anderes Problem vorliegt. ...
http://www.vetsuisse.unibe.ch/content/index_ger.html
Damit wollte ich nur noch mal erwähnt haben, dass da nichts in Stein gemeisselt ist und das alles noch ein breit zu erforschendes Gebiet ist und man Krankheit nicht mit Krankheit vergleichen kann. Eine genetische Krankheit, die vermieden wird ist auch etwas ganz anderes, als eine genetische Krankheit, mit der bewusst gezüchtet wird.
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...Und ich wette bei anderen selteneren Rassen gibt es durchaus auch längere Aufzählungen was rassespezifische Dispositionen angeht. - könntest du vielleicht mal kurz nachschlagen Dragonwog?
Natürlich wäre eine Unterteilung in die verschiedenen Pudelgrößen nett gewesen aber abgesehen davon halte ich die Angaben für realistisch- schließlich soll es TÄ bei der Diagnose rassespezifischer Krankheiten helfen.
Ich halte die angesprochenen Benachteiligungen der Nackthunde schon für bedenklich doch ich denke, dass diese Tatsache durch züchterisches Engagement entgegen eines unvollstädigen Gebisses und gegen nackt x nackt Verpaarungen die totale Summe von Defiziten der Rasse so weit schmälern kann, dass sich mit Sicherheit viele nicht so seltene, beliebtere Rassen finden die mehr Defizite haben und die durchaus von einer gewissen Lobby die dahinter steht verteidigt werden.
- nicht das ihr mich falsch versteht den Pudel zähle ich nicht dazu- jedenfalls in seinen normalgroßen Ausführungen.
Das Ganze hat denke ich wenig damit zu tun zu sagen ,,aber Rasse xy ist doch genetisch viel schlimmer dran" sondern daran das man evtl. von der unterbewussten Grundeinstellung nicht unbedingt mit den Nackten sympathisiert. - und ich muss sagen ich mag/mochte sie auch nicht sehr, finde sie hässlich- aber Geschmäcker sind verschieden und nur weil mir meinem subjektivem Empfinden nach die Rasse nicht zusagt heißt es ja nicht, dass sie per se ,,schlecht" sein muss.
Für mich persönlich käme ein Nackthund nie in Frage- aber genauso sieht es auch mit 100erten anderer Rassen aus, weil sie allesamt teilweise in einer Weise gezüchtet werden die ich nicht unterstützen muss.
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Zitat
So, jetzt aber...Rassedispositionen von Chinese Crested und Pudel:
Chines Crested:-Alozepie (haha), produzieren dominates Gen für Hypotrichose, das mit dem Gen für langes Haar kombiniert ist, Tiere, deren Gene für Hypotrichose homozygot (HH) sind, sterben bereits pränatal, persistierende Milchzähne
Pudel: Persistierender Ductucs arteriosus (relatives Risiko Toy: 6,7, Zwerg: 5,9), Endokardiose, Dilatative Kardiomyopathie, Malassezia Dermatitis, Tollwutvakzine induzierte Vaskulitis, Flankenalozepie, Wachstumshormonmangel, Kogenitale Hypotrichose, Farbmutantenalozepie, Primäres Lymphödem, Zink reaktive Dermatose, Granulomatöse Sebadenitis (autosomal rezessiv). Idiopathische chronische ulzerative Blepharitis, Idiopathische sterile moduläre Pannikulitis, Hauttumore, Hypothyreose, Hypoadrenokortizismus (nur Großpudel), Diabetes mellitus, erhöhte Insulinom Inzidenz, Primärer Hypoparathyreoidismus, Speicheldrüsenzysten, Cricopharyngeal Achlasia, Magendilatation, Hämorrhagische Gastroenteritis (Zwerg/Toy), Lobulardisecting Hepatitis, Cholelithiasis, Nichtsphärozytäre hämolytische Anämie (Zwerg), Immunvermittelte hämolytische Anämie, Immunvermittelte Thrombozytopenie, Systematischer Lupus, Willebrandt Krankheit, Hernia inguinalis, Hernia perinalis, mediale Patellaluxation, Femurkopfnekrose (Zwerg/Toy), Multiple Enchodromatose des Zwergpudels, Multiple Epiphysendysplasie des Zwergpudels, Pseudochondroplasie des Zwergpudels, Basalzellentumor, Trichoepitheliom, Pilomatrixoma, Talgdrüsentumore, Lymphosarkom, orales Melanom, Testikulare Neoplasie, Vestibularsyndrom, Kogenitale Taubheit des Zwergpudels, Diskopathien, Lysosomale Speicherkrankheit, Zerebelläre Degeneration beim Zwergpudel, Primäre Epilepsie, Hydrozephalus (häufig beim Toypudel), Narkolepsie, Hypoglykämie (Toy), Demyelisierende Myelopathie, Granulatomatöse Meningoenzephalitis (Zwerg/Toy), Entropium, Karunkel Trichiasis, Aplasie des Tränenpunktes (Zwerg/Toy), Medial canthal pocket syndrome (Großpudel), Keratitis pigmentosa, Mikrokornea, Refraktäres Ulcus cornae, kogenitale subepitheliale geographische Korneadystrophie, Glaukom (Zwerg/Toy), Degernation des Vitreums (Zwerg), Linsenluxation (Toy), PRA, Mikropapille (Zwerg/Toy), Pseudopapillenödem, Ektopischer Ureter (Zwerg/Toy), Trachealkollaps (Zwerg/Toy)
wie hoch war denn jeweils die anzahl der untersuchten patienten, auf denen diese erfassung der rassedispositionen basiert? ich vermute, dass sicherlich mehr pudel in die studie einbezogen wurden als cc. und zwar von jedem der pudel (groß-, klein-, zwerg- und toy-) für sich genommen mehr als cc^^. wie war das mit der wahrscheinlichkeitstheorie: je kleiner die menge an ergebnissen, desto unwahrscheinlich ist der eintritt des ereignisses im zufallsexperiment oder so ähnlich..
außerdem: tollwutvakzine induzierte vaskulitis eine rassedisposition? für mich klingt es eher danach - ach nee halt, es steht ja sogar so da - als dass es sich dabei um eine erworbene, durch äußere einflüsse induzierte erkrankung handelt und wenig mit einer erbbaren prädisposition zu tun hat. ab wann besteht eigentlich eine rassedisposition für ein bestimmtes krankheitsbild? wenn es häufig bei vertretern der rasse beobachtet wird? wenn es sehr häufig bei vertretern der rasse beobachtet wird? wenn ein entsprechendes defektgen gefunden wurde?
und zum schluss: um welches buch handelt es sich noch gleich? das muss ich mir anschauen^^
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Zitat
wie hoch war denn jeweils die anzahl der untersuchten patienten, auf denen diese erfassung der rassedispositionen basiert?
DAS würde mich auch mal interessieren. Denn wenn ich mir die Krankheiten so ansehe, die da beim Pudel aufgeführt sind, dann sind das durchaus sehr viele Krankheiten, die ganz sicher nicht häufiger als bei anderen Rassen vorkommen.
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Mal zum Thema fehlende Zähne:
Wenn ein Hund wirklich nach dem Milchgebiss kaum noch bleibende Zähne hat ist das zwar für den Hund (so er nicht ausschließlich Fleisch in großen Brocken und fleischige Knochen kriegt) in der Regel kein Problem, trotzdem finde ich es nicht richtig.
Dass das bei den Nackthunden bei verantwortungsvoller Zucht nicht so ist wurde hier ja mehrmals gesagt. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass das bei diesen Rassen wohl ein Dauerbrenner bleiben wird, da die Mutation für Haarlosigkeit nunmal mit dem Zahnstatus in welcher Weise auch immer zusammenhängt. Also dass die Züchter da wohl dauerhaft immer gezielt drauf achten müssen.
Ich hab bisher noch nichts gefunden wie diese Mutation in Hinsicht auf die Zähne genau funktioniert. Es scheint ja keine 1 zu 1 Relation zu geben wie z.B. "komplett nackt = komplett zahnlos". Und es scheint ja möglich zu sein durch gezielte Selektion den Zahnstatus trotz Nacktheit zu verbessern.
Zum Thema Vollzahnigkeit generell: Es ist in wissenschaftlichen Kreisen inzwischen ziemlich als Fakt akzeptiert, dass beistimmte Zähne beim Hund phylogenetisch in der Rückbildung begriffen sind, ähnlich wie die Weisheitszähne beim Menschen.
Siehte z.B. hier:
http://irish-terrier.eu/de/forum/viewtopic.php?f=12&t=914
Ich möchte darauf hinweisen, dass die Schreiberin des Eingangspostings, Dr. Irene Sommerfeld-Stuhr, im Bereich Hundezucht, Genetik usw kein ganz kleiner Name ist. Wer sich weiter informieren möchte siehe hier:
http://sommerfeld-stur.at/Wie gesagt, ich sage nicht dass es ok ist zahnlose Hunde zu züchten und finde, dass es bei den Nackthunderassen definitiv eine der Baustellen ist auf die verantwortungsvolle Züchter achten sollten.
Aber wenn da ein paar Prämolaren fehlen oder der hinterste Molar, dann kratzt das den Hund genau gar nicht, es ist kein Mangel und es ist auch nicht unnatürlich, völlig unabhängig von irgendwelchen Nacktmutationen. Insofern finde ich auch den hier genannten Labradorstandart absolut ok und vernünftig.
Warum na mit Hunden mit Zahnfehlern züchtet, mal abgesehen von dem was ich oben geschrieben hab: Leute, ich bitte euch, ein Hund besteht nicht nur aus Zähnen.
Man hat eine tolle Labradorhündin, top Hüfte, top Ellenbogen und worauf man bei diesen Hunden sonst so achten muss, sie hat ein klasse Temprament, die Verwandschaft hat schon tolle Nachzucht geliefert - aber leider fehlt ihr oben rechts der letzte Molar und unten auf beiden Seiten der erste Prämolar?
Das ist ja wohl ein Witz.Nunja.
Ganz abgesehen davon denke ich, so schlimm können z.B. die Xolos oder die Perro sin pelo nicht dran sein. Wenn diese Tiere die letzten Jahrtausende oder auch nur Jahrhunderte in Südamerika als Pariah-Dorfhunde überlebt und sich fortgepflanzt haben, ohne besondere Pflege oder gar tiermedizinische Betreuung (und soweit ich weiß gibt es auf der Halbinsel Jucatan immernoch halbwilde Xolobestände am Rand der Dörfer), dann kann das keine so lebensfeindliche Mutation sein.
Natürlich sind die irgendwo schon durch menschliche Selektion entstanden, aber unter den früheren Lebensbedingunge die trotz Hochkultur wohl kaum von der Ernährung, medizinischen Versorgung und so weiter auf unserem Niveau waren, hätten sich total schwächliche, empfindliche Hunde kaum gehalten.Achja, zu der Sache mit den Resorptionen... wenn man nen naturwissenschaftliche/medizinischen Hintergrund hat sieht man das wohl etwas sachlicher. Ich finde das überhaupt nicht dramatisch. Wie schon jemand schrieb, auch bei normalen Schwangerschaften/Trächtigkeiten werden zig Embryonen resorbiert ohne das man der Hündin was anmerkt.
Es ist ja nicht so, dass da verkrüppelte Welpen bei rumkommen würden oder die Hündin den Stress einer Fehlgeburt hätte.Ich denke das ist eher das befremdliche Aussehen, was hier viele erstmal instinktiv zurückschrecken lässt.
Wenn man es objektiv betrachtet, mit dem Wolf als Normalzustand, ist "gar kein Fell" auch nicht seltsamer als "Fell überall, Fell im gesicht, Fell an den Genitalien, Fell zwischen den Zehen, fell das nie aufhört zu wachsen...".
Ich würde jedenfalls lieber einen Nackthund haben als einen Fellberg den man kämmen und scheren muss, aber das ist wohl einfach Geschmackssache.Achja, übrigens... es gibt nicht nur die "alten" Nackthundrassen sondern seit ein paar Jahrzehnten auch den American Hairless Terrier.
Das ist eine andere Mutation. Die Welpen werden behaart geboren und verlieren die Haare mit einigen Wochen. Dieses Merkmal wird rezessiv vererbt, nicht dominat wie die Nacktheit z.B. beim Xolo. Außerdem geht mit dieser Form der Haarlosigkeit keine Gebissanomalien einher, die Hunde sind in dem Punkt nicht anders als vollbehaarte Artgenossen. -
Danke für deinen ausführlichen Beitrag Marula!
Da du dich scheinbar auch mit den AHT auskennst: weißt du, wie es bei ihnen mit der Haut ist? Ist sie empfindlicher als die der anderen Nackirassen?
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Es gibt Rassen, die begründen sich auf 7 oder 8 Stammväter, da ist praktisch alles mit allem um 30 Ecken verwandt - ein gutes Beispiel sind die deutschen Spitze, wer da mal 10 Züchter durchschaut, wird immer und immer wieder die gleichen Namen finden. Das ist ein kleiner Genpool. Je kleiner, desto mehr "fehlerhafte" Hunde muss man in die Zucht nehmen bzw. dulden, weil man sonst die Rasse nicht erhalten kann. Beim Spitz werden auch Tierschutzhunde zur Zucht eingesetzt, um das Blut auffrischen zu können, sofern sie halbwegs reinrassig aussehen.
Andere Hunde haben einen großen Genpool, da wird versucht nur die besten Hunde in die Zucht zu lassen, dennoch gelingt es auch dort nicht, z.B HD bei den Schäferhunden gänzlich zu verhindern.
Aber irgendwo muss man Abstriche machen und ich habe lieber einen Hund mit B- oder C-Hüfte in der Zucht als einen, dessen Wesen absolut nicht förderlich für die Rasse ist (ein aggressiver Labrador z.b würde der Zucht nichts bringen).
So wird es beim Nackthund auch sein und wenn dort sogar penibler auf die Zähne geachtet wird als bei anderen Rassen (obwohl da ein weitaus größerer Genpool vorhanden ist) dann sind nur noch die Nackt x Nackt-Verpaarungen zu kritisieren - aber hey, da bestimmt doch der Käufer, keiner ist gezwungen, aus Nackt x Nackt zu kaufen bzw. dem Züchter was abzunehmen. Soviel Auswahl gibt es dann auch da.Danke für die Erklärung. Finde es super, dass du dir die Mühe gemacht hast
In einer Sache kann ich dir nicht zustimmen. Du schriebst. "(...) da bestimmt doch der Käufer, keiner ist gezwungen, aus Nackt x Nackt zu kaufen bzw. dem Züchter was abzunehmen." Ich finde die Aussage in so weit bedenklich, da es doch eigentlich das Anliegen des Züchters sein sollte, auf eine gesunde Linie zu achten (mit reichhaltigem Genpool, das ist mir klar). Demnach sollte sich der Züchter doch nicht an der Nachfrage richten, sondern an der Gesundheit... Angebot und Nachfrage sollte meines Erachtens nur bei Gegenständen bestehen, nicht bei Lebewesen... -
Hey,
in welcher Welt lebst du? Nachfrage regelt überall das Angebot, von KZ-Eiern über kaum lebensfähige Hunde bis zu Turboschweinen ...
Geiz ist halt geil, und die Gier ist unerschöpflich!
LG -
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Danke für die Erklärung. Finde es super, dass du dir die Mühe gemacht hast
In einer Sache kann ich dir nicht zustimmen. Du schriebst. "(...) da bestimmt doch der Käufer, keiner ist gezwungen, aus Nackt x Nackt zu kaufen bzw. dem Züchter was abzunehmen." Ich finde die Aussage in so weit bedenklich, da es doch eigentlich das Anliegen des Züchters sein sollte, auf eine gesunde Linie zu achten (mit reichhaltigem Genpool, das ist mir klar). Demnach sollte sich der Züchter doch nicht an der Nachfrage richten, sondern an der Gesundheit... Angebot und Nachfrage sollte meines Erachtens nur bei Gegenständen bestehen, nicht bei Lebewesen...Ich würde mir das auch anders wünschen, aber da ist dann die Frage, wer hat angefangen, den Shar Pei so zu überzüchten, ein Züchter oder wollte ein Käufer das so haben?
Es sollte der Züchter sein, der gesunde Tiere züchtet, aber ich kann niemandem verdenken, der das aufgibt, weil er nen 10er Wurf nicht losgeworden ist. Diese Leute werden sich zurückziehen aus der Zucht, weil denen die vernünftigen Käufer fehlen, die auf Gesundheit und nicht auf irgendein beliebiges Aussehen achten.
Und wie viele Käufer möchten einen hübschen Hund wie den Aussie, aber haben keine Rinderherde zuhause? Auch das ist Angebot vs. Nachfrage, in dem Fall evtl. nicht so verheerend, aber solange es immer noch Leute gibt, die einen blau-karierten Schäferhund wollen, solange werden sie auch produziert. -
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