Die Pferdeprofis

  • "Ja geht doch erstmal spazieren, festigt alles vom Boden aus.."


    Pure Entrüstung "Ne, dass geht nicht, am Strick ist er/sie unkontrollierbar und überhaupt will ich ja reiten" - der zweite Teil fällt nicht immer aber wie oft ich diesen Dialog schon geführt habe und mir dann auf die Zunge gebissen habe.. :lol:

    Genau diesen Dialog habe ich gestern mit einer Freundin geführt... :roll:

    Vor 10 Jahren hat sie sich eine 5-jährige, angerittene Stute gekauft die sogar schon ein Fohlen hatte und nur ein paar Wochen unter'm Sattel lief. Die besagte Freundin ritt vorher ausschließlich Schulpferde...

    Das ging richtig in die Hose und mit wirklicher Bodenarbeit und Ausbildung von unten hat sie angefangen als das Pferd über 10 Jahre alt war und aufgrund von Sehnenschaden und Loch im Hufbein unreitbar wurde.

    Dann hat sie sich eine 6jährige Ponystute gekauft, genau die gleiche Geschichte... Allerdings wurde die mit 8 Jahren durch mehrere Schäden am Fesselträger unreitbar.

    Jetzt hat sie vor ein paar Monaten einen 3jährigen Hengst gekauft, den vorm umstallen legen lassen und vorgestern wollte sie mit ihm ausreiten - ohne vorher ein einziges mal mit ihm an der Hand vom Hof gegangen zu sein. Es endete darin, dass der junge Mann sich nach 10 Metern einfach umgedreht hat und zurück zum Stall gerannt ist.

    Tja, beratungsresistent... :ka:

    Ich weiß nicht wieviele Stunden ich mit unseren Jungpferden am Strick durch die Wälder marschiert bin, bergauf, bergab, über Brücken, an Traktoren vorbei etc.

  • Einfach nur :stock1:

    Meine Fresse, wirklich wahr...

  • Einfach nur :stock1:

    Meine Fresse, wirklich wahr...

    Das ist hart oder?

    Ich weiß auch mittlerweile nicht mehr was ich dazu sagen soll :ka:

    Ganz davon ab, dass ich mir in der aktuellen Situation ohne Erfahrung mit Jungpferden niemals einen dreijährigen zulegen würde. Man kann ja aktuell nichtmal Unterricht nehmen.

    Als er gerade eine Woche da war musste er dringend auf dem Außenplatz longiert werden (da ritten andere und zwei sind sogar gesprungen). Ich habe meine Bedenken geäußert und dann kam nur "da muss er durch".

    Tja, er hat sie dann mal quer über den Platz gezogen...

    Mir stößt sowas ganz arg auf, weil ich es einfach komplett anders kenne. Das Pony galoppiert auch unterm Reiter nicht an, weil er das einfach gar nicht kann...

    Aber Stimmkommando geht nicht, da beschweren sich ja die anderen Reiter :ka: ich bin wirklich gespannt was das noch gibt.

  • Das Geschriebene erinnert mich an meine Reitschulzeit.

    Ich bin immer die erste auf dem Hof gewesen. Ich bekam fast immer ein und das selbe Pony zugeteilt ( Norwegerstute, hat einfach irgendwie gepasst).

    Ich war immer so früh da um mir extra viel Zeit für s Putzen zu lassen weil es mir eben nicht nur ums reiten ging ^^

    Und dann war da damals noch so eine Göre, die hat ihre Mutter immer das Pferd putzen lassen, weil ihhhh die Finger werden ja dreckig.

    Einmal hat ihr was nicht gepasst, da hat sie dem Pferd die Gerte in die Nase gesteckt ( oder drauf gehauen? Weiß nicht mehr).

    Tja, hat sich dann in der Reitstunde gerächt. Das Pferd auf dem sie saß, hatte von ihr die Schnauze voll gehabt, würde ich mal sagen. Kaum ging die Stunde los, isser los galoppiert, hat gebuckelt, und das Mädel gegen die Wand gefeuert.

    Reitstunde zu Ende, Krankenwagen kam rein, Schlüsselbein durch ^^

    Ich versteh halt sowas auch nicht. Das geht dann immer nur ums reiten ( bei einigen, nicht nur im Schulbetrieb), aber mal anderweitig Zeit mit dem Tierchen verbringen is dann irgendwie nicht drin.

    Ich bin mal mit zwei Mini Shettys über nen Hof gejoggt - hat doch auch viel Spaß gemacht :ka:


    Oder die Gegenseite : Man kauft sich eine seltene Pferderasse, nur weil man halt das Geld hat. Und dann langweilt sich das Gauli auf dem Hof zu Tode bis es richtig Verhaltensauffällig wird und sich niemand mehr ran traut ( war ein Menorquiner oder wie man die schreibt).

  • Ich versteh halt sowas auch nicht. Das geht dann immer nur ums reiten ( bei einigen, nicht nur im Schulbetrieb), aber mal anderweitig Zeit mit dem Tierchen verbringen is dann irgendwie nicht drin.

    Wenn es im Schulbetrieb nur ums reiten geht versteh ich das. Hab jetzt wieder mit Reitstunden angefangen, die ich aber nicht bei uns am Stall mit meinem Pferd mache sondern in einem anderen Reitstall und komm da auch hin und muss außer auftrensen nichts mehr machen. Bin aber auch da um mein reiterliches können zu verbessern und nicht um das Pferd zu betüddeln, dafür hab ich ja meines Zuhause, welches ich stundenlang putzen, vom boden aus arbeiten usw. kann.

    Aber diese Fraktion "nur reiten" haben wir hier auch sehr stark vertreten. In dem Stall wo ich vorher war wurde ich belächelt weil ich mit meinem Pferd spazieren gehe und was vom Boden aus mache, dafür kann man sich ja einen Hund holen, hieß es.

    Wenn bei denen ein Pferd mal krankheitsbedingt nicht geritten werden darf, geht da auch niemand mit ein Stück sondern es steht halt in der Box bis man wieder reiten darf. Sollte das Pferd unreitbar bleiben kommt es eben in die Wurst oder wird verkauft. Sind aber auch solche Leute die vorne ziehen und hinten drauf hauen wenn der Bock nicht geht. :headbash:

  • Ich finde schon das man auch als Freitzeitreiter gut reiten können muss. Man muss das Pferd gymnastizieren können damit es einen gesund und ohne Schaden tragen kann. Und das kann man nur, wenn man gut reiten kann.

    Ich erlebe es hier auf dem Land, wo gefühlt bei jedem zweiten Haus Pferde stehen, leider so das es die allerwenigsten können und auch nicht interessiert.

    LG
    Sacco

  • Das ist ja immer das Traurige.

    "Ich bin ja NUR Freizeitreiter, ich muss das ja nicht können. Ich will ja keine Turniere gehen."

    Ja, aber dass es vielleicht das Pferd braucht, um gesund zu bleiben, so weit denkt man mal wieder nicht.

  • Ich muss aber auch mal etwas zum Schulbetrieb, bzw Schulpferde beitragen.

    Ich reite nun auch wieder seit 2 Jahrne im Schulbetrieb, jetzt durch Corona, ist das natürlich verboten.

    Nun kam Mitte Januar in unserer Whatsapp-Gruppe die Frage von den Reitlehrern, ob wir die Pferde betüddeln und putzen wollen, und unter aufsicht bewegen möchten. (Natürlich kein reiten)

    So gut wie niemand in unserer Gruppe hat darauf reagiert. Wie es in den anderen Gruppen aussieht, weiß ich nicht.

    Aber ich habe da, so Leid es mir tut, auch keine Lust zu.

    Natürlich kann ich da auch nur für mich sprechen, aber ICH habe nun mal nicht den Bezug zu den Ponies. Meine damaligen Reitbeteiligungen habe ich super gerne geputzt. Bin auch öfter nur gekommen, um zu putzen und spazieren zu gehen, weil da eben der Bezug da war..

    Ich sehe Pferde/Ponies niemals als Sportgerät, aber im Reitschulbetrieb fehlt mir als Erwachsene einfach der Bezug zum Tier.

    Zumal in dem Stall sehr oft die Ponies durch getauscht werden, und man dann nicht den Bezug zu EINEM Tier hat. Und dann auch weiß, wer tritt und beißt beim putzen...

    Also nicht immer nur sehen, der böse Reitschüler sieht nicht das Tier... Man muss auch beide Seiten hören ;)

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