Hundehaltung in den USA/andere Länder - Unterschiede

  • Meine Gastfamilie hatte einen Malamute in der Familie, die hat ganz normal mit im Haus gewohnt und auch geschlafen.
    Sie war viel zu dick und nicht grade bewegungsfreudig, und sie war meistens nur im Garten, der von Hundekot übersäht war.
    Dennoch wurde sie gefüttert, geschmust und hin und wieder auch mal Gassi gegangen. Hilfsmittel hatten sie nicht, der Hund wurde einfach gar nicht erzogen. Ich hab sie dann so oft wie es ging zum Gassi rausgenommen und bin mir ihr abends ne halbe Stunde bis Stunde durch die Nachbarschaft spaziert, an der Leine natürlich.
    Sie wurde allerdings nicht gequält oder ähnliches, ne Box oder sowas gab es auch nicht und sie war einfach da, die Paw.

  • Klingt ja nicht so toll im Allgemeinen. Ich war noch nie in den USA und weiß daher auch nicht inwiefern das Einzelfälle sind oder ob es da doch ein Mentalitätsunterschied gibt.

    Norwegen kann ich euch noch anbieten, da hab ich mal eine Zeit lang in einer Gastfamilie gelebt. Sie hatten ein riesiges Jagdrevier und zwei Schwedische Elchhunde. Das waren Arbeitstiere... jeden Tag zum Jagen oder Revier kontrollieren. Die beiden leben aber nicht mit im Haus, sondern haben eine großzügige Zwingeranlage. Da waren sie aber wegen ihrer Arbeit meist nur Nachts drin. Sie wurden gebarft. In der Gegend Norwegens, in der ich war (Österdalen = totale Pampa) waren alle Hunde die ich getroffen habe Jagdhunde. Allerdings halten manche Familie ihren Hund auch im Haus, dafür wird man aber ein wenig belächelt. In der Stadt ist das aber sicher alles nochmal anders.

  • Aber doch echt interessant... egal, ob man nun irgendwo Urlaub gemacht hat, dort längere Zeit gelebt hat oder das alles nur aus "zweiter Hand" weiß...

    Und zumindest die Erfahrungen mit der Hundehaltung in den USA scheint ja einigermaßen deckungsgleich zu sein...

  • "Amerika: Katzen werden gerne auch mal die Krallen gezogen, damit sie nicht an Möbeln und Tapeten kratzen"

    off topic, aber: nicht nur in Amerika. Ich hab vor Jahren mal eine ausgesetzte, superzahme, noch nicht alte Katze in einer Hamburger U-bahnstation eingesammelt - und die hatte nicht nur alle Krallen gezogen, sondern auch noch ALLE Zähne!

    Was bei unserer Ami-Freundin ganz anders ist: Weder Katzen noch kleine Hunde dürfen je allein das Haus verlassen - da, wo sie lebt, hätten die Coyoten sie nämlich in Nullkommanix geholt. Die haben letztes Jahr sogar ihre erfahrene, große Heelermixhündin schließlich gekriegt...

  • Ich kann was über Südafrika sagen, allerdings bezieht sich das nur auf Hundehaltung in der Stadt (Johannesburg). Aufgrund der hohen Kriminalität hat da fast jeder, der ein Haus hat, auch einen Hund, der einfach abschreckend wirken soll (also eher keine ausgebildeten Wachhunde). In den Fällen die ich kenne (habe über einen Zeitraum von ca. 3 Jahren immer mal wieder mehrere Wochen bei der Stiefmutter meiner Freundin, die in Johannesburg lebte, verbracht), hielten sich die Hunde quasi immer im Garten auf und kamen nur selten mal rein. Großartig raus gegangen ist mit denen niemand, aber es wurde sehr liebevoll mit ihnen umgegangen.
    Das ist aber eben einfach eher Hundehaltung als Mittel zum Zweck und da ist dann der Hund - wie hier ja schon jemand auf ein anderes Land bezogen geschrieben hatte - nicht der Lebensmittelpunkt der Halter.

  • Hm, meine Züchterin erzählte mir wie die japanische Züchterin ihres Gastrüden ihre Hunde hält:
    5 Boxen lang, 4 Boxen hoch, in jeder 1 Hund. 3mal am Tag kommen die Hunde "raus", nach oben auf die Dachterasse. Für allerhöchstens 1 Stunde. Ist die Züchterin bei der Arbeit sind die Hunde eben den ganzen Tag in ihren Boxen.
    Nunja, in japanischen Großstädten gibts halt wenig Platz... :/

    Meine Züchterin meinte der Gastrüde musste erstmal das laufen lernen. Papillons fliegen ja förmlich dicht über dem Boden beim rennen, der konnte das nicht. Und das diese Art der Haltung dort bei den Züchtern wohl ganz normal ist.

  • Zitat

    Banane, was ist denn der Unterschied zu dem was gerade in Duisburg passiert? Und Puppymills z.B. gibt es auch in DE..

    Ich wüsste ja gerne (rein aus Interesse!), worauf die Antworten hier basieren. Urlaub? Dort ein Jahr verbracht? Wirklich dort gelebt?

    meine Freundin ist gerade da als Au pair. Direkt bei ihr in einer Mall werden Welpen in EXTREM kleinen Glaskästen, getrennt von allen anderen gehalten und verkauft.

    http://selbydogs.blogspot.com/2010/07/puppy-in-glass-box.html

    diesen Link zeigte sie mir und meinte, dass es da noch weniger wäre für einen Welpen. Sie meinte, dass es da ganz normal sei. Ich werde mir in 2 Wochen selbst ein Bild davon machen, aber sie erlebt das jetzt seit einem halben Jahr.

  • Zitat

    Auch in den USA gibt es natürlich Jagd-,Hüte- und Wachhunde...also Hunde, die noch Nutztiere sind und entsprechend ausgelastet werden...aber ansonsten scheint es in den USA zum guten Ton zu gehören:
    Wenn man ne Familie und ein Häuschen hat, dann brauch man auch nen Hund.
    Stundenlange Spaziergänge durch Wald und Feld...eher weniger...höchstens mal in den dogpark (kleine, eingezäunte Freilauffläche) und das war es.
    Amerikaner haben absolut kein Problem damit "Hilfsmittel" einzusetzen, um Hunde zu halten und zu trainieren:
    da gibt es nicht wenige Hunde, die den Großteil des Tages in Boxen sitzen, Stachelhalsbänder, e-collars...relativ alltäglich...
    Ganz grundsätzlich betrachtet...Ausnahmen gibt es natürlich immer!!!...hab ich das Gefühl, dass der durchschnittliche Haushund in den USA eher Statussymbol und schmückendes Beiwerk der Familie ist...er soll funktionieren und tut er das nicht, ist die Hemmschwelle zu Kastrationen, Boxen, Hilfsmitteln etc. weit, weit geringer als es beim deutschen Durchschnittshund der Fall ist.

    Das ist eins zu eins meine Erfahrung, nachdem ich dort ein Jahr gelebt habe und immer wieder zu Besuch da bin.
    Vorallem Boxenhaltung (aber teilweise wirklich den ganzen Tag, nur zum Lösen raus) ist im Trend, Hilfsmittel wie Stachler sind in einer Hundeschule Standardausrüstung an den Hunden...
    Die meisten Hunde leben aber nach meiner Erfahrung eher nur im Garten (spaziergangstechnisch), ich durfte mal miterleben, wie sich jemand damit rühmte 3-4 mal die Woche spazieren zu gehen (Achtung: 10-20 Minuten), traurigerweise war das nicht einmal war...

    Krallenziehen und Stimmbänder halte ich für ein böses Vorurteil... habe beides noch nie gehört, kann aber natürlich regionenabhängig sein...

  • Kosovo: in den Dörfern ist es so das die Hunde tagsüber in Bretter Verschlägen hausen und nachts frei laufen. Sie werden mit Essensresten gefüttert und selbst die Familienmitglieder haben angst vor den Hunden. Ist halt überwiegend moslemisch geprägtes Land und da hat man den Hund nur um Haus und Hof zu bewachen.

    Gott sei dank haben jetzt nach dem Krieg die Leute Toiletten im Haus. Vor dem Krieg wurde uns immer gesagt wann wir zum letzten mal die Toilette nutzen durften und dann wurde der Hund raus gelassen.

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