warum kastriert?

  • Hi,
    es ist nunmal statistisch erwiesen, das Gebärmuttererkrankungen und Gesäugekrebs mit zu den häufigsten Todesursachen bei Hündinnen zählen. Eine Kastration bis zur 3. Läufigkeit läßt daß Risiko gegen Null sinken und warum soll eine Hündin, welche nicht in die Zucht soll diesem Risiko ausgesetzt werden?
    Ich kenne einige Hündinnen die eine Notop nur knapp oder nicht überlebt haben.


    Das Argument Natur zieht auch nicht so ganz. Wie oft und wann werden den Wölfe läufig??? Einmal im Jahr und alle zur gleichen Zeit. Nicht wie bei unseren Haushunden, wo permanent eine Hündin in der Nachbarschaft läufig ist.


    Es gab ja schon einige Beispiele für "unwissende" oder unwillige Hündinen (und auch Rüden-) Besitzer. Dies sind mit Sicherheit keine Leute, welche sich in einem Forum (oder sonst wo) informieren und die Landläufige Meinung jede Hündin müße einmal Welpen gehabt haben ist auch noch sehr weit verbreitet. Die Tierheime sind voll von diesen "geplanten Unfällen".


    Also nichts für ungut. Bin Pro Kastration :gut:


    Liebe Grüße
    Anke

    • Neu

    Hi


    hast du hier warum kastriert?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Zitat


      hat man normalerweise seine Hündin nicht im auge wenn sie heiß ist und läßt sie nicht zu hunden, die man nicht kennt?


      Schön wär's!!!! Ich habe es allein letztes Jahr DREIMAL live erlebt, daß Leute - in zwei Fällen Ersthundbesitzer - zu dämlich waren, ihre stehenden (!) Hündinnen von einem Rüden fernzuhalten! Ja, ist wirklich war! Eine habe ich gleich zweimal darauf hingewiesen, sie möge sich bitte umdrehen und ihre Hündin an die Leine nehmen, auf die gerade ein entlaufener Rüde aufstieg - sie schubste ihn kurz runter und ging grinsend weiter, der Rüde bestieg die Hündin (und sie hatte es wirklich auf allen Fahnen stehen, daß sie wollte!) wieder, ich wies die Halterin noch mal etwas deutlicher darauf hin, sie möge doch bitte aufpassen, daß da nichts passiert - "Ja, ja...!" Und als ich nach 10 Minuten ohne meine Hunde (da ebenfalls Hündin in der Stehphase dabei) zurückkam um den Rüden einzufangen, war es bereits passiert - ich bin dann tatsächlich noch angeschnauzt worden, daß halt nicht alle so klug wären wie ich und ich solle mich doch da raus halten, das würde schon keine Folgen haben, da sie sofort zum Tierarzt rennen und die Hündin spritzen lassen würde. Es war übrigens die erste Hitze, die Hündin war 6 Monate alt.


      Das ist leider kein Einzelfall! Die anderen beiden Hündinnen sind auch gespritzt worden, eine erfolgreich, die andere hat den DRITTEN unerwünschten Wurf aus einer Aussie-Beagle/Münsterländer-Verpaarung, deren 15 (!!!) Nachkömmlinge alle ihre Besitzer durch einen ausgeprägten Jagdtrieb erfreuen.


      In zwei anderen Fällen gab es letztes Jahr Mischlingsverpaarungen, allein aus dem Grund, daß die Kinder das doch auch mal erleben sollten mit Welpen. Es waren beides hundeunerfahrene Halter, die an genauso unerfahren Leute die Welpen (100% Jagdhunde!) abgegeben haben. Einer davon, obwohl er vom Tierheim ausdrückliches Vermehrungsverbot hatte. Das Ende vom Lied war, daß beide Halter den Tierschutz um Mithilfe bei der Welpenvermittlung gebeten haben, weil sie die Tiere nicht los wurden. Da sei "ein Malheur" passiert....


      Für alle Hütehunde-Fans hier: ich wohne in der Nähe eines Naturschutzgebietes, in dem auch Glanrinder, Ziegen und Schafe zur natürlichen Beweidung eingesetzt werden. Die Verantwortlichen haben einen Westerwälder Kuhhundrüden und eine Border-Hündin. Aus dieser Verpaarung sind bereits drei "Liebhaberwürfe" entstanden - alle Welpen sind in Privat-Haushalte OHNE jegliche Hüte- oder auch nur Sportambitionen gekommen! JEDER ZWEITE Hund ist nach spätestens einem Jahr zurückgegeben oder weitervermittelt worden, weil die Leute gnadenlos überfordert waren! Ähm, das kann es doch wirklich nicht sein, oder? Was habe ich mich gefreut, als ich gehört habe, daß der Rüde kastriert wurde!!!


      Wenn Hundehaltung fundiertes Wissen über Hunde voraussetzen würde, bin ich sofort auch gegen Kastrationen, aber aus Tierschutzsicht ist es wirklich für manche Hunde und ihre Halter besser.


      Nein, ich bin nicht PRO Kastration um jeden Preis, ich sehe nur täglich, wie dämlich sich Leute mit Hunden anstellen können und da würde ich (weil man ihnen die Hunde nicht alle abnehmen kann) eher froh sein, sie ließen ihre Tiere kastrieren!


      Zu der Sache mit der Natur (auch auf die Gefahr hin, daß ich mir jetzt ganz viele Feinde schaffe): wenn Kastrationen so sehr gegen die Natur sind - laßt Ihr Eure Hündinnen in jeder Hitze decken?


      So, jetzt verprügelt mich ruhig :steinigung:

    • Hallo!


      Hitziges Thema :gruebel: .


      Ich bin im Großen und Ganzen auch FÜR eine Kastration, obwohl ich es eigentlich nicht vorhatte. Neben uns (Tür an Tür) hat sich eine Hundezucht entwickelt. Dort waren dann 2 unkastrierte Hündinnen (keine Wildzucht - VDH!!!), jeweils 2x im Jahr läufig. Elli litt wie der Teufel, hatte jedesmal Brechdurchfall, und und und.... Sorry, aber das hat mit "Natur" nichts mehr zu tun. Wenn ich mit der Natur gegangen wäre, dann hätte ich ihn decken lassen müssen denk ich. DAS war für mich persönlich ein Grund für die Kastration.
      Ich find es aber gut, wenn ein Hund nicht drunter leidet und die Besitzer das im Griff haben, wenn nicht kastriert wird.


      Bei uns auf dem Land jedoch gibt es unglaublich viele Streunerhunde der Bauern :flop: , alle nicht kastriert. Was meint ihr, wie oft da mal schnell im Hinterhof wieder Welpen ertränkt werden? Es ist unglaublich und niemand schreitet ein. Auch kein Tierschutzverein oder Amtstierarzt kann was tun. Die Bauern sagen einfach (auf Anfragen) die Welpen waren alle tot (wer's glaubt). Echt, da krieg ich die Krise, wenn die Tiere NICHT kastriert sind.


      Ich hab die Kastration bisher noch nicht bereut, Elliot wurde bisher auch immer für voll genommen, wenn es drauf ankam.


      Fazit: Ich find halt, man sollte die Kastration nicht von vornherein verteufeln. Es gibt Für und Wider, ganz klar!

    • Zitat

      Fazit: Ich find halt, man sollte die Kastration nicht von vornherein verteufeln. Es gibt Für und Wider, ganz klar!


      Seh ich auch so...

    • Aus Sicht der Tierschützer ist Kastration natürlich ein sehr gutes Mittel die Anzahl der Hunde zu dezimieren. Ich sehe das aber nicht unbedingt als den "richtigen" Weg. Sinnvoller wäre es doch dann, die Leute besser aufzuklären und sensibel zu machen für die Problematik.


      Anders im Ausland: In den südlichen Ländern halte ich Kastrationsaktionen bei den Straßenhunden für einen guten Weg.


      Für mich stellt sich bei der hohen Anzahl an Gärmutterproblemen bei Hunden eher die Frage, ob man da nicht gezielt züchterisch vorgehen soll, anstatt den "Problemherd" einfach herauszuschneiden.


      Wie ich in meinem ersten Beitrag schon angedeutet habe, halte ich eine Kastration für Hunde besonders im Bereich Sozialisierung für problematisch. Der Hormonstatus hat darauf doch einen erheblichen Einfluss, wie ich finde und auch immer wieder live erlebe.


      Und auch die Risiken einer solchen OP sollten nicht so einfach unter den Tisch gekehrt werden. Gerade bei Hündinnen ist es keine kleine Operation - das muss man einfach bedenken.


      Gruß Corinna

    • hallo corinna


      finde deinen einwand toll, dass man allenfalls züchterisch gegen diese problematik vorgehen sollte!
      ich habe keine ahnung ob und wie das möglich ist!
      aber wenn das risiko einer gebärmutter bzw. milchleistenerkrankung züchterisch massiv gesenkt werden könnte, würde auch ich meine hündinnen ab sofort nicht mehr kastrieren.
      das bisschen blut und "aufpassen" wäre für mich kein thema!


      liebe grüsse
      nadine

    • Zitat


      :bindafür:
      Gerade im anstehenden Frühjahr höre ich häufiger mal: "och, ich hätte ja soooo gerne mal Welpen von meiner Hündin".
      Ich erspare mir weitere Ausführungen....


      Grüssle Simone
      + Erin

    • Hallo Simone,


      zwischen sagen und machen sind noch Welten.


      Ich sage auch oefter mal ich haette gerne Welpen von meiner Huendin (und auch bei den schon verstorbenen Huendinnen habe ich es immer wieder mal gesagt), aber gemacht habe ich es noch nie. Man darf ja wohl mal traeumen.
      Das ist fuer mich kein Grund zur Kastration. Man sollte nur die Leute richtig aufklaeren!!! die so Welpen machen wollen. Damit sie auch wissen welche Konsequenzen daraus entstehen.

    • Die Kastration an sich bleibt wohl jedem Hundehalter selbst vorbehalten, aber dies VOR der 1. Läufigkeit zu tun, halte ich für äusserst bedenklich.


      Was ist mit dem psychologischen Aspekt? Wie entwickelt sich eine Hündin die noch nie läufig wurde? Was ist mit dem "erwachsen werden" des Hundes? Stellt das nicht einen zu grossen Eingriff in die Natur dar ?

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