Zucht.... auch bei anderen Tierarten?

  • Hallooo, ich mal wieder =)

    Hoffentlich bekomm ich das jetzt hin, mein Anliegen einigermaßen klar zu vorzubringen :D

    Also mir geht es darum, ob bei anderen Tierarten auch so auf (reinrassige) Zucht geachtet wird/geachtet werden sollte. Beziehungsweise, warum nicht?
    Bei Hunden wird da zum Teil ja schon sehr darauf geachtet, VDH, bloß keine Rassen mischen, Nur mit Zuchtzulassung züchten, Hunde sollen untersucht sein und geröngt und dann muss das äußere auch stimmen, Beinstellung, Augenabstand, wie die Rute getragen wird.... die Liste ist ja fast endlos.

    Ist es z.B. bei Meerschweinchen auch so wichtig, nicht einfach mal zwei zu verpaaren, sondern nur die entsprechende Rasse? Dann auch auf die Genetik achten? Nur mit Zuchtzulassung?
    Das gleiche gilt bei Pferden, Mäusen, etc.
    Gibt es da auch Verbände, die dem VDH (nur eben für die entsprechende Tierart ;) ) ähnlich sind?
    (ausgenommen natürlich Tiere, die für bestimmte Aufgaben etc gezüchtet werden, z.B. Springpferde, Stallhasen)

    War das einigermaßen verständlich? :tropf:

  • ich geh mal auf eine tiergruppe ein, an die du wahrscheinlich nicht gedacht hast: zierfische. da zwei völlig fremde arten zu kreuzen gestaltet sich als sehr schwierig auf natürlichem weg, mein buntbarsch würde nie mit meiner schmerle nachwuchs zeugen, weil beide völlig verschiedene schlüsselreize zum akt aussenden und empfangen. es gibt aber auch richtige fischzüchter, die eine bestimmte fischart zb erhalten oder verbessern wollen. dazu achten sie penibel genau auf die jeweilige F-generation (also "kinder"generation), wissen also ob zb das weibchen aus der F2 stammt, und das männchen aus der F3 oder blutsfremd ist. bei der planmäßigen fischzucht wird zb auch darauf geachtet bestimmte farben hervorzuheben, oder aber auch 2 regionale formen einer fischart nicht miteinander zu kreuzen, um deren reinheit zu wahren. von einem zuchtverband weiß ich allerdings nichts, es gibt aber für etliche fischarten interessengemeinschaften.
    fische sind genetisch allerdings einfacher gestrickt; es gibt eine reihe von endemischen fischarten, das sind fischarten, die nur an einem bestimmten ort auf der welt vorkommen, zb nur ein einziger see. da ist unter umständen die gesamte population eng miteinander verwandt. die folgen sind längst nicht so gravierend wie bei säugetieren.

  • Hm, stimmt, an Fische hatte ich jetzt nicht so gedacht, danke! :)
    Aber danke für deine Infos...

  • Hallo,

    ja, ich lehne das, ebenfalls sinnlose, Vermehren von Kleintieren kategorisch ab.
    Das ist teilweise noch problematischer als bei Hunden, zumindest genauso.

    Unabhängig von Inzucht, vererbaren Erkrankungen, werden diese Tiere zu 99% falsch gehalten.
    Meerschweinchen und Kaninchen fristen ihr Dasein in Zimmerkäfigen, zu kleinen Ställen, dieses auch viel zu häufig in Einzelhaltung.
    Das ist Tierquälerei!
    Meerschweinchen und Kaninchen müssen vergesellschaftet werden, dürfen nicht in Käfige gesperrt werden.
    Sie brauchen mind. 2qm² Platz pro Tier, müssen buddeln, stehen, rennen und sich verstecken können.
    Industriefutter, was diese Tiere überwiegend erhalten, machen sie krank.

    Eine artgerechte Haltung dieser Kleintiere kann kaum jemand erfüllen.
    Jede sinnlose Vermehrung und Abgabe in Käfig - und Stallhaltung, ist tierschutzrelevant, aber leider die Regel.
    Das sollte jedem Kleinsttier erspart bleiben, daher ist das Vermehren und sogar das Züchten und eine Abgabe in nicht artgerechte Haltung voll daneben.

    Gruß
    Leo

  • Zumindest zu Wellensittichen kann ich sagen, wer ohne Zuchterlaubnis die Tiere vermehrt und dabei erwischt wird muss mit empfindlichen Strafen rechnen, das ist verboten. Deshalb frage ich mich auch immer wieder, was Nisthilfen in Zoogeschäften zu suchen haben.

    Die Leute haben ein Päärchen zuhause und die beiden haben sich sooooo lieb, hängen wir doch mal einen Kasten rein, ach ist das toll.
    Was alles schief gehen kann ist dann nur wieder alles andere als toll und das ist auch einer der Gründe, weshalb Laien nicht "züchten" dürfen.

    Ich persönlich habe nichts gegen Hobbyzuchten, solange das entsprechende Fachwissen vorhanden ist und angewandt wird. Aber auch ein Hobbyzüchter kann sich um eine Zuchtgenehmigung kümmern. Keine Ahnung, wo das überall verlangt wird, aber ich wäre sofort dafür, das bei allen Tieren vorauszusetzen.


  • Danke, danke, danke!!! :gut:

    Zum Thema, ich weiss dass die Zuechter einer unserer Katze genau darauf geachtet haben wen sie zusammen verpaaren. Bei Katzen scheint es aber keinen VDH aehnlihen Verein zu geben sondern viele vershiedene.

  • ein großes problem in D sind zB die Frettchen, weil sie in viel zu schneller Zeit viel zu viele Farbschläge und Haartypen entstanden sind.
    es gibt viele Farben die taub sind, es gibt Farben die anfällig für Kres sein sollen, usw. Es gibt in D mehrere Vereine aber es gibt KEINEN wo ich mir unter deren Auflagen einen Welpen holen würde (dann doch lieber ein Tier ausm TH das ist Genetisch nicht schlechter, nur kostet es 200€ weniger und man tut noch was gutes) Finde das zwar Schade aber MENSCH ist halt so

    dann Thema Farbratten. Ich habe mal in einem Rattenforum geschrieben das meine 3 Jungs (drei Brüder) nun ihren 4ten Geb feierern (das ist verdammt viel für ne Farbratte, da sie ja durch Krebs meist schon nicht ihren 2ten Geb. erlebt) ich hatte nie vor mit ihnen zu züchten, aber dann bekam ich gleich 3 Anfragen ob ich meine Jungs ihre Mädchen decken lassen würde. 3 unterschiedliche Züchter die mir von der HP und von den Texten im Forum gut gefallen haben. Eine Frau kam ganze 450km entfernt her. da bei Ratten ja wirklich Hauptproblem Krebs ist, fand ich das dann doch ok. Die Welpen sind so weit die Züchterin bescheid weis (sie bittet halt die neuen Besitzer drum sich zu melden wenn die Tiere eine erbliche krankheit bekommen) müssten die welpen nun 3 jahre alt sein. Auch die 2 Mädchen die sie aus dem Wurf behalten hat, wurden zweimal Mama und lebt noch.

    Ich habe mal (in der Zeit wo ich Kaninchen und Meeris aufgenommen udn vermittelt habe) eine Gruppe Miniloops bekommen (800g große Widderkaninchen mit Plattnase) 4 von 5 hatten Zahnfehlstellungen die nicht korrigierbar waren.

    Falls ich mir mal ein Tier (egal ob Hund oder Maus) von einem Züchter holen sollte, muss der sich auf Herz und Nieren bei mir Prüfen lassen ^^ goggle, Foreneinträge und fragen, HP und Stammbäume tagelang studieren usw :gut:

  • Was Pferde angeht: Wenn Außenseiter mitkriegen, was wir uns da monatelang um eine einzige Anpaarung für Gedanken machen, lachen die sich immer schief - da läuft es also im Idealfall genauso wie bei Hunden. Eher noch pingeliger, weil du ja auf Kooperation & Gesundheit eines Reitpferdes existentiell angewiesen bist.

    Die Probleme mit "Schönheitszucht" gibt's aber bei Pferden inzwischen auch, seit die Haltung relativ günstig und bunte Pferde modern sind. Als Pferde-Vermehrer kann man sich Fehler allerdings viel eher leisten: die "verliebten" Käufer haben oft noch weniger Ahnung als bei Hunden, und die Resultate holt dann eben irgendwann diskret der Schlachter...

  • Bienen
    Bienen kann man auch züchten. Das interessante ist die Genetik der Bienen. Da werden die Stammbäume über die Königin gemacht (geht ja nicht anders weil die Drohnen nach dem Begattungsakt sterben). Die Königin wird von ca 20 Drohnen begattet (und das auch nur einmal in ihrem max 4-5 Jahre alten Leben) und Drohnen entstehen aus unbefruchteten Eiern. Drohnen fliegen ca 10 Kilometer Radius.
    Wenn man sich mit der Zucht und Genetik von Bienen beschäftigt wirds also richtig interessant. Bienen werden auch über Linienzucht vermehrt (zumindest wenn man die "rassereine" Carnica oder Nigra hier haben möchte).
    Bei der Buckfast Rasse werden oft andere Rassen mit eingekreuzt und dann sich auf die gewünschten Eigenschaften konzentriert.
    Linienzucht hat allerdings bei Bienen mittlerweile zu teilweise verarmten Genmaterial geführt weil da auf so unwichtige Sachen wie Haarfarbe und Farbe des Citinpanzers geachtet wird statt auf "innere Werte".
    Gerade in der Bienenzucht sind Hobbyzuchten ziemlich interessant weil man einfach im Frühjahr seine Königinnen begatten lässt und dann von Erbmaterial von den angepassten Bienen aus dem Umkreis bekommt. Wenn man durch Fehler der umliegenden Imker (oder eigene) Bienen mit schlechten Erbmaterial bekommt dann kauft man sich kontrolliert begattete Königinnen und zieht Königinnen von diesen nach und die Nachzuchten werden dann in die entsprechenden Völker "eingeweiselt" (alte Königin wird gekillt und neue eingesetzt).
    Alles in allem ist das ein hochspannendes Thema und ist wesentlich anders als Zucht mit Haus/Nutztieren :)
    Olli

    PS: Bienen vermehren sich fast jedes Jahr im Frühjahr ... ob man will oder nicht z.B. über einen Schwarm oder man legt selbst Hand an. Die Schwarmverhinderung (also Vermehrungsverhinderung) wird von, auf die Natur der Bienen orientierten Imkern, als kontraproduktiv angesehen.

  • Natürlich werden auch andere Tierarten Rasserein gezüchtet.

    Denk an die Rassekatzen. Niemand der Züchter in einem Verband ist kreuzt Siam mit Main Coon.

    Bestimmte Pferderassen, Isländer, Fjordpferde, Haflinger, usw. auch dort wird Rassereinheit groß geschrieben. Es gibt Hengstregister und Hauptzucht Stutbuch. Springpferd ist übrigens keine Rasse, sondern eine Veranlagung.

    Rinder Charolais, Angus, Galloway, Highland-Cattle fallen mir da gerade ein.
    Auch dort werden Zuchtbücher geführt.


    Gaby und ihre schweren Jungs

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