Tut es Hunden wirklich so gut....

  • Zitat


    Ich hab wohl vermutlich dann komische Hunde, die nicht wissen wie man sich benimmt. Jules schmeisst Lilly sehr wohl auf den Rücken und da hat die Kleine gar keine Chance. Also dass es sowas nicht gibt, ist irgendwie ein Gerücht, das wohl nicht aussterben wird.


    Ich habe nicht geschrieben, dass es sowas nicht gibt, ich sagte: mMn haben gut sozialisierte Hunde so etwas nicht nötig!


    Abgesehen davon: Deine Hunde leben zusammen, kennen sich- da besteht wohl schon noch ein deutlicher Unterschied, meinst Du nicht?
    Oder schmeißt Dein Jules Hunde auf den Rücken, die er das erste mal im Freilauf trifft?


    Als ich Buxi noch hier hatte lief das Spiel auch mal deutlich krasser ab, als ich es mit fremden Hunden erlaubt hätte. In die Beine Zwicken, am Ohr hängen usw. sind Dinge, die sich Balto bzw. Buxi bei unbekannten Hunden so NIE NIE NIE erlauben würden!
    ICH würde es außerdem nicht erlauben

  • Marion: so sehe ich das auch!
    Mein Hund ist bei Weitem nicht aggressiv oder beißt gar, aber neigt zu absolut übersteigertem Ego und schaut schon mal, was sie sich rausnehmen kann.
    Im Thread wurde jetzt viel drüber geredet, dass viele - gerade Kleinhundebesitzer - Angst haben, ihren Hunden würde was passieren. Ich habe einen 9kg-Hund und ich leine auch oft an, wo andere noch frei lassen würden. Aber nicht, weil ich Angst habe, dass sie gemaßregelt wird, sondern weil ich nicht möchte, dass sie andere quer übers Feld jagt und ich sie abrufen muss (was in solchen Situationen GsD möglich ist).
    Ich würde sie supergerne mit jedem Kontakt aufnehmen lassen, weil ich das aus den o.g. Gründen sehr wichtig finde, aber wenn ich schon weiß, sie ist heut in Pöbellaune, halte ich sie zurück, sie hat viel zu oft Erfolg mit dieser Masche und ihr Ego wächst ins Unermessliche :/

  • Ihc habe jetzt noch nicht alles gelesen, bzw. ausser dem Eingangsthread noch gar nichts - deshalb nur mal meine persönliche Meinung zur Eingangsfrage.


    Zitat

    ....wenn wir ALLES für sie regeln?



    Nein - aus diesem Grund regle ich auch nicht alles für meine Hunde.


    Nur die Situationen, bei denen ich der Meinung bin, dass mein Eingreifen sinnvoll sei.


    Wird bsp. meine 14 Jahre alte Hündin, die selbst bereits dank diverser Probleme etwas unsicher auf den Beinen ist, von einem unerzogenen Jungspund belästigt, der körperlich in der Lage ist, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen, regle ich das. Entweder eigenhändig, oder ich lasse es meine jüngere Hündin regeln, wenn ich der Meinung bin, dass das ok ist.


    Würde meine jüngere Hündin von diesem rotznasigen Jungspund belästigt, würde ich das erst mal ihr überlassen, ob sie in der Lage ist, dem Jungspund klarzumachen, dass sein Verhalten indiskutabel ist.


    Belästig ein Jungspund meine Zwergin, der ihr kräftemässig (die Zwergin ist 29 cm "gross" und 4 kg schwer) deutlich über ist, greife ich auch ein - bei einem Hund ihrer Grössen/Gewichtsklasse lasse ich sie das grösstenteils selbst regeln.



    Wobei ich hier auch Unterschiede zwischen den Hunden mache - kenne ich den Hund handhabe ich das anders als wenn es ein fremder Hund ist.
    Wirkt der Hund auf mich grundsätzlich friedlich aber halt etwas freudig-enthusiastisch-überschäumend ist deas auch wieder was anderes als wenn Hund schon einen sehr aggressiven Eindruck macht.



    Zitat

    Ich möchte jetzt nicht sagen, dass Hunde wirklich alles unter sich regeln sollten, aber wäre es nicht besser, wenn wir uns ab und zu auf ihre soziale Kompetenz verlassen und sie einfach agieren lassen?


    Ja - wäre es. Aber das erfordert vom Halter eben auch, dass er
    a) SEINEN eigenen Hund kennt
    b) andere, fremde Hunde zumindest ansatzweise lesen kann.


    Zitat


    Eine weitere Frage, die mir durch den Kopf geht ist diese: wenn ich wirklich ALLES für meinen Hund regel, erziehe ich ihn nicht damit zur Unselbstständigkeit?


    Doch - aber mE ist das vielfach ja heute auch erwünscht. Hund soll bloss nicht irgendwelche Ansätze von Selbständigkeit zeigen, weil Mensch sonst ja Probleme bekommt so von wegen Weltherrschaft übernehmen und so.


    Wie sonst lässt es sich erklären, dass "Lehren" wie Natural Dogmanship, Amichien Bonding usw. so viele Hundehalter ansprechen?

  • Zitat

    Für mich heißt "gut sozialisiert" auch, dass meine Hunde freche, aufdringliche oder provokante andere Hunde zurechtweisen dürfen.


    Ganz klares JA.



    Zitat

    Allerdings: in wie vielen Fällen erträgt das der fremde Hund? Der ist ja nicht frech, aufdringlich oder provokant, weil er sonst so gut erzogen ist...


    Sagen wir mal so - die Frage wäre eher: in wie vielen Fällen erträgt das der andere Hundehalter?
    :D


    Die meisten reagieren ja dann sehr mit Unverständnis, wenn ihr Liebling, der ja "nur spielen" wollte, von so einem "asozialen Köter" zusammengestaucht wird.

  • Na das ich meinen Kleinen nicht einfach fremde Hunde anfallen lasse ist ja wohl selbstverständlich ;) Auch er soll sich bitteschön unaggressiv benehmen was bei ihm speziell eh nicht das Problem ist, denn er hat zwar ne große Klappe aber Null Komma Null Aggression in sich. Bin mir nichtmal sicher ob er weiß wofür er seine Zähne hat ausser essen ;)


    Mir fällt nur im Alltag immer auf, dass gerade Hundebesitzer mit größeren Hunden viel leichter zum "selber regeln" und "passiert schon nichts neigen".
    Ist ja auch kein Wunder - DEREN Hunde passiert in der Regel auch nicht so viel.
    In unserem Beispiel der Aussie weist auch seine Rudelkameraden zuhause so zurecht - DIE haben dann aber keine 3 Löcher im Kopf und Ohr :|

  • Hysterisches Abblocken? Ja, dass hatte ich heute morgen, ganz toll :muede:
    Beide Hunde wären sich aus dem Weg gegangen (beide ohne Leine auf der Wiese). Ja, wenn da nicht die andere Hundehalterin gewesen wäre...
    Beide Hunde waren schon dabei aneinander vorbeizugehen, schauen sich aber noch an. Sie schmeißt sich dazwieschen, ein lauter schriller Schrei und packt ihren Jack Russel im Nacken und schleudert den armen Kerl im Kreis herum. Meiner hinterher, beide Hunde bekommen die Kriese, knurren und schnappen.
    Das Ende vom Lied: Viel Fell flog herum und ihr eigener Jacki hat sie an der Hand erwischt :muede:


    Und was meinte Sie dazu? Sie kann es nicht mit ansehen, wenn zwei Hunde sich böse anschauen - Dass sie sich bei solchen Aktionen in Gefahr bringt, war ihr vorher nicht klar. Und hoffentlich hat sie bei dem Vorfall was dazugelernt

  • Zitat

    Ich habe nicht geschrieben, dass es sowas nicht gibt, ich sagte: mMn haben gut sozialisierte Hunde so etwas nicht nötig!


    Abgesehen davon: Deine Hunde leben zusammen, kennen sich- da besteht wohl schon noch ein deutlicher Unterschied, meinst Du nicht?
    Oder schmeißt Dein Jules Hunde auf den Rücken, die er das erste mal im Freilauf trifft?


    Als ich Buxi noch hier hatte lief das Spiel auch mal deutlich krasser ab, als ich es mit fremden Hunden erlaubt hätte. In die Beine Zwicken, am Ohr hängen usw. sind Dinge, die sich Balto bzw. Buxi bei unbekannten Hunden so NIE NIE NIE erlauben würden!
    ICH würde es außerdem nicht erlauben


    Hm, ich halte nicht alle Verhaltensweisen, die wir Menschen blöd finden und nicht wünschen für unsoziales Verhalten. Auch das Umschmeissen/Unterwerfen eben nicht. Und ich denke auch nicht, dass es immer freiwillig geschieht. Meine Hunde kennen das auch von fremden Hunden, passiert halt. Natürlich bin ich not amused, wenn ich auf einer Freilaufwiese unterwegs bin und meine Hunde werden ständig umgewürfelt, oder machen das mit anderen Hunden, aber dass es eben in jedem Falle unsozial ist denke ich nicht.


    Jules ist eine sie ;) und ja, kann schon mal passieren, dass sie im jugendlichen Leichtsinn andere umschmeissen würde wollen. Aber dazu schrieb ich ja, dass ich bei ihr aufpasse, da sie sich manchmal ihrer Größe nicht bewußt ist.

  • Zitat

    Ganz klares JA.


    Aus aktuellem Anlass stellt sich mir die Frage, bis wohin zurechtweisen geht und ab wann es ernst wird?
    Das kann ja in weniger als einer Sekunde kippen und in einer Beisserei enden, woran macht ihr das fest und wie handelt ihr dann?


    Wenn euer Hund an der Leine und ein fremder, unangeleinter Hund bei euch ist.
    Oder wenn beide Hunde im Freilauf sind.


    Gruß Basti

  • Zitat

    Sorry, aber mein Hund hat nicht laut zu werden. Hat er keinen Bock, soll er weitergehen.


    Und was macht dein Hund, wenn er weitergeht und von dem anderen immer weiter belästigt wird?


    Wir hatten hier bsp. so einen "hypersexuellen" Rüden, der meinte, alle Hündinnen auf stärkste belästigen zu müssen - egal ob läufig oder nicht, intakt oder kastriert .......
    Bis hin zum bespringen.


    Und Frauchen hat nicht reagiert, auch dann nicht, wenn man den Hund selbst von seiner Hündin gepflückt hat, damit diese wieder Ruhe hat.


    Dieser Rüde ist teilweise mehrere 100 m mitgelaufen - Frauchen hat ihn dann überhaupt nicht interessiert.



    Und ja - meine Hündinnen durften diesem aufdringlichen Kerl auch mal ganz ordentlich die Meinung sagen und ihn grundlegend zusammenstauchen.
    Genützt hat es nichts, der hat sich zusammenstauchen lassen um keine Minute später dann wieder anscharwenzelt zu kommen. Aber Frauchen ist dann endlich mal in die Pötte gekommen und hat Hund wieder eingesammelt.
    Nach einigen Vorfällen dieser Art hat Frauchen dann endlich eingesehen, dass meine Hündinnen vielleicht nicht ganz so beglückt sind über die Anwesenheit ihres Rüden und hat bereits im Vorfeld ihren Rüden angeleint, damit er beim Anblick meiner Hündinnen nicht abhaut.



    Zitat

    Ich wünsche allen Großhundehaltern mal 1 Jahr Kleinhund und viele, viele "tolle" Kontakte.


    Da wir selbst seit 1985 auch Kleinhunde haben weiss ich durchaus, wie das mit Kleinhund ist. Mit ein Grund, warum meine Grossen durchaus selbst regeln dürfen.

  • Ich greife bei Hundebegegnungen auch sehr selten ein. Till ist ein selbstbewußter und gut sozialisierter Rüde der auch vor größeren, wilderen Hunde keine Angst. Von daher komme ich nur sehr selten in die Situation, daß er meinen Schutz braucht. Allerdings behalte ich die Situation immer gut im Blick. Sollte ich dann doch einmal der Meinung sein, daß Till die Situation nun nicht mehr ganz so prickelnd findet, gehe ich halt mit ihm weiter. Aber das kommt wirklich nur sehr selten vor. Kontakt an der Leine gibt es bei uns üblicher Weise nicht. Das hat eigentlich nur den Hintergrund, daß ich solche Situationen gerne dazu nutze um mit ihm zu üben, daß man andere Hunde auch ignorieren kann. Er hat Freilauf genung während dessen er mit anderen Hunden spielen und toben kann, da tut es ihm mal ganz gut wenn dann zumindest an der Leine die Hunde ignoriert werden. Auf eines bestehe ich allerdings absolut: Bevor Till zu anderen Hunde hin darf muß er jedesmal zu mir zurück kommen. Dann nähern wir uns gemeinsam dem anderen Hund bis er sich in Tills Aktonsradius im Freilauf befindet. ( Etwa 15-20 Meter ) Dann gebe ich ihn frei und er darf nach herzenslust agieren.
    Es gibt allerdings eine Situation in der ich blocke, bzw versuche die anderen Hunde zu bremsen.: Wenn ein wesentlich größer Hund, der sehr wild ist, frei auf meinen angeleinten Till zu gestürmt kommt und ich Till nicht ableinen kann oder möchte. Das ist mir einfach zu gefährlich und das Verletzungsrisiko für Till zu groß. Zu dem habe ich das Gefühl, daß Till solche Situationen zwar nicht wirklich schlimm. aber auch nicht wirklich prikelnd findet.


    LG Franziska mit Till

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