Hund attackiert Mensch- einschläfern oder rehabilitieren?

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    Wie Du diesen Hund beschreibst haette es auf meinen alten Pit wie die Faust auf's Auge passen koennen.

    Ich war damals nur in der gluecklichen Situation noch single und kinderlos zu sein und hatte kompetente Hilfe und Unterstuetzung, denn damals war ich Ersthundehalter und hatte noch nichts mit 'huendischer Wissenschaft' am Hut.....diesen Karriereweg habe ich ausschlisslich durch diesen Hund eingeschlagen ;)

    Ich kann es verstehen und nachvollziehen das Du dir immer noch Gedanken und vielleicht auch Vorwuerfe machst. Aber halte Dir immer vor Augen das Du unter deinen Umstaenden und in deiner Lage das wirklich Bestmoeglichste getan hast......Du hattest das Rueckgrad und die Staerke ihn bis zum allerletzten Schluss zu begleiten ohne dich deiner Verantwortung zu entledigen....und das ist weitaus mehr als viele viele Hundehalter in deiner Situation getan haetten. Dein Hund war bis zum Schluss bei einem Menschen der ihn liebte und sich um ihn sorgte.

    Das schlimmste an dieser Situation ist und war für mich, dass ihn nicht auf seinem letzten Weg begleiten konnte, denn der TA hatte Angst, dass ich das nicht durchhalte und so mußte er mit meinem ehemaligen Partner zum TA, einen Menschen den er nicht mochte. Der TA mußte über 10 Spritzen setzen, mein Hund hat auf mich gewartet und ich durfte nicht rein. Das macht mich noch heute so fertig. 3 Std. hat mein Hund gekämpft - erst als er meinen lautstarken Protest hörte, ließ er los und ging. Ich durfte ihn noch nicht einmal sehen.

    Es treibt mir noch heute die Tränen in die Augen.

    LG Susanne und Xena

  • Zitat

    Viel wichtiger wäre es mir, dass endlich alle Hundehalter eine Schulung machen müssen, wo sie die Gründzüge vom Hundeverhalten und Ausdrucksweise lernen und ihren Hund lesen können.


    Das fände ich auch klasse. Hier in NRW müssen wir ja diesen Test ( wobei der Test ein Witz ist ) bestehen, um einen Hund anmelden zu dürfen bzw. das Ergebnis muss schnell nachgereicht werden. Problem ist nur, dass immer wieder Menschen, die den Test bestanden haben, sich nicht an das Erlernte halten. Und wenn es dann Probleme gibt ( ich denke da z.B. an Conny ) und zum OA geht, dann passiert mal wieder ..... nix. Wie oft schildern hier im DF User Probleme mit freilaufenden "aggressiven" Hunden, wo vom OA und anderen Stellen kommt, dem Mensch ist ja nichts passiert.

    Der Test oder eine Schulung nützt gar nichts, wenn die Menschen, die Hunde halten sich nicht nach dem richten, was sie gelernt haben.
    Zumal es ja keine / kaum Konsequenzen gibt, bei der Missachtung. Erst wenn ein Mensch ernsthaft verletzt wurde und damit sind wir dann wieder beim Thema :/ .

  • Das, was ich jetzt schreiben werde, klingt wahrscheinlich erstmal unheimlich arrogant. Drum, ich weiß, dass ich auch Fehler mache, keine Frage.

    Wenn man sich mal so durch den Kopf gehen lässt, wieviele "Durchknallkandidaten" hier aufschlagen und wieviele es wohl geben wird, die hier erst gar nicht ankommen, dann kann man eigentlich nicht für ein "einmal gebissen ----> Spritze sein"

    Ich hab hier im Forum schon so nette Sachen lesen dürfen, wie "dem Hund gehört rechts und links eine geschallert". Erinnert ihr Euch??? Wie oft lesen wir hier, in der Hundeschule wurde beigebracht: Hund verhält sich unangemessen, wird auf den Rücken gedreht oder im Nackenfell gepackt, evtl. geschüttelt??? Wie oft lesen wir als Problem: "ich wollte dem den Futternapf wegnehmen und er hat geknurrt, sowas muss sich ein Hund doch gefallen lassen"???
    Wir lesen auch: ein Hund darf nicht schnappen, egal ob ihm Schmerz zugefügt wird oder er sich erschrickt z.B. weil er geschlafen hat - das kombinieren wir mal mit: ein Hund hat seine Familie nicht anzuknurren oder abzuschnappen.

    Wenn man die jetzt alle in einen Topf packt, dann sind das eigentlich alles mehr oder weniger Übergriff-Kandidaten.
    Meistens passiert gar nichts, aber das liegt am Hund, nicht am Mensch. Der hat eigentlich einfach nur Glück gehabt sonst nix.

    Bevor ich hier im Forum ankam, war meine Meinung eigentlich: ein Hund, der so eine Beißattacke startet - das ist so einer, den der Checker Karlchen Kralle scharf machen wollte. Aber mittlerweile glaube ich da nicht mehr dran.............

  • Zitat

    Hund attackiert Mensch- einschläfern oder rehabilitieren?

    Meiner Meinung nach kann man das ohne Ende diskutieren, weil es keine einheitliche Antwort gibt.

    Ich bin nicht grundsätzlich gegen das einschläfern von Hunden die gebissen haben aber man muss schauen, warum, wie, wo, was, weshalb und das muss ein entsprechender Gutachter machen, der nicht emotional involviert ist. Wie auch bei Entscheidungen, ob ein Mensch rehabilitiert werden kann, wird es auch bei Hunden eine Fehlerquote der Einschätzung geben aber ich glaube beim entsprechenden Handling, ist diese besser zu reduzieren, als bei manchem Menschen ;) .

  • Hallo,

    ich habe weder die Sendung gesehen, noch habe ich das Thema/Diskusion hier verfolgt.

    Vor einiger Zeit gab es in unserem Bekanntenkreis eine rege Diskusion über das Thema "Hund / Beißvorfall / Wat nu?".

    Grundsätzlich finde ich es unschön, ein Tier einzuschläfern, weil es "nicht richtig" tickt. Allerdings denke ich, wenn das Leben bzw. die Gesundheit von Menschen gefährdet ist, sollte das Thema einschläfern kein Tabu sein.

    Wenn kein behandelbarer Grund für eine Aggression gefunden wird (Krankheit, Hormone etc) sollte das Tier - so traurig es klingt - auch seinen letzten Weg gehen.

    Sicherlich gibt es Hundeexperten, die es schaffen einen "durchgeknallten" Hund wieder in Griff zu bekommen - aber die stehen nicht an jeder Ecke.

    Die Abgabe an "Hunderassen in Not" oder ins Tierheim, ist meiner Meinung nach auch keine wirkliche Lösung. Die Gefahr, dass der Hund dann doch in falsche/ungeübte Hände gelangt ist einfach da.

    Und mal ganz ehrlich. Würde ich meinen Hund nach diversen Beißvorfällen weggeben und würde nach beispielsweise einem halben Jahr in den Nachrichten hören "...heller Kampflabbi biss 100 Menschen krankenhausreif und musste erschossen werden..." und da meinen Hund erkennen - ich würde mir ein Leben lang vorwürfe machen.

  • Hallo,
    also ich bin der Meinung, die Verantworung für meine Hunde liegt bei mir und mir vertrauen sie (jedenfalls sollte es so sein). Wenn meine Hunde einen Menschen scheinbar grundlos attackieren würden, ich würde alles abchecken, vor allem gesundheitlich (Hirntumor, Schmerzen...), Trainer konsultieren, möglicherweise auch mit Maulkorb probieren. Aber niemals würde ich die Verantwortung abgeben und den Hund irgendwem überlassen. Vorher würde ich ihn wirklich euthanisieren.
    LG Blackpoodles.

  • Ich habe lange überlegt ob ich was schreiben soll und es macht mich traurig wie leicht hier über Leben und Tod entschieden wird.
    Müssen sich unsere Hunde wirklich alles von den Menschen gefallen lassen ? ohne wenn und aber ?
    Es wurde ja geschrieben, wenn er beißt muß er weg.

    Dieser Tage habe ich bei einer mir bekannten Notorga gelesen..................

    Das Auge von ......... wurde entfernt und bei der Kastration hat der TA festgestellt, dass er Tackerklammern im Penis hatte...................................... :sad2: :sad2:

    wenn dieser Hund nun beißt, wem gehört denn da die Spritze ?

  • Ich finde es nimmt interessante Züge an ^^
    Immerwieder die Verantwortung liegt bei mir und ich würde eher "übern Jordan gehen lassen" wie abgeben
    Das is ne Sache die eigentlich noch nie hilfreich war in solchen Situationen
    Es gibt immer einen "Highlander" der es besser händeln kann wie man selber
    Bis man den gefunden hat kann man sich ja festklammern aber dann auch ehrlich zu sich selber sein das der Hund ggf woanders "besser dran" ist

  • Hey,

    ich bin grundsätzlich auch gegen einschläfern wegen beisen.

    Als ich klein war bin ich mit einem SChäferhund aufgewachsen den mein Opa scharf gemacht hatte. Für meinen Opa war es mehr ein Spiel und Spaß und er wollte ihn nie absichtlich scharf machen, aber das Resultat war, dass der Hund viele Leute in seinem 10 jährigen Leben gebissen hat, meine Großeltern eine gute Versicherung gebraucht haben und das OA zum Glück immer wieder ein AUge zugedrückt hat. Ich habe diesen Hund geliebt und ab dem Krabbelalter haben wir alles miteinander geteilt, sowohl sein Hundefutter wie mein Eis ;)

    Zora hat auch schon nach Leuten geschnappt ohne sichtliche Vorwarnung und ohne Grund. Zum Glück hat sie nur abgeschnappt und noch niemanden verletzt, woher es kommt kann ich jedoch auch nicht genau sagen und auch der Hundetrainer findet die Analyse sehr schwierig. Einschläfern wäre trotzdem nie eine Option.

    Vor kurzem habe ich ein Tierheim besucht, da siten zwei SoKas in einem kleinen gekachelten Zwinger mit einem SChild, dass sie nicht vermittelt werden und bis u ihrem Tod dort sitzen werden, weil sie den Wesenstest mehrfach nicht bestanden haben. Das hat mir die Tränen in die AUgen getrieben, denn diese Hunde haben in meinen Augen keine lebenswertes Hundeleben mehr. Sie sitzen wirklich lebenslänglich im Knast.

    Ich möchte ganz ehrlich sagen, dass ich keinen Hund wollen würde, der im Vorfeld schon mal gebissen hat, warum auch immer. Ich muss meine Hunde mit zur Arbeit nehmen und habe sie als WEgbegleiter fast immer dabei und ich würde die Verantwortung nicht auf mich nehmen wollen dem Hund und meinen Mitmenschen gegenüber!
    Wenn ein Hund jedoch in meinen Händen anfängt zu beisen dann muss ich ja etwas falsch gemacht haben und dann werde ich alles daran setzen an diesem Verhalten mit ihm zu arbeiten.

  • Damit bist Du eigentlich genau gegenteiliger Meinung wie ich. Denn ich wollte mit meinem Post ausdrücken, dass ich glaube, je nach Wesen und Charakter eines Hundes: so viel brauchts eigentlich gar nicht um einen Hund zu versauen. Dementsprechend "wenig" bräuchte es auch den wieder auf Normallevel zu bekommen.

    Dabei denke ich z.B. gerade an das Aberziehen von Knurren und Abschnappen. Als nächstes kommt der Biss. Warum? Weil man dem Hund zwei Stufen der Vorwarnung genommen hat mit denen er sich ausdrücken kann.
    Genau so ein Hund ist tatsächlich ein "Beißt-ohne-Vorwarnung" - Kandidat.
    So, man muss also nichts anderes machen, als diesem Hund wieder beizubringen: erst warnen, dann in die Vollen gehen.
    Fiktives Beispiel: Ein Fremder kommt in Deinen Garten. Du hast diesen großen Hund, weil Du am Ende der Welt in ner Einöde wohnst und Dich so sicherer fühlst. Du hast ihm Knurren und Schnappen abgewöhnt. Klar hast Du einen Hund ausgesucht, der einen Wachtrieb hat, war ja mit Grund für seine Anschaffung. Jetzt kommt der Fremde rein und Dein Hund hängt ihm direkt am Bein: aus dem Nichts heraus zugebissen. Dass Dein Hund vorher fixiert hat, hat der Eindringling zwar gesehen, Dein Hund guckte halt doof für ihn, hat sich aber nichts dabei gedacht. Nach Deiner Logik: Einschläferung

    Gleiche Situation, andere Kommunikation. Dein Hund steht da, fixiert, knurrt. Nun ja, unser Fremder ist ein ganz mutiger und macht trotzdem einen Schritt auf Dein Grundstück. Dein Hund schnappt ihm ins Hosenbein, erwischt nur den Stoff - treffen wollte er ja eh nicht wirklich: letzte Warnung sozusagen.
    Der Fremde geht dann doch lieber wieder den Schritt zurück: es passiert rein gar nichts.

    Es wäre doch gemein, wenn dieser Hund eingeschläfert wird, nur weil er seine Kommunikation aberzogen bekommen hat, oder????

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