Gruslige Begegnungen mit Hund?

  • Das ist aber ein sehr gängiger Tipp. Mir wurde als Kind in der Schule auch beigebracht, „Feuer“ zu rufen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, weil „Hilfe“-Rufe oftmals mit (ob bewusst oder unbewusst) Wegschauen der Leute verbunden ist, um nicht selber auch Probleme zu bekommen. Dieser Tipp findet sich auch in vielen Büchern, Internetseiten, usw., wo es um dieses Thema geht.

    Ich weiß nicht mehr woher ich diesen Tipp habe, mir wurde gesagt, wenn man alleine auf einer menschenleeren Straße ist (vornehmlich im Dunkeln) ist der Ruf "Feuer, es brennt!" deshalb wirksamer, weil dann die Wahrscheinlichkeit dass die Menschen ihre Wohnungen verlassen und auf der Straße nachsehen größer ist.

    Bei einem "Hilfe" schauen viele Menschen maximal durch ein Fenster um zu schauen, warum jemand Hilfe ruft.

    Gerade wenn man aber bedroht oder angegriffen wird ist es wichtig, dass andere Menschen tatsächlich da sind, weil viele Gewalttäter dann die Flucht ergreifen.

    Dass dieses "Hilfe, Feuer, es brennt!" tatsächlich wirkt, konnte ich selber erleben; Wir hatten nachts einen Brand im Wohnzimmer, und ich habe in meiner Panik meinen Sohn gepackt und bin zum Nachbarhaus gerannt, und habe dort geschellt und vor die Türe gehauen, dabei laut: "Hilfe, Feuer, es brennt" gerufen - und nicht nur der Nachbar öffnete mir im Schlafanzug, es kamen auch die Nachbarn aus den umliegenden Häusern an und schauten, ob sie irgendwie helfen konnten.

    Es ist nicht wahnsinnig viel passiert, unser Haus war anschließend noch gut bewohnbar, es mussten nur einige Reparaturarbeiten und Reinigungsarbeiten ausgeführt werden, die sehr schnell kommende Feuerwehr musste hauptsächlich nur den Rauch aus dem Haus "rausblasen", ich war nur wegen Verdachts auf Rauchvergiftung eine Nacht im Krankenhaus.

    Die Hilfsbereitschaft der Nachbarschaft war allerdings unglaublich.

  • Ja, leider stimmt das: insbesondere in Großstädten, U-Bahnen und Bahnhöfen ist das häufig ein Problem. Viel zu oft werden inzwischen die Helfenden selbst zu Opfern und das reduziert die Hilfsbereitschaft aus Gründen des Selbstschutzes ganz erheblich.

    Insgesamt ist das eine sehr besorgniserregende Entwicklung.

    Ich selbst kenne das jedoch bisher glücklicherweise nur aus Erzählungen oder aus der Presse. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich aus einer Gegend stamme, in der die Menschen wirklich extrem hilfsbereit sind. Darüber bin ich wirklich sehr froh.

  • Viel zu oft werden inzwischen die Helfenden selbst zu Opfern und das reduziert die Hilfsbereitschaft aus Gründen des Selbstschutzes ganz erheblich.

    Grundsätzlich stimme ich dieser Aussage zu, nur das Wort "inzwischen" ist da meiner persönlichen Erfahrung nach nicht richtig: Ich habe in den 70er und auch 80er Jahren häufiger gewalttätige Auseinandersetzungen mitbekommen, wo die einzige Hilfestellung im Benachrichtigen der Polizei bestand - was aus Selbstschutzgründen auch oft richtig war.

    Aber auch bei gewalttätigen Übergriffen gegenüber Frauen in der Öffentlichkeit konnte ich in der Zeit mehrfach erleben, dass die Menschen drumherum einfach wegsahen.

  • Ich habe bisher zwei Situationen gehabt, die ich als potentiell gefährlich oder aber aber großes Missverständnis bezeichnen würde. Beide Male hatte ich Hunde dabei. Einmal unseren damals noch lebenden Havanesermischling und einmal Bert.

    Die Situation mit dem Havaneser war sehr skurril. Wir leben sehr ländlich und ich bin oft allein im Wald unterwegs. Den einen Tag war Chicco, so hieß der kleine Mann sehr aufmerksam, hat immer in die Büsche geknurrt (er hielt sich für mindestens einen Schäferhund:herzen1:).

    Irgendwann kam aus den Büschen ein Mann und folgte uns, nur um kurz drauf wieder in den Büschen zu verschwinden. Darauf hat Chicco wieder in die Büsche geknurrt, ich vermute, der Mann ist parallel im Unterholz neben uns gelaufen. Irgendwann hat Chicco sich nicht mehr mit Knurren begnügt, sondern bitterböse gebellt. Darauf kam der Mann aus dem Wald, guckt uns an und geht ohne was zu sagen in die andere Richtung. Ich hab den an dem Tag noch dreimal aus dem Wald kommen sehen und jedesmal wurde Chicco lauter und vehementer. Keine Ahnung, was das war.

    Das andere Mal mit Bert war offensichtlicher. Der Mann ging uns nach, lief an uns vorbei, da fand Bert den schon Bertuntypisch blöd. Einige Zeit später, stand der einfach auf dem Weg, ließ uns vorbei, Bert ließ den nicht aus den Augen und ich fand den auch komisch. Normal treffe ich im Wald nur Leute, die ich kenne. Er folgte uns wieder und lief dann plötzlich einfach neben uns her, dass war dann zuviel für Bert und er ist richtig laut geworden. Als der Typ dann noch einen Schritt auf mich zu ging, ist Bert in die Leine und hat gegrollt. Der Typ ist weggerannt. Kann auch von bis alles gewesen sein. Gesagt hat auch der Typ nichts.


    Ich war jedenfalls dankbar das die Hunde da waren. Ob die im Ernstfall aber eingegriffen hätten, kann ich nicht sagen. Der kleine wahrscheinlich eher als Bert :ka:. Der war schnell mit seinen Zähnen dabei. Ob ich will, dass die eingreifen, ich weiß es tatsächlich nicht :ka:. Kommt wahrscheinlich auf den Grad der Gefährlichkeit der Situation an. In beiden Fällen, die ich erlebt habe, hat laut werden und Präsenz zeigen zum Glück gereicht.

  • Er folgte uns wieder und lief dann plötzlich einfach neben uns her, dass war dann zuviel für Bert und er ist richtig laut geworden. Als der Typ dann noch einen Schritt auf mich zu ging, ist Bert in die Leine und hat gegrollt.

    Hast du da nichts gesagt?

    Ich hätte wahrscheinlich angefangen den Mann anzublaffen und hätte schon das Handy in der Hand.

  • Er folgte uns wieder und lief dann plötzlich einfach neben uns her, dass war dann zuviel für Bert und er ist richtig laut geworden. Als der Typ dann noch einen Schritt auf mich zu ging, ist Bert in die Leine und hat gegrollt.

    Hast du da nichts gesagt?

    Ich hätte wahrscheinlich angefangen den Mann anzublaffen und hätte schon das Handy in der Hand.


    Nein, ich war so perplex und verwundert. Ich glaube, ich wäre der Typ Mensch, der vor Schreck erstarrt und die Stimme verliert:ops:. Keine Ahnung.

    Handy hätte auch nichts genutzt, bei uns hast Du im Wald an den wenigsten Stellen Empfang.

  • Wie kommt man immer auf Sachbeschädigung?

  • Gestern Abend beim Gassi stand jemand einige Häuser weiter direkt hinter der Hecke.

    Gina hat geknurrt und „whaaaaooo“ gemacht und ich aus Schreck laut „Hey!“ gerufen. Es war eine Halloween-Figur….reingefallen :skeptisch2:

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Hilferuf ignoriert wird. Ich lebe am Rand einer Großstadt, Feldrand, hinter den Feldern ein Park und ein See, Gehölz, Weidefläche und dahinter ein anderer Stadtteil. Wie oft hier abends/nachts/im dunkeln Jugendliche sind, die herumkreischen, albern und 'Hilfe' schreien, während sie sich einfach nur untereinander ärgern, die Mädels das Hilfe regelrecht hysterisch kreischen....ernsthaft, das nimmt hier niemand mehr ernst und das ist eigentlich traurig. Wird hier jemand tatsächlich überfallen, bekommt es vielleicht jemand mit, ordnet es aber in den 'Alltagslärm" ein.

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