Gruslige Begegnungen mit Hund?

  • Also als ich angegriffen wurde (und eine Anzeige wegen versuchter schwerer Körperverletzung aufgeben habe) war mein Hund im Freilauf und hat nichts getan.

    Wir konnten uns dann an die belebte Hauptstr retten und dort wollte er dann zitternd auf den Arm.

    Hätte man mich vorher gefragt, hätte ich gedacht, dass mein Terrier mich verteidigt...


    Edit: und normerweise ist er wirklich nicht ängstlich

  • Mein Hund ist absolut kein Wachhund, war auch nicht gesucht, aber ein gewisses Klientel schreckt er trotzdem alleine durch die Optik/Größe ab.

    Tatsächlich habe ich bei solchen Begegnungen eher Angst um meine Hunde. Ich kann mich verteidigen, ich trainiere das sehr regelmäßig (wobei das meiste auf “erste/n Schlag/Aktion ausführen und dann wegrennen/Hilfe holen” basiert, weil ich wenn es ein Mann drauf anlegen würde immer den kürzeren ziehen würde egal wie gut ich in einem sportlichen Wettkampf bin).

    Außerdem bin ich sicher weit gefährlicher/wehrhafter als mein Hund … und als Mann sowieso nicht unbedingt Ziel solcher Übergriffe.

  • Grundlagen der Selbstverteidigung sind definitiv sinnvoll und vor allem auch an seinem Mindset zu arbeiten.

    Wobei Selbstverteidigungskurse nur wirklich etwas bringen, wenn man regelmäßig trainiert. Die Techniken müssen so weit wie möglich reflexhaft werden, damit frau überhaupt eine Chance hat. Letztlich ist ein Mann grundsätzlich körperlich einer Frau überlegen. Wenn Mann ebenfalls kampfsporterfahren ist, sehen die Chancen für eine Frau weiterhin mau aus...

    Volle Zustimmung, zumindest zu Beginn sollte man das intensiv und sehr regelmäßig trainieren, zumindest die wenigen Optionen, die eine Frau gegenüber einem körperlich überlegenen Mann hat. Und das entsprechende Mindset sollte man verinnerlicht haben (sowohl Deeskalation, als auch den Schalter umlegen, wenn es um Kampf geht).

    Letztlich ist meiner Ansicht nach das Beste wenn Abschreckung in irgendeiner Form funktioniert, daher hat es durchaus seine Vorteile dass ich mich drauf verlassen kann dass mein Hund im Zweifel laut wird. Ich mach mir ihre Wachsamkeit auch insofern zu Nutze dass ich manchen Situationen auch aus dem Weg gehen kann. Wird der Hund nachts in eine bestimmte Richtung hellhörig, brauch ich da nicht lang gehen, dann wird da irgendwas sein. Bisher hat im Zweifel auch immer geholfen dass ein Hund da war.

    Sämtliche Situationen bei denen der Abstand so gering war dass man mir tatsächlich etwas hätte tun können waren immer ohne Hund. Und dass da nicht mehr passiert ist war Glück. Sei es dass ich wo rein gehen konnte, jemand beruhigend auf die entsprechende Person eingeredet hat oder - so paradox es klingt- vielleicht auch die Tatsache dass bei vielen Menschen durchaus die Hemmschwelle größer ist eine Frau zu schlagen als einen Mann. Anwesenheit von nem Mann hilft meiner Erfahrung nach tatsächlich weniger als Hund dabei. Erinnere mich da bspw dran als mich jemand mit ner Bierflasche bedroht hat weil er der Ansicht ist ich hätte Zigaretten dabei und müsse ihm eine abgeben. Ich hatte da jemanden dabei der 2 Meter groß war, nützt nix wenn der nur als Deko daneben steht :ka:. Geholfen hatte mir damals ein Kumpel von dem Typ, der auf ihn eingeredet hat und dazwischen ging. Ein paar Tage später hat dieser mich auch nochmal als wir uns zufällig begegnet sind angesprochen und sich für das Verhalten seines Freundes entschuldigt.

    Prinzipiell laufe ich erstmal recht sicher durch die Gegend. Aber ich bin halt klein und weiß dass ich im Zweifel wenn mal was passiert den Kürzeren ziehe :woozy_face:

    Was mir bspw immer Unbehagen bereitet sind bestimmte Männer die einen auf ne bestimmte Art und Weise anschauen. Ehrlich gesagt macht mich das aber innerlich vor allem aggressiv, weiß ja nicht was davon man als ggü mitbekommt.

    Abschreckung ist gut, es hilft zudem auch, nicht als das "leichteste Opfer" zu wirken. Ein Hund kann da helfen, ein großer Freund auch, wobei letzterer aber auch schon wieder das Gegenteil sein kann, so im Sinne einer "Herausforderung für jemanden, der Ärger sucht". Letztendlich ist immer die Frage, was das Gegenüber für ein Ziel hat.

    Innerlich aggressiv zu werden, kann im Zweifel helfen, den Schalter wie oben erwähnt umzulegen. Leider hilft das weniger für die Phase Deeskalation :D

    Wobei Selbstverteidigungskurse nur wirklich etwas bringen, wenn man regelmäßig trainiert. Die Techniken müssen so weit wie möglich reflexhaft werden, damit frau überhaupt eine Chance hat. Letztlich ist ein Mann grundsätzlich körperlich einer Frau überlegen. Wenn Mann ebenfalls kampfsporterfahren ist, sehen die Chancen für eine Frau weiterhin mau aus...

    Das stimmt, man muss regelmäßig wiederholen oder zumindest auffrischen. Und eben am besten was trainieren, das auf Selbstverteidigung ausgelegt ist. Aber ich glaube nicht dass die Wahrscheinlichkeit gerade von einem Kapfsportler angegriffen zu werden allzu hoch ist.


    Zum Thema "Ärger bekommen" wegen Hilfsmitteln sei es Pfefferspray oder irgendwas anderes: Das wäre mir ehrlich gesagt egal, lieber komm ich heil aus der Situation und mit den Konsequenzen beschäftige ich mich dann im Nachhinein. Wenn denn überhaupt was folgt. (Hund der verteidigt mal ganz bewusst nicht mit eingeschlossen, denn da treffen ja nicht mich die Konsequenzen, sondern meine Hündin. Möchte ich nicht...)

    Die Gefahr das z.b ein Pfefferspray auch gegen einen selbst benutzt werden kann bleibt natürlich.

    Genau, wenn man Selbstverteidigung will, sollte man ganz genau das trainieren, keinen reinen Sport.

    Hinsichtlich Hilfsmittel: Das Problem ist, dass man schon für das "Führen" in vielen Gegenden (Waffenverbotszonen, Waffenverbot im ÖPNV etc.) großen Ärger (i. d. R. bis zu 10.000 EUR Strafe) bekommen kann. Und das für eine potentielle Gefahrensituation, die vielleicht niemals eintritt.

    Aber ich glaube nicht dass die Wahrscheinlichkeit gerade von einem Kapfsportler angegriffen zu werden allzu hoch ist.

    Wenn man nicht selber gut in Selbstverteidigung ist (Verhalten ist reflexhaft, man trainiert wöchentlich, etc.), dann muss das der Mann auch nicht unbedingt sein. Da reicht es, das man überlegen muss, wie man korrekt reagiert und schon hat der Mann einen in der Mangel.

    Ich behaupte mal, dass die meisten Täter nicht in einer Minute harmlose Zeitgenossen sind und in der nächsten Minute über eine Frau herfallen. Vermutlich beschäftigen sie sich schon länger mit dieser Absicht - und ich glaube nicht, dass die meisten Täter heutzutage so naiv sind zu glauben, dass sie einer Frau ohne jegliche Gegenwehr Gewalt antun können - manche bauen vmtl. sogar genau auf diese Gegenwehr...

    Der Ansatz bei Selbstverteidigung ist eher, dass man seine Einstellung "das Gegenüber ist stärker, also kann ich sowieso nichts machen" ändert in "mir will gerade jemand etwas antun, jetzt werde ich das Maximum an Gegenwehr leisten, das ich leisten kann" und dazu ein paar Techniken lernt. Das stärkt das eigene Auftreten und sorgt ein wenig dafür, dass man nicht als das "leichteste Opfer wirkt" und es erhöht in der Extremsituation ein wenig die Chance, dass man besser rauskommt. Mehr nicht.

  • Du beschreibst perfekt, was John Correia von ASP immer zusammenfasst mit: "Avoid stupid places, at stupid times, with stupid people, and doing stupid things" :)

    Und ich möchte das auch nicht haben, dass ich einen Hund mit Schutztrieb habe, der vielleicht einmal sinnvoll gebraucht wird. Der Rest meines Lebens besteht eher aus Situationen, in denen das absolut hinderlich im Alltag wäre. Ich war heute zB eine Abendrunde durch die Stadt und dann nochmal in den Supermarkt.

    Ist hier genauso. Leider ist mein Hund da anderer Auffassung. Wenn wir irgendwo Pause machen und plötzlich taucht jemand sehr nah von hinten auf, würde er reinhacken. So schon fast passiert. Das ist einfach zum Kotzen.

    Mein Hund ist absolut kein Wachhund, war auch nicht gesucht, aber ein gewisses Klientel schreckt er trotzdem alleine durch die Optik/Größe ab.

    Tatsächlich habe ich bei solchen Begegnungen eher Angst um meine Hunde. Ich kann mich verteidigen, ich trainiere das sehr regelmäßig (wobei das meiste auf “erste/n Schlag/Aktion ausführen und dann wegrennen/Hilfe holen” basiert, weil ich wenn es ein Mann drauf anlegen würde immer den kürzeren ziehen würde egal wie gut ich in einem sportlichen Wettkampf bin).

    Außerdem bin ich sicher weit gefährlicher/wehrhafter als mein Hund … und als Mann sowieso nicht unbedingt Ziel solcher Übergriffe.

    Ich sehe es auch als meine Aufgabe, uns zu beschützen, das soll mein Hund gefälligst lassen. Ich habe das aber auch zigmal mehr Zeit intensiv gemacht, als mein Hund auf der Welt ist.

    Es ist allerdings nicht so, dass man als Mann seltener zum Ziel wird, auf sexuelle Straftaten schon, insgesamt werden mehr Männer allerdings häufiger als Frauen Opfer von Straftaten (das liegt vor Allem an Körperverletzungen und Raubstraftaten).

  • Ich sehe es auch als meine Aufgabe, uns zu beschützen, das soll mein Hund gefälligst lassen. Ich habe das aber auch zigmal mehr Zeit intensiv gemacht, als mein Hund auf der Welt ist.

    Es ist allerdings nicht so, dass man als Mann seltener zum Ziel wird, auf sexuelle Straftaten schon, insgesamt werden mehr Männer allerdings häufiger als Frauen Opfer von Straftaten (das liegt vor Allem an Körperverletzungen und Raubstraftaten).


    On Top kommt auch : Wenn man mir was tun sollte ist das strafrechtlich gesehen für den Täter die bitterere Pille als wenn der dem Hund was tut. Körperverletzung zieht einfach mehr als Sachbeschädigung. Zumal der Hund im Zweifel so oder so mehr Probleme hat - 1. Ist der aufgrund der geringeren Körpermasse im Zweifel schneller hinüber als ich, 2. Will ich deswegen nicht auch noch eine drüber bekommen. Dem entsprechend isses auch meine Aufgabe dafür zu sorgen dass trotzdem nix passiert- dem Hund nicht und dass der Hund keinen Schaden anrichtet. Anwesend sein und Radau machen wenn gerechtfertigt allerdings, das darf er. Das Zusammenleben mit wachtriebigem Hund besteht ja sehr viel zu sagen wenn es nicht erlaubt ist, wann es nicht sein Bier ist, wie man sich entsprechend zu verhalten hat. In solchen Situationen allerdings, schieb ich hinsichtlich des laut werdens keinen Riegel vor, ich verlange nur dass der Hund nah bei mir ist und sich mit mir aus der Situation entfernt. Rückversichern ist da ausdrücklich erlaubt, Bellen und knurren ist erlaubt, mir sowas überhaupt anzeigen ist erlaubt, bestärken tue ich nur das befolgen meiner Anweisung. Und ich kann auch unterscheiden wann sie was einfach nur doof/bedrohlich findet und wann sie in etwas wirklich potentiellen Ernst sieht. Normalerweise isses nämlich mehr Theater als alles andere und es besteht immernoch ne mehr oder weniger ausgeprägte Tendenz nach hinten. In solchen Situationen allerdings ist die Tendenz ganz klar nach vorn gerichtet und dem entsprechend gibt's dann auch für sie die Anweisung dass sie zu mir kommt, eng bei mir bleibt und mit mir mit geht.

    In allen anderen Fällen, besteh ich drauf dass sie den Schnabel hält und sich zurück nimmt. In solchen Fällen nur dass sie im Gehorsam bleibt.


    Und das andere bestärkt mich nochmal in dem Eindruck dass bei einer Frau das Risiko auf die Fresse zu kriegen wohl geringer sein dürfte als als Mann. Außer, daß ggü hat ein Sexualverbrechen vor oder ist zufällig Frauenschläger. In meiner wunderbaren ( Achtung Ironie ) Schulzeit hatte ich es öfter dass man mir nur deshalb nicht aufs Maul gehauen hat, weil ich weiblich bin. Und wenn doch mal jemand sowas vor hatte, ging immer jemand dazwischen und sagte : ,,Mädchen/Frauen schlägt man nicht!"

  • Körperverletzung zieht einfach mehr als Sachbeschädigung.

    Grundsätzlich ja. Einen Menschen zu verletzen ist strafrechtlich relevanter als ein Tier zu verletzen. Allerdings ist es nicht nur Sachbeschädigung, einen Hund ohne Sinn (wie zB Selbstverteidigung) zu verletzen oder gar zu töten. Man verstößt dabei auch potenziell gegen das Tierschutzgesetz, was durchaus sensiblere Strafen nach sich ziehen kann. Nur der Vollständigkeit halber.

  • Bedeutet also dass, wenn man angegriffen wird, der Hund sollte dazwischen gehen, und der Angreifer dann deshalb weil er in dieser Situation vom Hund angegriffen wird, diesen tötet, dahingehend mit Pech auch nix zu befürchten haben könnte. Ich liebe das deutsche Strafgesetz.

    Is ja nicht so als hat man als Opfer eh die Arschkarte, weil a) im Zweifel erstmal die Unschuldsvermutung gilt und b) man das ganze ja erstmal ausreichend beweisen muss. Und selbst dann kanns, bspw bei einer Vergewaltigung, sein dass der Täter mit bissl Geldstrafe oder Bewährung davon kommt, wenn überhaupt.

    Ich glaube das is auch mit das härteste falls einem sowas passieren sollte - Das Wissen dass es ungewiss ist ob der Täter überhaupt ne einigermaßen gerechte Strafe bekommt. Und man selbst dann geschädigt fürs restliche Leben ist.

  • Naja Pfefferspray gilt, solange es eindeutig als Tierabwehrspray gekennzeichnet ist, nicht als Waffe. Und generell kann man auch Alltagsgegenstände zur Notwer nutzen, Schlüssel, Kante vom Handy, ein Kettenhalsband, welches man einstecken hat... alles was den Schlag schmerzhafter macht.

    Aber ansonsten stimm ich dir zu, man muss sich so hart wie nur möglich wehren und fiese Techniken beherrschen.

    Ich weiß noch in der Kampfkunst, in der ich vor Ewigkeiten war, war neben den üblichen Tritten in den Schritt auch regelmäßig die Übung "greifen, drehen, ziehen, schlagen" dabei. Ich bin mir sicher die verursacht nachhaltige Schmerzen und der Angreifer kommt einem danach nicht mehr hinterher:pfeif: Kann man halt nicht immer anwenden.

  • Genau, wenn man Selbstverteidigung will, sollte man ganz genau das trainieren, keinen reinen Sport.

    Hinsichtlich Hilfsmittel: Das Problem ist, dass man schon für das "Führen" in vielen Gegenden (Waffenverbotszonen, Waffenverbot im ÖPNV etc.) großen Ärger (i. d. R. bis zu 10.000 EUR Strafe) bekommen kann. Und das für eine potentielle Gefahrensituation, die vielleicht niemals eintritt.

    Naja Pfefferspray gilt, solange es eindeutig als Tierabwehrspray gekennzeichnet ist, nicht als Waffe. Und generell kann man auch Alltagsgegenstände zur Notwer nutzen, Schlüssel, Kante vom Handy, ein Kettenhalsband, welches man einstecken hat... alles was den Schlag schmerzhafter macht.

    Aber ansonsten stimm ich dir zu, man muss sich so hart wie nur möglich wehren und fiese Techniken beherrschen.

    Ich weiß noch in der Kampfkunst, in der ich vor Ewigkeiten war, war neben den üblichen Tritten in den Schritt auch regelmäßig die Übung "greifen, drehen, ziehen, schlagen" dabei. Ich bin mir sicher die verursacht nachhaltige Schmerzen und der Angreifer kommt einem danach nicht mehr hinterher:pfeif: Kann man halt nicht immer anwenden.

    Ob Tierabwehrspray in einer Waffenverbotszone erlaubt ist, ist lokal sehr unterschiedlich geregelt. (Siehe z. B. Hamburg)

  • Naja Pfefferspray gilt, solange es eindeutig als Tierabwehrspray gekennzeichnet ist, nicht als Waffe. Und generell kann man auch Alltagsgegenstände zur Notwer nutzen, Schlüssel, Kante vom Handy, ein Kettenhalsband, welches man einstecken hat... alles was den Schlag schmerzhafter macht.

    Aber ansonsten stimm ich dir zu, man muss sich so hart wie nur möglich wehren und fiese Techniken beherrschen.

    Ich weiß noch in der Kampfkunst, in der ich vor Ewigkeiten war, war neben den üblichen Tritten in den Schritt auch regelmäßig die Übung "greifen, drehen, ziehen, schlagen" dabei. Ich bin mir sicher die verursacht nachhaltige Schmerzen und der Angreifer kommt einem danach nicht mehr hinterher:pfeif: Kann man halt nicht immer anwenden.

    Ob Tierabwehrspray in einer Waffenverbotszone erlaubt ist, ist lokal sehr unterschiedlich geregelt. (Siehe z. B. Hamburg)

    Meine praktische Lösung: Deo. Eine nette, kleine flasche Sprühdeo, in Augenhöhe, hat mitunter einen ähnlichen Effekt wie Pfefferspray oder Tierabwehrspray und ist in keinerlei Art bedenklich mitzuführen. Für euch getestet!

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