Gruslige Begegnungen mit Hund?

Gestern hatte ich eine Begegnung, die ich sehr gruselig fand:

Nach einem blöden Tag stand mir der Sinn nach Ruhe und einem langen Spaziergang mit meiner Hündin. In der Nähe gibt es ein großes Waldgebiet, in dem man stundenlang laufen kann, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Es war zwar schon relativ spät und sollte nicht mehr lange hell sein, aber ich habe den Hund trotzdem ins Auto gepackt und bin losgefahren. Am Ziel angekommen war ich gerade damit beschäftigt, die Schleppleine anzulegen, ein Dummy zu füllen und die Schuhe zu wechseln, als neben mir ein Kleinwagen hielt. Es stieg ein komplett dunkel gekleideter Mann mit stark getönter Sonnenbrille aus, der mich kurz musterte und sich dann in Richtung Wald aufmachte. Ich überlegte kurz, warum man in der Dämmerung mit Sonnenbrille und völlig ungeeigneter Kleidung alleine in den Wald geht, konzentrierte mich dann aber wieder auf meinen Hund.

Um in den Wald zu gelangen, muss man einen L- förmigen Weg laufen. Vorbei an einem einzelnen Haus und über weitläufige Weiden und Felder. Während ich keine zwei Minuten später loslief, beruhigte ich mich damit, dass der Mann mit Sicherheit die Bewohner des einzigen Hauses in dieser Gegend besuchen wollte. Ich entspannte, lief gute 10 Minuten mit meinem Hund und war schon mitten im dämmerigen Wald, als dieser Typ plötzlich wie aus dem Nichts vor mir stand. Er trug immer noch seine Sonnenbrille, obwohl es längst zu dunkel war, hatte aber nun ein Handy in der Hand und ein diabolisches Grinsen im Gesicht. Mir ist in diesem Moment das Herz in die Hose gerutscht. Der Typ kam auf mich zu, als hätte er bereits auf mich gewartet, sagte „Guten Abend“ und lief in langsamem Tempo an mir vorbei. Ich bin wie versteinert stehen geblieben, blickte ihm hinterher, aber er schlenderte langsam zu seinem Auto und drehte sich kein einziges Mal dabei um.

Fakt ist, dass der Typ diese Strecke mit dem Vorsprung, den er vor mir hatte, niemals in einem normalen Lauftempo bewältigen konnte. Um den Punkt zu erreichen, an dem ich ihn getroffen habe, muss er gerannt sein wie ein Irrer.

Ich habe mich den ganzen gestrigen Abend gefragt, was es mit dieser Begegnung auf sich hat. Wirklich wohl gefühlt habe ich mich auf dem weiteren Spaziergang nicht und werde den Wald vorerst am frühen Abend meiden.

@ Snoopy:
Keine Ahnung, ob der Typ gestört war. Auf mich wirkte er irgendwie zufrieden, als er aus dem Wald kam. Ich grüble immer noch, was er in der kurzen Zeit da gemacht haben könnte. Ein Stück nach der Stelle, an der ich ihn getroffen habe, stehen eine verrottete Bank und ein ebenso verrotteter Mülleimer. Vielleicht hat er sich da ja irgendetwas abgeholt, was für ihn dort deponiert wurde? Auf dem Rückweg habe ich meinen Hund extra kurz gehalten. Mein zweiter Gedanke war nämlich, dass er Giftköder ausgelegt hat und zufrieden gegrinst hat, weil ein Depp mit Hund nun mitten reinläuft.

Zitat

Aber ich glaube, da wäre ich noch nicht mal los gelaufen

Ich habe auch überlegt, ob ich umdrehen soll, aber der Typ war ja weg und offensichtlich nicht an mir interessiert.
Aber zugegeben: den Weg vorbei an dem alten jüdischen Friedhof, der mitten im Waldgebiet liegt, habe ich mir gestern geklemmt.