Hund für einen Alkoholkranken ?
- Moglimaus
- Geschlossen
-
-
Zitat
Grundsätzlich wäre es gut,wenn er eine Aufgabe hätte.Der Gedanke,dass der Hund versorgt werden müsste,könnte ihn von einem Rückfall abhalten.Ausserdem wäre er nicht mehr alleine-auch ein häufiger Grund,wieder zur Flasche zu greifen.
Du schreibst,er hat eine kurze Therapie hinter sich.Wichtig wäre auch,dass er sich eine ambulante Therapie sucht,um gefestigter zu werden.Danach wäre ein Hund eine gute Hilfe.jeder denkt da anders. ich würde niemanden der nicht gefestigt ist einen hund in die hand drücken.
"es könnte gut gehen", reicht mir leider nicht.
einen hund schafft man sich an, wenn man klar kommt.
Und nicht, damit man klar kommt.grüße..
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich würde mich an eurer Stelle auch als allererstes um eine weitere Betreuung kümmern, das ist ja schließlich eine Sucht, diese Krankheit ist nie geheilt, man muss immer irgendwie weiter dagegen kämpfen.
AWO, Caritas und ähnliche bieten oft Gruppen an, ansonsten gibt es noch das Blaue Kreuz, die können euch auf alle Fälle besonders gute Tipps geben, wo es Gruppen gibt, wie es am Besten weitergeht, genau dafür sind die da.
Bevor das nicht läuft, würde ich auf keinen Fall an einen Hund denken, das Risiko, dass das Tier nachher der Leidtragende ist, wäre mir zu groß. Erstmal um weitere Therapie kümmern, da vielleicht Freundschaften mit ebenfalls Betroffenen aufbauen und dann würde mir die Idee vom Gassihund ziemlich gut gefallen. Da kann er erstmal schauen, ob das wirklich das Richtige ist.
Ich wünsch euch auf jeden Fall auch alles Gute!
-
Zitat
Ohne weitere Betreuung wird dein Vater, so hart es auch klingen mag, nur wenige Tage durchhalten bis er rückfällig wird.Öhm, woher weist du das?
-
Es sind ja nicht alle Alkoholiker "abgerissene" Typen.
Ich kenne Alkoholkranke die ein relativ normales leben führen und absolut unauffällig sind. Gehen tgl zur Arbeit und kümmern sich um ihre Tiere und tlw. um den Pflegebedürftigen Ehepartner. Aber am Abend wenn Ruhe eingekehrt ist, löten sie sich einen rein.
Nicht jeder alkoholabhängige liegt in der Gosse mit 'ner Flasche Korn. -
Zitat
jeder denkt da anders. ich würde niemanden der nicht gefestigt ist einen hund in die hand drücken.
"es könnte gut gehen", reicht mir leider nicht.
einen hund schafft man sich an, wenn man klar kommt.
Und nicht, damit man klar kommt.Ich seh das genauso! Generell ist die Idee von nem Hund gut. ABER dein Vater sollte vorher auch ohne Hund klar kommen. Und das heißt für mich, die Therapie fortführen, regelmäßig zu den Treffen der AA usw. Wenn er das alles schafft und einige Monate trocken ist, dann würde ich erst den Hund anschaffen.
Wenn er, was ich natürlich nicht hoffe, einen Rückfall hat, dann ist immer der Hund der leidtragende. Und das Risiko wäre mir zu groß. So ein Hund kann nun mal keinen Therapeuten ersetzen.
Die Idee mit dem Tierheim find ich gut, aber wenn das zu weit außerhalb ist, dann lässt sich das vermutlich nicht umsetzten, oder? Du hast ja, wenn ich richtig gelesen hab, einen Hund und ne Katze. Binde doch deinen Vater mit in die Arbeit ein. Mit deinem Hund gassi gehen, die Tiere füttern usw. Dann hat er ne Aufgabe, du hast ihn im Auge und er kann sich langsam dem Thema eigener Hund annähern.
-
-
Das ist jetzt nicht zynisch gemeint, sondern beruht auf jeder Menge Erfahrung mit alkoholkranken Menschen (sowohl im privaten wie auch im beruflichen Umfeld).
Schenk ihm ein paar tolle Topfpflanzen und wenn sie in zwei Jahren noch leben und wachsen, dann kann man mal über ein eigenes Haustier nachdenken.
Ich denke, vor allem bei Depressionen oder anderen psychischen Krankheiten kann ein Hund (wenn derjenige die entsprechende, zuverlässige Unterstützung hat und sichergestellt ist, dass das Tier in jedem möglichen Fall gut versorgt ist), Wunder wirken und sich dabei selbst noch wohlfühlen.
Aber Suchterkrankungen sind wirklich heikel und immer auch ein Beziehungsproblem. Eine Entzugsbehandlung und dann ein bisschen Therapie... da steht er wirklich noch ganz am Anfang. Ich halte einen eigenen Hund, sofern man das pauschal sagen kann, für eine totale Überforderung. Erst wenn man sich zuverlässig um sich selbst kümmern kann, sollte man Verantwortung für ein anderes Lebewesen übernehmen.
Eine ehrenamtliche Aufgabe im Tierheim z.B. (Hundespaziergänge, Patenhund, etc.) oder Unterstützung einer Pflegestelle ist da meines Erachtens der realistischere Weg, wenn es denn ein Tier sein soll.
Wie gesagt, ist nicht negativ gemeint. Aber die Erfahrung hat mich vorsichtig werden lassen und zwar aus gutem Grund.
-
Zitat
Er hat nun eine Entgiftung sowie eine kurze Therapie hinter sich.
Am Mittwoch steht die Entlassung an . Nun geht es darum ,wie er zukünftig sein Leben gestaltet .Dein Vater geht jetzt dann erst die ersten Schritte beim Trocken bleiben. Entgiftung und kurze Therapie (wie lange denn?), das halten ganz viele durch - naja, man hat ja stationär auch net so viele Möglichkeiten. Aber, die richtig harte Zeit, die große Versuchung, das kommt jetzt alles erst auf ihn zu. Und ich persönlich glaube, das ist Anstrengung und Belastung genug.
Ich würde auch empfehlen, dass er sich unbedingt ambulant weiter behandeln lässt. Unbedingt jetzt schon mit den AA in Verbindung setzen, an den Gruppensitzungen teilnehmen. Die wissen sicher auch, was es ambulant sonst noch so für Angebote gibt bei euch, vielleicht gibts eh was in Richtung Tagesstrukur/Beschäftigung (Wieso ist das eigentlich nicht schon von der stationären Therapie aus passiert? Raus mit den Leuten und feritg, oder wie? Mann, mann...). -
Babajage hat in manchen Punkten nicht ganz unrecht. Jedoch geht Alkoholismus meist eine psychische erkrankung vorraus.
Ein hund kann natürlich helfen. Es ist jemand da er einem Gesellschaft leistet und beschäftigt ABER für den man auch die Verantwortung hat und man weiß man darf sich deshalb nicht gehen lassen. In sofern befürworte ich es immer wenn psychisch Kranke im Rahmen einer Therapie und danach einen Hund bekommen.
Jedoch muss immer jemand ein Auge darauf haben. Die alleinige Verantwortung kann ein ehemals Alkoholkranker zunächst nicht tragen (meine Meinung) das heißt du musst kontrollieren ob der Hund angemessen versorgt und beschäftigt wird (uU täglich!) und es muss dafür gesorgt werden, dass falls es einen Rückfall gibt auf jedenfall für den hund gesorgt ist ggf kannst du ihn im fall der Fälle zu dir nehmen? Oder andere Angehörige/Freunde und dergleichen?Wenn das alles sicher gestellt ist denke ich schon das man es wagen kann!
-
Zitat
Babajage hat in manchen Punkten nicht ganz unrecht. Jedoch geht Alkoholismus meist eine psychische erkrankung vorraus.
Natürlich ist Alkoholismus zu einem großen Anteil eine psychie Erkrankung
Da muss aber keine andere psychische Erkrankung vorausgehen (kann aber).ZitatDie alleinige Verantwortung kann ein ehemals Alkoholkranker zunächst nicht tragen (meine Meinung) [...]
So etwas wie "ehemals alkoholkrank" gibt es leider nicht. Das Suchtgedächtnis bleibt bestehen und man ist sein Leben lang der Gefahr eines Rückfalls ausgesetzt.
In meinem Beitrag kam vielleicht ein bisschen zu kurz, dass es natürlich gut ist, Hoffnung zu haben und dem Betreffenden hilft es bestimmt, wenn man an ihn glaubt.
Aber mit einem Hund wäre ich wie gesagt zurückhaltend, bis wirklich über längere Zeit eine gewisse Stabilität besteht. Das sollte also Vorraussetzung für die Anschaffung sein und nicht das Ziel.Ambulante Therapien findest du bei niedergelassenen Psychotherapeuten, in Institutsambulanzen (oft größeren Kliniken angeschlossen, da ist eine ambulante Weiterbehandlung interdisziplinär möglich), wenn es mehr Betreuung für den Anfrang sein soll und eine Tagesstruktur, dann auch in Tageskliniken. Ergotherapie bietet sich als Hilfe ebenfalls an, wenn er auf der Suche nach einer sinnvollen Aufgabe oder Beschäftigung für sich ist. Ergänzend sind Selbsthilfegruppen (die aber keine Therapie sind! Weil hier die AA oft erwähnt wurden) eine gute Möglichkeit. Außerdem gibt es eigentlich in jeder Stadt irgendwelche Tages- und Begegnungsstätten für psychisch kranke Menschen, dort sind eigentlich immer auch Alkoholiker vertreten. Da dein Vater schon etwas älter ist, kommt vielleicht auch eine Seniorenbegegnungsstätte als Anlaufpunkt und Tagesstrukturierung in Frage (wobei er SO alt ja noch garnicht ist, muss man individuell gucken, ob das dann passt).
Wenn er eine Aufgabe und Beschäftigung sucht, dann lass ihn doch einen eurer täglichen Gassigänge für den Anfang übernehmen. Du hast mal ein bisschen Zeit ohne Hund und er etwas zu tun.
Die Idee mit dem Gassihund in der Nähe ist auch schön :)
Wenn das Tierheim zu weit weg ist, guck doch mal, ob es Pflegestellen von Tierschutzvereinen in seiner Nähe gibt. Da ist man auch oft froh, wenn jemand mit anpackt und zum Beispiel mit einem Hund speziell täglich eine schöne Runde geht.Viel Erfolg und deinem Vater gute Besserung!
-
Also eigenen Hund würde ich glaube ich nicht machen. FALLS er rückfällig werden sollte, fände ich das auch für die Hund stressig, ständig hin und her geschoben zu werden (übertrieben ausgedrückt).
Ich kenne ein älteres Ehepaar mit einem Dackel, da kommt immer eine ca. 80 jährige Dame und geht regelmäßig mit ihm spazieren. Einen eigenen möchte sie sich nämlich aufgrund des Alters nicht mehr anschaffen!
Da würde ich mal rumfragen, ob es sowas in der Umgebung gibt
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!