Beutetrieb= Jagen?

  • Zitat

    Das hat vor allem was mit der genetischen Veranlagung zu tun. Es gibt sichtlaute, spurlaute und standlaute Hunde. Das sind nicht alles Nervenbündel, sondern Hunde die auf Wild unterschiedlich reagieren und entsprechend für den jeweiligen Einsatzzweck züchterisch selektiert wurden. Das "laute" Jagen ist also gewünscht. Das lässt sich auch nicht andressieren oder durch zuviel Bällchenwerfen erzeugen. Ebenso sieht es z.B. mit der Raubwildschärfe aus - entweder ein Hund geht instinktiv und ohne Rücksicht auf Verluste auf Katzen, Marder und Co oder er wird ab einem bestimmten Punkt doch lieber ablassen.



    Wenn mir ein DSH kreischend in der Leine haengt, weil er einen Hasen sieht, hat das nichts mit 'diese Hunde wurden so selektiert und sollen laut jagen' zu tun.
    Ich habe nicht von Hunden gesprochen, die so gezuechtet wurden ;) Ob ein Jagdgebrauchshund Jagdtrieb hat, war nicht die Frage.. Es geht doch um andere Rassen und darum ob Beutetrieb zu einem hoeheren Interesse an Wild fuehrt.

    • Neu

    Hi


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    • Ich kann für meine Hunde sagen, nein, das führt absolut nicht zum jagenden Hund.


      Das Schnauzermädel war extrem schön angelegt, da hielt sich alles die Waage, zum Arbeiten ein Ideal.
      Ein Ball oder eine Beißwurst brachten sie richtig in Wallung, ein fliehender Hase ebenso.
      Aber sie hat trotzdem nie begonnen zu jagen, sie hat nie gestöbert, nie Wildspuren verfolgt, nie Wild gesucht. Klar hat sie auf entsprechende Bewegungsreize reagiert, aber eben nur reagiert, provoziert hat sie sie nie und wenn sie reagiert hat, dann blieb sie abrufbar und führig wie bei Ball, Beißwurst oder Hetzarm.


      Mein X-er spielt nur mit mir um Beute, bisher jagt er gar nicht, reagiert auch nicht auf flüchtendes Wild. Aber er ist erst 10 Monate, also abwarten. Wobei ich denke, dass es so bleibt.


      Kleinteil dagegen hat keinen brauchbaren Beutetrieb. Und da ich gerne über Beute ausbilde, ist sie nicht anders aufgezogen worden als alle anderen. Sie findet Spielzeug blöde. Mal zerren, mal einem Ball nach, ok, aber bitte nicht zu oft und schon gar nicht als Belohnung für irgendetwas.
      Das Biest jagt. Ständig scannt sie die Umgebung ab, ständig schaut sie nach "gewinnbringenden" Deckungen, ständig stöbert sie Spuren nach, sie hetzt gnadenlos und wenn sie blutend und humpelnd zurück kommt. :hust:


      Keiner meiner "Beutehunde" war bisher so jagdbegeistert wie Kleinteil, die Ersatzbeute für völlig sinnfrei hält.


      LG
      das Schnauzermädel

    • Dein Kleinteil ist aber doch bewußt auf jagdliche Fähigkeiten selektiert, war doch ein Jagdhund, oder ?
      Die sind meist viel zu clever als das sie unnütz Energie verschwenden, warum sollte man nen Ball jagen !?


      Hättest du deine Schnauzer nicht vernünftig erzogen und wären sie nicht abrufbar, meinst du nicht, sie hätten auch gehetzt ? Und bei deinem Nachwuchspraktikant ... der wäre doch unausgelastet und einmal erfolgreich bestimmt ein extremer Bewegungsreizhetzer, oder ?


      Krambambuli
      Ja, da sind wur uns einig.
      Aber das, was du als Hysteriker bezeichnest, als nicht mehr kontrollierbar, sind das nicht die Hunde, die entweder völlig überzogen und falsch selektiert wurden und/oder vom Menschen so gemacht worden sind ?
      Das größte Problem sind Hunde mit verschobenem Beutespektrum, die ihr Beutefangverhalten auf z.B. Jogger umlenken. Und ich denke man kann auch einen VPG Hund, wenn man alles falsch macht, zu so einem "Menschenhetzer" versauen.
      Wer kontrolliert arbeitet, der hat das Jagdproblem doch erst gar nicht.
      Allerdings denke ich, daß ein so gearbeiteter Hund bei Nichtbeschäftigung eher zum Jagen neigt ... obwohl das generell ein Problem von nicht ausgelastet sein ist ... hm.


      Gruß, staffy

    • Eben Staffy, genau das ist es. Ich habe eine Hündin und einen Rüden.
      Der Rüde ist extrem klar, selbstbewusst, überdurchschnittlich veranlagt, der extrem hart uns selbstbewusst seinen Job macht, dabei aber nie hektisch oder hysterisch wird, mit der Führigkeit war es bei ihm ein hartes Stück Arbeit
      Die Hündin hat mich bei gleichem Beutetrieb, deutlich mehr Arbeit gekostet, bis sie auch nur annähernd so souverän arbeitet, sie ist aber deutlich leichtführiger. Ich möchte meine zur Hysterie neigende Rennhenn nicht missen.
      Ich hab einfach die Erfahrung gemacht, dass selbst recht nervenschwache Hunde richtig geführt und aufgebaut, eben nicht jagen, kreischen und hetzen müssen.
      Mir geht die Ausrede: Der hat eben extrem Trieb! für Nervenschwäche und mangelhafte Ausbildung auf den Zeiger.

    • Staffy, Kleinteil ist ein undefinierbarer Mix. Sie hat genau 4 Interessen: Weich, warm und bequem schlafen, fressen, jagen und schwimmen, wobei sie wirklich gerne völlig sinnfrei im Fluß 30 oder 40 Minuten auf der Stelle in der Strömung "steht". Gassi ohne Jagdmöglichkeit, schlechtes Wetter, allg. Bewegung findet sie doof. :lachtot:


      Und bei den anderen hatte ich bisher nur reaktive Hunde, wenn denn überhaupt reagiert wurde.
      Keiner meiner Schnauzer kam in Wallung, nur weil da ein Reh ein paar Meter vor einem über den Weg geht oder ein Fasan auffliegt. Hasen oder Kaninchen, die flüchten, das war das einzige, was deren Interesse wecken könnte. Aber eben locker abrufbar, kein Vergleich zum Kleinteil, dass dann durchstartet und einem den Arm abreißt oder im Kommando bleibt und zittert und brüllt. Und eben nie der Versuch, so ein Tier zu finden, anders als Kleinteil, das immer sucht.


      Ich denke, mein X-er wird nie was hetzen, der ist merkwürdig. :lachtot:


      LG
      das Schnauzermädel

    • Was soll ich sagen. Ich hab hier ne hysterische Kuh sitzen mit mittlerem Beutetrieb die ständig auf Bewegunsreize reagiert. Aber ausklingen tut sie dabei net, dabei ist sie sehr gut Kontrolloerbar und auch abrufbar. Nicht kontrollierbar war (kann in inzwischen sagen) sie nur wenn sie zusätzlich im Wehrtrieb angesprochenen wurde. Speziell bei andren Hunden die sie angepampt haben und bei besoffenen.


      Und dann ist da Grete ihr Beutrieb ist mehr als gut. Aber ihr gehts weniger ums hetzen sonder Hauptsächlich ums haben und Kaputt machen. Da brauch nur was intressantes wo rumliegen das ist dann ihrs und wird aufn Platz geschleppt und totgemacht xD. Sie reagiert zwar auf Bewegungsreize aber bisher wollt sie noch nie hinterher rennen. Nervlich angekratz ist sie auch, aber im Gegensatz zu Lou liebt sie alles was 2 und 4 Beine hat. :lachtot:

    • Zitat

      Staffy, Kleinteil ist ein undefinierbarer Mix. Sie hat genau 4 Interessen: Weich, warm und bequem schlafen, fressen, jagen und schwimmen, wobei sie wirklich gerne völlig sinnfrei im Fluß 30 oder 40 Minuten auf der Stelle in der Strömung "steht". Gassi ohne Jagdmöglichkeit, schlechtes Wetter, allg. Bewegung findet sie doof. :lachtot:


      Und bei den anderen hatte ich bisher nur reaktive Hunde, wenn denn überhaupt reagiert wurde.
      Keiner meiner Schnauzer kam in Wallung, nur weil da ein Reh ein paar Meter vor einem über den Weg geht oder ein Fasan auffliegt. Hasen oder Kaninchen, die flüchten, das war das einzige, was deren Interesse wecken könnte. Aber eben locker abrufbar, kein Vergleich zum Kleinteil, dass dann durchstartet und einem den Arm abreißt oder im Kommando bleibt und zittert und brüllt. Und eben nie der Versuch, so ein Tier zu finden, anders als Kleinteil, das immer sucht.


      Ich sag ja, 90 Prozent Pointer, das Kleinteil :hust:
      Es liegt natürlich allein an deiner Inkompetenz, dass dieser Hund so ist wie er ist...

    • Zitat

      Das hat vor allem was mit der genetischen Veranlagung zu tun. Es gibt sichtlaute, spurlaute und standlaute Hunde. Das sind nicht alles Nervenbündel, sondern Hunde die auf Wild unterschiedlich reagieren und entsprechend für den jeweiligen Einsatzzweck züchterisch selektiert wurden. Das "laute" Jagen ist also gewünscht. Das lässt sich auch nicht andressieren oder durch zuviel Bällchenwerfen erzeugen. Ebenso sieht es z.B. mit der Raubwildschärfe aus - entweder ein Hund geht instinktiv und ohne Rücksicht auf Verluste auf Katzen, Marder und Co oder er wird ab einem bestimmten Punkt doch lieber ablassen.


      genau das wollte ich auch gerade sagen ;)


      Zitat

      Kleinteil dagegen hat keinen brauchbaren Beutetrieb. Und da ich gerne über Beute ausbilde, ist sie nicht anders aufgezogen worden als alle anderen. Sie findet Spielzeug blöde. Mal zerren, mal einem Ball nach, ok, aber bitte nicht zu oft und schon gar nicht als Belohnung für irgendetwas.
      Das Biest jagt. Ständig scannt sie die Umgebung ab, ständig schaut sie nach "gewinnbringenden" Deckungen, ständig stöbert sie Spuren nach, sie hetzt gnadenlos und wenn sie blutend und humpelnd zurück kommt. :hust:


      Keiner meiner "Beutehunde" war bisher so jagdbegeistert wie Kleinteil, die Ersatzbeute für völlig sinnfrei hält.


      Staffy, Kleinteil ist ein undefinierbarer Mix. Sie hat genau 4 Interessen: Weich, warm und bequem schlafen, fressen, jagen und schwimmen, wobei sie wirklich gerne völlig sinnfrei im Fluß 30 oder 40 Minuten auf der Stelle in der Strömung "steht". Gassi ohne Jagdmöglichkeit, schlechtes Wetter, allg. Bewegung findet sie doof. :lachtot:


      kleinteil und anouk könnten sich gegenseitig die hände schütteln (obwohl das mit dem schwimmen ist nicht gerade anouks hobby), wenn sie welche hätten...genau das meinte ich.
      findet man natürlich eher bei jagdhunden, als bei hüte-/schutzhunden. gebrauchshunde sprechen ja normalerweise wunderbar auf ersatzbeute an und lassen sich damit auch motivieren/belohnen.
      komm mal so nem hund wie kleinteil mit nem spielzeug, selbst ein hasenfelldummy ist da nicht sonderlich interessant, oder? und einen solchen hund, der auch noch laut seine erregung kundtut bekommt man nicht ohne weiteres dazu, ganz ruhig vorzustehen und auf die ersatzbeute zu warten.


      ich denke, das sind einfach zwei verschiedene paar schuhe und ich glaub ich weiß, worauf krambambuli hinauswill. ich denke mal, es geht um die grundsätzliche frage, ob man einen hund, der gerade in der letzten sequenz des beutefangverhaltens völlig aufgeht (wie es eben hütis und andere gebrauchshunderassen gerne tun) mit kontrolliertem beutespiel eher zum jagen erzieht oder einen kontrollierten kanal baut, oder?


      meiner meinung nach war diese frage eine anspielung zur balljunkie-thematik, da hier immer wieder betont wird, dass balljunkies immer unkontrolliert bewegungsreizen hinterherhetzen.


      und das kann man, meiner meinung nach, nicht verallgemeinern.


      ich denke, man kann dobis, malis und co sehr gut mit beutespielen vom jagen abhalten. man kann diese hunde so stark über ersatzbeute ansprechen, dass sie durch gezieltes training für den ballversprechenden abruf jedes reh im wald stehen lassen.


      dadurch werden sie nicht unbedingt jedem bewegungsreiz hinterhetzen. die meisten von ihnen sind auf ihr spielzeug/den helferm/den ball fixiert und gut ist.


      jedoch frage ich mich (wenn man genau diese fixierung enorm auf die spitze treibt, indem man intensiv und permanent mit ersatzbeute als motivation arbeitet), wo die lebensqualität eines hundes ist, der so stark auf ein spielzeug fixiert ist, dass er die umwelt um sich herum komplett ausblendet. ich meine wirklich hunde, die auf normalen spaziergängen nur darauf warten, dass ihr mensch ihr spielzeug herausholt. alle hundesportler, die nicht solche hunde haben: bitte nicht angesprochen fühlen!!


      ich spreche in diesem fall von absoluten junkies, die nicht mehr in der lage sind, sich mit ihrer umwelt auseinanderzusetzen. nicht von hunden, die teilweise über beute gearbeitet werden. das ist schon ein riesengroßer unterschied.


      wenn man es hier schafft, den hund nicht völlig abhängig vom spielzeug zu machen und dieses lediglich als ausbildungshilfe nutzt, ohne dass der hund alles andere ausblendet finde ich das völlig o.k.
      so dass der hund eben trotzdem seine umwelt wahrnimmt, ohne permanent nur seine beute im kopf zu haben (mit anderen hunden oder menschen in kontakt/interaktion treten).


      ich kenne hier z.b. eine pointermixhündin, die zwar nicht jagd, aber sich eben auch für nichts anderes, als für ihren ball interessiert. dieses suchtverhalten zu verstärken finde ich grausam.


      ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.

    • Ich will nicht auf Junkey heraus, sondern gehe auf Aussagen über "Triebsäue" ein, die angeblich aufgrund ihrer trieblichen Veranlagung einen eigentlich nicht zu kontrollierenden Jagdtrieb haben.
      Für mich ist genau das Gegenteil der Fall.
      Beute kann ich kontrollieren, dosieren und timen und wenn die Beißwurst, der Ball, etc für den Hund viel höher in der Wertigkeit stehen, als echtes Wild so ist das doch nur von Vorteil.
      Ich weiß, dass meine Hunde wenn sie vorm mit dem Spielzeug fuchtelnden Mann ihr Fahrwerk einfahren, dann weiß ich dass sie definitiv vor Wild runter gehen.


      Aber wenn wir jetzt schon von den Bj reden, so bezweifle ich nicht, dass das eine deutliche Einschränkung im Lebe eines Hundes darstellt, aber wie sieht das mit extremem Jagdverhalten aus?
      Ich kenne einen Setter der sobald er draußen war nur noch am scannen war und bei jeder Amsel kreischend in der Leine stand.
      Ich kenne Hunde die Minuten lang nicht ansprechbar sind nach Katzensichtung und scannen innerhalb der Siedlung nur noch.
      Was ist mit diesen Hunden? Ist das nicht auch eine Art Sucht?

    • Oh, deren Lebensqualität leidet.


      Ich habe ja nun den Vergleich. Meine Hunde sind "angefixt", aber die gehen ohne Spielzeug ihrem Hundeleben nach, die kennen klares Ein- und Ausschalten. Ich kann auch mit Ball in der Hand Gassi gehen, wenn ich klar gesagt habe, dass es keine Arbeitszeit ist, dann machen die ihr Ding und gut.
      Kleinteil dagegen ist selten nur Hund, die ist Jagdmaschine. Selbst im Minigarten werden Vögel belauert und überfallen. Hund ist die nur Indoor oder in der Stadt, sofern taubenfrei.


      LG
      das Schnauzermädel

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