Beutetrieb= Jagen?
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Sicherlich gibt es Extremfälle, wo man den Leuten unrecht tuen würde, wenn man mangelnde Erziehung unterstellt.
Der Großteil ist aber doch schlichtweg nicht erzogen und dazu zähle ich auch Frusttoleranz, sich zurücknehmen können, Orientierung am Halter, geklärte Verhältnisse. Genauso verantwortlich wird die Art der "falschen" oder nicht vorhandenen Erziehung sein. Wer glaubt, seinen (nennen wir ihn meinetwegen) triebstarken Hund mit Bällchenspielen auszulasten, der erzieht sich einen Hektiker. Wer einen z.B. Malityp hat, der hat eh einen Hund, der auf Bewegungsreize anspringt, entsprechend sollte das Training aussehen.
Und mal ehrlich, wer hat einen Jagdhund wie den Setter und läßt ihn stöbern ? Gewünscht ist doch, daß diese Rasse abgeleint die vorausliegenden 200 m systematisch abläuft, ein hoher Bewegungsdrang und weniger Arbeiten am Mensch sind rassetypisch. Wären diese Hunde auf Distanz nicht perfekt kontrollierbar, dann hätte man sie kaum als Jagdhunde gezüchtet.Aber wer hat schon den Hund, der eigentlich zu ihm passen würde ;-)
Gruß, staffy
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Zitat
Ich kenne einen Setter der sobald er draußen war nur noch am scannen war und bei jeder Amsel kreischend in der Leine stand.Wie die meisten Südisetter...die werden doch genau auf dieses "Gagasein" gezüchtet.
ZitatUnd mal ehrlich, wer hat einen Jagdhund wie den Setter und läßt ihn stöbern ? Gewünscht ist doch, daß diese Rasse abgeleint die vorausliegenden 200 m systematisch abläuft, ein hoher Bewegungsdrang und weniger Arbeiten am Mensch sind rassetypisch.
Setter? 200 m????
... Nett untertrieben...
ZitatWären diese Hunde auf Distanz nicht perfekt kontrollierbar, dann hätte man sie kaum als Jagdhunde gezüchtet.
Jo, die Frage ist wie. Frag mal nen italienischen Trialsettermenschen wie die Hunde auf Distanz kontrollierbar gemacht werden. Die lachen dich aus, wenn sie hören, dass hier die elektrische Fernbedienung verboten ist.
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Zitat
Hmh fuer mich sind das verschiedene Sachen.. Einmal der Beutetrieb und einmal die fehlenden Nerven
Denke ich auch: Lucy würde jedes Wild, das sie als fressbar einstuft, packen, töten, fressen (wenn sie dürfte, wie sie wollte und es kostet sie viel Selbstbeherrschung, davon abzusehen). Nicht fressbare Beute findet sie in aller Regel recht langweilig. So hat sie kein Interesse an Bällen oder am Hasen sonstwo am Horizont. Sie schätzt immer ab, ob sie fressen könnte am Ende oder nicht.ZitatEs ist aber ein Unterschied ob ein Hund noch fähig ist funktionell zu agieren, oder nicht.
Funktionell hieße ja dann bei Lucy: krieg ich die Beute oder nicht. Lohnt sich der Aufwand? (sie ist sicher kein Hund, der ohne Not Energien frei setzt
). Wenn da aber etwas den Aufwand lohnt, ist sie sehr entschlossen... Und da ist doch die Frage, was ist der lohnenswerte Aufwand für den Hund? Ich könnte mir Lucy schon (mit etwas Fantasie) hysterisch vorstellen bei einem Kaninchen vor ihrer Nase, wenn sie eigentlich denkt, der Mensch kann sie nicht dran hindern... und warum zum Geier legt er dann trotzdem Steine in den Weg??? Es mag Hunde geben, die völlig ihr Hirn ausschalten in "Reizsituatuationen", aber ich persönlich glaube, die meisten Hunde wägen ab. Ist das Ziel prinzipiell erreichbar oder nicht? Dass da ein Mensch am anderen Ende der Leine hängt, mag nicht unbedingt dazu führen, dass ein Hund das Ziel als weniger erreichbar einstuft. (Und wie vielen Hunden, die im Wald nicht ableinbar sind, ist Wild hinter einem Zaun egal...?)
Ich kann mir so zum Thema kommend vorstellen, dass ein Hund, der total gaga bei möglicher "Beute" wie einer Beißwurst ist (was ich persönlich etwas unverständlich finde, was hat man denn da angezüchtet? Was ist so toll an einer Beißwurst? Besitzen wollen, was andere interessant finden? So ganz verstehen kann ich den "Beutetrieb" nicht). äh, um den Satz zu Ende zu bringen... Ich kann mir so zum Thema kommend vorstellen, dass ein Hund, der total gaga bei möglicher "Beute" wie einer Beißwurst ist, auch bei ungefähr jeder anderen Beute sehr hoch fährt, z.B. Wild. Mit Jagdtrieb (etwas erlegen wollen) hat das für mich aber dann eher nichts zu tun (sag ich mal so als nicht-Gebrauchshund-Halter/Hundesportler).
"Nervenschwach" heißt, der Hund reagiert bei kleinen Reizen schon massiv (nach vorne gehend)? Könnte ja auch passiv werden... Auch nur mein Eindruck, als völlig Außenstehender: nervenschwach heißt bei "Gebrauchshundlern" eher etwas anderes, als bei Otto Normal -Hundehalter?!
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Zitat
Aber wenn wir jetzt schon von den Bj reden, so bezweifle ich nicht, dass das eine deutliche Einschränkung im Lebe eines Hundes darstellt, aber wie sieht das mit extremem Jagdverhalten aus?
Ich kenne einen Setter der sobald er draußen war nur noch am scannen war und bei jeder Amsel kreischend in der Leine stand.
Ich kenne Hunde die Minuten lang nicht ansprechbar sind nach Katzensichtung und scannen innerhalb der Siedlung nur noch.
Was ist mit diesen Hunden? Ist das nicht auch eine Art Sucht?definitiv...ich weiß auch nicht, ob es heute noch so wichtig ist hunde auf so extremes jagdverhalten zu selektieren.
ist schon heftig, wie stark der mensch gott spielt. ist genauso schlimm, wie gebrauchshunde zu erschaffen, die alles um sich herum hassen. find ich auch bedenklich.
anouk z.b. ist durch ihr jagdverhalten (ist halt auch so ne jagdmaschine) deutlich eingeschränkt und ich denke, dass sie darunter auch leidet :/
ich würde einen hund wie sie definitiv nicht weiter vermehren.
auch hounds, die nur zur schleppjagd von der leine kommen führen ja doch ein on/off-keben, oder?
Zitat
Jo, die Frage ist wie. Frag mal nen italienischen Trialsettermenschen wie die Hunde auf Distanz kontrollierbar gemacht werden. Die lachen dich aus, wenn sie hören, dass hier die elektrische Fernbedienung verboten ist.ja, das ist das, was keiner hören will. aber genauso ist es....erst werden diese hunde zu dem gemacht, was sie sind: zu jagdmaschinen, die nix anderes im leben so wichtig finden, wie das jagen. und dann wird der tacker angestellt. es ist wirklich traurig.
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Ich behaupte mal ich habe die Hunde ( sage bewusst nicht Rasse) die zu mir passen.
Ich nutze Ball und Wurfspiele gezielt zur Ausbildung um eben Ruhe in den Hund zu bringen, die Frage ist doch nicht ob, sondern wie und wieviel man spielt.
Bei den Settern bin ich nicht ganz deiner Meinung, denn ich hab im Kontakt mit einigen Leuten die wirklich Ahnung und Erfahrung mit englischen Vorstehen haben immer wieder gehört, dass gerade die südländischen Setter rennen bis sie Umfallen und zwar unkontrolliert.
Wer sich also einen solchen Hund importiert und das im Alter von über 1 Jahr kann eine böse Überraschung erleben.
Der extremste Setter den ich kennen gelernt hab hat sich zu beginn die Füße blutig gerannt, wenn er irgendwie ausgekommen ist und stand wirklich bei jeder Amsel hysterisch kreischend in der Leine, inzwischen kann man ihn in übersichtlichen Gebieten ableinen, aber entspannt ist anders....
Ich weiß nicht ob ich Lust, Nerven und Erfahrung genug hab um einen solchen Hund so zu führen, dass wir beide glücklich wären -
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Ich habe ja nun einen Beutegeier. Heißt, dass alles, was Beute sein könnte, geil ist. Meistens ist das Ersatzbeute und wenn er die bekommt, interessiert ihn Wild auch nicht mehr. Ja, er würde hinter einem Reh hergehen, allerdings ist das reines Hetzen und man kann ihn umlenken davon.
Ich würde ihn also nicht mit einem richtigen Jagdhund vergleichen wollen.
Leider ist er auch sehr junkiehaft, er hat also Tendenzen dazu. Bei der Beißwurst und dem Long-Mot blendet er alles aus, packt auch ins Bein, weil er die Beute so sehr will.
Toll finde ich das nicht, darum nutze ich es nur als super-duper Bestätigung in der Ausbildung. Ansonsten spielen wir auch damit, aber nicht lange. Und ich verbinde eben Impulskontrolle damit. Interessant ist auch, dass er bei demselben Spielzeug einen Unterschied macht, ob ich damit zerre oder er es bringen soll.
Einen Ball dagegen kann ich wegstecken und er weiß dann, dass es beendet ist. Versuche ich das mit ner Beißwurst werde ich noch den ganzen Spaziergang umtanzt, weil er weiß, dass ich es habe.Also nein ein Hund, der Beutegeil ist, muss nicht zwangsläufig jagen...
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Und da ist doch die Frage, was ist der lohnenswerte Aufwand für den Hund? Ich könnte mir Lucy schon (mit etwas Fantasie) hysterisch vorstellen bei einem Kaninchen vor ihrer Nase, wenn sie eigentlich denkt, der Mensch kann sie nicht dran hindern... und warum zum Geier legt er dann trotzdem Steine in den Weg??? Es mag Hunde geben, die völlig ihr Hirn ausschalten in "Reizsituatuationen", aber ich persönlich glaube, die meisten Hunde wägen ab. Ist das Ziel prinzipiell erreichbar oder nicht? Dass da ein Mensch am anderen Ende der Leine hängt, mag nicht unbedingt dazu führen, dass ein Hund das Ziel als weniger erreichbar einstuft. (Und wie vielen Hunden, die im Wald nicht ableinbar sind, ist Wild hinter einem Zaun egal...?)
ich denke gerade jagdhunde schalten ihr hirn teilweise komplett bei wildsichtung aus. anouk z.b. packt sich nen zusammengrollten igel, schmeißt ihn kreischend in die luft und beißt von allen seiten hinein. das die sich dabei das maul völlig zersticht ist ihr doch wurst. dabei hat sie völlig erweiterte pupillen und ist wie "weggetreten".
jagdterrier hängen teilweise im schwein, obwohl es ihnen die gesamte seite aufgeschlitzt hat. da gibt es kein sinnvolles abwägen...der mensch hat diese hunde völlig bescheuert überzüchtet, hauptsache man zieht seinen nutzen daraus :/
ZitatBei den Settern bin ich nicht ganz deiner Meinung, denn ich hab im Kontakt mit einigen Leuten die wirklich Ahnung und Erfahrung mit englischen Vorstehen haben immer wieder gehört, dass gerade die südländischen Setter rennen bis sie Umfallen und zwar unkontrolliert.
eben..ich kenne auch einige südländischen hunde, die genau das tun. die kommen nach so nem ausflug völlig zerschunden, zitternd und blutend wieder und stehen kurz vor dem kollaps. und wenn sie jetzt nicht schnell wieder angeleint werden, sind sie eventuell trotz erschöpfung sofort wieder weg, weil irgendwo ein ast im unterholz knackt...eine nächste hatz können sie gar nicht überleben.
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Die Beißwurst selber ist doch nicht als Beuteobjekt genetisch fixiert, bei Gebrauchshunden ist der Drang zu greifen und zu "töten" extrem hochgezüchtet, denen ist eigentlich völlig egal in was sie hacken und was sie schütteln ( Hase, Handtuch, Hosenbein) Hauptsache sie bekommen ihren Endorphinrausch, dass ist Beutetrieb.
Genauso wie es Windhunden völlig schnuppe ist was sie hetzen, hauptsache es ist schnell und sie kriegen ihren Kick.
Ich kenne übrigends auch keinen vernünftigen Gebrauchshund der genetisch bedingt als Welpe schon die ganze Welt hasst. Ja es gibt linksgelagerte Hunde, die wenn du gewisse Bereiche förderst ohne ein adequates Gegengewicht zu bieten durchaus sich dauerhaft im Stellungskrieg wähnen, aber auch diese Hunde könnten recht umgänglich sein.
Ich hab mehr als einen linkslastigen Hund hier gehabt, die rechtschnell sich von keinem die Butter vom Brot nehmen lassen , die auf die meisten Menschen verzichten könnten, aber hassen tun die keinen.
Was die nötige Härte für den Job amgeht so finde ich das nicht schlimm, solange der Hund eben hart ist und nicht hirnlos. Beispiel: ich hab Hunde kennen gelernt die würden gegen ne Wand springen wenn du da nen roten Punkt hinmalst und so tust als würdest du einen Ball werfen, dass ist hirnlos.
Ein Hund der sich aber verletzt bei der Suche, aber dranbleibt um ans Ziel zu kommen imponiert mir. -
ich habe jetzt schon desöfteren (auch hier im forum) von hunden gehört/gelesen, die schon als welpen zuchttechnisch erwünschterweise jeden anderen hund/mensch hassen. eventuell wird bei einigen dieser kandidaten auch in frühen entwicklungsphasen in diese richtung gesteuert. solche hunde tun mir, ehrlich gesagt, extrem leid.
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Zitat
Die Beißwurst selber ist doch nicht als Beuteobjekt genetisch fixiert, bei Gebrauchshunden ist der Drang zu greifen und zu "töten" extrem hochgezüchtet, denen ist eigentlich völlig egal in was sie hacken und was sie schütteln ( Hase, Handtuch, Hosenbein) Hauptsache sie bekommen ihren Endorphinrausch, dass ist Beutetrieb.
So ist das auch bei meinem, allerdings geht er nicht in Arme oder Beine ohne Stoff. Das kann er unterscheiden. Gut, wenn er hochgedreht wurde beißt der auch in die Finger, um das Leckerlie zu holen, aber das sind Kollateralschäden
Genauso wie es Windhunden völlig schnuppe ist was sie hetzen, hauptsache es ist schnell und sie kriegen ihren Kick.
Bei Windhinden kann das sein, bei Podencos ist dem aber nicht so. Die Mix-Dame meiner Mum geht wenn dann wirklich nur auf echte Hasen, nen Dummy oder ähnliches kann man da schmeißen ebenso nen Ball, da läuft die halbherzig hinterher. Nen Hasen würd die aber über km weit verfolgen.
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