Hundeschulenboom

  • Ich denke dass auch die vielen Foren und das Fernsehen Schuld sind, die Massen an Büchern evtl auch.
    Da wird jedem suggeriert er müsse dies und das tun, er hätte ein Problem, er könnte eines bekommen, diese, jene oder die Methode ist die Beste, man muss Agy, Obi und Flyball machen, Zos, Longe oder wie das alles heisst.
    Heutzutage sind viele Spezialisten in normaler Hand und wer dann nicht einen passenden Sport macht, hat leicht verloren.
    Vielleicht ist bei einigen Hunden auch die Überlastung ein Problem?
    Der Druck was machen zu müssen kann sicher auch dazu führen dem Hund nicht seine 18 Stunden Schlaf zu gönnen.
    Mein Mix als ich Kind war, war, so sehen es meine Eltern heute, ein Problemhund.
    Er war wohl manchmal komisch und knurrte und zwickte, ich erinnere mich nicht mehr daran.
    Damals haben meine Eltern das akzeptiert, heute muss man deswegen zum Trainer.
    Natürlich ist ein knurrender und zwickender Hund nichts Gutes und das darf eigentlich auch nicht passieren, aber damals wurde damit wohl mangels Hundeschule anders umgegangen, vermutlich wurden solche Hunde damals auch einfach euthanasiert?


    Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, soooo alt bin ich auch noch nicht. :D

    • Neu

    Hi


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    • Die Art der Hundehaltung hat sich geändert - sie ist in den Bereich "Freizeitgestaltung" gerutscht und für Freizeit ist der Mensch bereit (mehr) Geld auszugeben.

    • Ihr habt Recht... einen Trainer zu haben , scheint offenbar echt zum guten Ton zu gehören.


      Das heisst aber im Umkehrschluss, dass diese Menschen u.a. ein Problem nicht nur mit dem Hund haben, sondern mit ihrem Selbstwertgefühl.
      Mir persönlich gehts sowas von am... vorbei, ob das nun schick ist oder nicht, selbst wenn eine Huschu in meiner Nähe wäre, müsste ich nun nicht zwingend dahinrennen.


      Ich sorge dafür, dass mein Hund die Grundregeln blind beherrscht, dass er wie vom Donner gerührt stehenbleibt, wenn sich ein Auto nähert oder sonstwas, was für ihn Gefahr bedeutet und dass unser Zusammenleben nach den von mir festgelegten Regeln erfolgt. Hierbei wie gesagt, habe ich allerdings schon teilweise von Rütter profitiert, dessen Sendungen uns aufgezeigt haben, was wir in der Vergangenheit falsch machten. Nur, dazu reicht das Fernsehen oder eben Bücher.


      Zaphod hat Recht.... viel zuviele Menschen legen sich Hunde zu, die total ungeeignet für sie sind, nur weil sie grad en vogue sind oder optisch ansprechend.


      MEIN Traumhund, rein vom Äusseren wäre z.b. der Border Collie. Hab ich mir einen geholt? Nein, um Gottes willen. Tägliche, höchst intensive Arbeitseinsätze und ein Maximum an Bewegung würden mich total überfordern, das könnte und wollte ich nie leisten. Die Folge wäre ein grottenunglücklicher Hund, der mit Sicherheit in die eine oder andere Richtung verhaltensauffällig würde.


      Ähnliches gilt für die vielen JRT.... da tun Serien wie "Da kommt Kalle" nicht gut.... wenn sich dann die Omma nen quirligen Jackie holt und meint, sie könnte ein Sofakissen draus machen....


      solcherart sind dann wohl auch die Hauptzuläufe (ausser den von Zaphod erwähnten, immer schon existenten Hundeplätzen für Rassen wie Schäfer etc.) der Huschu´s...., wobei wir wieder dabei sind:


      das Problem sitzt am anderen Leinenende.....

    • Es ist eine gesellschaftliche Strömung, die immerwährende Suche nach Experten.


      Wenn die Hundeschule zum guten Ton gehört, gehen viel hin, um auch mitreden zu können, teilzuhaben.
      Es gibt auch tonnenweise Ratgeber für den Umgang mit dem Hund, davon viele für die Tonne.
      Die Fülle an Angeboten überfordert auch und ist nicht nur zum Nutzen für Hund und Halter.
      Weniger ist manchmal mehr ist da ein guter Leitspruch.


      LG, Friederike

    • "Damals Anfang der 90er" bekam ich meinen ersten Problemhund. Der Hund war grauenvoll verkorkst und zivilscharf, ich war gnadenlos überfordert und verzweifelt, mein TA hielt mir den Rücken frei, gab gute Tips und hätte notfalls eingeschläfert, das nahm viel Druck.
      Ich suchte eine Hundeschule, denn so ging das nicht.
      Die Anbieter um Ruhrgebiet waren überschaubar, jeder lehnte ab und verwies an eine Hundeschule, die es seit Jahrzehnten gibt, auch heute noch.
      Dort rief ich an. Das Angebot: 6 Wochen Internat für den Hund und dann ein Einweisungswochenende. :hilfe: DAS wollte ich nun auch nicht. Das Buchen einer Ferienwohnung für Wochen und gemeinsame Ausbildung wurde als unsinnig und nicht möglich abgelehnt.
      So lehnte ich dann eben auch dankend ab. :D


      Geholfen hat mir letztendlich ein engagierter Hundeplatz und einige Diensthundeführer. Ich bin noch heute für deren kostenfrei geopferte Zeit und deren gute Nerven dankbar. Denn ich habe mich die ersten Wochen sicherlich nicht mit Ruhm bekleckert und war stressiger als der Hund. :lachtot:


      Heute müsste ich wohl viel mehr telefonieren, mir viel mehr ansehen und leider würden es sicher viele "Berufene" versuchen wollen, obwohl ihnen das Wissen fehlt.


      Es ist anders geworden, aber leider nicht viel besser.


      LG
      das Schnauzermädel

    • Zitat

      Am schlimmsten waren aber bisher die "offiziellen" VDH Plätze, was ich da gesehen habe passt perfekt in jede Schublade die man Rassehundplätzen so nachsagt.



      Das der VDH offiziell Hundeplätze unterhält, ist mir neu. Bis dato obliegt die Ausbildung von Hunden den Rassehundevereinen ud nicht dem Verband, dem die Vereine angehören. Nenn doch mal bitte einen vom VDH betriebenen Platz. Ich lerne gerne dazu.


      So lange jeder, der Hund buchstabieren kann, sich Hundetrainer nennen darf, wird sich an der Qualität der Halterschulung und Hundeausbildung auch nichts ändern. Da nützt auch das "Studium der Hundepsychologie", was es übrigens gar nicht gibt, sondern von findigen Köpfen frei erfunden wurde, nichts.


      Geht man dann mal auf die Homepage dieser Verhaltenstherapeuten und Hundepsychologen darf man dann lesen, das sie nur ins Haus kommen und nur in der Öffentlichkeit üben. Alles natürlich nur zum Besten für Hund und Halter. Einen gesicherten Platz, auf dem mit anderen geübt und ausgebildet werden kann, gibt es nicht. Übungsobjekte sind ahnungslose HH und Spaziergänger in Parks :hust:


      Das einzige, was hervorragend funktioniert, ist die Verunsicherung der Hundehalter. Wer heute nicht in die "Welpenschule" rennt, anschließend den Junghundkurs besucht und nahtlos zum regelmäßigen Training vom erwachsenen Hund übergeht, ist ein Exot.


      Geht man heute mit einem Welpen auf die Straße wird man nicht mehr gefragt, wie alt ist der Kleine, sondern welchen Welpenkurs besuchst du :D


      Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    • *grad mit den Hunden aus der Hundeschule komm* :D


      Bei uns gibt es nicht allzu viele Hundeschulen und wirklich gute fast gar nicht.


      Wir haben nach ein bisserl Suche dennoch eine gefunden, wo wir einfach aus Spaß an der Freud' hingehen. Spielrunde, Training, Tipps vom Trainer und auch von den anderen Hundehaltern, Geplauder ... ich mag es und selbst mein Mann hat seit einigen Woche Freude daran und trainiert mit Streberin Mila nun eifrig :smile:


      Was mir auffällt: Seit Anfang des Jahres trainieren gar 3 Jäger dort mit ihren Hunden. DAS finde ich richtig klasse, denn diese Männer lernen, dass Hunde auch anders erzogen werden können als dass man ein Teletakt einsetzt oder die Hunde windelweich prügelt, wenn sie nicht gleich aufs erste Kommando in der Spur sind.


      Oder vorhin: Ein Rüde, eher schüchtern, ein bisserl moppelig, Flexileinenläufer und allem Anschein nach bislang wenig Kontakt zu anderen Hunden habend, war erstmals mit Herrchen und Frauchen im Unterricht. Natürlich lernt da weniger der Hund als die Menschen.


      Aber gerade das ist doch das Schöne: Dass die Leute bei der Erziehung die "alten" Methoden durch "neue" und für den Hund angenehmere, durchaus aber ebenso gute ersetzen.


      Unsere Hunde hören trotz unserer gemeinsamen Hundeschulbesuche übrigens nicht 1A. Diesen Anspruch habe ich nicht und werde ihn nie haben. Aber es macht uns Spaß, den Hunden und uns Zweibeinern ebenfalls!


      Viele Grüße


      Doris

    • Quebec, ich meine die Rassehundplätze die auch die BH abnehmen, beim Boxer Platz z.B: der Verein der auch dem Boxer Club München abgehört.
      Wie auch immer das offiziell heisst, ich denke es hat schon jeder verstanden was ich meinte. :smile:


      Was die Psychologen angeht ist es so, dass selbst die neuen Scripte einer der größten und bekanntesten Fernschulen noch die Dominanztheorie schulen. :headbash:
      Was soll dabei denn dann auch rauskommen?
      Ich finde es traurig dass wir heutzutage hundepsychologen brauchen anstatt gesunden Menschenverstand einzusetzen.

    • Zitat

      kyrali hat geschrieben:Moin


      ich frage mich allen Ernstes, wie alle VOR der Ära von Hundeschulen und Welpen"Kinder"Gärten es geschafft haben, liebe und ausgeglichene Hunde zu haben....


      Nur... gibts denn wirklich soviele Problemhunde oder ist das Problem nicht von Anfang an am anderen Ende der Leine????


      tja, ich bin ja ziemlich "unbeleckt" was hundeschulen betrifft. ich war noch nie in einer. ich kenne einige wirklich gute hundetrainer - und ich kenne einige, die wirklich grottenschlecht sind. ich kenne hundeplätze - früher mein alptraum, heute weiss ich ein, zwei wirklich tolle (da scheint sich wirklich was zu bewegen!).


      ich glaub gar nicht mal, dass es heutzutage soviel mehr "problemhunde" gibt wie in der guten alten zeit. ich glaub aber, dass es auf der einen seite mehr problematiken rund umd die hundehaltung gibt, die einfach der zeit und der mentalität der heutigen gesellschaft geschuldet sind - und ich glaub auch, dass früher die wirklich "problematischen" hunde nicht lange genug gelebt haben, um wahrgenommen zu werden.


      mein lieblingsbeispiel ist der klassische hofwächter-hund: wenn der seinen job machte und ab und an mal dem jugendlichen apfeldieb oder einen anderen "bösen buben" ins wadl zwickte - dann war man stolz drauf, so einen wächter zu haben. der "böse bube" machte sich vom acker und hätte sich wohl noch geschämt, dass er gebissen wurde...



      heute? heute muss man schon von der rechtlichen seite unglaublich viel beachten: der hund darf nicht zu lange bellen, er darf möglichst nicht vom grundstück, das grundstück muss gesichert sein wie fort knox, der hund muss zu jedermann/frau freundlich-neutral sein, er darf niemanden erschrecken, belästigen oder gar beissen. zwickt heute so ein hofwächter mal dem apfeldieb kräftig ins wadl - dann kommt die polizei, es kommt unter umständen zu länglichen prozessen, schadensersatzforderungen, es gibt auflagen, der halter muss sich gefallen lassen, dass an seiner "sachkunde" gezweifelt wird und und und und ..............da ist dann ganz schnell ein "problemhund" gebacken.


      oft steht eigentlich normales hundliches verhalten im völligen kontrast zu dem, was die gesellschaft von einem hund erwartet.


      ich glaub, das überfordert so manchen halter wirklich. und das wiederum bereitet den weg für viele selbsternannte trainer oder gurus. die meisten hhs wollen ja eigentlich niemandem was böses - sie wissen, dass sie rücksicht zu nehmen haben, sie wissen, sie sind immer schuld. und wenn es dann nicht ganz klappt, wenn "fiffi" den briefträger zwickt, "hasso" den besuch verbellt oder "spike" alle skater hütet - dann wird der druck gross.


      auf der anderen seite: ich hab durch die vielen angebote an hundeschulen oder trainer auch wiederum viele dinge kennengelernt, auf die ich früher im leben nicht gekommen wäre: bei mir ists die freude an der nasenarbeit, am trailen. da war ich dann schon froh, mir die "grundlagen von einem guten trainer zeigen lassen zu können :smile: - und auch immer mal wieder ein bisschen "feinjustierung" und feedback zu bekommen.

    • Hallo,


      ich gehe nicht regelmäßig in eine Hundeschule, weil wir einen etwas anderen Zeitplan haben. Trotzdem habe ich schon in diverse Hundeschulen geschnuppert und fand es meistens gar nicht schlecht. Auch wenn man 99 Prozent der Ratschläge schon gehört/gelesen hat gibt die Diskussion darüber neue Anstösse und das ein oder andere Licht geht auf. Und es macht manchmal einfach Spaß zusammen zu üben. Sowohl den Hunden, als auch den Menschen.


      Was ich seltsam fand ist das Verhalten mancher Hundehalter in der Hundeschule. Das sind alles erwachsene Menschen. Trotzdem scheinen manche ins Schulkindalter zurückzufallen und wirken völlig hilflos und machen alles was der Trainer sagt ohne darüber nach zu denken. Die meisten Trainer sind eben nicht unfehlbar (auch wenn sie grundsätzlich nicht schlecht sind) und da bietet es sich an mitzudenken und nicht jede Aktion mitzumachen.


      Ich würde übrigens gern in eine Hundeschule gehen weil ich Typ "faule Sau" bin und für langweilige Sachen wie Unterordnung mehr Motivation brauche. Das lasse ich gerne mal schleifen.

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