Hunde würden länger leben, wenn...

  • Und Du meinst, nur weil sich einer entschuldigt, kann er nicht Recht haben? Ich hab das Buch von Grimm gelesen. Okay, es war megapolemisch, aber es standen auch genug Fakten drin:


    Alles gelogen was er schreibt?


    Ach ja, stimmt ja, das Gammelfleisch landet ja im Döner und nicht im Hundefutter. Geht nicht, gibts nicht.
    http://www.welt.de/wirtschaft/…melfleisch_verdienen.html


    Warum entschuldigt man sich bei einem Giganten? Tja, Recht haben und Recht bekommen sind zwei Paar Schuhe. So ist das nunmal - und bevor man sich einen langwierigen Prozess einfängt gegen jemanden, der das ganze finanziell locker aussitzen und ausreizen kann, man dabei evtl. selbst den Bach runtergeht......


    ....dann pinselt man halt eine Gegendarstellung auf Seite "interessiert eh keinen"

  • Ich habe den Eindruck hier wird krampfhaft versucht Gründe zu suchen warum diese Leute unglaubwürdig sind.
    Warum?
    Weil Fertigfutter das Nonplusultra ist und unbedingt verteidigt werden muss? ;)
    Weil jährliche Impfengen gut und gesund sind, Entwurmungen alle 3 Monate sowieso? ;)
    Freut euch doch als Hundehalter einfach dass es Leute gibt die nicht alles hinnehmen und euch aufklären wie ihr euren Hunden eventuell die Gesundheit erhalten könnt und auch noch Geld spart.

  • Hallo,


    ich krame diesen alten Thread nochmal raus, weil ich das Buch soeben gelesen habe und mich gefragt habe, was Ihr Foris wohl dazu sagt.


    Mich hat das Buchn schon einigermaßen beeindruckt. Dieser Eindruck ist aber etwas getrübt worden, als ich auf Fr. Dr. Zieglers Homepage sah, welches Trockenfutter sie vertreibt/empfiehlt:


    Canis 2000, Zusammensetzung:
    Reis, Hafer, Geflügelfleischmehl, Mais,
    Sonnenblumenkernöl, Lachsöl, Karotten, Bananen, Kalk aus Meeresalgen, Malzkeime, Bierhefe, Kieselgur, Knoblauch, Petersilie, Artischocken, Fenchel, Bärlauch, Löwenzahn und Brennnessel sowie enzymaktivierende Keimlinge aus Nackthafer und Braunhirse.


    (Quelle: Fa. Natura Vet, http://shop.natura-vet.de/prod…p?cPath=22&products_id=33)


    Es sollen im Futter "Canis 2000 plus" laut Hersteller "über 60% Frischfleischanteil vor dem Trocknen (im Sport 70%)" enthalten sein.


    (Quelle: Fa. Natura Vet, http://www.natura-vet.de/de.unterschiede/index.html)


    In Dr. med.vet. Jutta Zieglers Buch "Hunde würden länger leben, wenn...Schwarzbuch Tierarzt", 1. Auflage 2011, erschienen im mvg Verlag, heißt es auf S. 175:


    "Kohlehydrate nützen nur der Futtermittelindustrie, nicht aber dem Tier. (...) Auch geben die bei Kohlenhydratfütterung überhandnehmenden Bakterien und Hefen süchtig machende Toxine ab, die wiederum Heißhungerattacken auf eben jene Kohlenhydrate auslösen können. Um die Bakterienflora des Darmes und damit die Gesundheit des Hundes zu erhalten, sollte auf Kohlenhydrate weitgehend verzichtet werden."


    Auf S. 63 des gleichen Buches heißt es (im Zusammenhang mit der Geschichte eines an HD und OCD erkrankten Schäferhundes):


    "Frischkost statt Fertigfutter wäre die sinnvolle Devise gewesen und Vermeidung von allem, was zu viel Energie bereitstellt, hier hauptsächlich Kohlenhydrate in Form von Getreide. JEDES industriell hergestellte Fertigfutter besteht nun einmal aus einem zu hohen Prozentsatz an Getreide (meist mehr als 50 %, wenn nicht gar 70 % bis 80%). (...) Da wird ein Tier wie der Hund, der in seiner Nahrung nahezu kein Getreide braucht, natürlich schnell zu dick und wächst logischerweise auch viel zu schnell. Dies wirkt sich drastisch auf die Gelenke und in der Gesamtheit dramatisch auf den gesamten Bewegungsapparat aus."


    Widerspricht sich Fr. Dr. Ziegler da nicht? Einerseits verteufelt sie die Kohlehydrate, andererseits wirbt sie für ein Futter und vertreibt es, in welchem doch - nach meinem Verständnis - relativ viel Getreide enthalten ist... :???: Wieviel % Fleisch in der Trockenmasse ergeben denn 60% im Frischfleischanteil ? Oder kann man das bei kaltgepresstem Futter nicht so bewerten/errechnen wie bei einem Extruder?


    LG

  • Jeder Mensch kann und darf heutzutage ein Buch schreiben. Dieses Buch ist mal wieder ein Beweis dafür , dass man mit sinnentleerten Gedankenblasen echt viel Kohle machen kann.


  • Ja, das macht sie etwas unglaubwürdig.
    Allerdings ändert das nichts an der Tatsache dass sie mit vielen Sachen im Buch Recht hat. ;)
    Es muss ja niemand ihr Futter kaufen. :smile:
    Trotzdem ist Fertigfutter nicht gesund, Impfungen und Wurmkuren werden unnötig verabreicht.
    Ich finde man sollte sich aus jedem Buch das für einen richtige raussuchen.

  • Ja, ich finde eben auch, dass das Buch sicherlich Misstände aufdeckt und hoffentlich die Leute von der ausschließlichen Fütterung von Fertigfutter wegbringt. Denn ich bin mir sicher, dass das nicht gesund ist.


    Auch die Impf-Geschichte hat zumindest mich wachgerüttelt und mein 15 Monate alter Hund, der grundimmunisiert ist, wird bei seiner nun anstehenden 2. Impfrunde nur noch eine Tollwut-Impfung erhalten und dies widerwillig und auch nur, damit ich mit ihr reisen kann. Dabei werde ich darauf achten, dass die Impfung diejeninge ist, die für 3 Jahre Gültigkeit hat.


    Entwurmung gibts bei mir eh nur nach vorherigem positivem Test beim TA. Und ich habe durchaus sehr gute Erfahrungen mit THP gemacht.


    Das mit dem Futter, das Fr. Dr. Ziegler vertreibt, finde ich nur wirklich schade. Sicher ist ihr Futter geeigneter als Hill´s & Co, aber richtig toll ist es ja nun nicht und es widerspricht in seiner Zusammensetzung dem, was sie in ihrem Buch propagiert.

  • Zitat

    Ja, ich finde eben auch, dass das Buch sicherlich Misstände aufdeckt und hoffentlich die Leute von der ausschließlichen Fütterung von Fertigfutter wegbringt.


    Dr.Ziegler deckt gar nichts auf. Sämtliche Erkenntnisse ( Impfen, Ernährung, Wurmkuren) sind nicht auf ihrem Mist gewachsen. Sie ist lediglich ein Trittbrettfahrer, der vom großen Kuchen auch was abhaben will.

  • Das stimmt sicherlich, da hab ich mich falsch ausgedrückt. Mit "aufdecken" meinte ich auch eher, dass Fr. Dr. Ziegler aufgrund ihrer Eigenschaft als Tierärztin das "große Publikum" erreicht, also wahrscheinlich mehr Leute als die Fachliteratur. Und für die ist das eben neu.


    Das Buch von Frau Dr. Ziegler erreicht - denke ich - auch die Käufer großer Tierfutter-Märkte, weil es in den Buchhandlungen auf dem Bestseller-Tisch liegt und einfach in aller "Tierhalter-Munde" war. Und das finde ich schonmal wünschens- und begrüßenswert. Aber dass der Kunde dann wieder vom Regen in die Traufe kommt, weil er dann halt ihr Trockenfutter kauft, das ja nun auch nicht das Gelbe vom Ei ist, ist sehr enttäuschend. Positiv an dem Futter ist ja letztlich nur, dass keine chemischen/künstlichen Zuätze enthalten sind.

  • Zitat

    Dr.Ziegler deckt gar nichts auf. Sämtliche Erkenntnisse ( Impfen, Ernährung, Wurmkuren) sind nicht auf ihrem Mist gewachsen. Sie ist lediglich ein Trittbrettfahrer, der vom großen Kuchen auch was abhaben will.


    Da muss ich dir Recht geben. :pfeif:

  • Artikel in der FAZ




    http://www.faz.net/artikel/C30…r-die-hunde-30432345.html


    Ausschnitte daraus

    Das „Schwarzbuch Tierarzt“ ist eine simpel gestrickte Sammlung von Fallbeispielen aus der Praxis der Autorin Jutta Ziegler. Die Veterinärin berichtet über Paule, den Labrador mit Allergieproblemen, über Kater Felix, der unter Harnsteinen leidet, über übergewichtige, hyperaktive und krebskranke Haustiere. Acht Kapitel braucht sie, dann hat sie die häufigsten chronischen Stoffwechselerkrankungen der Haustiere durchexerziert.


    Sie propagiert die Rückkehr zu einer therapeutischen Herangehensweise, die auf Abwarten setzt statt auf schnelle Problemerkennung und sofortige Intervention. Es ist die Rückkehr zur Veterinärmedizin der Fünfziger und Sechziger, als man notgedrungen vieles auf sich beruhen lassen musste, weil die Praxen noch ohne Röntgen- und Ultraschallgeräte auskommen mussten und man kaum wissenschaftliche Erkenntnisse über die Krankheiten von Hund und Katze besaß. Manchmal ging das gut, und die Symptome verschwanden. Manchmal nicht.


    Der Erfolg des Buches zeigt aber modellhaft eines: Der Frust von Patienten führt gerade dann zu wachsendem Druck auf die Behandelnden, wenn es keine Kassen gibt, die die Kosten übernehmen. In einer solchen Situation liegt die Flucht in Esoterik und Fortschrittsmisstrauen nahe. Wünschenswert wäre gerade in einer solchen Situation eine Versorgung mit Informationen gewesen - etwa über das Abrechnungssystem der Tierärzte, oder den derzeitigen Stand der klinischen Forschung.

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