Mischlinge genau die selben Krankheiten wie Rassehunde???

  • Was spricht für einen Mischling (dann aus dem Tierheim) und was für einen Rassehund ( dann vom VDH )in Bezug auf die Gesundheit ?

    Rassehunde vom VDH werden ja auf Erbkrankheiten untersucht und das sind ja meistens nicht so wenige bei vielen Rassen, bspw. dem Golden Retriever . Wenn man sich also einen Rassehund vom Züchter holt, kann man sich dann auch relativ sicher sein, dass Erbrkrankheiten wie HD; ED und PRA, ausgeschlossen werden können.
    Meine Frage : Wie ist das bei einem größer werdenenden Mischling (aus dem Tierheim ) was z.B. ED und HD betrifft ? Ist das Risiko da genau so hoch einen kranken Hund zu bekommen wie bei einem Rassehund ohne Papiere ?
    Es ist ja nicht schön, später das Leid des Hundes ertragen zu müssen und die hohen finanziellen Kosten zu haben .
    Was sagt ihr und wie sind eure Erfahrungen ?

  • So leicht lässt sich das net sagen.
    Du kannst einen Welpen vom VDH-Züchter holen wo Eltern, Großeltern, Tanten, Onkeln, Geschwister HD/ED-frei sind und Du erwischt einen der HD/ED kriegt. Ob das vererbt wurde oder der Hund einfach "falsch" gewachsen ist macht da dann keinen Unterschied mehr. Nur weil die Vorfahren alle frei waren heisst das net das Du nen Gütesiegel hast das Dein Hund nie drunter leiden wird.

    Du kannst im TH einen Mix holen der 15 Jahre lang bis zum Tod nur zum Impfen den TA sieht.
    Oder Du langst daneben und erwischt einen der jeden Infekt und jede andre Krankheit mitnimmt die es gibt.

    Du kannst einen Hund vom Vermehrer holen der mit 1 Jahr eingeschläfert werden muss weil er einfach totkrank ist oder Du holst Dir u.U. das Geschwisterchen das es wie der gesunde Mix aus dem TH macht.

    Bei Mischlingen weißt Du eh nie was durchschlägt und wie es um die Gesundheit bestellt ist.
    Nur das Mischlinge prinzipiell widerstandsfähiger und robuster sind ist schlicht und ergreifend für die Tonne =)
    Wenn Du den Mix aus DSH-Mops (*lach, was andres dummes kommt mir grad net, sorry!) kann es sein das er die abartigste HD vom Papa abgekriegt hat und das gekürzte Gaumensegel von der Mama. Von gesund ist ja dann keine Rede mehr.

    Ich bin mittlerweile der Meinung das man net drinsteckt. Man kann sich vorab so gut es geht über die Gesundheit der Vorfahren schlau machen aber ne Garantie hast Du trotzdem net.
    Meine Dicke, ohne Papiere, hat mich schon ne ganze Stange Geld gekostet. Allerdings war alles "selbstverschuldet" und rührt net daher das sie eben von dubioser Quelle stammt.

  • Da können dir 1000 Menschen ihre Erfahrungen schildern und dein Hund ist dann eben die 1001. Erfahrung. Es ist Natur und damit (glücklicherweise?!) nicht komplett vorher bestimmbar.

    Natürlich, vieles ist vererbbar. Allerdings ist es selten so einfach ein Gen = eine Krankheit. Oft spielen verschiedene Gene zusammen und darauf kommen noch Umwelteinflüsse. Damit kannst du die Elterntiere top untersucht haben, alles bestens, mit deinem Welpen nur leider nicht... Ein wirklich guter Züchter (und VDH-Zugehörigkeit alleine bedeutet das sicher nicht), wird zumindest versuchen, bisherige Nachzuchten, Cousins, Geschwister... mit in Zuchtüberlegungen einzubeziehen. Du kannst dir Wahrscheinlichkeiten überlegen: Die Eltern sind untersucht und zumindest nach dem, was diese Untersuchungen ausschließen können, gesund. Und Nachzuchten, Verwandte... wurden in die Zuchtplanung einbezogen... dann ist das Risiko sicherlich tendetiell geringer, als wenn du planlos 2 Hunde verpaarst. Bei papierloser "Rassehundzucht" mag das Risiko höher sein, da viele Rassen Krankheitsdispositionen mitbringen, auf Grund dessen, dass genetisch eng verpaart wurde/wird bei Rassehunden und sich damit "Eigenschaften" (in vielerlei Hinsicht erwünscht) heraus bilden. Ich denke daher auch, dass das Risiko bei "papierloser" Rassehundzucht eher höher ist, als bei Mischlingen oder wirklich guter, durchdachter Zucht, die Einblick in ein entsprechendes Pedigree erlaubt.

    Wenn du einen erwachsenen Hund aus dem Tierheim aufnimmst, kann dir das alles egal sein. Der ist, wie er ist. Kein Überraschungsei, wie ein Welpe. Damit kannst du entweder einen untersuchten Hund nehmen (auf was dir eben wichtig ist) oder die Röntgenbilder auf HD/ED wie auch immer selbst finanzieren. Dann hast du Sicherheit und es kostet nicht die Welt.

  • Wie groß die Gefahr ist, weiß keiner. Evtl. kann Dir die Tierheimtierärztin da was zum jeweiligen Kandidaten sagen.

    Bei Red wusste niemand etwas von der Futtermittelallergie und der Spondylose, bei uns hat sich das Ganze auch erst später gezeigt. HD und ED sind bei ihm überhaupt kein Problem. Allerdings wäre dieses "Risiko" für mich kein Grund, das gegen einen Hund aus dem Tierheim spricht.

    Unser Eurasier mit VDH-Papieren hatte neben einem sehr empfindlichen Magen eine Schilddrüsenunterfunktion (dafür ist die Rasse sehr anfällig, inzwischen werden Reihenuntersuchungen gemacht und in der Zucht berücksichtigt.) Im Alter kamen Spondylose und ein schwaches Herz dazu, aber wer hat im Alter keine Zipperlein?

  • Also ich denke, dass es den Hund immer mit irgendwas erwischen kann.

    Unser erster Hund (großer Mischling aus dem Ausland, als Welpe zu uns gekommen) hatte mit 5 Jahren starke HD.

    Unsere damaligen Nachbarn hatten einen DSH vom Züchter, der hatte die HD in selber Stärke -trotz gesunder Eltern- schon mit 3 Jahren und zudem Futtermittelallergien.

    Es gibt gesunde Mischlinge und kranke Rassehunde - man muss eben abwarten, was kommt.

    Bei unserer Mischlingshündin weis ich jetzt schon, dass ich sie irgendwann (wenn sich die Gelegenheit ergibt) auf HD hin röntgen lassen werde, damit wir eventuelle Probleme frühzeitiger erkennen als bei Samson damals...

  • absolute sicherheit - gibt es nicht.

    ich hab hier im moment 2 sog. "mixe" aus dem tierschutz. bisher ohne irgendwelche nennenswerten krankheiten (*aufholfzklopf*). sam ist geröngt - er hat sehr gute hüften - gottseidank. bei joey steht es heuer an - aber auch da denk ich, ist alles ok.

    trotzdem könnte jeder morgen an irgendwas erkranken, könnte sich noch irgendetwas zeigen, wer weiss das schon.


    per se kann ich nicht sagen, dass mischlinge oder rassehunde generell "gesünder" wären.

    aber: weder beim TS-hund noch beim hund vom richtigen züchter haben irgendwelche dubiosen vermehrer einen cent verdient. vorausgesetzt, ich informiere mich vorher wirklich möglichst umfassend.

    was ich dann am ende präferiere (TS oder zucht) ist vom - ich nenn das jetzt einfach mal ganz salopp - statistischen krankheitsrisiko her - wohl nicht sehr unterschiedlich. was bestimmte, per voruntersuchung erkennbare erbkrankheiten betrifft, bin ich (sag ich mal aus dem bauchgefühl raus) tendenziell wohl eher beim guten züchter besser aufgehoben. grade bei ED/HD. aber auch hier gilt: augen auf! lieber 10x nachfragen, als einmal blind ausgerechnet den züchter erwischen, der in der richtung eher alles auf die leichte schulter nimmt.

    je nachdem ob mir nun der lustige mix als eventuelles ü-ei oder der eher auf bestimmte eigenschaften selektierte rassehund lieber ist - ist es wohl immer eine entscheidung die mehr oder weniger aus dem bauch raus kommt.

    (joey hätte eigentlich ein hund vom züchter werden sollen und eine ganz andere "rasse" - der zufall oder das schicksal wollte es anders :smile: ).

  • Zitat

    Was spricht für einen Mischling (dann aus dem Tierheim) und was für einen Rassehund ( dann vom VDH )in Bezug auf die Gesundheit ?

    Rassehunde vom VDH werden ja auf Erbkrankheiten untersucht und das sind ja meistens nicht so wenige bei vielen Rassen, bspw. dem Golden Retriever . Wenn man sich also einen Rassehund vom Züchter holt, kann man sich dann auch relativ sicher sein, dass Erbrkrankheiten wie HD; ED und PRA, ausgeschlossen werden können.
    Meine Frage : Wie ist das bei einem größer werdenenden Mischling (aus dem Tierheim ) was z.B. ED und HD betrifft ? Ist das Risiko da genau so hoch einen kranken Hund zu bekommen wie bei einem Rassehund ohne Papiere ?
    Es ist ja nicht schön, später das Leid des Hundes ertragen zu müssen und die hohen finanziellen Kosten zu haben .
    Was sagt ihr und wie sind eure Erfahrungen ?

    ganz klar, man nehme nen VDH-Schäferhund mit HD und nen Dalmatiner mit ner anderen Erbkrankheit
    der Schäferhund (an Privatleute verkauft, weil zur Zucht nicht brauchbar) haut ab und deckt die kranke Dalmatinerhündin

    Irgendwann landet einer der Schäfer-Dalmatiner im Tierheim ...
    warum sollte dieser Mischling weniger Erbkrankheiten in sich haben?

  • Nur mal so zur Anmerkung...


    Es gibt Studien von renomierten Wissenschaftlern, die von einer genetischen Disposition für HD von nur 30% ausgehen.

    Zu 70% hängt es also von der Aufzucht ab, ob man einen kranken Hund hat oder nicht.


    Natürlich gibt es auch eine gewisse genetische Disposition.. eine nicht vorhandene Gelenkpfanne werde ich nicht ausgleichen. Allerdings sollte man das vielleicht mal so ein bisschen berücksichtigen.

    Ich weiß das es nun wieder einen Aufschrei gibt - aber es könnte durchaus Gründe haben, warum manche reihenweise Hunde mit irgendwelchen mehr oder minderschweren Erkrankungen haben, während andere X Hunde aufziehen und alle Jubeljahre mal einen haben bei dem etwas mal nicht in Ordnung ist. :mute:


    Also: sicher lohnt es sich, darauf zu achten wie in der Linie gewisse Dispositionen sind. Aber der Welpe mit den besten genetischen Voraussetzungen hilft einem nichts, wenn man dann Mist baut.

  • Zitat

    Es gibt Studien von renomierten Wissenschaftlern, die von einer genetischen Disposition für HD von nur 30% ausgehen.

    Zu 70% hängt es also von der Aufzucht ab, ob man einen kranken Hund hat oder nicht.

    konkrete Quellen?
    Links? Namen?

    Wäre ja mal spannend ;)

  • ich hab leider keine quellen dazu, aber irgendwo hab ich das gleiche gelesen wie bordy zum thema hd. es hängt meines erachtens auch nicht nur mit der aufzucht, sondern generell mit dem weiterem leben, u.a. auch mit dem gwicht der hunde zusammen wie hoch das hd-risiko ist.

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