Mischlinge genau die selben Krankheiten wie Rassehunde???

  • Zitat

    Vorab schonmal z.B. :

    http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/kirchhofft_2003.pdf

    Ich hatte noch weitere, detailiertere Studien, muss mir diese allerdings erst wieder schicken lassen. Wenn ich die Links wieder habe, kann ich sie bei ernsthaftem Interesse auch einstellen.

    Die Dissertation ist aus dem Jahre 2003!

    Am 2. April 2008 gab es in der Tierärztlichen Universitätsklinik Hannover eine Vortragsveranstaltung des SV zur genomischen Selektion in der Hundezucht.

    Dem Team um Prof. Distl ist es gelungen, beim DSH 19 Genombereiche zu finden, in denen mit hoher Wahrscheinlichkeit für die Ausprägung der HD besonders wichtige Gene lokalisiert sind. Acht dieser Bereiche können jetzt nach Mutationen abgesucht werden, die eine enge Beziehung zur HD aufweisen.

    Auf Grundlage einer Blutprobe beim Welpen kann das Risiko zum Auftreten von HD vorausgesagt werden. Es besteht die Hoffnung, daß der Erkenntnisgewinn bei den vorhandenen Zuchttieren die Paarungsplanung derart verbessert, daß die Zahl der HD betroffenen Tiere endlich weiter zurückgedrängt wird.

    Auf Nachfrage erklärte Prof. Distl, wenn die Zuchtvereine anderer Rassen genügend Daten und Blutproben zur Verfügung stellten, sei die Suche nach den Genombereichen mit deutlich geringerem Aufwand möglich als bisher.

    Fakt ist, eine gesunde Hüfte wird nicht durch Haltung und Fütterung zu einer schlechten kranken.

    HD ist eine übermässige Instabilität und Lockerheit der Bänder und des Bindegewebes der Gelenkkapseln. Der Oberschenkelkopf wird nicht korrekt in der Gelenkspfanne geführt, er rutscht hin und her. Dadurch weitet sich die Gelenkspfanne aus und flacht ab. Und das kann durch Überforderung oder Übergewicht zu einem wesentlich schlechteren Befund führen.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Die Forschung die du hier anführst steckt aber noch in den Kinderschuhen. HIer wird auch wieder nur von "höchstwahrscheinlich" gesprochen und es gibt noch keinerlei gesicherte Ergebnisse, nach denen ich wirklich etwas bestimmen könnte.

    Es ist ein Ansatz, den man untersucht - der aber von anderen Einrichtungen auch wieder kritisch gesehen wird. Mal davon ab, dass innerhalb dieser Vorträge auch klar gesagt wurde, man könne zwar eine gewisse Wahrscheinlichkeitsschätzung vornehmen (wie im Endeffekt das ja auch bei den andern Studien getan wurde), aber wie stark ausgeprägt etwas im Endeffekt ist, kommt trotzdem noch stark auf die Haltung und Aufzucht an.

    Ich will auch garnicht darauf raus mehr oder weniger zu sagen, man kann sich Untersuchungen ja schenken, ist ja eh alles nur die Schuld der Halter. Ein Hund der z.B. garkeine ausgebildete Gelenkpfanne hat, wird auch mit der besten Fütterung keine normale Hüfte bekommen (er kann aber durchaus auch schmerzfrei und agil alt werden wenn man es richtig anstellt...).
    Allerdings möchte ich eben nun schonmal darauf hinweisen, dass ob mein Hund im Endeffekt dann wirklich erkrankt oder nicht eben schon in meiner Hand liegt. Und ja, ich bleibe auch dabei - es ist für mich kein Zufall, wenn manche immer nur kranke Hunde aufziehen, während andere über Jahre aus verschiedensten Zuchtlinien Hunde halten und wirklich nur selten (ich sage nicht garnicht) Ausfälle haben.

    Oder mal als Beispiel, weg von HD..
    Eine Hündin durfte immer ordentlich Hürden springen, ungebremmst rein etc. mit 4 Jahren bereits erste Anzeichen von Schmerzhaften Athrosen in den Vorderpfoten. Sicher kann man jetzt sagen - müsste sie das nicht aushalten, wie weit ist das dann normal und ist es ein Einzelfall. Aber ich muss mich dann eben als Halter schonmal auch fragen, ob ich nicht mit etwas anderer Trainingsweise zumindest diesem speziellen Hund einiges erspart hätte.

  • Mir hat mal eine Züchterin erklärt, dass es in der DDR keine HD gab. Weiß nicht, ob das so stimmt. Jedenfalls behauptete sie, dass solange es dort kein Fertigfutter gab und die Hunde das Zeug nicht bekamen, es keine HD gab. Erst als die Hunde nach der Wende Fertigfutter bekamen, traten plötzlich auch dort HD Erkrankungen auf.

    Wie gesagt, ich weiß nicht, ob das so stimmt, aber interessant fand ich diesen Gedanken durchaus.

  • Zitat

    Mir hat mal eine Züchterin erklärt, dass es in der DDR keine HD gab. Weiß nicht, ob das so stimmt. Jedenfalls behauptete sie, dass solange es dort kein Fertigfutter gab und die Hunde das Zeug nicht bekamen, es keine HD gab. Erst als die Hunde nach der Wende Fertigfutter bekamen, traten plötzlich auch dort HD Erkrankungen auf.

    Wie gesagt, ich weiß nicht, ob das so stimmt, aber interessant fand ich diesen Gedanken durchaus.

    Dagegen spricht ja schon, dass zumindest bei Schäferhunden auch auf HD geröngt wurde - wenn auch "schlampiger" als im Westen. Und sogar in den geschönten Statistiken gab es HD Fälle..


    Mal davon ab, ist mir zumindest aus Erzählungen kaum ein Fall von Allergien bekannt. Im Gegensatz zu heute, wo es ja fast schon zum guten Ton gehört..

  • Zitat

    Mir hat mal eine Züchterin erklärt, dass es in der DDR keine HD gab. Weiß nicht, ob das so stimmt. Jedenfalls behauptete sie, dass solange es dort kein Fertigfutter gab und die Hunde das Zeug nicht bekamen, es keine HD gab. Erst als die Hunde nach der Wende Fertigfutter bekamen, traten plötzlich auch dort HD Erkrankungen auf.

    Wie gesagt, ich weiß nicht, ob das so stimmt, aber interessant fand ich diesen Gedanken durchaus.

    Mein Riese mit D-Hüfte war ein DDR-Hund, lange vor der Wende geboren. :hust:
    Und wenn ich mir die Zuchtbücher ansehe, dann finde ich auch da Hunde mit HD. Verklären hilft leider nicht weiter.
    Das Zuchtsystem an sich dagegen hatte echte Stärken.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat


    Die Forschung die du hier anführst steckt aber noch in den Kinderschuhen. HIer wird auch wieder nur von "höchstwahrscheinlich" gesprochen und es gibt noch keinerlei gesicherte Ergebnisse, nach denen ich wirklich etwas bestimmen könnte.

    Es ist ein Ansatz, den man untersucht - der aber von anderen Einrichtungen auch wieder kritisch gesehen wird. Mal davon ab, dass innerhalb dieser Vorträge auch klar gesagt wurde, man könne zwar eine gewisse Wahrscheinlichkeitsschätzung vornehmen (wie im Endeffekt das ja auch bei den andern Studien getan wurde), aber wie stark ausgeprägt etwas im Endeffekt ist, kommt trotzdem noch stark auf die Haltung und Aufzucht an.

    Ich will auch garnicht darauf raus mehr oder weniger zu sagen, man kann sich Untersuchungen ja schenken, ist ja eh alles nur die Schuld der Halter. Ein Hund der z.B. garkeine ausgebildete Gelenkpfanne hat, wird auch mit der besten Fütterung keine normale Hüfte bekommen (er kann aber durchaus auch schmerzfrei und agil alt werden wenn man es richtig anstellt...).
    Allerdings möchte ich eben nun schonmal darauf hinweisen, dass ob mein Hund im Endeffekt dann wirklich erkrankt oder nicht eben schon in meiner Hand liegt. Und ja, ich bleibe auch dabei - es ist für mich kein Zufall, wenn manche immer nur kranke Hunde aufziehen, während andere über Jahre aus verschiedensten Zuchtlinien Hunde halten und wirklich nur selten (ich sage nicht garnicht) Ausfälle haben.

    Oder mal als Beispiel, weg von HD..
    Eine Hündin durfte immer ordentlich Hürden springen, ungebremmst rein etc. mit 4 Jahren bereits erste Anzeichen von Schmerzhaften Athrosen in den Vorderpfoten. Sicher kann man jetzt sagen - müsste sie das nicht aushalten, wie weit ist das dann normal und ist es ein Einzelfall. Aber ich muss mich dann eben als Halter schonmal auch fragen, ob ich nicht mit etwas anderer Trainingsweise zumindest diesem speziellen Hund einiges erspart hätte.

    Ich fang mal mit deinem letzten Absatz an.

    Niemand behauptet, daß ein Hund durch Überbelastung oder jahrelangem erheblichen Übergewicht nicht "krank gemacht" werden kann. Wer mit seinem Welpen Zwei-Stunden-Märsche hinlegt, wer seinen Junghund ungebremst längere Zeit Hürden springen läßt, ist mit Sicherheit für kaputte Gelenke selbst verantwortlich.

    Es sind aber Arthrosen, die sich da entwickeln, keine Fehlbildung der Femurköpfe und Gelenkpfannen, keine Fehlstellung von Speiche und Elle (Stufenbildung). Mit diesen Defekten werden Hunde geboren.

    Von meinen 8, als Welpen bei mir eingezogenen, Neufundländern aus den unterschiedlichsten Linien, hatte ich nur Anfangs der 80er Jahre einmal HD D, einmal HD C, zweimal ED 2, einmal ED 3. Die Hunde aus Ende der 80er, Anfang bis Mitte 90er und aus dem Jahr 2000 sind gesund. Bezeichnender Weise war bei einem nur der Ellbogen betroffen, Hüfte in Ordnung, die anderen beiden waren zweifach geschlagen. Sind aber trotzdem fast 12 Jahre alt geworden. Gefüttert habe ich übrigens immer Mischfutter (Fleisch, Gemüse (Obst), Kohlehydrate).

    Als ich 1982 meinen ersten Neufundländer bekam, sah es mit der HD richtig schlecht aus. Dann begann man rigoros zu selektieren. Es durfte nur noch bis HD C (dieser Grad nur mit A) gezüchtet werden.
    Heute sind von 100 geröntgten Hunden 97 gesund. Alles nur Haltungsbedingt?

    Wie erklärt es sich, daß ausgerechnet Bulldogge und Mops seit Jahren die HD-Statistik der OFA anführen?

    Du wirst mir nicht erzählen wollen, daß diese Hunde alle übergewichtig sind, Hürden springen oder was auch gerne angeführt wird, Treppen laufen müssen.

    Zu den angeblich HD freien DDR Hunden. Hier kann ich nur von den Neufundländern sprechen. HD-Röntgen war dort ein Fremdwort. Und das bis kurz vor der Wende.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    Link zur OFA: http://www.offa.org/stats_hip.html

  • Zitat

    Vorab schonmal z.B. :

    http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/kirchhofft_2003.pdf

    Ich hatte noch weitere, detailiertere Studien, muss mir diese allerdings erst wieder schicken lassen. Wenn ich die Links wieder habe, kann ich sie bei ernsthaftem Interesse auch einstellen.

    Das hatte ich noch vergessen.

    Die Dissertation (Doktorarbeit) einer Tierärztin als "Studie renomierter Wissenschaftler" hinzustellen, hinkt gewaltig. Diese Dame möchte vielleicht einmal eine renomierte Wissenschaftlerin werden.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • ...wobei ich mich frage, wo das Problem ist, das so hinzunehmen - wenns eben nur 30% sein sollten, sollte man doch froh sein, dass man durch gute Aufzucht wohl einiges retten kann.

  • Zitat

    Das hatte ich noch vergessen.

    Die Dissertation (Doktorarbeit) einer Tierärztin als "Studie renomierter Wissenschaftler" hinzustellen, hinkt gewaltig. Diese Dame möchte vielleicht einmal eine renomierte Wissenschaftlerin werden.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs


    Wenn du dir z.B. ab Seite 20 mal die Quellen durchliest, wird dir auffallen, dass dort sehr viele Studien aufgeführt sind. Sind das alles auch nur Studenten die das rausgefunden haben? Nö, denke ich nicht.
    Dir wird auffallen, dass es sich dort nicht nur auf eine Schätzung bezieht, sondern auf ganz viele.

    Ich finde es ehrlich gesagt etwas seltsam, dass man es scheinbar nicht wahrhaben möchte, dass man selber auch etwas daran beteiligt ist, ob der eigene Hund gesund ist. Kann man dann nicht mehr an andere abschieben?


    Mal davon ab, habe ich nie behauptet das Gelenkerkrankungen nur erworben wären und man sich das alles nur selbst zu verantworten hat.
    Schmerzen durch Gelenkserkrankungen entstehen idR immer durch Athrosen - und diese eben aufgrund von Fehlstellungen.

    Im übrigen entstehen Fehlstellungen sehr wohl auch durch falsche (muss ja nicht mal übermäßige Belastung sein..) Belastung. Natürlich, ist die gesamte Gelenkpfanne nicht ausgebildet, hilft dir auch die beste Aufzucht nichts.
    Aber z.B. Hunde die extrem schnell wachsen, aufgrund irgendwelcher Premiumfutter, die haben oft eine schlechte Knochensubstanz, Fehlstellungen der Knochen, aufgrund dessen sich dann übermäßige Abnutzungen (Athrosen) zeigen.
    Das Bulldogge und Mops die Statistik anführen wundert mich ehrlich gesagt auch nicht.. diese Tiere sind zu großen Teilen viel zu schwer für ihre Knochenstärke und fallen nicht nur deswegen für mich unter Qualzucht.
    Natürlich bringen sie von sich aus die ANlagen für dieses Gewicht mit, allerdings habe ich bisher auch noch keinen Halter dieser Rassen gesehen, der gerade seinen Junghund wirklich schlank hält.
    Selbiges übrigens beim Labrador. Da darf man dann lesen, ja soein Labradur wär ja kein Windhund und braucht Speck unter der Haut... Das sich die Gelenke da freuen und immer mehr Halter HD beklagen, wundert mich nicht.

    Wie das bei Neufundländern abläuft, kann ich nicht beurteilen, sorry. Aber wenn "nur" noch mit HD-C gezüchtet werden darf, dann sollte man auch dazu sagen, dass HD-C im prinzip schon eine Erkrankung darfstellt. Man züchtet also auch weiterhin mit "kranken" Hunden. Wäre das alles so erblich, dann wäre es vollkommen unlogisch, das sich die Röntgenergebnisse wirklich verbessert haben.

    Im übrigen hat auch in anderen Rassen der Ausschluss von Hunden mit wirklich schweren Veränderungen (fehlende Gelenkpfanne etc.) eine Verbesserung in der Hinsicht gebracht, dass wirklich schlechte Röntgenergebnisse weniger wurden. ABer die "leichten" Ergebnisse bis HD-C haben sich im Endeffektnicht wirklich verändert und das führe ich schon darauf zurück, dass eben nicht alles so erblich ist wie man das aus irgendwelchen Gründen immer gerne hätte.

  • Der Punkt ist, und da hat Gaby Recht, falsche Fütterung, Übergewicht als auch Überlastung führen zu Abnutzungserscheinungen bzw. Arthrosen.

    Fehlbildung der Femurköpfe und Gelenkpfannen und auch Fehlstellung von Speiche und Elle (Stufenbildung) sind genetisch bedingt.

    Zwei unterschiedliche Paar Schuhe.

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