"Konsequenzen" bei Fehlverhalten (Pubertät)

  • Andere Hunde sind das tollste auf der Welt. Sie liebt alles und jeden, was Fell hat und potentiell mit ihr spielt.
    Ich unterbinde im Moment spontane Hundebegegnungen bzw gehe immer vorbei, damit sie lernt, dass nicht jeder Hund nur für IHRE Belustigung existiert.


    Dafür gibt es so ca. 1x pro Woche Gassi-Verabredungen für einen geplanten Spiel-Spaziergang :)
    Bei denen erwarte ich nicht viel, nutze aber die Gelegenheit, wenn Madame ein bisschen Energie los geworden ist, den Rückruf von anderen Hunden und Aufmerksamkeit zu üben. Klappt bisher recht gut (konnte sie letztens von Sternenfluts Cocker-Baby abrufen *stolz* zwar hibbelig, aber immerhin.)

  • Zitat

    Wie kann ich verlangen, dass sie mich ernst nehmen, wenn ich sie nicht ernst nehme, und nur zur Kenntnis nehme, um Fehlverhalten zu korrigieren, oder sie beliebige Kommandos abspulen lasse?

    :gut: Schade, dass es keine Bömmel mehr gibtt - stell Dir an der Stelle einfach einen vor :D

  • Zitat

    Würdest du 3 Tage Schlepptraining wegen einmal nicht hören als totüben bezeichnen? Ich will ja auch nichts falsch machen bzw. übertreiben und bin für Anregungen und Verbesserungen immer offen!


    Komtm drauf an, was heißt nicht hören. Ein paar mal ein paar Kommandos nicht befolgt? Den ganzen Spaziergang nicht, den ganzen Tag oder länger? Und wie ist es sonst, beherrscht er sie sonst?
    Bei ein paar Kommandos bis zu einem Tag mal schlecht hören, würde ich keine Schleppleine benutzen, aber bei meiner weiß ich mittlerweile ja auch dass sie's eigentlich kann. Dann werden manche Dinge einfach ohne Schleppleine zwischendurch öfter geübt, solange bis es klappt und dann hat sich's :smile:


    Zitat

    Aber was ist denn die goldene Mitte zwischen den Hund "in Ruhe lassen" und "mit Kommandos zu überschütten"?


    Ich glaube, da muss man bei jedem Hund einfach ein Gefühl für bekommen... :smile:

    Zitat

    Ich spreche sie an, sie schaut mich für 2 sek. an und sofort wieder weg. Was macht man denn dann?


    Wenn Du schon merkst, dass sie nicht ganz bei Dir ist, dann lass es lieber einmal zu oft und mach's dann späte rin einer Situation, in der Du denkst dass sie da eher hört. Kannst sie ja auch vorher ansprechen (mit Namen zum Beispiel), und wenn Du merkst Du hast nicht ganz ihre Aufmerksamkeit, kein Kommando geben.


    Zitat

    Meistens warte ich ab, bis sie mir ihre Aufmerksamkeit schenkt, aber ist das richtig?
    Wenn mir Hunde entgegenkommen ist es auch ganz schlimm, Naila schmeißt sich sofort ins Platz und ist von dort auch nicht mehr weg zu bekommen, auch nicht mir Leckerlis.


    Es gibt schlimmeres als Warten :D Hinterherrennen zum Beispiel... aber nach Möglichkeit würde ich eben verscuhen dass diese Situatuion nicht entsteht, oder dann eben mit Schleppleine nachhelfen.


    Wenn ein Hund Dir entgegen kommt, und sie da liegt, du aber nicht möchtest, dass sie hinrennt, würde ich dafür sorgen (zum Beispiel durch anleinen, kommentarlos), dass sie ihren Plan wenigstens nicht ausführen kann :p und sie keinen Erfolg hat. Erst wenn du meinst, Du hast in solchen Fällen wieder eine Chance auf Aufmerksamkeit mit Kommandos weitermachen. In so einem Fall wäre ja das Platzkommando ganz praktisch :D So würde ich es wohl machen.

  • Zitat


    Aber was ist denn die goldene Mitte zwischen den Hund "in Ruhe lassen" und "mit Kommandos zu überschütten"?


    Da Naila grad wieder eine pubertäre Phase hat :verzweifelt: , weiß ich nicht genau ob ich so richtig mit ihr umgehe, dieses Ignorieren ihrerseits macht mich ehrlich gesagt ein bisschen fertig. :/
    Ich spreche sie an, sie schaut mich für 2 sek. an und sofort wieder weg. Was macht man denn dann? Meistens hab ich ein Kommando gegeben und sie macht genau das, wie oben beschrieben.
    Und dann bekomme ich das Gefühl, da ich dieses Kommando schon gesagt habe , z.B. Sitz, muss ich das auch irgendwie durchsetzen, aber wie?


    Ist natürlich schwierig, das einzuschätzen, ausserdem sind die Vorstellungen von "Hund achtet auf seinen Menschen" sehr unterschiedlich. Es gibt Leute, die bekommen die Krise, wenn sie sehen, was ich mache oder nicht mache.... :hust:


    Ich bestätige jeden Blickkontakt, denn das ist Kommunikation. Das muss nicht zwei Sekunden dauern, der Hund weiss mit einem flüchtigen Blick, was ich mache. Mache ich etwas Interessantes, sind die Hunde dann meistens da, ohne Kommando..... Grundsätzlich haben sie aber im Freilauf frei, und können sich ihren hündischen Dingen widmen. Ich fördere da das Kontakthalten in einem dem Gelände angepassten Radius, hebe aber den Freilauf nicht ständig wieder auf, um Kommandos zu erteilen. Wenn ich aber Grund habe, sie abzurufen, oder ich eine Weile was machen will mit ihnen, dann gibt es schon Kommandos. Und es kommt noch öfters vor, dass Splash beim Sitz eine lange Leitung hat, weil er grad was anderes beobachtet. Ich gebe dann ein Aufmerksamkeitssignal, oder stelle mich einfach in seine Blickrichtung, immer noch mit Handzeichen für Sitz. Neu ansetzen muss ich selten. Ich achte dann darauf, dass ich die nächsten Sitz beim gut motivierten und aufmerksamen Hund abfrage, damit ich da auch die prompte Ausführung entsprechend bestätigen kann.


    Nach einem Ausrutscher gezielt einige Male Abruf oder so üben, halte ich nicht für totüben. Mache ich auch. Ich meine eher HH, die ihren Hund alle 2 Sekunden abrufen, um sie im Radius oder auf dem Weg zu halten. Macht mehrere Hundert Kommandos in 10 Minuten... :dead: Wenn mein Hund an einem Ort so von der Rolle ist, kommt Leine dran und fertig - reines Management.

  • Manchmal ist es wirklich am besten einfach abzuwarten bis der Hund von sich aus Blickkontakt aufnimmt. Und dann muss der Mensch halt schnell sein ;)


    Ich mach es immer so: Wenn Aika grad abgelenkt ist, warte ich einfach bis sie mich anschaut und gebe erst dann ein Handzeichen. Solange kein Blickkontakt besteht, versuch ich auch gar nicht irgenwelche Zeichen zu geben weil sie ja eindeutig mit dem Kopf wo anders ist.
    Wenn ich das Gefühl habe die momentane ablenkung ist nicht riesig, schnalz ich auch mal kurz mit der Zunge um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
    Schlimm finde ich das nicht, ist nun mal ein junger Hund -dazu noch mit einer niedrigen Reizschwelle - da hilft ein bisschen Geduld, Ruhe und Zeit ungemeint!


    Grad bei neuen Dingen geb ich dem Hund auch Zeit zum überlegen anstatt das Handzeichen bzw Kommando immer und immer wieder zu geben. Ich zeige es, lass den Hund überlegen und wenn es dann nicht klappt, weiß ich dass der Hund mich nicht verstanden hat. In diesem Fall würde ich abbrechen und einen Schritt im Training zurück gehen bzw überlegen wo ich einen Fehler gemacht habe (undeutliches Signal, zu hohe Erwartung, ungeeignete Situation/Umgebung).
    Denn es ist mir in dem Moment nicht wichtig ein Kommano auf biegen und brechen durchzusetzten, sonder eine gemeinsame Verständigungsebene zu finden.


    Von Anfang an habe ich immer den Blickkontakt abgewartet bis es weiter gegangen ist. Zum Beispiel wenn wir an einer Ampel stehen (ich steh aika sitzt) geht es erst los wenn Aika mich ankuckt. Oder auch beim Dummytraining schicke ich sie erst los wenn sie mich angeschaut hat. Auch beim an- und ableinen, wenn wir aus der Tür gehen, wenn ich den Futternapf hinstelle und sie freigeben... etc etc.


    Dadurch dauert halt alles ein bisschen länger :lol:

  • Es liegt wohl doch ein bisschen an der Pubertät :smile:
    Heute morgen hatte ich echt einen sehr aufmerksamen Hund. Ich hatte 5 Futterbrocken mit und ihr aller liebstes Spieli, was sie aber immer kaputt macht, deswegen bekommt sie es nur selten und dann auch nur unter meiner Aufsicht.
    Hat echt Spaß gemacht, mit ihr zu arbeiten, sie hat sogar auf die leisesten Kommandos von mir reagiert.
    Ist halt grad ein auf und ab mit ihr, aber das ab ist dann immer sehr schön :lol:
    Ich möchte jetzt auch gezielt Hundebegegnungen mit ihr trainieren, also das sie in dieser Situation auch mal ansprechbar ist.


    Mal sehen was die Hundeschule heute bringt ;)

  • Guter Beitrag, Elfchen! :gut: Ich habe manchmal das Gefühl, es wird gerade bei jungen Hunden viel zu verbissen vorgegangen, weil man muss ja konsequent sein, und Hund muss ja hören, sofort und immer, und er darf niemals nix spannender finden als mich.....


    Mein Junghund "hört" manchmal nicht, und findet die Umwelt spannender als mich - das bedeutet nicht, dass ich ihm nicht wichtig bin. Habe ich seine Aufmerksamkeit, ist er sehr kooperativ, manchmal ist er halt zu abgelenkt - dann guckt oder schnüffelt er noch, und erinnert sich dann, da war doch noch was - das kann man förmlich sehen. :roll: Es lohnt sich, geduldig zu sein, denn so lösen sich die Knoten viel besser, als wenn ich Druck mache, mich (und ihn!) nerve....

  • Zitat


    Es lohnt sich, geduldig zu sein, denn so lösen sich die Knoten viel besser, als wenn ich Druck mache, mich (und ihn!) nerve....


    jap!


    ich frag mich auch so dann und wann: wo bleibt denn da noch der spass "an der sache?" ;) ´türlich sollte man "erziehung" bis zu einem gewissen grad ernst nehmen und auch möglichst konsequent sein - aber so ein kleiner schuss geduld und humor schadet sicher auch nicht.

  • Ich hab mir gerade den ganze Threat durchgelesen, ich hab ja mit Felix (13 Monate) auch noch so meine Problemchen. Waren einige hilfreiche Sachen dabei, danke! Und ein wenig Mut hab ich auch bekommen :hust:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!