Ich komme gar nicht in die Verlegenheit.
Ich treibe mich nur sehr selten auf Ausstellungen rum, mich begleiten also keine schönen, gestylten Bartträger, die sich dank Ringtraining gesittet benehmen.
Ich habe struppige Rauhbeine bei mir, die letzten Jahre immer mehrere davon. Ihr Talent mit schmierigen Bärten Dreck überall abzustreifen, im Fell halbe Äcker zu adoptieren, ihr unbändiges Temperament, ihre Kraft und ihre, ich nenne es mal, rustikale Art sich mitzuteilen, sieht ein blinder mit Krückstock. Dazu kennen die meisten Leute einen, der einen kennt, der mal von einem Riesen gebissen worden ist. Auch auf Hundeplätzen haben die meisten gestandenen Hundesportler Vorbehalte gegen Riesen.
Man kommt also eher nicht in Verlegenheit die empfehlen zu müssen/können. Es ist ein ganz bestimmter Menschenschlag, dem offensichtlich das Herz aufgeht, der leuchtende Augen bekommt, wenn er Riesen in Aktion sieht. Mit diesen Mensch kann man sich toll über die Hunde unterhalten. Aber da braucht man nicht zu- oder abraten, im Großen und Ganzen wissen diese Menschen bereits, was auf sie zukäme und ob es in ihr Leben passt.
Bei dem X-Mechelaar kommt häufig die Frage, was er ist und wie er ist. Aber da er ja nur ein Mix ist, kann man damit sehr leicht umgehen. Er wird einfach als Schäferhundmix deklariert, was ja auch zutreffend ist. Und nur in den seltensten Fällen redet man über seine Herkunft.
Gaby
Das Schicksal der Neufis war irgendwie schon immer so.
Ich war ungefähr 12 Jahre, als Bekannte unbedingt einen haben mussten. Er war süss, er war bärig, er war toll...
Er wuchs, er machte Dreck, er bekam Kraft.
Der Eingangsbereich des Hauses wurde einschließlich der Wände gefliest, dort war dann sein Lebensbereich, weil er so einen Dreck machte und so sabberte.
Gassi wurde irgendwann eingestellt, er war zu kräftig.
Als er dann das große Grundstück immer öfter verließ, wurde er abgegeben. Man hatte doch soooo viel für den Hund getan, ein Zaun wäre nun wirklich zu teuer.
LG
das Schnauzermädel