Habt ein Herz für alte Hunde!

  • Verena, Du hast einfach tolle Ideen! Dieser Thread ist perfekt!


    Da mit Herrn Leon ein Rüde vorgestellt wurde, ergänze ich den Thread mal um ein älteres Hundemädel, Pupa.


    Weil ich zu faul bin, alles neu zu tippen, was ich eben in einem anderen Thread geschrieben habe, kopiere ich den Text einfach mal hier herein.


    http://www.youtube.com/watch?v=PJ8PhURJYVs


    Das ist unsere aktuelle Pflegehündin und wie ich finde, wäre solch ein Hund (die es zuhauf im Tierschutz gibt!) absolut passend für Euch. Zirka 45 cm groß und 15 kg Normalgewicht (hat sie noch nicht erreicht *seufz*).


    Wichtig: Dies wird kein Vermittlungsversuch!
    (Wie ich meinen Mann kenne, gibt er Pupa nämlich eh nicht mehr her :roll:)



    Pupa ist jetzt schon etwas älter, lt. Pass 10 Jahre, was wir aber anzweifeln. Egal. Sie ist total souverän, läuft schon recht gut an der Leine, verträgt sich mit bislang allen Rüden und Hündinnen, die wir im Wohnumfeld und auch in der Hundeschule getroffen haben. Große Hunde, kleine, jung, alt. Für Pupa kein Problem.


    Menschen mag sie total und geht auch - wenn sie darf - auf jeden zu, zeigt keine Angst. Katzen gibt es bei uns in der Nachbarschaft und in der Hundeschule ebenfalls. Kein Thema.



    Wir waren heute zum zweiten Mal in der Hundeschule, das macht Pupa viel Spaß, sie lernt gerne und ist mit Eifer dabei. Mehr muss aber auch nicht sein lachen Lange Spaziergänge an der Flexi oder 10 Meter-Schlepp über Feld und Wiesen ... da ist sie in ihrem Element. Mal über ein Bächlein springen, etwas buddeln.


    Sie ist für mich ein optimaler Hund und ein toller Ausgleich zu unseren oft anstrengenden, weil fordernden Jagdhündinnen.



    Pupa ist gerne dabei, bleibt aber auch bis zu 5 Stunden mit den Hundekumpels alleine, ganz alleine war sie noch nicht. Sie hat es gerne kuschelig weich und schläft dann stundenlang tief und fest.


    Sie nervt und quengelt im Gegensatz zu Junghunden nicht, sie fährt problemlos Auto und ist einfach nur unkompliziert. Stubenrein ist sie natürlich auch von anfang an gewesen. Ich hatte bislang auch nur einen Pflege-Junghund, der - weil ich zu langsam war - ein paar Mal eine Pfütze ins Haus gemacht hat. Alle anderen Hunde, die als eigene oder Pflegehunde als fast erwachsene oder bereits erwachsene Hunde zu uns kamen, konnten die Blase immer bis zu den Spaziergängen kontrollieren, die am Anfang halt in etwas kleinerem Abstand stattfanden.


    Zu unserer Familie gehört ja auch Baffo mit seinen mittlerweile 16 Jahren.

    Er ist ruhig, gelassen und dennoch aufmerksam und immer dabei :-)


    Ich liebe die älteren und alten Hunde mindestens genauso wie unsere drei- und vierjährigen Schnuffelnasen!


    Wenn nur mehr Leute den Mut hätten, auch älteren Hunden ein Zuhause zu bieten *seufz*.


    Erst heute in der Hundeschule, als die entnervten Hundehalter an den Welpen herumgezuppelt haben, dachte ich mir, warum muss es nur immer ein Welpe sein?


    Liebe Grüße


    Doris

  • Ich bin ganz deiner Meinung!


    So einen ähnlichen Beitrag hab ich länger her auch mal geschrieben. Wir haben 2 Huskyoldies aufgenommen, einen mit 8 und einen mit 10 Jahren. Die sind einfach der totale Traum. Ruhig, gelassen, abgeklärt, einfach ein Traum. Ich kann jedem, der mit einem Husky liebäugelt nur empfehlen so anzufangen. Denn ein Huskyjunghund ist die totale Bombe, will seeeehr viel beschäftigt werden und hat einfach nur Blödsinn im Kopf. Ein Oldie ist aus dem schlimmsten raus, noch immer sehr aktiv, aber halt nicht mehr so explosiv wie ein junger Hund (bis 6 Jahre).

  • *schnüff* - so schön geschrieben.


    mich freut es auch immer besonders, wenn ein opi oder eine omi noch mal in ein neues zuhause einziehen darf. es gibt genug, die im tierheim sterben müssen... hoffentlich lesen das ganz viele leute

  • Ach, Schmalz kann auch absolut liebenswert sein, wenn man ihn nicht gerade in den Ohren hat ;)


    Ich meinte das nicht ironisch, falls du das so interpretiert hast :gott:
    Ich hatte Gänsehaut und hab echt dieses ehrliche Herzblut für die Senioren gefühlt.


    Vielleicht sollst du das mal auf der TH Seite deines Tierheims einstellen oder gar im Wartebereich von Tierärzten deponieren ;)

  • Oh Mann, was für ein schöner Thread! Und so richtig!


    Ich jedenfalls habe mir vorgenommen, wenn alle meine Blagen nicht mehr sind (ich mag nicht dran denken), werde ich der ärmsten Seele, die ich finden kann, ein neues Zuhause geben. Egal ob alt, blind, appe Beine oder alles zusammen.

  • Ich war ja heute mit Pupa in der Hundeschule. In der Youngsters-Gruppe *ggg*. Fiel gar nicht auf, dass sie schon soooo alt ist *lach*.


    Egal, wo wir mit Pupa hinkommen. Keiner der sie erlebt, vermutet, dass sie schon so alt ist. Jeder findet sie einfach nur herzallerliebst.


    Und dennoch: Ich denke, viele Menschen haben einfach Angst, das Herz an einen alten Hund zu verlieren und den Hund dann bereits kurz darauf über die Regenbogenbrücke begleiten zu müssen. Diese Angst vor der Sterblichkeit ist meiner Meinung nach ein ganz großer Hemmschuh.


    Da kann man nur im Gespräch aufklären. Mit Herzblut schildern, welch große Bereicherung gerade ein älterer Hund für seine Menschen ist. Besonders für Hundeanfänger oder eben Menschen, die ihrem Hund nicht täglich ein Actionprogramm anbieten wollen.


    Und ich versuche in solchen Gesprächen auch darauf hinzuweisen, dass das Alter eines Hundes nie eine Garantie für eine lange, gemeinsame Zukunft ist. Leider kann ich da ja aus Erfahrung sprechen und ich glaube, das merkt man mir auch deutlich an :-/


    In den letzten Tagen habe ich 15 Hunde ins Zergportal gestellt, die der Hundehölle von Rieti entkommen können. Die meisten sind so zwei bis drei Jahre alt, teils aber auch alte Hunde, die fast ihr gesamtes Leben in diesen grauenvollem Tierheim verbringen mussten. Der Gedanken daran lässt mich oft sehr lange nicht los, auch wenn ich natürlich weiß, dass ich nie allen helfen kann. Doch besonders die Langzeitinsassen gehen mir besonders nahe.


    Das Abwägen, gerade als Pflegestelle, finde ich das oft sehr schwer: Jüngere Hunde sind meist schneller vermittelt und der nächste Hund kann folgen, während wir bei Pupa von vornherein davon ausgegangen sind, dass sie für immer bei uns bleiben wird, da sich keine Familie für sie findet.


    Es frustriert und macht traurig :-/

  • Der Beitrag ist wirklich sehr schön :) Und ich bewundere jeden der einen alten Hund aus dem TH holt. Sie sollten nicht ihre letzte Zeit im TH verbringen müssen :(


    Ich persönlich könnte das aber glaub ich nicht. Ich hänge mein Herz immer sehr an die Tiere und ich ertrage nicht mal den Gedanken aktuell daran das meine beiden mal nicht mehr sind. Bei einem alten Hund ist die Zeit noch begrenzter. Und ich glaube damit kann ich nicht umgehen.


    Deshalb habe ich mir auch nie Tiere angeschafft die nur 2-3 Jahre Lebenserwartung haben.

  • Zitat

    Schöner Beitrag!!
    Was ich aber von Freunden aus München weiss,dass manche TH meiner Meinung nach zu hohe Ansprüche stellen,wenn es um die Vermittlung geht.Vor allem bei Hundesenioren!Die Mutter einer Freundin ist 67 und wollte einem 12 Jahre alten,blindem Hund ein neues Zuhause geben.
    Das TH lehnte sie ab,mit der Begründung sie sei zu alt :zensur:


    Da fehlen mir echt die Worte..


    Mir / uns auch! Deshalb gibt es seit einiger Zeit - tadaaa - die


    http://www.tiertafel.de/graue/


    Das Motto: Niemand sollte allein bleiben, nur weil er alt ist.
    Das gilt für Mensch und Tier!


    @ Verena: Ein wunderbares Plädoyer :bussi:


    Liebe Grüße
    Wauzihund

  • Zitat

    Ich persönlich könnte das aber glaub ich nicht. Ich hänge mein Herz immer sehr an die Tiere und ich ertrage nicht mal den Gedanken aktuell daran das meine beiden mal nicht mehr sind. Bei einem alten Hund ist die Zeit noch begrenzter. Und ich glaube damit kann ich nicht umgehen.


    Deshalb habe ich mir auch nie Tiere angeschafft die nur 2-3 Jahre Lebenserwartung haben.


    Siehst Du Britta, und genau DAS ist der Trugschluss. Denkst Du, dass wir bei der Übernahme von Diana, die zu der Zeit knapp 4 Jahre alt war, dachten, dass wir schon 4 Monate später von ihr Abschied nehmen müssen?


    Ja, man lebt unbedarfter mit einem jungen und vermeintlich gesunden Hund.


    Andererseits erlebt man die Tage mit einem alten Hund sehr viel intensiver, sieht vieles nach *g*, genießt die Zeit einfach. Wo ich bei unseren jungen konsequent bin und sein muss, habe ich bei Baffo einfach ein Lächeln auf den Lippen ;-) und lasse ihn gewähren.


    Liebe Grüße


    Doris

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