Habt ein Herz für alte Hunde!

  • Applaus an Verena!
    Das hast du wirklich schön geschrieben!
    Ich hatte mich sofort in unsere Lucy von hundeherzen verliebt, allein von den Bildern und der Beschreibung, bis mein Blick auf ihr Alter fiel. Die ca. 7-8 Jahre schienen mir doch zu alt. Wer weiß, wie lange sie dann überhaupt noch bei uns sein wird und ob sie vielleicht schon bald ständig krank sein wird. Aber dank dogforum haben wir uns doch für die etwas ältere Dame statt für den jungen Herrn (6 Monate alter Welpe), der sozus. noch in Frage kam, entschieden.
    Nun ist sie seit fünf Wochen bei uns; wir möchten sie nicht mehr missen und bis jetzt läuft es super. Und klar, wenn man berufstätig ist, hat es definitiv Vorteile. Wir hätten sicherlich Probleme gehabt, einem Welpen von Grund auf alles, was er darf oder nicht darf, haarklein beizubringen. Bei unserer Zuckerschnute Lucy ist es bisher kein Problem, sie ist stubenrein, bleibt gut allein und ist super verschmust. Außer ihrem Jagdtrieb :hust: haben sich bisher keine größeren Baustellen aufgetan. Offensichtlich der ideale Anfängerhund, wie damals hier im Forum jemand schrieb.
    Mein Schwager sagte, sie sei ihm zu langweilig; sie spielt halt (noch) nicht und ist allgemein recht ruhig und schläft viel, aber das ist für uns kein Problem. Einen nervösen, ständig bellenden Hund, der aufgedreht ist, jeden anspringt etc., würde ich nun auch nicht haben wollen. Wir denken aber, dass sie sicherlich noch mehr "auftauen" wird, denn zurzeit hat sie noch recht viel Angst vor den meisten anderen Hunden, will sich nicht am Hintern schnüffeln lassen. Aber dank Hundeschule ist das schon viiiel besser geworden. Dort lernt sie gerade, dass nicht alle Hunde penetrante Rüpel sind, die einen überfallen.
    Und dass ein älterer Hund evtl. nicht mehr gelehrig ist - von wegen! Ich staune jeden Tag, wie schnell die Dame lernt. Sitz, Platz und das Kommando "auf den Weg" klappt schon fast 100% - auch das Heranrufen an der Schleppleine geht gut. Es ist einfach wunderschön mit dieser Hündin, wir sind sehr glücklich, dass wir einer fast-Seniorin eine Chance gegeben haben.
    Und das ist sie:


    LG Dani

  • Hallo,


    ein super Thema und wundervoll geschriebener Beitrag.


    Ich will mal eben die gelesene Aussage "zu alt " für den Hund aufgreifen,die vll auch einige davon abhält sich solch einen Hund zu nehmen.
    Ich bin 57,mein Mann 60,Tochter 18....wir sind alle fit.Unsere Hündin wird dieses Jahr 7 Jahre und ist seit 1 Jahr bei uns.Schon dieser Hund kommt aus Griechenland, da wir für hiesige Tierheime zu alt waren.
    Nun versuche ich seit ca.6 Wochen einen 14 jährigen Hund zu adoptieren...
    die Ausage vom Tierheim......sie sind zu alt !!!!!!
    Das musste ich mir von insgesamt 3 Heimen anhören,wo ich mich nach
    über 12 jährigen Hunden erkundigt habe. Da kriegt man die pure Wut.
    Also wird es wohl wieder ein Hund aus Griechenland sein....denen sind wir nicht zu alt.


    Bin ziemlich frustriert
    Lg Welldone


  • Deine Frustration kann ich gut nachvollziehen.
    Vielleicht magst Du mir mal eine Email schicken und mir verraten, woher Du kommst?

  • Ein wunderschöner Beitrag, Verena :bussi:


    Ich werde auch wieder einem älteren Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause geben, wenn Rocko mal nicht mehr bei mir ist - was hoffentlich erst in ganz vielen Jahren der Fall sein wird!


    Timmy waren zwar aufgrund seiner schweren Krankheitsbilder nicht einmal 2 Jahre in seinem Seniorenwohnsitz vergönnt, aber ich möchte trotzdem die vielen positiven Dinge aufzählen, der der kleine Mann mitgebracht hat.


    Timmy kam mit ca. 8 Jahren aus dem Auslandstierschutz zu mir, direkt aus dem Tierheim. Er hatte dort mindestens 2 Jahre verbracht und vorher vermutlich auf der Straße gelebt. Zumindest kannte er viele in Wohnungen übliche Geräusche (Staubsauger, Dampfbügeleisen etc.) nicht. Er ist diesen unheimlichen Dingen allerdings auf sehr souveräne Art ausgewichen, indem er einfach aufgestanden und in einen anderen Raum gegangen ist. Ganz ruhig und ohne Hektik. Mit seniorenmäßiger Würde halt ;)


    Timmy war zu meiner allergrößten Überraschung vom ersten Tag an absolut stubenrein, konnte sehr schnell (mit Rocko zusammen) alleine zu Hause bleiben, durfte schon nach 1 Woche ohne Leine laufen, war immer bemüht, alles richtig zu machen, war allen Menschen (vor allem Kindern) sehr zugetan, war bürotauglich und insgesamt einfach ein Hund, der nicht so leicht zu erschüttern war. Ich vermisse Timmy sehr und bin sehr traurig darüber, dass ihm nicht mehr Zeit mit uns vergönnt war. Andererseits bin ich auch sehr froh darüber, dass Timmy nicht einsam im Tierheim sterben musste, sondern noch ein schönes Zuhause mit Urlaub am Meer und allem anderen, was ein Hund so braucht :hust: noch kennenlernen durfte. Timmy war so liebebedürftig und dankbar für die kleinste Aufmerksamkeit. Ich bin mir sicher, dass viele (wenn auch sicherlich nicht alle) alte bzw. kranke Hunde aus dem Tierschutz sich ähnlich entwickeln würden wie Timmy, wenn sie denn die Chance bekommen würden.


    Ich habe mir jedenfalls erst mal den Link zu den "Grauen Schnauzen" abgespeichert.


    Einen Buchtipp habe ich auch noch. Ich habe es zwar noch nicht ausgelesen, bin davon aber sehr angetan. Das Buch heißt "Anders - aber trotzdem glücklich" (Untertitel: Hunde mit Handicap). Es geht in dem Buch um Auslandshunde, alte, behinderte, kranke und traumatisierte Hunde. Es ist kein Ratgeber, sondern enthält kurze Geschichten über die vorgenannten "Problemhunde", von den jeweiligen Haltern geschrieben.

  • Hallo Verena,


    ...ein sehr schöner Thread.


    Unsere Hunde sind noch jung und wenn sie einmal gehen werden (der
    Herr möge dies noch lange verhindern), werden wir selbst nicht mehr
    jung sein.
    Somit ist es für uns bereits beschlossene Sache, dass Jimmy und Verona
    die letzten junge Hunde in unserem Leben sein werden.


    Wenn es dereinst so weit ist, werden wir uns ein um Sorgenkind aus Spanien
    kümmern. Ein Galgo wäre mein Traum. Behinderungen, ein Dreibeinchen
    wären kein Problem. Ich muss da immer an Luz denken. So in Hund hat
    nochmals (oder erstmals) eine Chance verdient.


    Ich möchte bitten, diesen Link nur zu öffnen, wenn man sich Berichte
    über Verletzungen und unschöne Bilder (OP u.Ä.) zutraut.
    Ansonsten, bitte nicht anklicken.
    Es geht um eine verletzt aufgefundene Hündin, die durch medizinische
    Versorgung und viel Liebe zum Leben zurückgefunden hat.

    http://www.feifar.de/ffffinest…en/Helio/Sagrada/luz.html


    So etwas soll es werden. Einer, oder zwei.


    Erinnerungen werden wach an Dino, unseren ersten Hund.
    Er wurde alt bei uns. Trotz Krankheit und Behinderungen. Und es bleiben
    viele schöne Erinnerungen.
    Wie damals, im Urlaub in der Normandie.
    Wir hatten unseren Wohnwagen im Garten eines Freundes abgestellt und
    benutzten auch ein kleines, altes Haus auf dem Gelände.


    An einem Tag, legte sich unser Dino in den Wohnwagen um zu schlafen.
    Ich war im Haus und las.
    Irgendwann ging ich an den Strand, der an das Grundstück anschliesst.
    Auf dem Rückweg, sah ich in den Wohnwagen.


    -Kein Dino.


    Ich suchte das Gelände ab. Kein Dino.
    Auch unser Freund, der nebenan sein Haus hat, hatte ihn nicht gesehen.


    Wo kann er denn nur sein?
    Taub und Blind und aufgrund seiner Arthrose schlecht zu Fuss, konnte er
    ja nicht weit sein...


    Ich lief auf die Strasse.
    Hmm... da vorne, weit weg, wackelt doch was...


    Ich sprang ins Auto und fuhr die Strasse runter, Richtung Hauptstrasse.
    Da trabte er.
    Mitten auf der Strasse, bald hier, bald da schnüffelnd. Die Rute hoch er-
    hoben, fröhlich.


    Ich hielt neben ihm an.
    Er blieb stehen, schnüffelte.
    Ich öffnete die Beifahrertür.
    Der olle Dino hüpfte hinein.
    Und wie er sich freute, mich zu... sehen. Na ja. Eher zu riechen, zu spüren.


    So fuhren wir wieder zurück und er ging stracks zum Wohnwagen zurück,
    wo er sich hinlegte und friedlich einschlief.


    Was ihn da geritten hatte, den alten Invaliden, ich weiss es nicht.


    Ich weiss nur, dass unser Verhältnis immer inniger wurde, je älter der
    Knabe wurde, je wunderlicher und zerbrechlicher.


    Ältere Hunde sind etwas Besonderes, sie abzugeben ist Verrat.


    Unser guter, alter Dino jedenfalls, ist bis heute bei uns. Fern zwar, aber
    dennoch nahe.
    Ein schönes Gefühl!


    liebe Grüsse ... Patrick

  • Na, das ist ja mal ein typischer Verena-Beitrag. Von wegen Schmalz und so, super dieser Beitrag und mir aus dem Herzen gesprochen.


    Bevor Susi in unser Leben gestürmt ist, konnte ich mir auch nicht vorstellen einen erwachsenen Hund zu nehmen. Gut, Susi war damals erst zwei (wenn der Tierarzt zur Erhöhung der Vermittlungschancen nicht nach unten geschätzt hat, was Genaues weiß keiner) und damit noch ein junger Hund.


    Aber wenn ich sehe, was meine Frau und ich zu diesem Hund für eine Bindung haben, wie wir das Zusammenwachsen von Hund und Mensch erlebt haben, wir würden das immer wieder so machen.


    Und dann spielen auch andere Überlegungen noch eine Rolle. Wenn das geschätzte Alter von Susi stimmt und nichts passiert, werden wir so etwas über 65 Jahre sein, wenn wir uns von Susi verabschieden müssen. Ohne Hund geht bei uns gar nicht. Aber ich werde mir in dem Alter definitiv keinen Welpen ins Haus holen mit einer Lebenserwartung von 15 Jahren. Und da sehe ich schon die Probleme, alter Mensch bekommt keinen, nicht mal einen alten Hund im Tierheim.


    Verena, wir melden uns dann in Zehn Jahren bei dir, da mußt du uns helfen.


    Liebe Grüße Jan

  • Ein wunderschöner Beitrag und ein wunderschönes Thema :gut:


    Nach eigenen Hunden und Pflegehunden (die alle vor meinem Mann in meinem Leben waren), war die Zeit, dass wir zusammen einen Hund ein Zuhause geben wollten.
    Für uns stand fest:
    1. Hund aus dem Tierschutz
    2. etwas älter
    3. ohne Bein, ohne Auge, ohne Zähne oder sonst wie mit "ohne" (wollte mein Mann so ;) )
    4. einer, den sonst keiner nimmt



    Tja und dann kam Inchen zu uns im Sept.2009, geschätzt 2002 geboren (ich glaube aber älter), mit "ohne" Schwanz und artgenossenaggressiv.. Und eine, die keiner haben wollte...


    Was soll ich sagen? Eine wunderbare Hündin, die super, super schnell lernt, immer noch sehr gern was machen/arbeiten will, die realtiv umweltsicher ankam und sich schnell an neue Gegebenheiten gewöhnt. Stubenrein war sie ebenfalls von Anfang an, genauso leinenführig, perfektes Fuß inklusive....
    Im ersten halben Jahr haben wir über 1000 Euro finanziert, um Inchen überhaupt gesundheitlich wieder auf die Höhe zu bekommen, aber das waren gern gegebene Euronen...
    Und auch ein Oldie lernt noch dazu, mit viel Training, Einsatz und netten anderen HH haben wir ihre Aggressionen so umwandeln können, dass grundsätzlich andere Hunde kein Problem mehr sind (natürlich gibt es noch Ausnahmen, aber Madame muss nicht jeden lieben)....


    Mittlerweile rennt die "Seniorin" mit unserem Jungspund wild durch die Gegend, klettert, buddelt, sucht und apportiert mit einem jugendlichen Elan und Inchen macht einfach nur Spaß.


    Für meinen Mann der Ersthund, war sie (trotz der Hundeprobleme) ideal, denn sie hat eine unendliche Geduld mit ihm und verzeiht ihm durchaus den einen oder anderen Erziehungsfehler :hust: und war/ist leicht zu händeln... Vor allem aber hat sie meinem Mann Lust auf mehr Hund gemacht und wir würden wieder einen Renter mit "ohne" nehmen :smile:


    Ich liebe Inchen so, wie sie ist, mit ihren Macken, mit "ohne" Rute -egal, sie ist ein Dame, die jetzt (gerade durch den kleinen Mann) ihren zweiten Frühling voll und ganz auslebt :D




    (die Blonde ist es )

  • Ich freue mich riesig über so viele schöne Oldie-Stories!


    Dani, Elke, Patrick, Mäusezahn ... ich war so gerührt über Eure Geschichten.


    Der liebe Timmy, dessen Strandurlaub ich mir dann im September jeden Tag ansehen darf :smile:, hatte zwar kurze aber dafür sicherlich wunderschöne Rentenjahre.


    Dino kann ich mir richtig vorstellen (auch wenn ich keinen Plan habe, wie er aussah) - in tüdeliger alter-Hund-Manier über die Straße hüpfend, sich über ein aufgelöstes Herrchen freuend und die allgemeine Verwirrung nicht bemerkend. ALTE Hunde sind einfach einzigartig.


    Jan, das ist Ehrensache :smile: ... im TH meines Vertrauens käme auch niemand auf die Idee, dass man mit 65+ keinen Hund mehr haben soll. Im Gegenteil, dort würde der rote Teppich ausgerollt, weil wieder ein Hundesenior glücklich gemacht werden kann.


  • da will ich doch meinen alten Herrn Maxl auch vorstellen
    maxl ist letztes Jahr 16 jahre alt geworden
    er ist hier bei uns geboren, aus einem Wurf von 15 Welpen, ich hatte das große glück für alle einen schönen platz zu finden, aber es lebt nur noch maxl
    maxl ist ein lammfrommer lieber Kerl, der sich mit allem verträgt
    micky ist sein " lehrling" hatte ihn sofort akzeptiert als der mit 9 wochen zu uns kam ( micky ist jetzt 4 jahre alt)
    klar ist er nimmer der neueste, mittlerweile taub und das sehen ist auch nicht mehr so gut
    aber für sein Alter ist er noch " gut beim Zeug"
    springt und fetzt manchmal rum als sei er ein jungspund
    ich hoffe ihn noch lange zu haben :gott:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!