nach vielem stillen Mitlesen, mich ich jetzt mal mit (-:
Durch einen Ortswechsel bin ich, auf der Suche nach Gleichgesinnten, auf eine neue Hundeschule gestoßen.
Mit der Trainerin dort hab ich mich stundenlang festgeschnackt und das immer wieder. Nun möcht euch ich gern von ihrer Ansicht des Hundeumgangs erzählen, wobei ich mir sicher bin, dass viele das sowieso mehr oder weniger so handhaben.
Ziel ist es, ein richtiges Team mit dem Hund zu werden, der Weg dahin in Kurzfassung (wird aber bestimmt trotzdem ganz schön lang ) :
Spaziergang für Hund = Jagd, weil Hund ja nicht, wie wir, zum relaxen und schöne Landschaft begutachten draußen rumläuft.
Hündchen soll, sobald man rausgeht, leinenführig gehen (mit Kommando). Na klar, so wär das ja auch schön. Das heißt also so ungefähr Schulter in Höhe Bein, aber kein "Fuß" gehen mit anschauen. Hund soll auf Tempi- oder Richtungswechsel achten und sich dem Gang seines Menschen anpassen. Korrigiert wird durch Richtungswechsel bzw. Schleifenlaufen und später, wenn Hund es doch eigentlich schon verinnerlicht hat, durch körperliches Blocken.
Nur wenn er so herrlich aufmerksam leinenführig geht, bekommt er das Privileg auf mehr Freiheiten, wie Nasenarbeit machen ZU DÜRFEN, oder draußen an Tricks zu arbeiten usw.
Freilauf bzw. Hundekontakt erstmal nicht. Erwachsene Hunde, die sich nicht kennen, vor allem unkastrierte Rüden, einfach mal so zum spielen zusammen lassen ist ein Trugschluss. Für Manche mag es aussehen, wie ein Spiel, jedoch ist es bei unbekannten erwachsenen Hunden eigentlich immer ein "Kräfte messen" um Ressourcen, sei es nun durch Kontrolle der Bewegungen, rangeln um ein Spielzeug oder sonst was.
Von allem nicht Einsehbaren, sowie anderen unbekannten Hunden, lauten Maschinen usw. wird Hund körperlich abgeschirmt, um ihm zu zeigen, dass sein Mensch sich darum kümmert. Hund hat selber nichts zu entscheiden.
Leinenführig wird IMMER gegangen. Wenn es jedoch mal schnell gehen muss und man aus irgendwelchen Umständen mal gerade keine Schleifen oder Richtungswechsel machen kann, sollte eine ganz andere Leine daher oder z. B. das Kommando "Zieh" damit man sich die so aufmerksame Leinenführigkeit nicht kaputt macht.
Hund soll lernen, dass sein Mensch der Mittelpunkt der Welt ist und er ihm vertrauen kann.
Sobald er sich also ohne Einschränkung kooperativ zeigt, bekommt er Jobs bzw. Freiheiten zugewiesen.
Nun gehen ja aber, ich wette die meisten von uns, mit dem Hund los. Machen ihn dann auch bei geeigneter Strecke von der Leine und Hund hört auch gut. Ist abrufbar und wenn er zu weit läuft wird er darauf aufmerksam gemacht.
Aber ist nicht gerade das Ziel, dass man das gar nicht muss? Dass man sich gar nicht darum kümmern muss, weil Hund ja aufmerksam ist?
Wenn ich in anderen Threads lese, wo z. B. Hilfe zum Thema zu weit entfernen oder Unaufmerksamkeit usw. gegeben wird. Da wird gesagt, dass der Mensch muss sich ja erstmal interessant machen, aber dann ja nicht nur beim Spaziergang, damit Hund nicht ewig sein eigenes Ding dreht, sondern in jeder Lebenslage Aufmerksamkeit fordern und das konsequent, oder?
Mich interessiert nun wirklich, wie genau ihr das nehmt. Dann ja vor allem bei einem neuen Hund oder bei einem Hund, mit dem ihr noch nicht alles geklärt habt.
Gesteht ihr euren Hunden viele Freiräume zu?