Ärger nach Waldspaziergang... :-(

  • Hallo,
    ich wollte mal unser Erlebnis von heute Nachmittag zum Besten geben, da ich mich tierisch aufgeregt habe.
    Ich hatte meine Tochter zum Turnen gebracht und bin in den Wald, der dort um die Ecke gelegen ist, um mit Lucy einen Spaziergang zu machen. Dass ich diesen Wald, in dem meist seeehr viele Hunde unterwegs sind, die letzte Zeit gemieden habe und es gut so war, hat sich heute leider wieder bestätigt.
    Lucy ist ja immernoch recht ängstlich in Bezug auf andere Hunde; es hat sich aber durch kontrollierte "Freilauf-Kontakte" in der Hundeschule und durch nette Begegnungen im Wohngebiet von Leine zu Leine sozusagen (ich weiß, ist normal tabu) schon um einiges gebessert.
    Wir also in den Wald, in dem sie schon mehrmals von anderen Hunden überrumpelt wurde; und es war heute leider extrem viel los dort. Allerdings wurde Lucy immerhin von keinem Hund "überrannt", trotzdem war ihr Schwanz oft eingezogen und sie ganz angespannt. Als wir wieder auf dem Weg zum Auto waren, kamen uns im Wohngebiet zwei Hunde um eine Ecke herum entgegen. Ich also zur Seite gegangen und gewartet. Als ich Frauchen und Herrchen samt drittem Hund hinter der Hecke erahnen konnte, habe ich gerufen, sie mögen bitte ihre Hunde zurückrufen.
    Die haben gar nicht reagiert, die zwei großen Hunde also auf Lucy los (zwar freundlich, aber Lucy hatte Angst und wusste nicht mehr, wie ausweichen, so an der Leine) und als die Leute bei uns standen, habe ich meinem Ärger Luft gemacht und ihnen erzählt, dass meine Hündin ängstlich ist und wir ihr gerade versuchen, zu zeigen, dass andere Hunde was tolles sein können; dass dieses Vorhaben durch solch ein rücksichtsloses Verhalten und solche negativen Erlebnissen leider immer wieder in seinem Erfolg zurückgeworfen wird. Der dritte Hund hatte sich unterdessen auch noch dazugesellt zur munteren Schnüffelrunde und Lucy hat dann mal knurrenderweise Verwarnungen verteilt - immerhin.
    Da ich aber nicht möchte, dass sie zur Angstbeißerin wird, finde ich es immer wieder schlimm, wenn andere HH nicht kooperativ sind, wenn ich sie bitte, ihre Hunde anzuleinen oder zurückzurufen. Die eigene Freiheit hört eben dort auf, wo man beginnt, andere Menschen, Hunde oder generell Lebewesen einzuschränken oder zu belästigen.
    Die Frau reagierte einsichtig und leicht betroffen, der Mann jedoch meinte, dass sie ja kein negatives Erlebnis hatte. Haha... Das war dann der Gipfel - bloß weil sie nicht gebissen wurde und "nur" Angst hatte, war das kein negatives Erlebnis... Könnte ich sicher sein, dass Lucy nicht weglaufen würde, was im Moment aber noch absolut nicht der Fall ist und wir wären im Wald gewesen, hätte ich sie abgeleint.
    Aber ich denke mal, das wird nicht die letzte Begegnung dieser Art sein.
    Ein freundlicher Herr mit Labrador, der unsere Problematik kennt und seinen Hund immer zurückruft, wenn er Lucy und mich sieht, wies mich darauf hin, dass sich ca. 20 Meter von uns entfernt zwei Leute mit ihren Hunden befinden würden. Einer dieser Hunde hätte schon öfter Ärger mit seinem Labrador angefangen; er hätte schon mehrmals den bzw. die HH gebeten, den Hund anzuleinen - sie bzw. er würde ihm dann den Vogel zeigen. Seit kurzem trägt er immer einen Stock bei sich, um seinen Hund zu verteidigen. Na super... So funktioniert also Respekt und Rücksichtnahme: Vogel zeigen und die Einstellung "Mir doch egal, wenn du mit meinem Verhalten ein Problem hast."
    Ich kann heute nur noch den Kopf schütteln...
    LG Dani

  • Du wirst leider an anderen Hundehaltern nichts ändern können. Es scheint recht "normal" zu sein, dass nach dem Motto reagiert wird "mein Hund frisst niemanden" und "der andere da scheint auch niemanden zu fressen", also lässt man machen. Und in Gebieten mit hoher Hunde-Frequenz hörst du dann das Argument "weiß doch jeder, dass hier viele Hunde frei laufen, soll die da (du in dem Fall :/ ), sich nicht so blöd anstellen und halt woanders gehen" und "kein Wunder, dass der Hund so ... (ängstlich, unsicher, aggressiv...) ist, wenn die Besitzerin (du... :/ ) sich so anstellt".
    Wieso, weshalb oder dass mit etwas Toleranz und Rücksichtnahme alle glücklich wären oder etwas Grundgehorsam keinem Hund schadet oder ein kurzes ranrufen des Hundes kein Weltuntergang in punkto "Hund braucht doch seine Freiheit" darstellt... interessiert die entsprechenden Menschen nicht. Entweder können sie es nicht ändern oder wollen es nicht ändern. Es ist leider so. Bei dertutnix-Hundehaltern stößt du da auf taube Ohren. Die sehen das Problem nicht bei sich und damit geht es sie nichts an... Ich könnte jetzt sagen, hol dir einen großen, schwarzen, selbstbewussten Hund dazu und plötzlich können die meisten anleinen :roll: . Aber tatsächlich ist der Mangel an Rücksichtnahme wirklich nur traurig!

  • Ja, sowas wird Euch leider bestimmt noch häufiger passieren :( :
    Gibt immer so Leute, die meinen, ihre Sicht der Dinge sei allein richtig und ausschlaggebend.


    Wir hatten letztens auch so eine Begebenheit. Nicht schlimm, aber doof.


    Wir waren auf einem Reitturnier und ich stand mit Henry (an der Leine natürlich, man erinnere sich, wir waren auf einem REITturnier!) vor der Abreitehalle.


    Kommt ein Rüde angelaufen, etwa Henrys Größe und scheinbar ohne Begleitung und beginnt, an Henry zu schnüffeln und ihn massiv "anzuspielen" freundlich zwar, aber extrem lästig und aufdringlich.


    Henry wurde dann auch ganz langsam etwas ungehalten und wollte ausweichen, was aber wegen der Leine nicht so richtig gelang.
    Weitergehen brachte auch nix, der verfolgte uns, bis ich dann einen Schritt auf ihn zu machte und meinte "Nun reichts aber mal hier, geh ab!"


    Da sagte dann plötzlich 2 m neben uns jemand "oh, stört das" und rief den Hund zu sich...


    :zensur:


    Ich hätte Henry ja mal ableinen können, bestimmt hätten die schön gespielt... :roll: und die ganzen Pferde aufgemischt :hilfe:

  • Ja, genauso werden es die meisten sehen, von wegen "kein Wunder, dass der Hund so ängstlich ist, wenn die HH so drauf ist". Klar, auf den Gedanken könnte man kommen, aber Lucy war tatsächlich von Anfang an recht ängstlich, was sich mit jeder "Überrumpelungsaktion" verstärkt hat. Also werden wir ab morgen wieder zu anderen Waldgebieten fahren, schade, denn in diesen Wald können wir halt zu Fuß; ist gerade um die Ecke.
    LG Dani

  • Mhhhh...ich seh das Ganze ein bisschen zweigeteilt.


    Rücksicht schreibe ich schon sehr lange groß, denn schließlich war mein letzter Hund absolut unverträglich und wurde fast ausschließlich an der Leine (unverträglich, aber abrufbar) und mit Maulkorb geführt. Ich war also froh um jeden, der die Straßenseite wechselte, seinen Hund zurückgerufen hat oder einfach mal auf dem Absatz kehrt gemacht hat. Natürlich nicht immer nur die Anderen, aber im recht angenehmen Wechsel habe natürlich auch ich immer wieder mal die Richtung geändert.


    Aus Rücksicht auf alle Hundehalter mit verträglichen Hunden, habe ich dafür allerdings auch Freilaufgebiete vermieden, denn das wäre purer Stress gewesen.


    Heute habe ich einen super verträglichen Hund und fahre mit ihm viele Kilometer, um zu Freilaufgebieten zu kommen. Wenn mir dort dann Hundehalter entgegenkommen, deren Hunde wegen Unverträglichkeit angeleint sind und ich dann quasi gezwungen bin, meinen auch anzuleinen, dann ärger ich mich schon sehr. Es gibt halt nur wenige Freilaufgebiete, dagegen aber viele mit Anleinpflicht und ich kann dann nicht verstehen, warum man mit unverträglichen Hunden ausgerechnet in die Freilaufgebiete geht.


    Rücksicht fängt also meiner Meinung nach schon viel früher an, als erst an dem Punkt, an dem ich meinen Hund oder andere ihren Hund anleinen.
    Grundsätzlich finde ich aber schon, dass es heutzutage rücksichtsvollere Hundehalter gibt, als noch vor einigen Jahren.

  • Hallo Sabrina,
    mmmhh; ich sehe es nochmal ein wenig anders. Aber klar, jeder eben von seinem Standpunkt aus.
    Ich sage ja nicht, dass andere Hundehalter ihre Hunde dann grundsätzlich anleinen sollen, aber zumindest zurückrufen, bis wir vorbei sind, eben dafür sorgen, dass sie meinen Hund nicht überrennen. Ich denke nicht, dass ich, bloß weil Lucy ängstlich ist, immer in die entlegensten Waldgebiete fahren muss, was ich die letzten zehn Tage getan habe. Ich habe es getan, um ihr den Stress zu ersparen, finde es aber auch schade, dass so wenige Hundehalter ein Einsehen haben. Es ist ja nun nicht so, dass die meisten Hunde unverträglich oder sehr ängstlich sind, sodass man ständig als Freiläufer-Herrchen damit rechnen müsste, seinen Hund anzuleinen. Es sind ja eher wenige. In unserem Stadtgebiet ist es so, dass man generell seinen Hund in den Wäldern unangeleint laufen lassen darf, Anleinpflicht besteht nur im Wohngebiet (und bestimmt auch entlang von Feldern, denke ich,) nicht aber in Wäldern. Und von daher kann ich ja schlecht sagen, dann gehe ich eben nur noch im Wohngebiet, weil ich ja sonst die Freiheit der freilaufenden Hunde samt Herrchen einschränke, wenn wir dort auch laufen möchten, ohne ständig überrannt zu werden. Ich denke, auch wir beide haben "das Recht auf unseren Waldspaziergang".
    LG Dani
    P.S. Und selbst in unserem Wohngebiet gibt es diverse Freiläufer und sogar einen Hund, der quasi immer unangeleint in der Einfahrt liegt und kommt und geht, wann er will. So wurden von ihm schon diverse Hunde überfallsartig gebissen und das Herrchen angezeigt. Ein Einsehen hat der Herr dennoch nicht.

  • Ich kann dich gut verstehen und finde auch, dass man Rücksicht nehmen sollte, wenn einem im Wald mal kurz ein angeleinter Hund entgegen kommt. Mach ich auch gerne.


    Was mich aber wirklich ärgert, sind Leute, die mit ihren unverträglichen Hunden um eine der wenigen Freilaufwiesen herumspazieren müssen. Wo dann alle ihre friedlich spielenden Hunde abrufen müssen, weil von dem Leinenpöbler bekannt ist, dass er schnell richtig zupackt, auch wenn sich ein anderer Hund höflich nähert. :blackeye:
    Da könnte man doch wiederum Rücksicht nehmen und eben die ganz normalen Wege benutzen! :/

  • Genau den Satz vonwegen "da müssen Sie sich nicht wundern wenn Ihr Hund ängstlich ist, wenn er NIE mit anderen Hunden spielen darf" usw. Musste ich mir mal anhören. Ich habs dann sogar aufgegeben irgendwas gegen zu argumentieren, ich fands einfach nur grob unverschämt dass der Typ erstens seinen Hund auf meine (die an der Leine lief!) losstürmen liess und meine Bitte den Hund doch bitte zurückzurufen damit vollkommen ins Lächerliche zog. Obwohl es nicht zu übersehen war, dass sie Angst hat, weil sie so von dem andern Hund bedrängt wurde. Seit da weiss ich; es war vollkommen dämlich von mir, meinen Hund in Strassennähe nicht spielen und auch noch an der Leine zu lassen :ironie:
    Tja nu ändern kann man die andern definitiv nicht und ich weiss wie es ist, wenn man gewisse Wege meiden muss weil es eben solche ignoranten Hundehalter gibt.
    Hab diese Geschichte noch niemandem erzählt bis jetzt weil mich dieser Vorwurf damals trotz seiner Lächerlichkeit irgendwie getroffen hatte. :datz:


    Ist auch irgendwie "schön" zu wissen, dass andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben.


    Liebe Grüsse
    N. Mettler

  • Zitat

    Es gibt halt nur wenige Freilaufgebiete, dagegen aber viele mit Anleinpflicht und ich kann dann nicht verstehen, warum man mit unverträglichen Hunden ausgerechnet in die Freilaufgebiete geht.


    Das schreibt man nur wenn nicht ländlich wohnt. :D
    Denn 'auf dem Land' gibt es viele Freilaufgebiete, und es sollte trotzdem selbstverständlich sein, zuerst mit dem Gegenüber abzuklären ob ein Freilauf der Hunde stattfinden soll, oder nicht.
    Ob unverträglich oder nicht... Hunde müssen nicht immer Kontakt mit anderen bekommen.
    Es gibt tausend Gründe... :|
    Das funktioniert auch im Allgemeinen gut.
    Wenn es nur wenige Freilaufflächen gibt kommt man einfach öfter in die Situation,
    Rücksicht aufeinander nehmen zu müssen.
    Oft wird in erster Linie VON DEN ANDEREN Rücksicht erwartet. :/

  • Zitat

    Ich kann dich gut verstehen und finde auch, dass man Rücksicht nehmen sollte, wenn einem im Wald mal kurz ein angeleinter Hund entgegen kommt. Mach ich auch gerne.


    Was mich aber wirklich ärgert, sind Leute, die mit ihren unverträglichen Hunden um eine der wenigen Freilaufwiesen herumspazieren müssen. Wo dann alle ihre friedlich spielenden Hunde abrufen müssen, weil von dem Leinenpöbler bekannt ist, dass er schnell richtig zupackt, auch wenn sich ein anderer Hund höflich nähert. :blackeye:
    Da könnte man doch wiederum Rücksicht nehmen und eben die ganz normalen Wege benutzen! :/


    Mh Freilauffläche hin oder her. Für mich gilt, meine Hunde gehen nicht zu anderen Hunden wenn ich es ihnen nicht erlaubt habe. Und selbst wenn sie mal mit einem anderen Hund spielen und da kommt ein neuer Hund, hat keiner meiner Hunde von alleine dort hinzugehen.


    Warum nähert sich dein Hund anderen Hunden wenn du es nicht willst.


    In meinen Augen sind das diejenigen die damit Probleme haben, deren Hunde einfach nicht folgen. Wenn ich hier im Ort spazierengehe, werden aus meinen 3 Hunden auch gerne mal mehr, denn das ist hier ganz normal, das man seinen Hund nicht ruft, denn es würde eh nicht bringen, denn Hund hört nicht. Solange Hund halbwegs in die Richtung läuft wo Herrchen hinwill, wird nicht gerufen auch wenn Hund 300m vorrennt, quer über eine Wiese auf einen anderen Weg um mit meinen Hunden zu spielen.

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