Kettenwürger bei Leinenaggro?

  • Hallo ihr Lieben, mein Mann war gestern mit Lola unterwegs. Da sie ja ein kleines Monster an der Leine ist, wenn andere Hunde entgegenkommen, wurde ihm von einer anderen Hundebesitzerin ein Kettenwürger empfohlen. Folgendes soll er oder wir tun:


    Hund baut sich an Leine auf, noch bevor er anfängt zu pöbeln, richtig an der Leine ziehen, Kettenwürger zieht sich zu, und "Pfui" sagen. Innerhalb von 14 Tagen wäre das Problem Geschichte.


    Also ich weiß ja nicht ..... Da würde ich schon eher zum Stachel greifen, da kommt die Wirkung SOFORT und nicht erst, wenn sich das HB zuzieht. Aber Stachel ist NO GO (hilft eh nicht).


    So bin gespannt auf Eure Meinungen. Ich habe ihm gesagt: SCHWACHSINN.


    LG Marion

  • Zitat

    Ich habe ihm gesagt: SCHWACHSINN.


    Ganz meine Meinung!


    Mit solchen Methoden kann es auch ziemlich nach hinten los gehen! Was soll der Hund lernen, wenn ihm in so einem Moment Schmerzen zugefügt werden?


    In meinen Augen ist das Tierquälerei. Selbst wenn es helfen würde (was ich bezweifle), könnte ich nie und nimmer dahinter stehen.

  • Richtig, es ist Schwachsinn. Geht auch ohne Schmerzen.
    Ihr habt es ihm anerzogen, ihr müsst es ihm wieder abgewöhnen.

  • Sowas würde ich nie machen!!!
    Das mag vielleicht einen schnellen Erfolg bringen, vielleicht ...
    Die meisten Hunde, die ich kenne, würden dadurch nur noch aggressiver reagieren, weil sich der Stress für sie erhöht (straffe Leine, Luftmangel, Schmerzen).
    Und auf lange Sicht sehe ich da starke gesundheitliche Risiken!
    Mit solchen Methoden riskierst du, dass dein Hund wenn nicht sofort, aber zumindest im Alter starke Probleme und Schmerzen bekommt. (Wirbelsäule, Rücken, Kehlkopf, ...)



    Am besten wäre es, ihr würdet euch einen Trainer suchen, der euch kompetent hilft.
    Sicherlich, das kostet erstmal mehr als ein "Halsband" ... aber euer Hund bleibt gesund und ihr bekommt das Problem auch wirklich in den Griff.

  • Dachte ich mir schon, dass ihr es genauso seht.


    Wie Miss Emmy richtig bemerkt hat, ich habe es ihr anerzogen. Zum Abgewöhnen wurde mir von versch. Trainern empfohlen: HB und Geschirr (oder Halti statt HB), Schau trainieren, bzw. Aufmerksamkeit einfordern (ggf. Lecker und Clicker, was ich mache) und vorbeigehen (auch wenn sie erst mal noch Theater machen). Wir sind fleißig am Üben.


    Mein Mann hat sie gestern an der Leine zu dem Hund des anderen Besi (der war frei) gelassen, nach kurzem Schnuffeln ist sie auf ihn drauf. Der Besi meinte, ist nicht schlimm, ist nur Frust, und für die Zukunft ... (wie bereits beschrieben). Ich lasse sie grundsätzlich nicht zu anderen wenn sie an der Leine ist.


    LG Marion

  • Also wir machen das ähnlich, mit dem Vorbeigehen an anderen Hunden. Ich habe Fynn erst seit 3 Wochen, er ist 8 Monate alt. Wenn wir einem anderen Hund begegnen, stelle ich sicher, dass Fynn dann auf der rechten Seite von mir läuft, wenn der Hund von links kommt - bevor er den anderen Hund fixiert oder sogar überhaupt gesehen hat. Die Leine habe ich dann schon kurz. Es ist wichtig, dass der Hund nicht herangezogen werden muss, sondern auf Kommando herankommt. Wenn die Leine in dem Moment gestrafft wird, bekommt der Hund noch mehr Stress, vor allem beim Halsband, und das Verhalten wird schlimmer. So wie wir es machen, kann Fynn dann gar nicht zu dem anderen Hund. Es macht übrigens bei uns ziemlich viel aus, wenn ich gerade gehe, d.h. Brust raus, Schultern zurück. Wenn Fynn sich in seiner Unsicherheit dem anderen Hund gegenüber nach mir umdreht und sieht, dass ich so laufe, weiß er, dass alles in Ordnung ist und ich die Lage im Griff habe. Ich schaue beim Vorbeigehen weder Fynn, noch den anderen Hund an, sondern immer geradeaus. Wir haben in der kurzen Zeit große Fortschritte gemacht.


    Dafür sollte der Hund natürlich erstmal einigermaßen leinenführig sein, wenn keine Hunde in der Nähe sind. Dazu bleibe ich immer stehen, wenn Fynn anfängt, zu ziehen und mache ihn mit einem Geräusch aufmerksam. Wir haben trainiert, dass er dann zu mir zurück kommt und auf mich achtet. Dann wird er gelobt und es geht weiter. Wenn er etwas stur drauf ist, machen wir beim Gehen dann noch einige Richtungsänderungen, wobei ich ihn jedesmal aufmerksam mache. Dadurch konzentriert er sich wieder besser auf mich und lässt sich nicht so leicht durch andere Reize ablenken.


    Stachelhalsbänder und Würgehalsbänder sorgen natürlich dafür, dass der Hund erstmal nicht mehr zieht - aus Angst vor dem Schmerz, die er permanent mit sich trägt. So kann eine Mensch-Hund-Beziehung keinen Spaß machen. Der Hund ist immer angespannt und unruhig. Das macht ihn in ungewohnten Situationen möglicherweise aggressiv und unberechenbar. Solche Hunde beißen dann sicherlich auch eher mal zu, wenn Sie sich bedrängt fühlen.

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