Mehrere Probleme (langer Text)...

  • Ach ja und wegen dem alleinebleiben.
    Auch wenn einige jetzt wieder aufjaulen:


    ICH ;) würde sie an eine Box gewöhnen.


    Manche haben ein Problem, weil sie das Gefühl haben die Hunde werden bestraft und eigesperrt. Das Gegenteil ist der Fall.
    Du fütterst den Hund erst drin und machst dann langsam immer länger zu.
    Nach m.E. geniessen die Hunde diese Höhle und die Abnahme der ganzen Entscheidung (soll ich nachsehen? Soll ich da mitlaufen? Soll ich was kauen? Wer kommt da, muss ich hingehen?) und finden so WIRKLICH zur Ruhe.
    Sie können ausserdem nichts kaputt machen wenn sie alleine sind.
    Wenn der Hund alleine ist soll er ohnehin nur rumliegen und es wird nicht getobt, nichts zerfetzt etc.


    Wo wäre also der Unterschied ob er auf seiner Decke liegt und die Decke in der Box?

  • Zitat


    Ich glaube, wenn wir nicht getrennt füttern würden (und auch darauf acht hätten, dass Mara tunlichst erst nach Laya bekommt und diese dann so lange getrennt sind, bis Mara nicht mehr nach Futter riecht), bekäme Mara überhaupt nichts ab.
    ToriW! :)


    Die Futterrangfolge hat nichts damit zu tun.
    Meine Hündin ist genauso verfressen wie deine Laya und wollt meinen Rüden als er hier neu war schon Masakrieren.
    Geholfen hat nur meine Hündin komplett einschränken. Sie sofort abblocken, wenn sie den Rüden schon Fixiert hat, beim Verfolgen sie sofort auf ihren Platz schicken. Gemeinsames Füttern üben und meiner Hündin den Weg zum Rüden versperren und bei richtig gezeigtem verhalten ein Leckerlie geben. Richtiges Verhalten war mich angucken und sich an mir Orientieren. Falsches Verhalten war Rücken Haare aufstellen und Rüden fixieren, dafür wurd sofort geschimpft und sie demonstrativ etwas nach hinten gedrängt, damit sie das Fixieren aufhört.


    Jetzt grad Knabbern die nebeneinander an nem Knochen. Meine ist ein Spitz-Labby Mix und denkt mehr mit dem Magen wie mit dem verstand.


    Das schaffst du sicher auch, zieh nur eine klare Grenze(*g* sogar Wort Wörtlich gemeint). Meine hats mit 7 Jahren noch gelernt.

  • Zitat

    Nichts im Leben gibt es umsonst,


    Nach dieser Methode arbeite ich auch mit den Hunden.
    Bevor sie irgendeine Annehmlichkeit bekommen, müssen sie etwas für mich tun und wenn es nur ein Sitz oder Platz ist.


    Ich gehe mit Leo konform, dass Deine Hündin einfach der Nabel der Welt für Dich ist und das solltest Du ändern. Du musst sie nicht nur noch links liegen lassen, sondern nur etwas weniger Aufmerksamkeit geben.


    Zur Auslastung:
    Hm...alles Dinge, die sie körperlich, aber wenig geistig auslasten.


    Vielleicht wäre ein Apportiertraining oder mein Steckenpferd, die Zielobjektsuche etwas für Laya. Die ZOS lastet die Hunde in kurzer Zeit richtig gut aus, sodass sie danach auf dem Teppich liegen wie geschlachtet.

  • KEIN Hund dieser Erde macht irgendwelche Dinge, um seinen Menschen zu ärgern, dieses Verhalten gibt es unter Hunden - Gott sei Dank nicht


    Erst mal den Fehler suchen und dann gezielt abstellen.


    Momo


  • Guten Morgen!


    Joco, genau so sehe ich das auch!


    Bzgl. der Auslastung würde ich mich auch nach etwas sinnvollerem umschauen, als Ball werfen! Und da find ich die vorgeschlagenen Sachen wie Apportiertraining und ZOS genau richtig!!!


    Mal kurz OT: Tori, woher kommt Ihr denn? Wenn Du magst, schreib mir mal ne Mail, vielleicht kann man sich mal treffen zum quatschen!


    LG, Sönnchen

  • Hallöle!


    Tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte, hatte aber in den letzten Tagen viel zu tun, sodass für´s I-Net keine Zeit blieb.


    Ich glaube, ich muss hier ein bisschen was klarstellen.
    Es ist definitiv nicht so, dass Laya der Nabel der Welt für mich ist, das ist dann doch eher mein Lebensgefährte. ;)
    Allerdings macht man sich, wenns Probleme gibt, natürlich wesentlich mehr Gedanken über etwas, als wenn alles super läuft. Die Antworten bzw. deren Inhalt, die ich hier bisher gegeben habe, sind ein Abriss meiner Überlegungen die Probleme betreffend. Es ist aber nicht so, dass ich von früh morgens bis spät abends nur den Hund im Kopf habe und mich ununterbrochen mit ihr beschäftige.
    Weiterhin hat sie keinen Mitleidsbonus, weil sie aus dem Tierheim ist. Wenn ich das hier anspreche, dann einerseits, weil ich mehrfach danach gefragt wurde und andererseits, weil ich mir überlege, woher ihr Verhalten kommen könnte, was der Auslöser ist. Und dass sie solche Trennungsangst hat, ist meiner Meinung nach nunmal vorrangig darauf zurückzuführen, dass sie ja schonmal verlassen wurde.
    Ich denke deswegen aber, mal überspitzt dargestellt, nicht dauernd: "Ach Du armer Hund, Du tust mir so leid, deswegen werde ich mal weniger streng mit Dir sein und Dich machen lassen, was Du willst, denn Du hast ja ein ach so schweres Los.".
    Ich weiß, dass es ihr insgesamt sehr gut bei uns geht und sehe es aber auch als Verpflichtung an, ihr ein vernünftiges Dasein zu verschaffen.


    Hier wurde die Frage gestellt, wie oft sie zu uns/mir kommt und dann gestreichelt wird.
    Das kommt so gut wie nie vor (wirklich nicht). Ich habe mich, bevor wir Laya geholt haben, natürlich informiert und von Anfang an darauf geachtet, dass sie sich nicht die Streicheleinheiten von uns abholt, sondern wir bestimmen, wann sie gestreichelt wird und wann nicht.
    Dass sie nur etwas zu fressen bekommt, wenn sie vorher etwas dafür getan hat, hatte ich ja auch bereits geschrieben.
    Streicheln gibts im großen und ganzen auch nur, nachdem sie eine Übung gemacht hat.
    Wir wollten nach der Methode der positiven Konditionierung arbeiten. Sprich, wenig Schimpfe, aber dafür umso mehr Lob (= streicheln und positive Ansprache), wenn sie etwas gut gemacht hat.
    In 95 % der Fälle läuft das auch sehr gut, aber in den Ernstsituationen scheint sie uns oder vielmehr mich nicht ganz so ernst zu nehmen. Beim Herrchen funktioniert das besser. Auf der TH-Karte stand auch "Herrchen-Hund". Mir fehlt glaube ich die tiefe Stimme (wenn ich wirklich mal richtig dolle schimpfe, dann wird meine Stimme nur immer höher und klingt dann wahrscheinlich eher nach winselndem Welpe als nach knurrendem Rudelführer).


    Zur Verteilung der körperlichen und geistigen Auslastung.
    Dass sie soviel körperlich betätigt wird, liegt daran, dass sie schnell ansetzt. Insgesamt kommt bei ihr der Labrador am stärksten durch, sodass wir eben auch mit dieser Problematik des Schnell-Ansetzens zu "kämpfen" haben.
    Sie holt dann auch nicht nur stupide den Ball (das hab ich vielleicht bissel falsch beschrieben), sondern das variiert. Mal darf sie ihm einfach so hinterher, manchmal muss sie Platz machen und darf ihn erst nach Aufforderung holen.
    Wenn das Gras hoch ist, dann muss sie liegen bleiben, ich laufe ein bisschen hin und her und lasse den Ball irgendwo fallen. Dann muss sie suchen (analog im hohem Schnee). Oder ich werfe und sie muss dann während sie dem Ball hinterhermacht plötzlich Sitz oder Platz machen.
    Dann wird in die Gassirunde viel "Lernen" mit eingebaut. Sie muss dann z. B. Rolle machen oder Rücken usw. Die Gassirunde soll abwechslungsreich für sie und für mich sein und letztendlich dienen diese ganzen Übungen zur Verbesserung des Gehorsams (denn, wie solls auch anders sein, sie hat einen starken Jagdtrieb).
    Zu diesen geistigen Beschäftigungen während der Gassirunde kommt dann wie gesagt auch zu Hause Kopfarbeit hinzu. Zur Zeit bringe ich ihr TipTap (Vorderpfoten abwechselnd heben) und "Aah-machen" (Mund aufmachen) bei. (Zielobjektsuche habe ich bereits versucht, das Unterscheiden verschiedener Gegenstände übersteigt aber irgendwie ihre Möglichkeiten. Sie ist dann nur total verwirrt und beschwichtigt wie eine Verrückte, weil sie nicht weiß, was ich von ihr will. Ball und Stock sind die einzigen "Spielzeuge", die sie namentlich zuordnen kann.)
    Das Rumtoben ist dann meistens zum Abschluss nach "Trainingseinheiten" son bissel die Belohnung und Spannungsabbau.


    Also, ich weiß nicht, aber meiner Meinung nach ist das schon alles ziemlich ausgeglichen.


    Auf jeden Fall ziehen wir momentan das auf dem Platz liegen bleiben durch. Sie bleibt dort auch (lange) liegen, ist jedoch nicht entspannt, wenn wir nicht mit im Raum sind. Liegenbleiben, wenn wir in einem anderen Raum sind (mit geschlossener Tür), klappt manchmal, aber noch nicht immer.
    Fütterungstechnisch bekommt sie jetzt fast nur noch aus der Hand, was einerseits dazu führt, dass sie mir mehr Aufmerksamkeit schenkt, andererseits aber im Endeffekt nicht ich, sondern die Hand das Interessante ist. :D Aber das ist nicht so schlimm, da wir viele Befehle auch per Handzeichen geben.


    Ich würde gern, wie von asterix99 gewünscht, ein Foto einstellen, weiß aber nicht so richtig, wie das geht (habe keine Fotos irgendwo im Netz).


    Mmh... schon wieder soviel Text. Aber ich hatte ja auch großen Erklärungsbedarf...


    MfG ToriW! :)

  • So, hab es nun nach diverser Bastelei doch geschafft, zwei Bilder ins Netz zu laden.
    Hier sind sie:




    Zitat

    [...] ich erkenne ein Muster beim Futterneid gegen andere Hunde. Laya verteidigt alles als ihr eigentum, wo Essen gelagert wird und wo Essen reinkommt. [...]
    es gibt Hunde die verteidigen ihr Spielzeug vor anderen Hunden bis aufs Blut und welche ihr Futter. Manche verteidigen auch beides. [...]
    klasse das mit dem Futter aus der hand, das macht es Laya auch leichter zu verstehen das sie keine ansprüche auf essen und deren Lagerorte hat. [...]


    Hierzu habe ich noch eine Frage: Kann es nicht passieren, dass sie in Zukunft mich als "Lagerort" vor anderen Hunden verteidigt? Möchte mir da ungern zusätzliche Probleme schaffen...


    MfG ToriW! :)

  • Zitat

    Woran erkenne ich denn, dass sie an etwas Besitzansprüche stellt? Aus der allgemeinen Beobachtung heraus würde ich spontan sagen, dass sie alles anderen überlässt (nur eben das Fressen anderen Hunden nicht).
    Das mit dem Napf und Kühlschrank leuchtet mir aber ein.
    Wie bringe ich ihr bei, dass diese Sachen nicht ihr gehören und sie die nicht anderen Hunden gegenüber zu verteidigen hat?
    ......


    Ich würde schlicht und ergreifend dem Hund gar nichts mehr zu fressen geben ohne vorherige Freigabe. Leckerli verstreuen oder Napf hinstellen- NEIN, Hund darf nicht hin. Nach 2 Sekunden Freigabe (OK oder NIMMS oder sowas), und der Hund darf hin, später muß er ruhig mal ne Minute vorher warten.


    Ziel: daß der Hund im Idealfalle irgendwann mal gar nicht mehr auf die Idee kommt, Eßbares wäre für ihn, nur weil´s rumliegt! Gegessen wird nur, was für ihn freigegeben wird, selbst wenn´s im Napf liegt - der Napf gehört DIR, bis er freigegeben wurde.


    Ab sofort alles Eßbare aus dem Weg räumen, damit sie keine Chancen mehr bekommt zu klauen. Außerdem jedes Mal, wenn sie Anstalten macht, sich dem Kühlschrank zu nähern oder gar dem Tisch während des Essens, MASSIV (will heißen körpersprachlich deutlich und auch im Tonfall eindeutig) in die Schranken weisen: ein entschiedenes NEIN und ins Körbchen schicken, dort notfalls in der ersten Zeit während des Essens anleinen, damit sie nicht ständig durch Aufstehen/Herumgeiern Eure Aufmerksamkeit benötigt und dadurch eine etwaige Unruhe beim Abliegen bestätigt wird. Evtl. würde ich in Eurem Fall sogar die Küche gänzlich zur Tabuzone für den Hund erklären - wäre das machbar? Das würde ihm gleich mal zeigen, wer der Herr des Kühlschranks ist...


    Dann dürfen auch keine Leckerli mehr in Jackentaschen bleiben, müßt Ihr eben ein wenig aufpassen in der ersten Zeit, es sei denn, Ihr provoziert die Situation gezielt, um direkt Einfluß auf das falsche Handeln des Hundes nehmen zu können (anders wirst daran nicht arbeiten können: in Versuchung führen und verhindern, daß der Hund Erfolg hat). Aber der Hund darf eben keinen Erfolg mehr haben, indem er irgendwo zufällig was in die Nase kriegt.... (auch z.B. Mülleimer raus aus der Wohnung, wenn er da drangehen sollte)


    Wenn Du einem anderen Hund in Absprache mit dessen Besitzer Leckerli geben möchtest, und sie geht auf diesen voraussichtlich los: Ihr wißt das nun doch, also bereitet Euch auf diesen Moment vor. Steht etwas entfernt von Eurem Hund, der Hund ins SITZ befohlen, Dein Partner hat nen Schlüsselbund oder was auch immer in der Hand, und in dem Moment, in dem der Hund der ersten unfreundlichen Zuckerer in Richtung des gefüterten "fremden" Hundes macht, fliegt ihm der Schlüssel 1 Meter vor die Füße (bitte NICHT auf den Hund!!), und ein deutliches NEIN von Herrchen/Frauchen folgt, dazu die Anweisung, was der Hund sonst tun soll: sitzen. Damit er nicht nur weiß, was er NICHT tun soll, sondern auch eine Alternative kennenlernt. Wenn er beim (über-)nächsten Mal anständig sitzenbleibt, kriegt er auch ein Leckerli - NACHDEM der andere Hund seines hatte.


    Natürlich hätte ich jetzt auch sagen können, dann bleiben halt in Gegenwart anderer Hunde die Leckerli in der Tasche - aber erstens braucht man die halt nun mal ab und an, wenn man noch am Erziehen ist, und zweitens wirst Du nie verhindern können, daß andere Hunde Euch entgegenkommen, während Du Leckerli dabei hast. Es kann nicht sein, daß der Hund hier Ansprüche stellt, DU entscheidest, wer die Leckerli kriegt, nicht ER! Leckerli nicht mehr mitzunehmen ist meines Erachtens evtl. eine akute Maßnahme, um solche Situationen zu vermeiden, wird aber nie dazu führen, das eigentliche Problem gelöst zu bekommen, daher werde ich bei meinen Hunden bei sowas lieber mal unfreundlich mit einer deutlichen Ansage, sodaß es der Hund kapiert, als daß einem Anderen was passiert.


    Gemeinsames Üben: einer hält dem Hund Leckerli hin, Herrchen schreit "NEIN!" und schließt sofort ide Hand, sodaß der Hund nicht drankommt. Erst nach Freigabe fällt das Leckerli aus der Hand.


    >Seit einigen Tagen gebe ich das Futter nur noch aus der Hand. Habe >gelesen, dass ich dadurch der "Ressourcenverwalter" werde und sie das >dann auch mit "Ich darf nicht an irgendwelches Essen." verbindet.
    >Was sagt Ihr dazu?
    Glaub ich nicht - ich würde das echt mit einem Befehl machen - NIMMS oder sowas eben, damit sie ohne diesen eben an Freßbares nicht mehr hingeht, das tabuisiert (zusammen mit einem deutlichen NEIN, wenn sie was Anderes auch nur anschaut) gewissermaßen alles, was rumliegt, weils nicht explizit freigegeben wurde. Generell ist das schon gut, das Futter mal nur gegen Arbeit rauszurücken, allein um die Aufmerksamkeit auf den HH zu ziehen (aber ich denke, die Maus kontrolliert Euch genug....). So lernt sie nur "ich darf an das Essen, das Frauchen anbietet" - aber nicht, daß sie woanders nicht dran darf. Alles verbieten, aber das, was für sie ist, freigeben.


    >Was ist das? (Sie hat zum Abreagieren ein Seil und Bälle rumliegen. >Wollten ihr damit Alternativen bieten, aber scheint nicht zu helfen.
    Solange der Hund Streß mit dem Alleinebleiben hat, kannst ihm wahrscheinlich ein ganzes Waffenarsenal hinlegen an Spielzeug, er wird´s nicht anrühren.... Teste doch mal aus, wie lange der Hund streßfrei alleinebleiben kann: zB mal ein paar Tage am Stück im Urlaub nur 2 Stunden früh alleinelassen- passiert da immer noch was? Vielleicht ist die Zeit des Alleineseins zu lang für diesen Hund?
    Aber es kann auch gut sein, daß Spielzeug ihr einfach langweilig ist, wenn keiner da ist, der damit mit ihr spielt - mein Großer ist total Zerrseil-besessen - aber wenn ich nicht am anderen Ende stehe und ziehe, ist ihm das egal wie nur was, da kann das in der Ecke Schimmel ansetzen....


    Meine Idee: der Hund könnte unterfordert sein und sich in Eurer Abwesenheit einfach die Langeweile mit Futtersuchen und fressen vertreiben. Außerdem beschleicht mich so beim Durchlesen Deiner Antworten das Gefühl, daß Du auch nach 3 Jahren Hund noch immer im Hinterkopf "das arme Hundchen" aus dem Tierheim hast, und selbiges daher mit mehr Verwöhnen als Konsequenz entschädigen möchtest..... *gg und glaub mir: das merken die sofort, und reichst Du ihnen einen kleinen Finger, greifen sie nach dem ganzen Arm - ihr Verhalten ist schlichtweg dreist.....



    >In Sachen Körpersprache bin ich mir sicher, dass wir da was falsch >machen.
    Versuch einfach nur, das, was Du meinst, ehrlich und mit dem ganzen Körper rüberzubringen. Kein "Böser Hund!", wenn Du innerlich lachen mußt, zB.... Wenn Du den Hund von was abhalten willst, darfs auch kein Wattebäuschchen-NEIN sein, sondern das muß im Ton schon so rüberkommen, wie´s gemeint ist: ERNST. Ich kennen Dich nun nicht, aber vielleicht tauschst Du Dich mal mit Freunden aus: Bist Du eher jemand, der gerne freundlich ist, und eigentlich ein schlechtes Gewissen hat, wenn Du dem Hund was verbietest? Oder kannst Du tatsächlich Deinen Unwillen über bestimmte Aktionen beim Hund nicht nur im Ton, sondern auch mit Mimik/Gestik deutlich rüberbringen?
    Kannst Du, wenn Du den Hund zB vom Hochspringen abhalten willst, mal deutlich mit ausgestreckten Armen den Hund so blocken, daß er stehenbleibt, statt hochzuspringen, kannst Du Dich glaubwürdig "groß machen" (breitbeinig hinstellen, Schultern raus, zornig gucken), laß das doch mal einen Freund beurteilen, der Dich schon länger kennt. Oft liegt es daran, daß der Hund Dich mißversteht - oder vielmehr genau richtig versteht: wenn Du unsicher bist, merkt der Hund das an Deiner ganzen Haltung und Körpersprache, Hunde beobachten unheimlich gut, und wird dann genau das tun, was ER will....


    Insgesamt: 100%ig wirst das nicht rauskriegen, wenn Du "ne halbe Sau" auf dem Mittagstisch liegenläßt, kanns schon mal passieren, daß der Hund Interesse zeigt, aber daß sie sich so auf ALLES stürzt, zeigt mir, daß sie irgendwie keine Grenzen kennt (oder akzeptiert?).


    Was machst Du eigentlich, BEVOR Du den Hund alleine läßt? Ich habs anfangs immer so gemacht, daß ich vorher richtig lang Gassi gegangen bin, mit Suchaufgaben oder Spielchen unterwegs (auf Baumstämme hupfen und lauter so Zeugs), ein bisserl Unterordnung o.ä., sodaß der Hund richtig KO war, wenn wir heimkamen. Dann gab´s noch Futter - und die Mäuse waren pappsatt und müde und haben den ganzen Vormittag nur noch geschlafen.


    So, mehr Ideen hab ich so spontan mal nicht - was davon am ehesten auf Euch zutrifft oder helfen könnte, mußt halt schaun.... Vielleicht ist ja was dabei...


    LG,
    BieBoss

  • Hallo BieBoss!


    Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! :) Leider kann ich auf fast alles nur antworten, dass wir das schon so machen:


    - Sie hat seit Anfang an Küchen- und Schlafzimmerverbot, welches sie auch befolgt (wenn wir da sind... - nach "Überfällen" in unserer Abwesenheit sind ALLE Räume bei uns zugeschlossen und die Küche zusätzlich durch einen Staubsauger gesichert, damit sie nicht die Tür und Wand zerkratzt). Der Mülleimer steht in der verrammelten Küche.
    - Essen liegt bei uns nie frei rum und sie hat auch (von uns) nie Menschenessen bekommen.
    - An ihr Fressen geht sie in unserem Beisein auch nicht von alleine ran. Sie muss IMMER vorher etwas dafür tun.
    - Essen vor ihr stehen lassen und sie warten lassen machen wir auch, sie geht da dann wie gesagt nicht ran.
    - Leckerlies in Jackentaschen haben wir nicht (ich habe sone Bauchtasche, da sind manchmal welche drin - diese ist jedoch für sie nicht erreichbar). Die Leckerlie-Geschichte ist eigentlich jetzt erst der Versuch, sie damit zu erziehen. Bisher habe ich davor zurückgeschreckt, weil ich sie nicht noch mehr aufs Futter fixieren wollte (seit ich aus der Hand füttere ist ihr erster Blick auch der zur Hand oder an ihren alten Napfplatz - das nervt mich irgendwie, weils mir vor Augen führt, wie fixiert sie darauf ist).
    - Sie bettelt nicht, wenn wir essen, sie hält da großen Abstand zu uns ein. Durch absolut uneinsichtige Leute hat sie jedoch (ohne, dass wir davon wussten - man vertraut Verwandten und Bekannten da ja normalerweise, zumal wir das vorher auch betonen, dass nix gegeben werden soll) ab und zu was von diesen Leuten bekommen. Die werden auch angebettelt. *kotz*
    - Nicht wir verteilen die Leckerlies, wenn andere Hunde da sind, sondern die Hundebesitzer, denen wir begegnen. Oftmals geschieht das so schnell und unauffällig, dass ich gar nicht intervenieren kann. Aber das ist ja komischerweise auch kein Problem.
    - Der Befehl fürs Fressen, auf den sie IMMER warten muss, lautet "Friss.". Erst nach diesem Kommando geht sie an ihr Futter, oft guckt sie auch nochmal, ob sie nun wirklich da ran darf.
    - Das stressfrei allein bleiben variiert. An manchen Tagen kommen wir nach Hause und es ist gar nichts passiert. An anderen Tagen liegen zerfetzte Taschentücher o. Ä. rum, an ganz anderen Tagen sind alle Schränke offen usw. Es gibt keine Mindestzeitspanne o. Ä.
    - Die Tierheimgeschichte habe ich in dem Beitrag über den Fotos erklärt, ich habe da kein übertriebenes Mitleid.
    - Mimik, Gestik usw. setze ich ein. Mittlerweile knurre ich sogar. :D Sie hört da auch und seit besagtem Tag bin ich echt rigoros, was das überhaupt in die Nähe der Küche kommen angeht. Die Grenze wurde von ihr an ebendiesem Tag überschritten (allerdings war ich da ja auch nicht im Raum, sie mutmaßte sich also unbeobachtet).


    Ich weiß einfach nicht, wie ich einwirken kann/soll, wenn wir nicht da sind. Sie hat da leider Erfolgserlebnisse gehabt und wir haben nicht die Möglichkeit, drei Stunden oder so zu warten, sie mit Kamera zu beobachten und dann ggf. einzuschreiten, wenn sie ihre "Beutezüge" unternimmt.
    Nach mehrmaligem Lesen und Überdenken aller Beiträge hier, bin ich eigentlich fast so weit zu sagen, dass wir im Grunde genommen nicht viel falsch gemacht haben (außer das Kontrollieren-lassen - da sind wir jetzt auch dran und m. E. n. erzielen wir schon erste kleine Teilerfolge). Ich habe das deprimierende Gefühl, dass wir uns damit abfinden müssen, ihr restliches Hundeleben lang alles zu verbarrikadieren, wenn wir gehen, denn das Risiko, dass es doch schief geht, wenn wirs mal ohne probieren, ist uns zu groß.


    So, ich weiß grad nicht mehr weiter.


    Mit leicht deprimierten Grüßen


    ToriW! :( :

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