Mehrere Probleme (langer Text)...

  • Hallo!


    Wie der Titel dieses Threads bereits besagt, wende ich mich an Euch, weil ich mit meiner Hündin Laya mehrere Probleme habe, die ich mit meinem bisher angeeigneten Wissen nicht lösen kann.
    Es ist ein sehr langer Beitrag geworden, da ich alles so genau wie möglich beschreiben und auch meine Gedankengänge dazu darlegen möchte.
    Ich würde mich freuen, wenn sich trotzdem viele die Zeit nähmen, ihn zu lesen und mir dann mit Rat und Tat zur Seite stehen würden. Vielen Dank dafür jetzt schonmal!


    Zunächst erst einmal etwas über Laya. Sie ist eine 5 1/2 Jahre alte Labrador-Mix-Dame. Wir haben Sie vor fast drei Jahren aus der Stadt der Hunde in Berlin (= Tierheim) geholt (Aufenthalt 1 Woche). Sie war bereits gut vorerzogen und kannte alle gängigen Befehle (Sitz, Platz, Bleib usw. usf.). Laut der Karte, die uns vom Tierheim ausgehändigt wurde, kann/konnte sie die Befehle sogar in drei Sprachen (deutsch, englisch, spanisch). Englisch konnte ich nachprüfen, die Befehle wurden von ihr einwandfrei ausgeführt. Spanisch habe ich auch versucht, aber da hapert es sicher an meiner Aussprache. Jedenfalls hat sie darauf nicht wirklich reagiert. :D Sichtzeichen beherrscht sie auch. Sie ist also insgesamt ein meiner Meinung nach sehr intelligenter Hund. Auch schätze ich sie als sehr lernfähig und -willig ein, was ich daran festmache, dass ich ihr schon mehrere Sachen beigebracht habe, die sie dann innerhalb kürzester Zeit auch verstanden und ohne irgendwelchen Druck oder "Bestechung" durch Leckerlies ausgeführt hat (sie spricht sehr gut auf Lob an).
    Ihr Wesen ist sehr menschenfreundlich. Fast alle Menschen sind interessant und müssen selbst im Vorbeigehen kurz beschnuppert werden. Sie liebt es, gestreichelt zu werden und zu spielen, egal ob von/mit bekannten oder unbekannten Menschen. Dies bezieht Kinder mit ein. Grundsätzlich habe ich sie als kinderlieb kennengelernt und glaube, dass sie Kinder als kleine Menschen erkennt, denen gegenüber man sich (im positiven Sinne) besonders vorsichtig und zurückhaltend verhalten muss.


    So. Dies eine kurze Beschreibung Laya´s und nun zu den Problemen (von klein nach groß... :D).


    Wie ich oben schon schrieb, ist sie sehr menschenfreundlich. Das Problem ist, dass sie sich extrem an die ihr bekannten Menschen bindet. An uns und auch Bekannte/Verwandte. Das äußert sich dann so, dass sie, wenn Besuch da ist und dieser geht, sie unbedingt mit will bzw. irgendwie überhaupt nicht damit klar kommt, dass eines der (vermutlich) Rudelmitglieder geht (das Rudel verlässt). Noch schlimmer ist es, wenn Herrchen oder Frauchen gehen. Noch noch schlimmer, wenn beide gehen. Und am allerschlimmsten, wenn Herrchen, Frauchen UND Besuch gehen.
    Ich kann nicht näher bestimmen, ob sie sich "Sorgen" um das abhanden gekommene Rudelmitglied macht oder ob sie Angst hat, zurückgelassen zu werden. Ich glaube, wenn Besuch geht, ist es eher das "Sorgen" machen, wenn wir (die Rudelanführer) gehen, dann eher die Angst, alleine gelassen zu werden (sie war wie gesagt eine Woche im Tierheim und als wir sie dort abgeholt haben, machte sie einen extrem gestressten Eindruck und lief ständig zwischen dem Innenraum und dem Gitter nach draußen hin und her --> vermutlich, um das Rudel zu suchen). Wenn alle zusammen gehen, dann wohl eine Kombination aus beidem.
    Wenn wir mit Besuch oder auch nur zu zweit mit ihr unterwegs sind und eine der Personen entfernt sich, will sie unbedingt hinterher und lässt sich dann erstmal nur hinterherziehen. Einige Meter später (meist, wenn der Gehende nicht mehr im Sichtfeld ist) läuft sie dann zwar wieder mit, schaut sich aber trotzdem noch Ewigkeiten nach dem Weggegangenen um und freut sich dann über jede andere entgegenkommende Person, die auch nur annähernd Ähnlichkeit mit der fehlenden Person hat.
    Die Freude ist dann jedoch immer mit Unterwürfigkeit gepaart (angedeutetes Wedeln mit hängendem Schwanz, niedrig gehaltener Kopf), woraus ich schließe, dass sie irgendwie ein schlechtes "Gewissen" hat und glaubt, das Weggehen sei eine Strafe gewesen.
    Wenn wir die Wohnung verlassen und sie bleibt da, können wir zu 100 % damit rechnen, dass sie irgendwas angestellt hat. Das geht los mit Papier aus der Papierkiste nehmen und zerfetzen über Schränke öffnen und alles rausholen + zerfetzen bis hin zu Türen öffnen (notfalls mit Gewalt --> Folge: abgebrochene Türklinken, zerkratzte Türen und Wände, nach Eindringen in die Küche angestellte Herdplatten [!!!]; bei meinen Schwiegereltern in spe: nach Öffnung der Verandatür zerfressene Holzstühle, aufgebuddelte Gartenbeete, eine demolierte Tiefkühltruhe u. v. m.).
    Sie baut einen derart hohen Druck auf, dass sie irgendwas zerkauen muss, was leider allzu oft in echtem Sachschaden ausartet.
    Wie oben schon beschrieben, gibt es unterschiedliche Intensitäten (je nachdem, wer geht). Beobachtungen meinerseits haben ergeben, dass sich trotz allem eine Art Gewöhnung bei ihr einstellt, denn nicht immer finden wir beim nach Hause kommen die Wohnung als Schlachtfeld vor. Weiterhin scheint es sie weniger zu belasten, wenn man einfach so geht, ohne sie zu beachten. Sachen packen, Hund nicht beachten, anziehen, Hund nicht beachten, Tür auf, Hund nicht beachten, Tür zu.
    Allerdings gibt es immer eine Steigerung, wenn wir z. B. am Wochenende zwei Tage zu Hause waren oder Urlaub hatten und dann am Montag wieder los müssen.
    Unsere Vorsichtsmaßnahmen sehen so aus, dass ALLES abgeschlossen und möglichst "verrammelt" wird (außer Schränke, die haben keine Schlösser und können auch nicht woanders hingestellt werden, die sind also fast immer offen, aber durch einen Wäscheständer gesichert) und zusätzlich mit dem Staubsauger gesichert wird (vor dem hat sie Angst). Vergessen wir den Staubsauger (was anfangs ab und zu passiert ist), ist von Vorneherein klar, dass wieder etwas zerstört wurde.
    Die Frage ist, wie man ihr den Druck nehmen kann. Wie gesagt, wenn wir regelmäßig gehen, stellt sie nicht allzu schlimme Sachen an, aber irgendwas kleines ist immer kaputt (Papier). Der Druck ist also immer da.
    Natürlich habe ich mich schon extremst über sie bzw. ihr Tun geärgert, im Vordergrund steht aber immer eine gewisse Hilflosig- und Traurigkeit, weil wir ihr den Druck nicht nehmen können und sie auch nach drei Jahren scheinbar noch nicht wirklich verstanden hat, dass wir immer wiederkommen und sie mit unserem Weggehen auch nicht bestraft werden soll (so Sachen wir Rudeltrennung, wenn sie böse war, haben wir zumindest noch nie gemacht, vielleicht aber die Vorbesitzer).
    Nicht zuletzt wende ich mich an Euch, weil es auch für uns eine starke Belastung darstellt, sich jeden Tag aufs Neue zu fragen, was sie nun wieder angestellt hat. Das Besuchen anderer Leute und sie dort dann allein zu lassen muss vorher generalstabsmäßig geplant werden, damit wir auch ja nicht vergessen, irgendwas zu sichern und natürlich ist das auch EXTREM peinlich, wenn dann doch schon wieder was kaputt gemacht wurde.
    Hat jemand hier Erfahrung mit sowas und weiß einen guten Rat?


    Das nächste ist ihre Verfressenheit und damit einhergehende Probleme bei uns und mit anderen Hunden.
    Das Hauptproblem bei uns ist, dass sie nicht unterscheidet zwischen Herrchen- und Frauchen-Essen und ihrem eigenen Futter. Wenn sie könnte, würde sie ALLES fressen, was auch nur irgendwie essbar ist. Am liebsten natürlich unser Essen. Es ist nicht so, dass sie großartig bettelt, wenn wir essen, aber wehe, wir lassen das Essen aus den Augen. Anfangs war es so, dass sie nur bei anderen (Schwiegereltern, meine Mutter usw.) das Essen geklaut hat (wenn niemand in der Nähe war, also nachts z. B.). Das hat uns bis jetzt u. a. eine Osterlende und eine halbe Weihnachtsgans und was nicht noch so alles vorbereitet für Feiertage in der Küche steht, zerfetzte Jacken, in denen Hundeleckerlies vergessen wurden, demolierte Schränke, in den Leckerlies aufbewahrt wurden u. v. m. gekostet. Meine Schwiegereltern haben selbst einen Hund, der würde NIE, NIE, NIE auf die Idee kommen, an solche Sachen ranzugehen. Es ist, wenn Laya dabei ist, nicht möglich, einen Süßigkeitenteller geschweige denn ein Büffet unbeobachtet rumstehen zu lassen. Immer muss jemand aufpassen, denn (so dachten wir bisher) in der Anwesenheit von Leuten geht sie da nicht ran.
    Was bei mir jetzt aber wirklich die Alarmglocken auslöst ist, dass sie dieses Jahr zu Silvester 16 Buletten, die zum Abkühlen im Backofen standen, aus selbigem rausgeholt und gefressen hat. Allerdings während ich ca. 1 Minute im Nebenraum war. DAS hat es so bisher noch nicht bei uns gegeben und, wenn ich ganz dolle ehrlich bin, stellt das für mich einen echten Vertrauensbruch dar. Ich hatte noch nie Enttäuschung über Laya empfunden, an diesem Tag hielt sie sich jedoch kaum in Grenzen!
    Ich meine, man stellt ja sowieso schon alles so weg, dass sie nicht rankommt bzw. hat permanent ein Auge auf den Frühstückstisch usw. Bisher hat sie es auch nicht versucht, wenn wir da waren, aber selbst diese Hemmschwelle scheint nun überschritten. Was läuft denn da schief? Wir füttern ihr absolut nichts vom Tisch. Um sie gar nicht erst auf den Geschmack kommen zu lassen, bekommt sie seltenst etwas, was wir als Menschen auch essen. Wenn sie doch mal ein Stückchen rohes, ungewürztes Fleisch oder einen Knochen bekommt, dann nie im Zusammenhang mit unserem Essen, sondern immer Stunden vorher oder später und immer so, dass sie vorher auch etwas dafür tun musste (bspw. eine Übung). Wenn wir sie beim Schnuppern am Tisch erwischen, erschrecken wir sie mit einem lauten Klatschen, schimpfen kurz und machen Drohgebärden und schicken sie auf ihren Platz, sodass sie eigentlich den Zusammenhang "Menschenessen - Schreck + Schimpfe + Drohung bekommen" verinnerlicht haben müsste.
    Wir verstehen nicht, wieso sie da so scharf drauf ist und noch schwerer fällt uns das Verstehen, wenn wir sehen, wie sich andere Hunde diesbezüglich verhalten.


    Apropos andere Hunde. Uns gegenüber zeigt sie keinerlei Futterneid im Sinne von Futter verteidigen oder versuchen, es sich von uns zu erkämpfen. Wir können ihr alles aus dem Mund nehmen, neben ihr stehen, uns neben sie setzen und etwas essen, ohne, dass sie irgendwelche Besitzansprüche stellt. Dies gilt allerdings nicht für andere Hunde. Wenn der Hund meiner Schwiegereltern (Mara) in Laya´s Sichtweite etwas zu fressen bekommt (was mittlerweile nicht mehr passiert), dann ist sie fällig. Das ist dann immer so, als ob Laya rot sieht und Mara am liebsten töten möchte (auf den Rücken schmeißen und Schnauze Richtung Kehle). Einmal habe ich den Fehler gemacht, mit dem leeren Fressnapf durch einen Raum zu laufen, in dem sich beide Hunde gleichzeitig aufhielten, was bei Laya aber einen dermaßenen Futterneid ausgelöst hat, dass sie sich Mara wieder gepackt hat.
    Mara ist dabei nie ernsthaft etwas passiert (keine Wunden), aber natürlich haben wir und die "Eltern" von Mara natürlich Todesangst um sie und wir wissen immer gar nicht, was wir sagen sollen, um uns zu entschuldigen.
    Ich muss dazu sagen, dass die beiden sich ansonsten gut vertragen. Laya ist dort zwar die Chefin im Hause, aber eine (so vermute ich es zumindest) sehr angenehme Chefin. Sie spielen viel miteinander, aber Mara überlässt ihr auch ohne Murren ihre Decke und legt sich oben auf die Hundecouch.
    Aber selbst, wenn Laya nicht die Chefin, sondern das rangniedere Rudelmitglied, versteht sie beim Fressen absolut keinen Spaß. Ich habe einige Zeit in einer WG gewohnt. Die Mitbewohnerin hat eine Dackelmix-Dame, die definitiv ranghöher ist/war. Diese ist sogar so mutig, mit Stückchen ihres Trockenfutters vor Laya hin- und herzuspazieren. Als ob sie sie herausfordern will bzw. ihr bedeutet, dass sie diejenige, die das Futter und das Sagen hat.
    Laya guckt sich das alles an und macht keinerlei Anstalten, ihr das Hundefutter streitig zu machen. Dies aber auch nur so lange, wie die Dackeldame sich nicht dem Kühlschrank nähert. Tut sie das, fällt Laya über sie her.
    Auch hier ist es wieder so, dass sich beide sonst gut vertragen und die Dackeldame sehr genau geklärt hat, wo Laya sich aufhalten/bewegen darf und wo nicht.
    Was noch erstaunlicher ist: Wenn ich mit Laya Gassi gehe und wir begegnen anderen Hunden (Kumpels/Kumpelinen von Laya) und diese bekommen von deren Haltern ein Leckerlie, dann passiert... nichts?! Laya steht dann zwar auch mit rum und will was abhaben, aber einen Versuch, einem der anderen Hunde was streitig zu machen, gab es bisher noch nie (Gottseidank! Ich hab aufgehört, die Halbherzinfarkte zu zählen, bei denen ich zu spät gemerkt habe, dass der andere HH Leckerlies verteilt...).
    Es ist für mich absolut kein Muster in Laya´s Verhalten zu erkennen, sodass ich auch nicht weiß, wo ich da ansetzen kann.
    Weiß jemand Rat, wie ich ihr einmal die Gier nach Menschenfressen abgewöhnen kann (speziell, wenn niemand da ist) und weiterhin dieses unberechenbare Verhalten anderen Hunden gegenüber, wenn es um Menschenessen geht, lenken kann?


    Puuh... ich höre jetzt erstmal auf mit Schreiben. Das sind längst nicht alle Baustellen, die wir haben, aber ich will Eure Leselust auch nicht überstrapazieren.
    Ich möchte noch betonen, dass wir Laya wirklich, wirklich gerne haben und sie, trotz manchmal andersartiger Gedanken in der Hitze des Gefechts, niemals in das Tierheim zurückgeben würden, da die meisten Probleme unserer Meinung nach aus dem kurzen Aufenthalt dort und dem damit verbundenen "Vom Rudel verlassen werden" entstanden sind. Ebenso spielt eine große Rolle, dass wir nicht wissen, wie wir das handlen sollen und aus der Unsicherheit sich sicher Baustellen aufgetan haben, die so vorher vielleicht gar nicht da waren.
    Trotzdem sind wir durch sie extrem belastet, können nichts machen, ohne ständig ein wachsames Auge auf sie zu haben und unsere Lebensgewohnheiten sind dermaßen eingeschränkt, dass eigentlich nichts mehr geht, ohne vorher genau überlegt zu haben, wie der Hund reagieren könnte und was getan werden kann/muss, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.
    Ich probiere alles Mögliche mit ihr aus und übe sehr viel mit ihr, in vielen Sachen haben wir uns auf sie eingestellt und sie sich auf uns und 90 % unseres Zusammenseins ist eine riesige Bereicherung für unser Leben. Dies alles wird jedoch immer wieder auf die härteste Probe gestellt und droht, das Vertrauen in sie anzukratzen bzw. auf lange Sicht vielleicht ganz zu zerstören (das Vertrauen in mich habe ich durch die vielen Vorkommnisse teilweise schon verloren, weil ich dem einfach nix entgegenzusetzen habe).


    Für alle Antworten und Tipps bin ich außerordentlich dankbar!


    MfG ToriW! :smile: :hilfe: :smile:

  • Puh, das war Schwerstarbeit ;) und ich musste, bitte nicht böse sein, herzhaft lachen über Layas Verfressenheit. Leider kann ich Dir da überhaupt keinen Tipp zu geben, weiß aber, dass wohl alle Labbis diesem Hobby nachgehen und fressen, was zu fressen ist; ganz nach dem Motto "Fressen ist schön und viel fressen ist schöner".
    Doch ich denke, da wirst Du noch ein paar brauchbare Tipps bekommen.


    Zu dem anderen Problem:
    Läuft Laya Dir im Haus immer hinterher wie ein Schatten?


    Dass sie Theater macht, wenn sich jemand aus der Gruppe entfernt, hört sich für mich an wie Kontrollzwang.
    Ich bin kein Experte und das sind nur meine Gedanken.


    Was passiert, wenn Du Laya auf ihren Platz legst und sie dort liegen lässt, bis Du ihr erlaubst, aufzustehen?
    Befolgt sie dieses Kommando?


    Zitat

    Allerdings gibt es immer eine Steigerung, wenn wir z. B. am Wochenende zwei Tage zu Hause waren oder Urlaub hatten und dann am Montag wieder los müssen.


    Habt Ihr sie richtig daran gewöhnt, allein zu bleiben? Also so, wie man es bei einem Welpen macht. Kein Tamtam, sondern einfach gehen, wiederkommen und so tun, als sei nichts gewesen?


    EDIT:
    Wie lastest Du die Hündin aus?

  • Wirklich viel Text.


    erstmal bevor ich es vergesse, ich erkenne ein Muster beim Futterneid gegen andere Hunde. Laya verteidigt alles als ihr eigentum, wo Essen gelagert wird und wo Essen reinkommt. Hat ein anderer Hund schon was in der Schnautze, dann lässt Laya es gewähren. Kann sie es aber noch verhindern dann tut sie es.


    Laya muss lernen, das ihr nichts gehört. Kein Kühlschrank kein Napf und auch nichts Essbares.


    -Mein vorschlag wäre. Den Napf nie direkt geben, immer wo abstellen und Laya muss auf ihrem Platz liegen bleiben. Erst nach 10min oder später darf Laya dann auf euer Kommando ans Essen.
    - Auch so kleine Spielchen, wie Leckerlie auf den Boden legen und deutlich verbieten das sie es fressen darf, erst nachdem ihr es freigegeben habt.


    Das mit dem allein bleiben, hört sich ja fast an wie ein Welpe der von seiner Mutter verlassen wird. Wurd die vielleicht als Welpe schon Kastriert und ist da etwas in der Entwicklung stehn geblieben?(Tut aber nichts zur Sache, würd mich nur mal so Interessieren)


    Mich würds auch Interessieren wie ihr Laya beigebracht habt allein zu bleiben.


    -Als zwischenlösung würd ich nen Eiskong vorschlagen, als beschäftigungs möglichkeit für Laya.



    Ausserdem glaub ich wär nen Trainer angebracht, weil bei der Sache mit dem Essen, das hört sich schon sehr dreist an. Könnte mir vorstellen das Laya euer "Nein" garnicht so richtig versteht. Hundetrainer kennen sich in der regel nicht nur gut mit der Körpersprache von Hunden aus, sondern auch mit der von Menschen. Vielleicht ist etwas bei eurem auftreten dem Hund gegenüber nicht ganz richtig.

  • Zitat

    Puh, das war Schwerstarbeit ;) und ich musste, bitte nicht böse sein, herzhaft lachen über Layas Verfressenheit.


    Naja, so von außen betrachtet ist das auch ziemlich lustig. Ist zugegebenermaßen auch immer für nen kleinen Kalauer in geselliger Runde gut. :D
    Kann Deine Belustigung also nachvollziehen und muss, wenn ich mir das ganze nochmal durchlese, selbst ein bisschen schmunzeln.
    In der konkreten Situation ist es dann aber leider überhaupt nicht lustig, daher auch mein Beitrag jetzt.


    Zitat

    Leider kann ich Dir da überhaupt keinen Tipp zu geben, weiß aber, dass wohl alle Labbis diesem Hobby nachgehen und fressen, was zu fressen ist; ganz nach dem Motto "Fressen ist schön und viel fressen ist schöner".


    Ja... Labradore verfügen irgendwie nicht über das "Satt-werd-Gen" und, obwohl Laya "nur" ein Mix ist, schlägt an dieser Stelle der Labrador auf jeden Fall voll durch.
    Trotzdem muss es doch irgendwelche Möglichkeiten geben, ihr das abzugewöhnen. Sie hat sonst sehr viel Respekt vor Menschen (keine Angst) und sie ist insgesamt ja auch ein schlauer Hund, der alle möglichen Zusammenhänge erkennt. Nur an dieser Stelle setzt es bei ihr scheinbar einfach aus. Eine Lösung wäre, ihr wie der Hund meiner Ex-Mitbewohnerin permanent zu zeigen, wer hier der Chef im Haus ist. Das wollen wir jedoch nicht, weil sie insgesamt ein leicht einzuschüchternder Hund ist und weil wir das so ja auch gar nicht leisten können (sind ja eben nicht immer zu Hause).
    Naja, vielleicht weiß ja jemand irgendwie den ulitmativen Rat. :D


    Zitat

    Zu dem anderen Problem:
    Läuft Laya Dir im Haus immer hinterher wie ein Schatten?


    Dass sie Theater macht, wenn sich jemand aus der Gruppe entfernt, hört sich für mich an wie Kontrollzwang.
    Ich bin kein Experte und das sind nur meine Gedanken.


    Was passiert, wenn Du Laya auf ihren Platz legst und sie dort liegen lässt, bis Du ihr erlaubst, aufzustehen?
    Befolgt sie dieses Kommando?


    Ja, sie kontrolliert auf jeden Fall. Ich hab kürzlich angefangen mit üben, dass sie in ihrem Korb liegenbleiben soll, wenn ich mich in der Wohnung bewege. Vor allem, wenn ich mich fertig mache, um mit ihr rauszugehen (oder auch ohne sie). Sie macht Fortschritte, bleibt also liegen, hat aber absolut keine Ruhe. Liegt dann mit großen Augen und aufgestellten Ohren sprungbereit im Korb und versucht, alles zu erspähen.
    Sie hat also großen Stress und ich dadurch natürlich auch wieder, weil sie mir *räusper* dann immer so leid tut (:D) und ich aber gleichzeitig ja auch die ganze Zeit aufpassen muss, dass sie nicht aufsteht.
    Aber wie gesagt, es wird besser...


    Was wäre, wenn das vernünftig funktioniert (ohne Stress für sie und mich), der nächste Schritt?


    Zitat

    Habt Ihr sie richtig daran gewöhnt, allein zu bleiben? Also so, wie man es bei einem Welpen macht. Kein Tamtam, sondern einfach gehen, wiederkommen und so tun, als sei nichts gewesen?


    Wir haben das anfangs geübt. Erst kurze Zeiträume, dann immer länger werdende. Quasi das ganze Programm, das man da so durchführen soll.
    Was vorher, bevor sie zu uns gekommen ist, passiert ist, wissen wir nicht. Sie war wie schon geschrieben sehr gut erzogen und hatte glaube ich auch ein erfülltes und glückliches Leben mit ihren Vorbesitzern.
    Mir kommt es wirklich so vor, als dass sie die Trennung damals nicht verkraftet hat und das eine so einschneidende Erfahrung war, dass das Losgehen unsererseits immer wieder ein Zurückgelassen werden für sie darstellt.


    Danke Dir erstmal für Deine Antwort! Auch wenn da jetzt keine Tipps dabei waren, hilft mir diese schon weiter, weil Du Fragen stellst, die ich mir auch schon gestellt habe. Dass Du sie stellst, impliziert für mich, dass ich mit meinen Überlegungen und Gedankengängen nicht allzu falsch liege und vielleicht doch auch an den richtigen Stellen ansetze.


    MfG ToriW! :smile:

  • Zitat

    Laya muss lernen, das ihr nichts gehört. Kein Kühlschrank kein Napf und auch nichts Essbares.


    Woran erkenne ich denn, dass sie an etwas Besitzansprüche stellt? Aus der allgemeinen Beobachtung heraus würde ich spontan sagen, dass sie alles anderen überlässt (nur eben das Fressen anderen Hunden nicht).
    Das mit dem Napf und Kühlschrank leuchtet mir aber ein.
    Wie bringe ich ihr bei, dass diese Sachen nicht ihr gehören und sie die nicht anderen Hunden gegenüber zu verteidigen hat?


    Zitat

    -Mein vorschlag wäre. [...]


    Das machen wir schon (von Anfang an). Sie erhält ihr Futter sowieso nie einfach so. Sie muss eine Übung machen oder warten usw. Hier gibt es nie Probleme, manchmal traut sie sich dann sogar gar nicht mehr ans Fressen ran und wir müssen sie fast schon überreden.
    Seit einigen Tagen gebe ich das Futter nur noch aus der Hand. Habe gelesen, dass ich dadurch der "Ressourcenverwalter" werde und sie das dann auch mit "Ich darf nicht an irgendwelches Essen." verbindet.
    Was sagt Ihr dazu?


    Zitat

    Das mit dem allein bleiben, hört sich ja fast an wie ein Welpe der von seiner Mutter verlassen wird. Wurd die vielleicht als Welpe schon Kastriert und ist da etwas in der Entwicklung stehn geblieben?(Tut aber nichts zur Sache, würd mich nur mal so Interessieren)


    Nein. Kastrieren haben wir sie lassen, da war sie ca. 2,5 Jahre (kurz nachdem wir sie aus dem Tierheim geholt haben).


    Zitat

    Mich würds auch Interessieren wie ihr Laya beigebracht habt allein zu bleiben.


    Siehe mein erster Antwortpost.


    Zitat

    -Als zwischenlösung würd ich nen Eiskong vorschlagen, als beschäftigungs möglichkeit für Laya.


    Was ist das? (Sie hat zum Abreagieren ein Seil und Bälle rumliegen. Wollten ihr damit Alternativen bieten, aber scheint nicht zu helfen.)



    Zitat

    Ausserdem glaub ich wär nen Trainer angebracht, weil bei der Sache mit dem Essen, das hört sich schon sehr dreist an. Könnte mir vorstellen das Laya euer "Nein" garnicht so richtig versteht. Hundetrainer kennen sich in der regel nicht nur gut mit der Körpersprache von Hunden aus, sondern auch mit der von Menschen. Vielleicht ist etwas bei eurem auftreten dem Hund gegenüber nicht ganz richtig.


    Kannst Du das mit dem "Nein" nicht verstehen etwas genauer erläutern?
    (Wenn ich "Nein" sage, hört sie mit dem, was sie gerade gemacht hat, auf. Meinst Du, dass das nur ein Befehl für den Moment bei ihr ist, aber eigentlich ein dauerhafter sein müsste?)


    In Sachen Körpersprache bin ich mir sicher, dass wir da was falsch machen. Bin auch schon länger auf der Suche nach einem Trainer, aber die, die mir zusagen könnten, sind entweder zu weit weg oder zu teuer.
    Früher oder später werde ich das auf jeden Fall machen, aber bis dahin versuche ich, so Lösungen zu finden.


    Danke Dir für Deine Antwort, freue mich auf die Antworten auf meine Gegenfragen! :)

  • Zitat

    Ja, sie kontrolliert auf jeden Fall. Ich hab kürzlich angefangen mit üben, dass sie in ihrem Korb liegenbleiben soll, wenn ich mich in der Wohnung bewege. Vor allem, wenn ich mich fertig mache, um mit ihr rauszugehen


    Die Kontrollen von Laya kannst Du beeinflussen, indem Du sie richtig nervst.


    sie läuft Dir hinterher, Du setzt Dich, stehst direkt auf und wanderst durch die Wohnung. Immer wieder kurz setzen, aufstehen, weggehen und irgendwann wird es Laya zu blöd und zu anstrengend, Dir ständig hinterher zu dackeln.


    Das "Deckenkommando" solltest Du täglich üben, angefangen mit kurzen Einheiten, in denen Du in der Nähe von Laya bleibst, um sie direkt, sollte sie aufstehen, zurück auf ihre Decke schicken zu können.
    Lob und Leckerchen :D (da steht sie ja drauf) nicht vergessen, wenn sie liegen bleibt


    Funktioniert das, kannst Du einen Schritt weiter gehen und mal kurz den Raum verlassen, aber schnell wiederkommen, damit sie nicht aufsteht.


    So kannst Du diese Übung immer mehr ausweiten, bis sie wirklich so lange auf ihrer Decke bleibt, bis Du ihr das Aufstehen erlaubst.
    Sie kommt dann auch zur Ruhe und kann entspannen.


    Innerhalb von 2 Wochen müsstest Du das im Griff haben

  • Zitat

    Eine Lösung wäre, ihr wie der Hund meiner Ex-Mitbewohnerin permanent zu zeigen, wer hier der Chef im Haus ist.


    Darf ich mal fragen wie das aussieht. :???:
    Wieso muß dieser Hund das ständig gezeigt bekommen. :???:

  • Zitat

    Hallo!


    Fast alle Menschen sind interessant und müssen selbst im Vorbeigehen kurz beschnuppert werden. Sie liebt es, gestreichelt zu werden und zu spielen, egal ob von/mit bekannten oder unbekannten Menschen. Dies bezieht Kinder mit ein.


    Über ihre Menschenfreundlichkeit könnt ihr euch sehr freuen!!!


    Was ich schon mal unterbinden würde, das heißt, den Hund abblocken, wenn er meint, fremde Menschen kurz beschnuppern zu müssen.
    Da fängt es schon bei einer Kleinigkeit an, an der, m.E., mangelnder Frusttoleranz zu arbeiten!
    Auch sollte sie keine Streicheleinheiten von Fremden oder euch einfordern.
    Wenn ihr sie streicheln wollt, ruft sie zu euch.



    Sie hat großen Stress mit dem Alleinesein, weil sie meiner Meinung nach, ganz schlecht mit Frust klarkommt.
    Sie macht sich keine Sorgen um ihre Rudelmitglieder, Hunde sind Egoisten :D
    Abgesehen davon, hier kommt wahrscheinlich einiges zusammen, stellt sich die Frage, wie das aufgebaut wurde.
    Schrittweise?


    So ganz nebenbei:



    Arbeitet zunächst mal an ihrer Frusttoleranz:
    Nehmt sie aus dem Mittelpunkt.
    Beschäftigt sie nicht zu viel und verdreht mal den Tagesablauf ein wenig.
    Geht zu anderen Zeiten.
    Lasst nicht zu, dass sie euch in der Wohung ständig verfolgt.
    Weist ihr einen Platz zu, auf dem sie mal bleiben muss.
    Übt das, positiv belegt.
    Sie muss lernen, ohne euch leben zu können.
    Auf diesen Platz sollte sie auch verwiesen werden, wenn Besucher kommen.
    Das ist euer Besuch, sie sieht ihn aber mittlerweile als den ihren an.
    (Bespaßungs - Streichelprogramm).
    Wieder steht die Hündin im Mittelpunkt!
    Besucher sollten sie ignorieren.
    Sie muss lernen, dass man nicht alles im Leben haben kann, was man sich wünscht.
    Wie das Kleinkind an der Supermarktkasse.
    Desweiteren begleitet sie euch nicht mehr zur Tür, wenn es klingelt.
    Ihr begrüßt den Besuch, nicht die Hündin!


    Zieht euch die Jacke an, nehmt die Leine in die Hand, seht den Hund nicht an, geht ohne Hund heraus und kommt sofort wieder zurück und beachtet sie dabei nicht.
    Kommen und Gehen soll etwas Normales werden.


    Legt ihr einen gefüllten Kong hin, wenn ihr geht.


    Allgemein solltet ihr die Ansprache der Hündin gegenüber um die Hälfte reduzieren, ich wette, das ist dann noch immer genug.


    Ihre Verfressenheit:


    Leider kann ich da nicht wirklich helfen, aber auch das hat etwas mit der mangelnden Frusttoleranz zu tun.
    Vielleicht hat jemand anders dazu noch einen Tipp.
    Es ist ja schon recht dreist, was sie macht, obwohl ich als Außenstehende schmunzeln musste.
    Ein Labbimix :D
    Aus dem Backofen etwas Selfservice, hahaha, neee, neee, neee.


    Das Verteidigen des Futters vor anderen Hunden ist keine Seltenheit, Futter ist eine sehr wichtige Ressource für sie.
    Entweder setzt ihr auf Konflikt-Prävention:
    Alles Fressbare verschwindet sofort, wenn andere Hund im Spiel sind oder ihr müsst sie rechtzeitig blocken.


    Gruß
    Leo

  • @ Joco und Co: Vielen Dank für diesen Tipp! Der klingt sehr gut und einleuchtend für mich und ich werde ihn ab sofort mal ausprobieren.
    Wenn das nach 2 Wochen wirklich schon funktioniert, wäre das echt der absolute Hammer! *sichselbstdiedaumendrück+schonmalrichtigdollevorfreu*


    Zitat

    Darf ich mal fragen wie das aussieht. :???:
    Wieso muß dieser Hund das ständig gezeigt bekommen. :???:


    Das war nur eine Überlegung, wie man dem entgegenwirken könnte, weil das bisher das einzige war, bei dem ich beobachten konnte, dass sie da nicht auf einen anderen Hund losgegangen ist, obwohl dieser Futter im Maul hatte (und mit diesem vor ihr rumspaziert).
    Man tut und macht und probiert und ist irgendwann mit seinem Latein am Ende. Und da es viele gibt, die glauben, dass man sich dem Hund irgendwie ähm... hündisch gegenüber verhalten soll und er das dann versteht, kommt man dann eben auch auf solche Ideen.
    Wir wenden das nicht an und mir widerstrebt es auch, ihr Angst zu machen oder sie zu bestrafen.
    Aber wie gesagt, irgendwann greift man nach jedem Strohhalm... ;)


    MfG ToriW! :)

  • Tori, ich weiß nicht, ob sich Leos und Dein Posting überschnitten haben, deshalb kopiere ich das, was ich für sehr wichtig halte, mal hier rein



    Daran habe ich nämlich noch gar nicht gedacht.


    Super Leo :gut:

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