Grenzen setzen ohne Meideverhalten

  • Viele der "pos-Fraktion" verwenden genauso "Meideverhalten" nur ist es ein wenig versteckt und schön ins rosa Licht gedreht. schaut man aber genau hin es es genauso ein wegnehmen von angenehmen wie ein zufügen von unangenehmen.

  • Zitat

    Ich hab was tolles zum Thema, ich hab was tolles zum Thema, lalala... :D :D :group3g: :jump:


    http://hundeseminare.blogspot.…en-blaschke-berthold.html


    Sehr schöner Artikel! Den darf man sich auf der Zunge zergehen lassen.


    Der wichtigste Punkt - der m.E. hier auch immer wieder zu Missverständnissen und endlosen Diskussionen führt - wird mit diesen Sätzen bestens beschrieben:


    Zitat

    Ute begründete damit auch ihre Themenwahl, denn diese Schwarz-Weiß-Malerei sollte aufgebrochen werden. Eigentlich sei „Grenzen setzen“ für sie gar kein Thema, denn obwohl Regeln im Zusammenleben natürlich eine wichtige Rolle spielen, sei es doch so, dass sich diese im Prinzip von selbst aufstellten. Denn Regeln regeln individuelle Bedürfnisse in einer Gruppe, das Zusammentreffen und das Zusammenleben. Dabei entstehen die Regeln fast von selbst, Diskussionen sind nicht nötig – diskussionswürdig ist allenfalls in welchem Umfang Regeln aufgestellt werden müssen und wie am sinnvollsten.
    „Grenzen setzen“ unter Hundehaltern bedeute aber häufig etwas anderes. Es sei eine häufig gebrauchte Phrase in Formulierungen wie: „Das kann man dem Hund aber nicht durchgehen lassen!“, „Nun reicht’s aber!“, „Ich bin ja geduldig, aber…“. Die Haltung des Sprechers ist dabei eine deutlich entnervte, evt. frustrierte und nicht selten ist die entsprechende Handlung, die dieser Aussage folgt, eine entsprechende: Aufgrund des aufgestauten Ärgers kommt es nicht selten dann zu überzogenen Reaktionen.


    Zitat

    Dauerhafte Grenzen kann man auch mittels des Aufbaus von Gewohnheiten (s.o.) erreichen, bzw. über Verhaltenshemmung, d.h. Bestrafung. Dabei muss man allerdings wissen, dass man erlerntes Verhalten über Bestrafung hemmen kann, instinktives hingegen nur sehr schwer. Aggressions-, Angst- und Jagdverhalten lassen sich somit entweder gar nicht oder nur sehr unzuverlässig über Bestrafung hemmen.


    cazcarra

  • Zitat

    wenn ein P- (also nach der hier erklärten definition) ein "wegnehmen bzw. entfernen von "P" sprich "bestrafung oder unangenehmem reiz" ist, dann brauch ich ja erstmal das "unangenehme" damit ich es entfernen kann.


    das kann (im schlimmsten fall) z.b. ein zugefügter schmerz sein, den ich "entferne". also füge ich erst etwas hinzu (schmerz) um diesen dann - wenn hund irgendwie draufkommt, was denn nun gewünscht wird - als "belohnung" wieder wegzunehmen.


    NEIN! Diese Dinge sind klar und eindeutig definiert, auch wenn sie nach dem Alltagssprachgebrauch gewöhnungsbedürftig sind. Nur das - hat die Bedeutung von wegnehmen, und es definiert nicht, WAS weggenommen wird! Das P (oder auch R) bezieht sich auf das Resultat der Sequenz: P verringert das vorhergegangene Verhalten, R lässt es künftig häufiger auftreten. Mit P (egal ob + oder -) kann man den Hund nicht dazu bringen, ein ganz bestimmtes Verhalten öfters zu zeigen, man kann ihn nur dazubringen, es zu unterlassen! Was du beschreibst ist R-: ein unangenehmer Reiz wird entfernt, wenn der Hund das gewünschte Verhalten zeigt. Sobald er das kapiert hat, wird er das Verhalten öfters zeigen, das Verhalten wird verstärkt (reinforcement). Und da musste ich den unangenehmen Reiz vorher zufügen.

  • Zitat

    Ich hab was tolles zum Thema, ich hab was tolles zum Thema, lalala... :D :D :group3g: :jump:


    http://hundeseminare.blogspot.…en-blaschke-berthold.html


    Ein wirklich toller, und sachlich sehr korrekter Artikel, danke für den Link! :gut:


    Ich ziehe nicht überall die gleichen Folgerungen aus den Fakten wie UBB (ich nutze ja auch gelegentlich Meideverhalten), aber hier werden die Fakten und die daraus resultierenden Optionen sehr schön dargelegt - ein Kompliment an die Person, welche die Zusammenfassung geschrieben hat. Seehr gern würde ich diesen Vortrag original hören....


    Der Punkt der aus Gewohnheit entstandenen Grenzen ist interessant - genau das habe ich bei Splash mit dem Küchen-Tabu beobachtet.

  • Interessanter Artikel den ich noch nicht ganz durchgearbeitet habe. Dies wird noch der Fall sein, aber werde erst morgen wirklich in Ruhe dazu kommen.


    Mit erster Sichtung fällt mir aber auf (im Moment, kann morgen nach der Aufarbeitung anders aussehen) das es eigentlich darum geht einen 100%igen Fokus auf den Hund zu legen und einen Eiertanz um diesen zu führen. Im Moment ist mir noch nicht schlüssig wie ich so einen normalen Alltag mit dem Hund pflegen kann. Für mich sieht es im Moment eher aus: alles für den Hund (ob er es braucht oder auch nicht).


    Aber nicht gleich wieder los poltern, das ist nur mein momentaner Eindruck den der Text bei mir hinterlässt.

  • Na ja, Angelika, dann lies morgen halt mal in Ruhe.


    Eiertanz um die Hunde? Kommt mir nicht so vor. Ich "arbeite" so, wie in diesem Artikel beschrieben und es ist nicht anstrengend oder nimmt mich irgendwie besonders in Anspruch. Darum geht es eigentlich auch - die Regeln, die sich automatisch ergeben und schlicht und ergreifend durchgehalten werden sollten.


    Fällt mir nicht schwer. Anderen HH vielleicht schon.


    Für mich ist es eine recht entspannte Art, "die Hunde im Griff zu behalten".


    cazcarra

  • Ich kann das Eiertanzargument bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Drum arbeite ich ja auch mit Meideverhalten in kleinen Dingen, also wo man solches ohne Schmerz und Angst problemlos einsetzen kann. Wo es vom Hund aus zum bedeutenden Thema wird, lasse ich aber das Deckeln lieber sein und arbeite an der Ursache, oder manage eben, bis die Ursache behoben werden kann, oder sich altersgemäss selber behebt.


  • Es war für mich eben wie bei meinen Kids auch. Es gibt halt Regeln und die werden eingehalten.


    Birgit

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