Zweithund ja oder nein - und wenn ja welcher?

  • Hallo,


    ich weiß, dass ihr mir diese Frage nicht beantworten könnt ;)


    Wir denken immer wieder über einen Zweihund nach und sind uns unsicher.
    Es muss auch nicht jetzt sein... Es geht eher um die Frage "woran merke ich, dass es klappen könnte?", "wann ist der richtige Zeitpunkt?" "und welcher?".


    Was wir bieten können weiß ich. Das sollte kein Problem sein. Ich weiß, dass wir es schaffen.


    Wo Finja (1,5 J., unkastriert, Mischung aus Sennenhund, Schäferhund und?) derzeit steht weiß ich auch:
    - unsicher
    - Grunderziehung vorhanden, beherrscht einige Tricks, noch Trainingsbedarf bei der Leinenführung und bei angeleinten Hundekontakten
    - im Haus ruhig, gelassen, macht keine Dummheiten
    - versteht sich unangeleint mit jedem, findet 1zu1-Laufspiele und 1zu1-Toben soll, andere Hunde dürfen nicht zu ruppig sein
    Wie Finja jedoch auf einen Zweithund im Haus reagiert weiß ich nicht. Wir hatten noch nicht einmal Hundebesuch. Wie Finja es findet, wenn sie nicht mehr im Hundemittelpunkt steht, weiß ich auch nicht. Futterneidisch? Weiß ich nicht - bei uns nicht, aber beim Zweithund?


    Was wir uns für einen Hund wünschen weiß ich z.T. auch. Da wir uns eh nicht für eine Rasse entscheiden können :D , werden wir uns spontan in einen Mischling verlieben. Von Privat, wieder aus dem Tierheim oder ein Tierschutzhund aus dem Ausland...
    Wir überlegen, was besser zu Finja passen könnte. Eine Hündin soll es sein. Finja ist 63cm hoch und wiegt rund 24kg. Kleiner wäre praktischer (Auto, Urlaub, Büro, Leinenführung). Dummerweise verlieben wir uns bevorzugt in große Hunderassen :???:


    Meine Bedenken sind, ob Finja einen Zweithund als tollen Hundekumpel oder als Ärgernis sieht. Jetzt sagt ihr, dass wir die Entscheidungen treffen sollen und nicht unsere Finja. Trotzdem möchte ich, dass es für Finja eine Bereicherung und keine Last ist. Wie merkt man das? Toll wäre ein Hund zur Probe, aber damit tut man dem neuen Hund ja keinen Gefallen. Woran merkt man, ob der Zweithund zu uns passt? Wenn die beiden neutral zueinander sind oder sich sofort lieben? Laut einiger Zweithundbesitzer merkt man es zum Teil erst nach mehreren Monaten. Oder lieber einen ganz jungen Hund? Finja ist Welpen gegenüber freundlich und mag noch das junghundhafte Toben.


    Wir haben gedacht, dass wir auch Pflegestelle werden könnten, aber ich bin skeptisch... Ich fürchte, ich kann mich nicht vom Pflegehund trennen...


    Habt ihr irgendwelche Tipps und Empfehlungen?


    Gruß
    Tanja

  • Hallo Tanja,


    es wird angeraten, sich einen Zweithund zu holen wenn der Ersthund 7-8 Jahre ist. Dann ist er "fertig" also sprich ausgebildet, kennt alles und ist souverän.


    Ich denke selber über einen Zweithund nach. Weiß aber, dass meine Hündin in der Wohnung kein Problem mit anderen hat und auch nicht futterneidisch ist.


    Welche Rasse es ist, ob groß oder klein, ich denke das ist wirklich egal. Habt ihr Platz für zwei große Hunde?


    Sollte ich mich entschließen einen Zweiten zu holen- ich würde Dina (meine Hündin) entscheiden lassen. Sie weiß am besten wer ihr sympathisch ist und wer nicht. Immerhin muss sie ja mit dem Neuen unter einem Dach wohnen. :D


    Probiert erstmal aus was eure Finja zu Hundebesuch sagt. Danach schauen wie es mit Futter und co. ist.


    Es kann aber gut möglich sein, dass die Hunde trotz allem sich wenigstens einmal in die Haare bekommen. Das hängt dann vom sozialen Status und der Rangordnung ab. Rangniedere Tiere werden niemals das ranghöhere Tier in Frage stellen. Es sei denn die Pubertätshormone schwabben über und der Kleine will es unbedingt wissen.


    Im Grunde sollte es aber kein Problem sein zwei Hunde zu halten. Man soll sich als Halter nur unbedingt klar sein, dass man dementsprechend 2 Doggies unter Kontrolle bringen muss. Auch alleine...


    Ansonsten...viel Glück und Spaß...haltet mich auf dem Laufenden...


    Liebe Grüße, Dina&Doro

  • ach, die Hälfte vergessen.


    Also mit Dina und unseren anderen Hündin habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Beiden sich aus dem Weg gehen. Sie akzeptieren sich, aber eine dicke Freundschaft wird es nie werden. Wiederum ihre beste Hundefreundin...die haben sie gesehen und geliebt. Obwohl Dina fremd in der Wohnung war haben sie sofort gekuschelt und geschmust.


    Da Alter..ja...schwer zu sagen. Wenn der Zweithund Hunde gewöhnt ist, dann geht sicherlich auch ein älterer Hund. Ist ja, zum Glück, bei fast allen "Straßenhunden" der Fall. Wirklich böse Agressionen gibt es nicht, die gehen sich eher aus dem Weg.


    Schaut euch doch einfach in den Tierheimen um und guckt, welcher Hund euch und Finja gefällt. Habe ich mit Dina (und dem Hund meiner Mutter auch gemacht). Dina fand Cilly nett, Cilly wars egal...keine Agressionen weit und breit...Einzug besieglt.


    Mal schauen ob ich noch was vergessen habe... :D

  • Zitat

    Hallo Tanja,


    es wird angeraten, sich einen Zweithund zu holen wenn der Ersthund 7-8 Jahre ist. Dann ist er "fertig" also sprich ausgebildet, kennt alles und ist souverän.



    Von wem wird das angeraten?


    Wenn ein Hund, der mit 7 -8 Jahren schon zu den älteren zählt, erst dann mit der Erziehung "fertig" ist, hat der HH wohl 7 Jahre kräftig geschlafen.


    Übrigens gibt es nicht wenige Hunde, die sind bis an ihr Lebensende nicht souverän.


    Ich empfehle einen Zweithund, wenn beim Ersthund die Grunderziehung sitzt. Das kann schon beim 1 jährigen sein, sollte aber mit 2 Jahren abgeschlossen sein.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • ...doch noch was...


    Ich denke ihr werdet es an den typischen Stress-Signalen sehen. Also gähnen, Schnauze lecken, Kratzen...etc. Wie es mit Stubenreinheit ist kann ich nur vermuten. Vielleicht fangen sie an ihr Revier zu markieren, muss aber nicht sein.


    Wenn Finja Lust auf andere Hunde hat und tobt und spielt, dann sehe ich da erstmal kein Problem. Dina (Mutter aus Fuerteventura/Tötungsstation) regelt das alles selbst. Sympathisch...wunderbar, neutral...Bedenkzeit...unsympathisch (was gaaaaaaaaanz selten bis fast gar nicht vorkommt) schwanzeinziehen und weglaufen, wenn möglich. Da schreite ich dann aber auch immer ein. ;-)


    "versteht sich unangeleint mit jedem, findet 1zu1-Laufspiele und 1zu1-Toben soll, andere Hunde dürfen nicht zu ruppig sein"Oder lieber einen ganz jungen Hund? Finja ist Welpen gegenüber freundlich und mag noch das junghundhafte Toben."


    Dina ist genauso... :D Mit ihrer besten Hundefreundin (kennt sie, seitdem Lina 10 Wochen ist) tobt und spielt sie und wie oben schon geschrieben kuschelt auch.
    Lina ist nun 9 Monate, in der Pubertät und Dina hat ihr gegenüber eine riesige Toleranzgrenze, dass ist der Wahnsinn. Lina darf sich Sachen ihr gegenüber erlauben, also pöpeln, rüpeln und co., und Dina knurrt im Höchstfall mal. Ich finde immer mein Hund ist sehr höflich und sagt" BITTE, lass mich in Ruhe" und nicht wie andere Hunde "es reicht, das Maß ist voll". :D


    Wenn Finja draußen schon so freundlich gegenüber anderen ist und nicht pöpelt, knurrt, Aggressionen zeigt dann sollte es klappen. Lasst sie mit Entscheiden- immerhin muss sie mit dem neuen Kumpel leben und wohnen. Und wenn es euch egal ist, welcher Hund einzieht, dann ist es doch perfekt... :gut:


    Mal schauen ob ich jetzt alles habe... :lachtot:

  • Huhu,


    ich denke auch, wer seinen Hund mit 7-8 Jahren erst "richtig" hin bekommt, hat einiges falsch gemacht ;-)


    Ich bin auch nen Mensch, der gerne wartet.


    Kira war 2,5 Jahre alt, als Luna einzog.
    Sie war gut erzogen und gut sozialisiert.


    Wichtig war mir, dass ich nen Hund habe, der kräftemäßig in etwa gleich ist wie Kira und dass es eine Hündin wird.


    Der Rest kam spontan.


    Ich würde allerdings einen Hund zu mir nehmen, den ich und mein erster Hund schon kennen gelernt haben und den ich notfalls auch zurück bringen kann.


    Es ist sicherlich keine nette Sache, aber was bringt es mir, wenn wir nur Probleme haben oder die Hunde nicht miteinander klar kommen und sich blutig beißen?
    Ich denke, mit sowas ist keinem geholfen.

  • danke gaby, wollt ich auch grade fragen.


    joey zog als welpe hier ein als sam 1 jahr und 8 monate war.


    da war er soweit, dass ich sagen konnte, ich hab keine grösseren baustellen mehr - aber noch so "verspielt" dass er spass dran hatte, mit einem welpen/junghund rumzutoben - ohne dass ihm dieser auf die nerven ging.


    meine wertigkeiten lagen also:


    keine grösseren baustellen beim ersthund mehr.


    ersthund schon soweit, dass er souverän mit einem u.u. nervigen welpen umgehen kann


    aber


    noch selber so "jung" dass ein jungspund auch spass macht


    ersthund hat eher keine probleme mit anderen hunden im "eigenen revier" (sprich wohnung) und kommt im grossen und ganzen auch mal mit klar, dass er nicht immer die allererste geige spielt. (wir konnten das gut ausprobieren, da hier immer mal wieder freunde/verwandte mit hund aufschlagen und auch mal ein paar tage bleiben).


    ersthund darf "mitentscheiden" sprich: die möglichkeit sich ein paarmal "kennenzulernen" und sich sympatisch zu finden sollte gegeben sein.


    man hat genau soviel zeit und geduld zur eingewöhnung des zweithundes, wie beim ersthund

  • Bei uns kam der Zweithund recht spontan, es war einfach eine Herzensentscheidung. Vorher hab ich immer gesagt, nee, einer reicht.
    Also haben wir uns nicht groß Gedanken gemacht, aber im nachhinein betrachtet war es wohl der perfekte Zeitpunkt für uns!
    Unsere Große ist jetzt 3 Jahre alt und soweit erwachsen, daß man nicht ständig nach ihr schauen muß.
    Die Kleine die nun zu uns gekommen ist, war schon 8 Monate alt, eine Hündin von der gleichen Züchterin. Wir kannten also schon den Hund, da wir mit den Züchtern befreundet sind.
    Es paßte einfach! Ich würde es immer wieder so machen. Auch ohne großes Planen. Klar, ich habe alles mal durchgespielt, habe ich genug Zeit für zwei Hunde, klappt das mit dem Geld. Aber es läuft schon jetzt alles rund. Spaziergänge machen wir zusammen, aber ich mache auch mit jedem einzeln was.
    Und es ist so schön, den beiden zuzuschauen!!!


    Und ich finde es gut, daß die Hunde nur etwa 2 Jahre auseinander sind, so haben sie doch den gleichen Lebensrhytmus, als wenn man einen alten und einen jungen Hund hat. Der eine will toben und rennen, der andere seine Ruhe.

  • Da kann ich Gaby nur zustimmen! :gut:


    Also wir haben seit September unseren zweiten Hund und mit ihm enorme Probleme und da bin ich froh, dass Ina´s Erziehung sitzt und passt. Alles andere wäre mir echt zu heftig. Die Erfahrung, dass die beiden dann alles gemeinsam machen (auch das, was ich nicht will und etwas, was Ina alleine nie machen würde), hat mir gereicht. So gehe ich immer schön mit beiden getrennt, bis Sam halt soweit ist. Und das kostet viel, viel Zeit!


    Ein Hund mit Baustellen reicht, zumal sich Hunde teilweise vor allem das "negative" Verhalten abschauen und nicht unbedingt das lernen, was sie eigentlich lernen sollen.


    Wenn einer anfängt, z.B. doch mal an der Leine zu pöbeln, dann macht der andere oft einfach nur so mit und dann hat man zwei Pöbler an der Leine.


    Und du schreibst ja, dass ihr noch so ein paar Problemchen z.B. bei der Leinenführigkeit habt.
    Erst das EINE, dann das ANDERE!


    Das wäre mein Rat: Testet erst einmal aus, wie sich eure Maus verhält, wenn andere Hunde zu Besuch kommen (am Besten verschiedene Hunde zu verschiedenen Zeitpunkten) und erst wenn ihr euch wirklich auf die Erziehung eures Hundes verlassen könnt und wisst, das alles Wichtige wirklich 100%ig sitzt, eure Maus andere Hunde im Haus ohne größere Schwierigkeiten akzeptiert, dann steht einem zweiten Hund nichts mehr im Weg.


    Es kann auch sein, dass ihr Finja Hundebesuch erst einmal schmackhaft machen müsst und mit ihr diese Situationen trainieren, wenn sie sich nicht von vornherein davon begeistert seid.


    An sich finde ich aber deine Idee, erst einmal als Pflegestelle zu fungieren, ziemlich gut. So könnt ihr es wirklich in aller Ruhe ausprobieren, nicht nur für Finja, sondern auch für euch. Ob das alles so klappt oder ist, wie ihr es euch vorgstellt habt, ob wirklich die Zeit da ist, gerad am Anfang unter Umständen mit beiden Hunden getrennt zu gehen usw. Na und wenn ihr dann Pflegeversager seid: NA UND? Dann hat der Hund wenigstens ein Plätzchen für immer ;)

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