Zweithund ja oder nein - und wenn ja welcher?

  • Maanu: irgendwas habt ihr falsch verstanden. Natürlich ist der Hund schon vorher erzogen, wesensfest und alles was dazu gehört. (Den "Alten" kann man dann aber auch mal ohne Probleme alleine stöbern lassen und sich nur um einen kümmern. Weiß gerade nicht wie ich es erklären soll.)
    Unsere "Alte" war mit 1,5 Jahren "fertig".
    Ich wage es zu bezweifeln dass es zwischen den Zweien schon eher so gut geklappt hätte.

  • Zitat

    Maanu: irgendwas habt ihr falsch verstanden. Natürlich ist der Hund schon vorher erzogen, wesensfest und alles was dazu gehört. (Den "Alten" kann man dann aber auch mal ohne Probleme alleine stöbern lassen und sich nur um einen kümmern. Weiß gerade nicht wie ich es erklären soll.)
    Unsere "Alte" war mit 1,5 Jahren "fertig".
    Ich wage es zu bezweifeln dass es zwischen den Zweien schon eher so gut geklappt hätte.


    naja, wenn der alte stöbert, so dass der neue mehr Energie hat, kann ich mich doch gar nicht um beide gleichzeitig kümmern und mit beiden gleichzeitig aktiv sein, weil nen junger und nen älterer Hund oft unterschiedliche Bedürfnisse haben :???:

  • Manu: frag mich bitte nicht wie es geht, aber es geht...Cilly geht mal ihrer Wege (natürlich immer abrufbereit) und ich kann mich mit Dina beschäftigen und umgedreht. Zusammen spielen machen sie nicht- Cilly findet das nicht spannend. Dina versucht immermal zum rennen zu motivieren, aber Cilly mag (noch) nicht. Und im Notfall werden 2Bälle oder Frisbees geworfen, dann muss eben einer immer warten.
    Liegt vielleicht auch daran, dass es zwei unterschiedliche Rassen sind. Terrier und Bardino ist schon eine lustige Kombination. Der eine mag Nasenarbeit, der andere findet gerade raus was ihm Spaß macht. Laufen finden beide toll- also wird im Notfall lange gelaufen und immermal kleine Tobe- und Spieleinheiten eingelegt.


    Und ehrlich- einen unglücklichen Eindruck machen beide nicht... :D


    (und mit stöbern meine ich mal schnüffeln gehen, an einem Mauseloch buddeln oder so. Habe mich da wohl etwas falsch ausgedrückt... :ops: )

  • Zitat

    Und ehrlich- einen unglücklichen Eindruck machen beide nicht... :D


    nö, aber ich würde ihn machen *g*


    ich bin jemand, der gerne beide Hunde gemeinsam bespaßen möchte und da passt es einfach nicht


    ich kauf nen Welpen, wen der andere Hund 8 ist
    wenn der Welpe körperlich fertig ist, ist er 2 und der alte Hund 10


    und dann möchte ich gerne lange Radtouren oder sonstiges machen


    da passt es dann einfach nicht mehr, also käme sowas für mich persönlich nicht in Frage


    auch wenn ich damit gegen nen Hundebuch verstoße ;)

  • Hatte die möglichkeit beim Zweithund, erstmal Probespaziergänge zu machen und zu gucken ob meine Hündin mit dem zurecht kommt. Ausserdem war das TH damit einverstanden, das ich erstmal nur einen Pflegevertrag machen wollte um zu gucken wie es Zuhause so läuft.


    Die haben sich zwar von Anfang an nicht geliebt, aber meine Hündin hat sich in nem größeren Rudel schon sichtlich wohl gefühlt. Richtig Spielen werden meine beiden wohl nie zusammen, weil mein Zweiter das irgendwie nicht kennt. Dafür hat meine Hündin wieder soviel Selbstbewusstsein bekommen, das sie auch mit fremden Hunden Spielt.


    Was den richtigen Zeitpunkt angeht, ist es schwer zu sagen. Meine Hündin war in der Erziehung auch schon fertig. Aber ich hät ruhig schon mehrere Jahre früher einen Zweithund dazu holen können. Hör da einfach auf dein Bauchgefühl.

  • Manu: ich kann leider nur von mir ausgehen, andere Erfahrungen habe ich nicht. Bei uns passt es...vom Wesen und Art her passen die Beiden gut zusammen. Radtouren machen wir aus verschieden Gründen nicht (und wenn Würde die "Alte" mehr ausdauer haben als die "Junge). Dina ist knapp 2(kam mit einem Jahr zu mir) und Cilly 8.
    Und hey, ich kann ja Cilly nicht zwingen mit Dina zu spielen. Sie ist (warum auch immer) der Autist unter den Hunden. Andere Hunde haben sie seit je her gar nicht interessiert, schnüffeln war ok aber mehr auch nicht. Ich würde es mir gerne anders wünschen, ist aber nun mal so...und für alle Beteiligten absolut in Ordnung. Vielleicht sollte ich dazu schreiben, dass Cilly bei meiner Ma lebt und Dina bei mir. Sie sehen sich also nur zu Heimfahrten und leben nicht dauerhaft miteinander. DANN würde es natürlich anders aussehen und da gebe ich dir vollkommen recht. Sollte es mal so eintreffen, dass Beide dauerhaft miteinander leben, dann liegt es an mir beiden gerecht zu werden. Und dafür werde ich Sorge tragen, keine Angst. ;)

  • Ich arbeite mich so langsam durch eure Antworten durch...


    Finja kommt aus dem Tierschutz und kam mit 6 Monaten vollkommen unerfahren zu uns. Kannte keine Kommandos und trotz der Anwesenheit der Schwester kaum andere Hunde. Sie spielte Anfangs nicht und stand in der Hundeschule verschreckt neben uns. Das hat sich nun gelegt und sie spielt inzwischen mit jedem freundlichen Hund. Zwar sagt sie inzwischen, wenn sie etwas nicht will, kommt dies jedoch bei einem Rüpel nicht an, zieht sie sich eher ängstlich zurück. Mit Welpen und Junghunden kommt sie super klar und ich denke, dass sie da auch nicht die Nerven verliert. Auch bei ganz kleinen (Welpen kleiner Rassen) ist sie vorsichtig, auch wenn sie mit Welpen noch nicht so richtig spielen kann.


    Ich weiß nicht, ob es so gut wäre, eine ältere Hündin dazuzuholen...?


    Ja, wir haben noch zwei Baustellen, beide haben sich schon gebessert. Ich denke, dass wir das Thema mit der Leinenführung bald im Griff haben. Das mit den angeleinten Hundebegegnungen dauert sicherlich noch etwas, aber Finja lernt schnell, wenn ich die richtige Methode wähle.
    Höchstwahrscheinlich werden wir auch noch etwas warten, aber noch einige Jahre? Daher die Frage nach dem Zeitpunkt...
    Wir haben auch die Möglichkeit zu zweit zu gehen, so dass jeder einen Hund übernimmt - auch im Hundeverein und beim Agility. Wenn es Sinn macht, könnten sie auch tagsüber getrennt werden und jeweils einen Zweibeiner begleiten.


    Finjas Angst vor manchen Dingen werde ich ihr wohl nicht komplett nehmen können. Sie wird ein unsicherer Hund bleiben. Bewegen sich fremde Menschen in geschlossenen Räumen schnell und ruckartig bekommt sie Angst. Nehme ich einen Stabsauger oder eine Stichsäge in die Hand, klebt ihre Nase quasi am Gerät... Zu uns hat sie Vertrauen, bei Fremden ist sie misstrauisch. Vielleicht ein "alles ist super!"-Labrador nach Martin Rütter? Nein, ein Labbi wird es höchstwahrscheinlich nicht... Der Zweithund sollte sich zumindest neurtal verhalten und kein größerer Angsthase sein.

  • Hallo,


    wir haben im Oktober unseren Zweithund (Schäfermix) adoptiert, der Ersthund (Beagle) ist eineinhalb Jahre alt.


    Ich war mir Sicher dass ein Zweithund für Beagle Pluto eine Bereicherung sein würde. Rassebedingt findet er andere Hunde toll und versucht mit jedem gut auszukommen. Wir haben lange überlegt welche Rasse es werden soll und letztendlich dann doch eher unerwartet einen kleinen Schäfermix adoptiert. Die Beiden mögen sich sehr gerne, sind aber keine eineiigen Zwillinge. Es ist eher selten dass sie miteinander kuscheln, sie sind auch öfter eifersüchtig aufeinander und futterneidisch sowieso. Aber sie spielen gerne miteinander und wenn uns draussen ein anderer Hund begegnet verbünden sie sich sofort. Also soweit bin ich zufrieden.


    Was ich schwierig finde ist einen wilden Flegelhund zu zähmen während man einen kleinen Welpen bestätigen muss. Im Freilauf klappts recht gut, aber an der Leine wanke ich schon manchmal an der Grenze zur emotionalen Überforderung ob ich jetzt zuerst Ewok ablenke/bestätige oder sonstwas oder mir erst Pluto zur Brust nehme ;-) Ist nicht ganz einfach.


    Rückblickend wäre es sicher vernünftiger gewesen noch ein Jahr zu warten, aber da kommts auch drauf an wie stressresistent man ist denk ich.

  • *Tato*: Deine Finja und meine Dina scheinen viel gemeinsam zu haben. :D
    Dina ist im Tierschutz geboren, hat nichts und niemanden kennen gelernt, kannte und konnte nichts...
    Resümee nach 9 Monaten harter, intensiver, nervenaufreibender Arbeit: angefangen bei den kleinen Dingen...stubenrein, Treppen laufen, Leinenführigkeit, sitz, Platz, bleib, alleine bleiben...alles tipitopi...
    mittelschwere Dinge:abrufen, kommen(!!!), vor Geschäften warten, einkaufen gehen...tiptop...
    schwere Dinge: Bindung, Autofahren ohne brechen, nach Abrufen auf Fuß gehen (sie hat eine ausgeprägte rechts/links Schwäche :D ), ohne Leine Fuß laufen, mit leichten "Patzern" akzeptabel.
    Was halt noch immer Probleme sind, Angst vor Fremden, Kindern/Jugendlichen, neuen Situationen. Sie ist kein souveräner Hund und wird es wahrscheinlich auch nie werden. Aber sie ist toll so wie sie ist und ich wahnsinnig stolz auf ihre super Entwicklung... :gut:


    Ich setzte mich bei ihrer Ausbildung nicht unter Druck, auch den Hund nicht. Was kommt, kommt, was nicht nicht...Mit einer guten Portion Humor, Verständniss und auch viel Liebe zum Tier ist fast alles machbar.
    Und zum Thema Hundeplatz...ich war mit Dina 5x auf dem Platz und Dina hat sich 5x gefragt was sie da soll. Sie war/reagiert sofort ängstlich, die anderen Hunde (allesamt ein ausgeprägtes Erziehungsproblem) machten ihr Angst und der Ausbilder...ach Gott...aber auch da kommt sie langsam dahinter...Ausbilder ist eigentlich ein Toller (wirklich... ;) ), andere Hunde sind ohne Leine gar nicht so doof...und der Rest kann auch Spaß machen.
    Wie gesagt/gemeint...mit solchen geprägten Hunden lernt mal schnell um und auch anders zu denken und Dinge zu bewerten...im Moment kann ich es mir gar nicht vorstellen einen Hund mit Strenge zu erziehen. Viele liebe Worte, liebevolle Konsequenz und jede Menge Verständnis sind die Schlüsselwörter. Sieht mittlerweile auch mein Ausbilder so...und da bin ich mächtig stolz!!! Wir sind in jeder Beziehung anders...und das ist toll. Weil es funktioniert!!!
    Wäre schön wenn wir uns weiterhin über die Hunde austauschen könnten- hier lebt nur ein griechischer Straßenhund und ansonsten habe ich nicht die Möglichkeit, mit anderen Hundebesitzern (also Tierheim, Tierschutz etc.) zu sprechen und Erfahrungen auszutauschen. Unser Fellnasen sind da schon was ganz besonders... ;) in jeder Hinsicht!

  • "Unser" Tierschutzverein arbeitet nicht mit Hunden aus dem Ausland. Ich sage trotzdem "aus dem Tierschutz", weil die Hunde dort nicht wie meist im Tierheim hinter Gittern leben, sondern in kleinen Gruppen auf einem Bauernhof mitten in der Pampa.
    Finja kommt zusammen mit ihrer Schwester aus einem verwarlosten Messie-Haushalt.


    Trotzem scheinen sich unsere Hunde zu ähneln. Die Trainerin war Finja anfangs sehr suspekt. Sie wäre beim Agility fast vom Steg gesprungen. Wir machen zum Spaß Agility und Finja hat großen Spaß daran. Der Steg in ca. 1,40m Höhe macht ihr keine Angst - wenn da nicht beim ersten Mal die Trainerin stehen würde, die vermeiden will, dass Finja fällt :shocked: . Bleibt das fremde Wesen auf zwei Beinen fern, ist der Steg kein Problem.
    Inzwischen spielt und rauft sie vorsichtig mit ihr und Finja hat sie als "bekannt und harmlos" eingestuft.


    Die anderen Hunde? Oh... Hilfe. Anfangs stand sie wirklich nur da. Wochen später fing sie an mit einem anderen Junghund gegen Ende der Stunde zu spielen. im Laufe der Zeit spielte sie früher und erweiterete ihren Bekanntenkreis.


    Finja lebt nun ein Jahr bei uns. Sie ist ein wirklich toller Hund und wir lieben sie über alles und so wie sie ist. Im Haus ist sie wirklich ein Schatz. Trotzdem hat sie eine Menge Nerven gekostet (und wird vermutlich auch noch einige kosten...).
    Sie war nicht stubenrein, kannte gerade mal ihren Namen. Sie stimmte ein, wenn der Nachbarshund bellt und versuchte den Besuchern das Leben schwer zu machen.
    Nach dem anfänglichen "das wird schon" wurde es nicht unbedingt besser... Sie lernte die Grundkommandos schnell. Sie zog trotzdem an der Leine und ich war ihr egal. Sie knurrte Menschen an und tickte bei Hunden am Horizont total aus. Die normalen Tipps und Tricks wirkten nicht. Ich war ihr draußen egal, egal was ich veranstaltete.
    In der Hundeschule machten wir den Hundeführerschein. Außerhalb des Platzes war es eine Katastrophe. Ich probierte die verschiedenen Methoden aus. Nichts funktionierte richtig, ich wurde ungehalten, gestresst und ein Stück verzweifelt. Gleichzeitig lernte sie im Haus auf dem Platz zu warten, twist, turn, Männchen, untendurch, drüberweg, Bein-Slalom, Bein-Acht uvm.
    Ich arbeitete im Haus mit dem Clicker.
    Nach der Verzweifelung bei der erfolglosen Umsetzung von HTS las ich einen Artikel übers Clickern und Leinenführung.


    Seit einigen Wochen mit Clicker gehe ich nun entspannter Gassi. Sie zieht gelegentlich nach links oder rechts, wenn es da etwas tolles gibt... Zieht auch mal nach vorn, versteht aber schon, dass ich es besser finde, wenn die Leine durchhängt.
    Insgesamt schaut sie sich mehr zu mir um und ist viel öfters ansprechbar. Wir machen gute Fortschritte, ich rede entspannt mit ihr und sehe Hundebegegnungen halbwegs entspannt entgegen. Ich suche mir schwierige aber machbare Übungssituationen und die Begegnungen mit Hunden an der Leine laufen zunehmend besser ab. Zwar ist sie noch immer total hibbelig und zieht - alles andere als perfekt, aber ich kann nun ruhig sagen "ja, da ist ein großer Hund, wir gehen jetzt weiter". Manchmal kann ich das noch nicht, aber das wird noch. Frauchen macht gute Fortschritte ;) Hunde hinter Zäunen oder festgebunden vor dem Supermarkt gehen schon ganz gut. Angeleinte Hunde mit Zweibeiner dran oder gar freilaufende Hunde sind noch problematisch, die Panik-Distanz ist inzwischen jedoch kürzer geworden und sie beruhigt sich schneller. Ich denke, das wird dank der jetzigen Methode schnellere Fortschritte machen.
    Ich musste erstmal einiges ausprobieren - hätte es bei der ersten Methode gleich geklappt, dann wäre sie jetzt sicherlich schon "fertig". Egal, denn ich habe eine Menge Erfahrungen gesammelt - für jedes Mensch-Hunde-Team gibt es eine Methode und es gibt keine Universalmethode. Man muss nur seinen Weg finden. Ich hab anfangs immer nur gelesen, man soll ruhig bleiben und Sicherheit vermitteln - aber es ging einfach nicht...


    Nun fühle ich mich auch einem zweiten Hund gewachsen - wenn wir weitere Fortschritte gemacht haben und es noch etwas besser läuft.
    Ich hoffe, Finja freut sich auf drauf...

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