Wie mit vernachlässigten Hunden umgehen

  • Liebe Forums Mitglieder


    Ich hab ein Problem! Aber nicht mit meinem eigenen Hund sondern einem Hund aus dem Nachbardorf.


    Dort lebt ein ca. 2 Jahre alter Dackel. Dieser Dackel ist den ganzen Tag alleine im und um das Dorf herum auf Achse. Wie es scheint wird morgens die Tür geöffnet, Hundi raus und abends wieder rein. Er pinkelt in alle Nachbargärten, jagt im Wald, erschreckt Katzen etc.
    Okay, ich wohne nicht in diesem Dorf, sondern eins weiter. Aber leider führen viele Spazierwege an diesem Dorf vorbei, oder noch schlimmer durch das Dorf durch. Entdeckt dieser Dackel mich und meinen Hund, dann freut er sich wie Bolle und man bekommt ihn nicht mehr los. :hilfe:
    Als mein Hund Inuk noch ein Welpe war und auch eine Zeit lang im Junghundealter hat er sich auch voll gefreut und wollte nur mit diesem Dackel spielen und ist keinen Schritt mit mir mitgekommen. Anderer Hund halt... Es war dann immer ein Kampf, der damit endete, dass ich Inuk mehr oder weniger mitschleifen musste und Dackel fröhlich hinterher. Auch Rufen (weg, oder hau ab) haben ihn nicht beeindruckt :ops:
    Da er aber ein lieber (und wie ich finde armer) Kerl ist wollte ich auch keine Disc etc. nach ihm werfen. Es gab dann immer so eine unsichtbare Grenze, die dieser Hund nicht überschritten hat und man war ihn los...
    Ich hab das Dorf dann eine Zeit lang gemieden, obwohl es mich genervt hat (viele schöne Wege führen dort vorbei).


    Mein Hund ist jetzt älter und interessiert sich nicht mehr so für andere Hunde. Wenn ich jetzt durch das Dorf laufe zeigt Inuk kurz wer hier der Chef ist und damit hat es sich. Schnüffeln, mit Frauchen spielen etc. ist für ihn wichtiger. Mich nervt der Dackel aber trotzdem, denn die unsichtbare Grenze scheint nicht mehr zu existieren. Er rennt für Kilometer mit!!
    Dabei jagt er Vögel (Schwachpunkt bei meinem Hund und er soll sich das jaaaa nicht abschauen) und verbellt Spaziergänger. Ich nehme meinen Inuk immer an die Leine wenn Jogger, Radfahre etc. kommen, hab aber keine 2. Leine für den Dackel. Und dann bekomme ICH Ärger wenn dieser Jogger jagt :x
    Einmal wäre der Dackel dann beinahe vom Linienbus überfahren worden! Wieder hab ich Ärger vom Busfahrer bekommen. (Bis ich erklärt habe, dass es nicht mein Hund ist). Der Hundi tut mir aber leid! Er kann ja auch nichts dafür, dass seine Menschen sich nicht für ihn interessieren!


    Heute ist er dann tatsächlich 5 Kilometer bis zu mir nach Hause mitgelaufen und wäre auf der Hauptstrasse beinahe überrollt worden, hätte ich ihn nicht am Halsband festgehalten. Ich hab ihn dann mit ins Haus gelotst.
    Inuk war natürlich nicht sehr amused!!! :barb:
    Ich hab dann eine Telefonnummer am Halsband gefunden und angerufen.
    Ich hab dem Mann die Situation erklärt und gefragt ob ich den Hund einfach rennen lassen soll oder ob ihn jemand abholen kommt. Der Besitzer schien nicht sehr interessiert, hat sich dann aber bereit erklärt ihn zu holen. Ich hab mich dann mit dem kleinen Dackel sogar an die Strasse gestellt damit er uns besser findet. 20 Minuten hat mich das A :zensur: in der Kälte warten lassen. Und Kleindackel hat auch schon voll gezittert.
    Irgendwann kam dann eine Frau mit 2 Kindern. Sie sei die Schwester des Mannes mit dem Hund. Als ich ihr die ganze Situation erklärt habe (und mich auch ein bisschen beschwert) war sie total beleidigt "Das ist nicht mein Hund sonder der meines Bruders" und ist abgezischt.


    Was würdet ihr jetzt tun? der arme Kerl ist schon mehrfach beinahe überfahren worden und nervt mehrere Hundehalter in der Gegend mit seinem Hinterherrennen. Ich hab keine Lust, dass er jetzt immer mit hierher kommt. Leid tut er mir aber auch.


    Bin ratlos...

  • Einsammeln und als Fundhund im TH abgeben.


    Entweder sie sind es irgendwann leid, den Hund dort immer wieder abzuholen oder das TH wird tätig.

  • Wie weit ist die nächste Polizeidienststelle? Du könntest den Hund einsammeln und dort abgeben. Wenn der Typ mehrfach seinen Hund bei der Polizei abholen muss, kommt er vielleicht mal zur Besinnung.

  • Im Tierheim abgeben.


    Wenn die Besitzer jedes Mal zahlen müssen, um ihren Hund wieder zu bekommen, werden sie hoffentlich einsichtig. Und wenn sie zu geizig sind, hat der Hund wenigstens die Chance auf ein neues Leben.

  • Ich bin immer dafür, erst mal mit dem Besitzer zu reden. Die Nummer hast du ja, und wahrscheinlich wirst du die noch öfter brauchen ;)
    Tierschutzrelevant wird da nix sein, oder? Dann würd ich nämlich den Hund immer wieder ins TH bringen.

  • Ich würd eine "Notleine" mitnehmen, falls der Krümel wieder mal meint, lieber mit euch mitzulaufen. :D
    Und danach wie schon einige andere hier geschrieben haben, ab ins Tierheim mit ihm. Das kostet die Besitzer dann auch schön Geld, wenn der Hund, ein paar Tage bei denen untergebracht ist.
    Vielleicht achten sie dann besser auf ihn.

  • wir hatten das gleiche Problem wobei dieser kleiner Streuner Rüde unsere Mädels regelrecht belagert hat und unter dem Zaun im Garten mehrmals "eingebrochen" ist.


    Nachdem der Besitzer keinerlei Einsicht gezeigt hat und meinte sein Rüde ( unkastriert) braucht seine Freiheit, habe ich beim Ordnungsamt vorgesprochen.


    Und siehe da, er ward nie mehr gesehen :-)


    Das Ordnungsamt befindet sich im Rathaus der zuständige Gemeinde, HH die ihre Hunde nicht beaufsichtigen bekommen eine Abmahnung, es folgt dann eine Geldstrafe.

  • Ich würde auf jeden Fall irgendwie tätig werden.


    Ob ich das Gespräch mit dem Besitzer suchen würde? Wohl kaum. Solche Leute interessiert nicht, was mit den Tieren passiert.
    Als wir letzthin beim Tierarzt waren, mussten wir lange warten, weil eine Not-OP dazwischenkam. Und zwar genau von solch einem Hund, auch einem Rauhaardackel, der bei der Familie am Dorf lebt und täglich auf eigene Achse durch die Gegend stromert. Dabei wurde er angefahren und schwer verletzt. Die Besitzerin hat ihn zwar zum Tierarzt gebracht, aber mit dem Kommentar "Das ist halt so. Der andere Hund ist auch schon angefahren worden."


    Von daher würde ich den Hund auch im Tierheim abgeben.
    Vielleicht bekommt das Kerlchen ja die Chance und man darf ihm ein geeignetes Zuhause suchen. Zu wünschen wäre es ihm.


    Liebe Grüße


    Doris

  • Hey ihr Lieben


    Danke für die Antworten!


    Ich komm grad vom Abendessen und hab mich mit meinem Mann und
    meinen Eltern über den "Fall Dackel" unterhalten.


    Ich finde die Idee mit dem Tierheim ja recht gut. Das ist zwar gute 20 km weit weg, aber ich wäre schon bereit da 2-3 mal hinzufahren wenn es für da Wohl des Tieres wäre.


    Meine Mama war darüber eher entsetzt. Sie meinte, dass diese Familie keinen guten Ruf im Dorf hätte (Buschtrommeln...) und man es sich mit denen nicht verspassen sollte :blackeye: Was auch immer das heissen soll.


    Der Vater des Dackelbesitzers ist aber wirklich Dorfbekannt und dass nicht im positiven Sinne. Er hat einen Bernadiner der den ganzen Tag im Zwinger sitzt... Warum solche Leute Hunde haben???
    Sie meint auch wir sollten im wiederholten Fall das bei der Gemeinde melden. Vor einem Jahr war da so ein ähnlicher Fall, da haben die das ganz gut geklärt.


    Ich denke, dass ich die nächsten Tag mal eine 2. Leine mitnehme. Rennt der Kleine wieder mit kommt er da dran und ich bringe ihn gleich zu den Leuten und rede noch mal mit ihnen. Bringt das nichts gehe ich auf die Gemeinde! Tritt danach immer noch keine Besserung auf, kann ich dann immer noch das Tierheim mit einbeziehen.


    Was meint ihr? =)

  • Och Mensch, der Kleine sucht Kontakt und läuft euch bis nach Haus hinterher...Da geht mir echt das Herz auf. Wie kann man seinem Hund nur so wenig Interesse entgegenbringen. Da könnte ich echt kotzen. Wenn ich nur dran denke, dass meinem Hund was passiert, könnte ich sofort losheulen. Ich würde keine Sekunde aushalten, die mein Hund in Gefahr ist. Und die interessiert es nichtmal, wenn er fast überfahren wird! Ätzend!
    Würde die Besitzer immer wieder ansprechen, bis sie genervt sind. Aber was ist die Konsequenz? Dass der Arme den ganzen Tag allein eingesperrt wird? :(

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