Verhätscheln wir unsere Hunde
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ich weiss nicht.
ZitatAuch das ist ein interessanter Gesichtspunkt. Lieber im Rudel "zu Tode langweilen" und überheizte Räume ertragen als alleine an frischer Luft mit Freunden sein.
das ist nun dein persönlicher standpunkt, deine sichtweise. ist ja ganz ok.
aber genauso, wie ich höchstwahrscheinlich in deinen überheizten räumen noch frieren würde (jap, bin ne frostbeule) würdest du dich in einem von mir als angenehm geheizten raum wohl zu tode schwitzen. (nehm ich einfach mal an).
dafür werd ich bei 30 grad hitze aufwärts erst so richtig munter - oder nach ner stunde in der 90grad sauna....
ich bin zwar gern unter freunden - aber noch lieber zuhause bei meiner familie.
sogar mein grossvater ging - als es die umstände irgendwann zugelassen haben - im winter denn doch lieber in stiefeln raus......obwohl er seine "arme" kindheit gerne als das non plus ultra darstellte - und wohl im nachhinein etwas romantisch verklärte.......
ich hab das jetzt sehr vermenschlicht, ich weiss - aber so als beispiel sollte es ungefähr aussagen, was ich meine.
ich halte meine hunde nicht draussen, ich lass sie nicht im rudel auf der strasse rumturnen - nicht nur weil ich sie "bewusst" verhätscheln will, sondern weil auch die umstände es nicht zulassen.
wenn ich mir hier - obwohl ich eher ländlich wohne - vorstelle, dass da ein halbwildes hunderudel durch die strassen streunt...nicht wirklich lustig.
und - ich seh die ganze sache vielleicht auch nicht ganz so romantisch, wie du.
aber, wie ich schon sagte: das kommt auf den standpunkt an.
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Zitat
Mal nur als kurzes Beispiel:
Auch in Polen z.B. "lieben" viele ihre Hunde. Kleine, niedliche Welpen
und verhätscheln sie nach Strich und Faden. Um sie dann, wenn
sie nicht mehr so niedlich sind einfach aus dem Fenster zu werfen...
Ich finde deinen Blick auf die Situation doch recht ... nun ja...
verklärt und uninformiertGegenbeispiel:
Auch Polen, ein Mann schlägt seinen Hund brutal mit der Leine und bekommt von einem Polen dafür eine blutige Nase verpasst mit der Anmerkung, dass es noch viel mehr davon gibt, wenn er seinen Hund noch einmal schlägt. Und deshalb zitiere ich dich jetzt noch einmal:ZitatIch finde deinen Blick auf die Situation doch recht ... nun ja... verklärt und uninformiert
So ist das dann nämlich mit den unzulässigen Verallgemeinerungen. Was wollen wir denn jetzt nehmen? Alle Polen werfen ihre Welpen aus dem Fenster oder alle Polen verprügeln prügelnde Hundebesitzer?
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Zitat
Zitat.......................
Die Straße
Hunderte Hunde und Katzen verlieren pro Jahr ihr Leben auf den Straßen
Russlands. Vielfach schwerstverletzt und mit abgerissenen Gliedmaßen verenden sie oft qualvoll einsam und unbeachtet am Straßenrand. Einige werden von Tierfreunden gefunden und mit viel Zeit- und Geldaufwand gepflegt, über die Grenzen der vorhandenen Kapazität.
Straßentiere sind aber auch oft brutalen Übergriffen von Menschen ausgesetzt. Hunger und die Suche nach menschlicher Zugehörigkeit machen aus ihnen leicht anlockbare Opfer. Oft werden Hunde und Katzen verstümmelt und mißhandelt aufgefunden. Dann wiederum zwingt auch die Not Menschen zu schrecklichen Taten: Die russische Zeitung Komsomolskaja Prawda aus Moskau berichtete mit schockierendem Bildmaterial am 05.09.2008 von Hunde essenden Obdachlosen in St. Petersburg.Zitat Ende..........................
Das Thema Essen von Hunden hatten wir neulich, gibt es auch im ach so tollen Mitteleuropa, ist auch noch gar nicht sooo lange her, da wurden auch in Deutschland Hunde und Katzen verspeist.
Und ich möchte auch nicht wissen wieviele Hunde und Katzen je km² hier in Deutschland totgefahren werden. Da schneiden wir mit unserem Fliegenschiss auf der Landkarte vermutlich wesentlich schlechter ab als Russland, das gut 10 % der Landfläche der Erde umfasst.
Nee, Leute, lasst das bitte. Es geht nicht um die und wir, es geht nicht um hier und da, es geht einfach um die ganz popelige Reflektion des eigenen Handelns und um die Frage, wo Tierliebe dem Tier schadet. Was sinnvoll ist und was unnötiger Luxus, die Frage stellt sich natürlich auch.
@ ReallyRed
Auch unsere Hunde ertragen Kälte, die kontinental geprägten Winter mit minus 20 °C sicher leichter als unsere nasskalten Schmuddelwinter mit minus 2 °C. Da geht es den Hunden wie den Menschen. Und Hunde fühlen sich bei trockenen minus 5 Grad sicher wohler als bei 30 Grad plus.Eine Hütte, die vor schädlichen Witterungseinflüssen schützt (Wind und Regen) muss sein. Ebenso eine bedarfsgerechte Ernährung und soziale Kontakte zu ihrem Rudel (seien das nun Menschen und/oder Hunde) sind sicher notwendig. Dass er Hund aber ins Haus darf, ist zwar nett und sicher nicht verkehrt, eine Notwendigkeit dafür kann ich jedoch nicht erkennen.
@ LaBellaStella
Auch hier wieder ein toller Aspekt, nämlich die Umwelt. Wenn der nächste Nachbar 20 km entfernt wohnt und bis zu ihm außer einem Feld- oder Waldweg nichts ist, sieht die Welt natürlich anders aus als bei einem Grundstück an der Autobahn. -
Ich verhätschel meinen Hund...behaupte ich mal so.
Ihn selber schert es wohl eher nicht, welches Futter er kriegt (fressen tut er alles...;)), wie teuer das Hundebett war oder whatever...
Aber ich behaupte mal, ein Großteil der DF-Mitglieder hat den Hund als "Hobby" und Familienmitglied...auf'm russischen Dorf schaut die Geschichte ja ganz anders aus. Aber mal zu Russlands Ehrenrettung: Auch dort gibt es Leute, die ihren Hund in der Wohnung halten und ihn so behandeln, wie wir unsere Hunde auch. Selbst schon gesehen.
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Zitat
aber, wie ich schon sagte: das kommt auf den standpunkt an.
Dem kann ich absolut zustimmen.
Welche Art der Haltung, welcher Grad der Verhätschelung für den Hund am besten ist, kann wohl nur individuell beurteilt werden.
Da wir unsere Hunde nicht fragen können, müssen wir ihr Verhalten interpretieren, und Menschen haben hierbei einen Hang zum Anthropomorphisieren, ob wir wollen oder nicht.Der eine sieht also die Hofhunde in Russland, harmonisch mit den Artgenossen lebend, freier, unabhängiger, ja, auch ein wenig abgehärteter als der Ottonormal-DF-Hund mit im Durchschnitt 1,7 Halsbändern, 3,5 Kuscheldecken und 2 Stunden Agilitytraining pro Woche.
Der andere sieht die Hofhunde in Russland, und sieht sie vor Kälte in der Baracke frieren, sich selbst überlassen, manche unsicher und ängstlich - schlechte Erfahrungen mit Menschen?, unzureichende tierärztliche Versorgung.
Wer darf nun die Wahrheit für sich beanspruchen?
Mein Hund hat gewiss reichlich Luxus. Was davon unnötig ist, kann man jedoch nicht pauschal beurteilen, sondern dies hängt sowohl von Hund, Halter als auch den Lebensumständen ab.
Ich bin durchaus der Meinung, dass wir gerade hier im Forum das Thema Hundehaltung manchmal ein wenig zu verbissen sehen. Manchmal fehlt einfach die Leichtigkeit, Entspanntheit, Lockerheit, wenn es um den Umgang mit Hunden geht, und manche machen sich das Zusammenleben schwerer, als es eigentlich sein müsste.
Das ist allerdings nicht unbedingt ein Problem der Verhätschelung des geliebten Hunderls, sondern der Entfernung des Menschen von der Natur generell. -
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Ich weiß nicht, ob wir unsere Hunde verhätscheln. Ich denke, wir passen lediglich ihre an unsere Lebensverhältnisse bzw. Möglichkeiten an. Wenn Du dort in Rußland über die Dörfer gefahren bist und gesehen hast, unter welchen Verhältnissen die Menschen dort leben - hast Du Dich dann auch gefragt, ob Du verhätschelt bist? Ja, sind wir alle
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Wir verhätscheln, wir überfordern, wir vernachlässigen unsere Hunde...
Alles da.
Im Moment hätschele ich, da ich die Schelle abgestellt habe, um den angeschlagenen Bruno nicht noch mehr zu stressen bei all dem Halloween-Getöse.LG, Friederike
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Es geht wohl eher um das Beispiel von schlecht untergebrachten
und gepflegten Hunden. Wo auch immer... ob Takatucka oder
Lummerland ist mir da echt egal!Ein Musher in Canada wäre mir als Beispiel lieber gewesen
der hat nämlich auch keine 20 Hunde im Bett liegen und seine
Hunde im artgerechten Zwinger ( wo der Musher gerne 100 Euronen
für ein wenig Styropor ausgibt ).Solche Beispiele sind für " Verhätschelung" nunmal denkbar schlecht
geeignet.Grundlegende Bedüfnisse von Hunden, wie z.B. ausreichend, wärmende
Unterkünfte, Pflege und Anschluss an Menschen ( Ernährung mal ganz aussen vor ) dürfen wohl kaum als Diskussionsthese herhalten.
Und augenscheinlich glücklich... wie glücklich und zufrieden
würden diese Hunde aussehen, dürften sie bei -30 Grad mit vorm
warmen Ofen liegen?Wir können hier gerne weiter übers "Verhätscheln" an sich diskutieren.
Aber... deutsche Sofamäuse oder hoffentlich ausgelastete noch besser arbeitende Hunde mit "woauchimmer" frierenden, schlechtuntergebrachten
und gepflegten zu vergleichen deren Grundbedürfnisse nicht befriedigt
werden ?Es besteht ein Symbiose zwischen Mensch und Hund. Und dies darf
kein Ungleichgewicht, egal auf welche Seite und egal in welche Richtung,
rechtfertigen und mitsichbringen... pure Anwesenheit reicht nicht !Demnach ist jeder artgerecht gehaltene, ernährte und ausgelastete
Hund verhätschelt ?Es reisst nichts raus, das es in Polen, Rumänien oder Spanien auch
Strasshalsbänder zu kaufen gibt...es ändert zu wenig an der Grund-
einstellung.Grüße
Susanne.... Friederike ... ich hab die Klingel auch abgestellt
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Zitat
Der eine sieht also die Hofhunde in Russland, harmonisch mit den Artgenossen lebend, freier, unabhängiger, ja, auch ein wenig abgehärteter als der Ottonormal-DF-Hund mit im Durchschnitt 1,7 Halsbändern, 3,5 Kuscheldecken und 2 Stunden Agilitytraining pro Woche.
Der andere sieht die Hofhunde in Russland, und sieht sie vor Kälte in der Baracke frieren, sich selbst überlassen, manche unsicher und ängstlich - schlechte Erfahrungen mit Menschen?, unzureichende tierärztliche Versorgung.
Wer darf nun die Wahrheit für sich beanspruchen?
Eben.
Es hat alles 2 Seiten.
Dort genießen die Hunde mehr Freuheit und sich nicht den überzogegen Anspruchen von besitzern und Umwelt ausgesetzt, die vom Hund erwarten, dass er sich wie ein pleziger Engel auf 4 Beinen benimmt. Sie dürfen noch Hund sein mit allem drum und dran. Jagen wohl mindestens Ratten und Katzen, praktizieren freie Liebe und können selbst entscheiden wann und wo sie ihr geschäft verrichten.
Dafür bekommen sie wenig bis keine medizinische Versorgung, gehen vielleicht elend an Kleinigkeiten ein oder krepeln mit leicht kurierbaren Beschwerden ewig vor sich hin. Die geraten mit Sicherheit öfter mal unters Auto und auch so bietet so ein unkontrolliertes leben reichlich Gefahrenquellen. oft sind sie vielleicht auch nicht satt oder frieren.
Sie sind dies alles gewohnt und gegen Wind und Wetter sicher gut abgehärtet und haben mit Sicherheit ein stärkeres immunsxystem als die Hunde hier, denn dort müssen sie sich viel mehr mit Parasiten, krankheitserregern, Umwelteinflüssen und Mangelernährung herumschlagen als hier, wer das nicht von selber oder mit wenig Hilfe schafft der erreicht halt das fortpflnzungsfähige Alter nicht.
Der Hund hat meist einen Job und wenn er den nicht erfüllt dann wird zum teil auch wenig zimperlich nachgeholfen und wenns immer noch nicht geht kann er entweder selbst sehen wo er sein Chappi herkriegt oder geht gleich in dem Himmel.
Es gibt auch in Russland und Polen in den Städten eine Hundehaltung wie hier, aber zumindest auf dem Land in Polen ist es ungefährs so wie oben beschrieben (meine Nachbarn sind aus Polen, die erzählen öfter mal ein bissel wenn sie meine Hunde im Garten sehen).Hierzulande ist alles sehr reglementiert, der Hund bekommt zu bestimmten Zeiten sein Fresschen, muss zu bestimmten Zeiten sein Geschäft verrichten und darf nur in bestimmten Gebieten freilaufen. Der Durchschnittschund hält sich viel im Haus, im eingefreideten Garten oder an der Leine auf, wenn er ohne Leine außerhalb des eigenen Grundstücks läuft ist sein Eigentümer meist irgendwo in der Nähe.
Überhaupt, es geht jemand extram mit dem Hund spazieren, auch ein nicht selbstverständliches Konzept...
Er darf sich nicht nach Lust und Laune verpaaren und wenn er jagen sollte, dann fällt irgendwer vor Schreck tot um (und oft genug nicht das Kanichen).
Er bekommt von Welpenbeinen an schmackhaftes, hochwertiges Futter im Überfluss, einen weichen, wettergeschützten Schlafplatz (mit Wettereinflüssen hat er nix am Hut, wenn es kalt wird kommt der Mantel drauf, wenn der Schnee an den Füßen klumpt werden Schuhe angezogen).
Er kriegt Gesundheitsvorsorge und im akuten Fall medizinische Betreuung. Man kümmert sich meist auch um seine sonstigen Bedürfnisse, z.B. nach Sozialkontakt.
Meist hat der Hund keinen Job, bzw höchstens ein Hobby. Und selbst wenn es da nicht so läuft oder wenn er einfach gar nix tut außer existieren ist das ok und er bekommt weiter Kost und Logis.Mit Sicherheit ist der westeuropäische Zivilisationshund verweichlicht, sein Immunsystem ist schwächer. Aber er leidet nicht unter den Folgen von Mangelernährung, harten Wetterbedingungen und Parasiten. Vor harmlosen Infektionskrankheiten schützen ihn Impfungen.
Aber seine Besitzer (mich eingeschlossen...) sind ja genauso verweichlich, wie schon richtig gesagt wurde.
Naja... die Zeit bleibt halt nicht stehen. Vor 100 Jahren war das hier vielleicht auch wie in Russland. Nun ist es anders, die Lebensbedingungen haben sich geändert, für die Menschen und damit auch für die Tiere.
Man kann schwer sagen: Dieses ist besser oder schlechter, das wäre der berühmte vergleich von Äpfeln und Birnen.
Man kann sich sicher mal fragen, was man so mit dem eigenen Hund tut, in welchem Verhältniss das steht. Um das in Relation zu setzten sind so Erlebnisse von vor 50 Jahren oder aus nem anderen Land gut...
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Was für eine verklärte, romantisierende Vorstellung!
Meine Hündin "durfte" einige Zeit das ach so freie Straßenleben führen. Ich kann heute die Haustür Tag & Nacht offen stehen lassen - du wirst meine Hündin stets in meiner Nähe finden. Keinen Tag würde sie ihr heutiges Leben gegen ihr damaliges tauschen! -
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