"Hunde ohne Leine in der Großstadt"-Trend

  • Zitat


    ... Polizei brachte die Halterin, die ihre Hund schon verzweifelt gesucht hatte, gleich mit. ....


    Und wo ist der Hund abhanden gekommen? Die Frage stellt sich ja auch noch.
    Denn wenn der Halter mit der Polizei kommt, kann es ja alles und nichts sein.


    Ich habe auch schon einen kleinen Terrier eingesammelt, der vom Hof abgehauen ist und die Leute noch nicht mal Zuhause waren und es nicht mitbekommen haben, das ihr Hund weg war.


    Ich habe auch schon einen Deutsch Drahthaar von der B10 mitgenommen, der ist einem Hasen hinterher und quer über die Felder abgehauen und dann so an der Straße gelandet.


    Das kann man aber nicht mit der Situation Hund - Halter - Team im Standverkehr vergleichen, auch wenn diese Dinge nicht nett sind und genauso abgesichert gehören.

  • Hund war am Morgen dieses Tages leinenlos mit zum Einkaufen gewesen, aus ungeklärter Ursache vom Bürgersteig auf die Fahrbahn gehopst, da schon beinahe angefahren worden und hatte dabei so einen Schock bekommen, daß er in Panik abhaute. Danach ist er stundenlang konfus durch die Stadt geirrt, bis wir ihn nachmittags dicht vor dem Ortsrand fast doch noch erwischt hätten.


    Halterin war, nachdem sie den Hund nach der ersten Beinahe-Kollision nicht mehr aufhalten konnte, klugerweise gleich zur Polizei gegangen - insofern wußten die, daß ein zottiger Hund am Ort vermißt wurde, haben gleich superrichtig geschaltet, als ein dicker Blechschaden wg. eines solchen gemeldet wurde und gleichzeitig Kollegen zu Frauchen geschickt, damit sie ihn einsammeln konnte. Gottseidank lebendig!

  • So, na gut, nachdem meine beiden wirklich ernst gemeinten Fragen nicht beantwortet wurden, möchte ich doch gerne meine Meinung loswerden:


    Ich finde es absolut toll, wenn man einen oder mehrere Hunde hat, die so cool durchs Leben gehen, dass sie sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen. Mein Terriertier gehört nicht dazu und auch wenn er wirklich mittlerweile toll hört, würde ich ihn nicht ableinen, denn er besitzt diese Coolness nicht und würde sich viel zu schnell ablenken lassen. Daher ziehe ich für mich die KOnsequenz daraus, dass er an Straßen angeleint wird und ansonsten ohne Leine durchs Leben geht. So sind wir beide entspannt. Ich fände es von mir selbst höchst rücksichtslos, ihn ohne Leine laufen zu lassen und ihm dann, an unserer vierspurigen Kreuzung, eine Katze vor die Nase springen würde. Ich habe kein Problem damit, wenn Leute, deren Hunde sich von sowas nicht beeindrucken lassen, ihre Hunde laufen lassen.


    Hier gibt es mehrere Hunde, die immer ohne Leine unterwegs sind, davon eine schon ältere Hündin, die wirklich in sich ruht, aber auch ein junger Goldie, der schon mehrere Schutzengel gehabt haben muss, weil er mehrfach auf die Straße rannte. Jetzt ratet mal, was ich besser finde?


    Übrigens mache ich auch kein Theater, wenn mir ein freilaufender Hund an der Straße entgegen kommt, und jeppe ist angeleint. Entweder der andere HH nimmt seinen HUnd ran und wir gehen weiter, oder die Hunde beschnuppern sich oder es wird eben mal geknurrt, na und, ist doch nicht so wild. Fahrlässig finde ich es nur, wenn man einen Hund hat, dem man nicht vertraut und ihn trotzdem ableint.


    So, fertig!

  • Zitat

    Mein Offlinehund kann auch an der lockeren Leine laufen - wenn Leinenpflicht, also passt das auch schon mal nicht. :lachtot:


    Das sollte doch auch gar nicht passen...

  • So, ich bin eine jener Leute, deren Hund zumindest ein gewisses "Straßentraining" ohne Leine bekommen hat/bekommt. Das muss ich nicht in der Innenstadt machen, auch nicht neben der nächsten Bundesstraße, aber ich lege Wert darauf, intensivst geübt zu haben, dass an Bordsteinkanten immer angehalten und gewartet wird, bis ein entsprechendes Kommando kommt.


    Nun könnte man sagen, dass ich das doch gar nicht trainieren müsste, wenn mein Hund immer und an jeder Straße angeleint ist.


    Da stellen sich für mich aber ein paar Probleme. Erstens: ab welcher Entfernugn zur nächsten Straße darf der Hund denn abgeleint werden? Egal wie tief ich mit Maja in die Pampa fahre, irgendwo ist immer die nächste Straße. Wo also zieht man da die Grenze, dass die Entfernung zur nächsten Straße ausreichend ist, dass man nicht befürchten muss, dass der Hund den Verkehr gefährden könnte, weil er nicht zu hundert Prozent berechenbar ist? Zweitens: Was mache ich, wenn der Hund wirklich mal abhaut und nie gelernt hat, dass an der Straße eisernes Gesetz ist, dass man anhält, egal, wo Frauchen ist und egal, was Frauchen macht? Drittens: Was mache ich, wenn mein Hund verletzungsbedingt mal weder Halsband noch Geschirr tragen kann?


    Die letzten beiden Sachen sind Situationen, in denen ich persönlich äußerst dankbar wäre, wenn mein Hund dann entsprechendes Straßentraining hatte. Das mit den Verletzungen hatte, ich glaube cjalas wars, mal geschrieben. Eine ihrer Hündinnen war so übelst zusammengebissen worden, dass weder Halsband noch Geschirr praktikabel gewesen wären, aber sie musste zur Wundversorgung dennoch zum Tierarzt. Sollte das (hoffentlich nie) mal eintreffen, weiß ich, dass ich extrem gute Chancen habe, mit meiner Hündin beim Tierarzt anzukommen, ohne dass Madame mir auf die Straße hüpfen würde.
    Die Story mit dem Weglaufen ist was, was einer Bekannten von mir passiert ist. Da war, ich glaube ihr Vater mit dem Hund unterwegs und ich weiß nicht, ob er sich losgerissen hat oder der Vater unachtsam war oder irgendwie sowas, der Vater kam jedenfalls ohne Hund wieder heim. Also ist sie losgezogen und hat den Hund gesucht, der an der nächsten Straße hockte und drauf wartete, endlich sein Kommando zum Überqueren zu bekommen. Wäre er kopflos nach Hause gerannt, nicht auszumalen...


    Nein, mein Hund muss nicht neben der Bundesstraße abgeleint laufen. Aber ja, mein Hund muss an gewissen Straßen abgeleint laufen (können). Wir haben das Training in einer Sackgasse begonnen, wo dahinter nur noch ein Wendehammer kam und entsprechend wenig Verkehr war. Das wurde ausgeweitet auf 30er-Zonen, in denen abends ab 18.00 normalerweise die Bürgersteige hochgeklappt werden. Um 19.00 kann man dann da super trainieren, ohne dass in der Zeit nur ein Auto vorbeikäme.
    Achja, während einer Fußball-WM/-EM kann man wenn die Spiele gerade laufen auch ganz wunderbar üben, es begegnet einem niemand, absolut niemand ;)


    Wollte ich meinen Hund wirklich überall anleinen, wo jemals Autos vorbeikommen könnten, sie würde ein Leben an der Leine fristen. Will ich sie freilaufen lassen, muss ich mit ihr raus in die Felder und bei uns in den Bauernschaften rumtapern. Wunderbare Gassi-Strecken. Aber ab und an kommen da halt auch Autos vorbei, weil ich auf den Wegen bleibe und den Bauern ihre Felder nicht zerstöre. Und nu? Rein theoretisch könnte sie mir da auch die Mittelkralle zeigen und mal nicht hören, wenn ich rufe oder sich erschrecken und mir auf den Weg springen, wenn ein Trecker an uns vorbeifährt und ich sie nur am Geschirr festhalte.


    Dieses "überall, wo Straße ist, muss der Hund angeleint sein" ist mir zu schwarz-weiß.
    Mein Hund muss da angeleint sein, wo ich der Meinung bin, dass wirklich was passieren könnte, sei es, weil sie einen schlechten Tag hat, sei es, weil die Gegend so unübersichtlich ist oder sonstwas. Aber da, wo ab und an mal ein Auto vorbeikommt, werde ich sie nicht aus Prinzip anleinen, weil rein theoretisch irgendwann vielleicht mal was passieren könnte. ICh nenne das auch nicht fahrlässig, sondern realistisch. Ich kann nicht allen Gefahren im Leben aus dem Weg gehen. Da wo ich es kann und wo es praktikabel ist, tue ich es. Aber leben muss ich schon auch noch und dazu gehört, dass ich für mich auch tragbare Risiken eingehe. Das fängt schon da an, wo ich morgens aus dem Haus gehe und am Straßenverkehr teilnehme. Der MEnsch ist nunmal auch keine Maschine und hundertprozentig berechenbar - mir persönlich sind schon mehr Menschen vors Auto gelatscht, weil sie gedankenverloren "mal eben" über die Straße sind und nicht geguckt haben, als dass ich hätte für Hunde bremsen müssen...


    LG, Henrike

  • Wohne ja nun auch in der Großstadt (Hannover) und das sehr nah der Eilenriede. Eigentlich gibts fast täglich nen "Aufreger" mit einem unangeleintem Hund.


    Ich kann es absolut nicht verstehen wie man an vielbefahrenen Straßen den Hund ohne Leine laufen lassen kann. Hier sind so viele Leute in Richtung Eilenriede unterwegs und überqueren dabei auch oft die Straße, zb bei einer grünen Ampel. Die Menschen laufen rüber, der Hund schnuppert noch an der anderen Seite und läuft dann erst später rüber, dabei springt zum Teil die Ampel für die Autos schon wieder auf grün und der Hund ist noch mitten auf der Straße. Könnt ich jedesmal nen ausraster schieben bei :headbash:


    Oder auch eine andere Sache die mir und meinem Freund vor 2 Tagen passiert ist. Wir gehen mit unseren beiden angeleinten Hunden über die Straße, ebenfalls vielbefahren, und plötzlich kommt ein unangeleinter Hund angerannt, gerade wo wir mitten auf der Straße waren. Sammy und Cherry haben beide Terz gemacht weil sie das nicht abkönnen wenn ein fremder Hund auf sie zugestürmt kommt und wir hatten Mühe auf die andere Straßenseite zu gelangen da der fremde Hund um uns herumsprang. Dann kam plötzlich ein Bus und hätte fast den femden Hund angefahren weil dieser immernoch auf der Straße rumsprang. Dann kam endlich der Besitzer des Hundes, die Leine um den Hals hängend und hat ihn gerufen. Ich hab den Mann zur Rede gestellt nachdem er sein Tier abgerufen hatte und habe ihn gefragt ob er überhaupt kein Verantwortungsbewusstsein hat. Er meinte nur total patzig "normal hört er ja"... :zensur:


    Müssen die Hunde denn erst angefahren werden bis die Leute überlegen??? Ich kann es nicht verstehen...

  • Ich würde auch nie in einer Stadt meinen Hund ohne Leine laufen lassen. Man kann das gar nicht alles unter Kontrolle haben, andere Hunde, Kinder, Fahrräder, Passanten, Autos...ich möchte nicht mit dieser Schuld leben müssen, wenn mein Hund oder andere Personen durch sowas Schaden erleiden würden.


    Ich würde auch nie ohne Leine das Stehenbleiben an der Bordsteinkante trainieren, denn wenn ich von Trainieren spreche, heißt das doch, dass er Hund das nicht zu 100% kann. Den Mut und die Risikobereitschaft, eine Gefahrensituation bewußt zu provozieren, hätt ich im Leben nicht (zum Glück).


    Ich halt mich dran, in der Stadt mit Leine und außerhalb ohne. Ich würd für keinen Hund die Hand ins Feuer legen. Der Hund ist das erste Risiko. Das zweite Risiko ist, ob ich, wenn was schief läuft, richtig reagiere.


    Hatte heute morgen wieder nen durchgebrannten Hund am Hintern hängen, der uns nachgelaufen ist, während ne alte Frau ein bisschen gerufen hat, aber nicht wirklich in der Lage war, ihren Hund einzufangen. Ich hab sowas ganz oft und es nervt mich einfach nur, weil ich dann meinen Kläffer in Schach halten muss und gleichzeitig noch nen fremden Hund. Außerdem versaut mir das immer mein Training, nämlich andere Hunde zu ignorieren, das sollte man auch mal bedenken.


    Der Hund meines Bruders ist gestern aus dem Nichts von einem freilaufenden Hund gebissen worden, richtig attackiert, der kam aus ner Hecke gesprungen, ohne Vorwarnung. Wäre mein Bruder nicht kräftig und stark, hätte der Hund nicht von seinem abgelassen. Der Besitzer kam nach 5 min. angetrottet und hat sich nichtmal entschuldigt. Das sind sicher Einzelfälle, aber wenn alle Hunde in der Stadt an der Leine gehen, passiert sowas nicht.

  • Diesen Trend beobachte ich schon ein paar Jahre...genaugenommen, seitdem ich meinen Hund habe. Meiner ist auch nicht oft an der Leine, aber an Straßen schon. Gerade mitten in der Stadt sieht man das vermehrt. Aber schlechte Erfahrungen habe ich zum Glück noch keine gemacht, weder persönlich, noch als Zeuge...


    Da finde ich doch die Leute mit Flexi viiiiiel nerviger. Entweder es wird nicht drauf geachtet, wo Hundi ist und die Leine spannt sich mal eben quer über die Straße :shocked: oder die Leute lassen ihren Hund um andere angeleinte Hund wuseln und haben dann nen Leinensalat vom Feinsten :hilfe:

  • Zitat

    Hier https://www.dogforum.de/fpost8721363.html#8721363 wäre eine Leine mehr als angebracht gewesen :/



    Unfälle passieren. Sie passieren Kindern, grad Montag stand es in der Zeitung, Kind riss sich von der Hand der Mutter los, rannte auf die Straße, liegt jetzt schwer verletzt im Krankenhaus. Oder zwei 18 bzw. 19 jährige Mädels rennen in ein Auto. Eine tot, die andere schwer verletzt.


    Es ging hier in diesem Thread einfach um die Forderung Hunde in der Großstadt anzuleinen. Und für mich geht es um meine Selbstbestimmung und meine Verantwortung.


    Beides lasse ich mir nur vom Gesetzgeber - Leinenzwang - aber nicht von anderen HH nehmen.


    Wenn ich der Meinung bin, ich habe einen verkehrssicheren Begleithund, kann ich ihn, auch in der Großstadt, sicher ohne Leine führen.


    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

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