Dürfte euer Hund sich wehren?

  • Zitat

    Hier geht es nicht darum, das Drohen "wegzuerziehen", damit direkt gebissen wird, das haben hier einige falsch verstanden.

    Doch, genau darum ging es in diesem Beitrag. Da war nichts misszuverstehen....

    Zitat


    Ehrlich gesagt, nein mein Hund darf sich NICHT wehren!

    Sie darf nicht knurren, nicht schnappen, einfach nichts was einen Menschen bedroht.

    Aber trotzdem erwarte ich, dass sie in einer Situation, in der ich nicht sofort eingreifen kann, etwas tolerant ist und einfach die Zähne zusammen beißt und es über sich ergehen lässt.

    Da werden Anforderungen an einen Hund gestellt die er gar nicht erfuellen kann.

  • :gut: Stimmt, Tanja!

    Eigentlich ist das schon für einen Mensch unmöglich, diese Anforderung zu erfüllen. Es sei denn, es handelt sich um Gandhi, Mutter Theresa oder dem Dalai Lama.

    Wie mag das sich erst auf einen Hund auswirken?

  • Ich glaube diejenigen die meinen "mein Hund darf sich nicht wehren" haben den Eindruck das die Hunde der restlichen User nur knurrend und Schappend durch die gegend laufen. :???:

    Was ja nicht der Fall ist.

    ANGEMESSEN reagieren auch wenn man mal kein Auge draufhat, man ist ja auch nur ein Mensch.
    Und "angemessen reagieren" heisst ja gerade das der Hund bitte erstmal knurrt und eben nicht gleich beißt!

    Hunde sind nicht blöd und verstehen "versehen", mein Freund hat mal Pacco ordentlich eine ins Gesicht gepfeffert, da er ihn mit einem schwungvollen Armschwinger zum schnellen laufen motivieren wollte - wie immer - nur das Pacco reingesprungen ist.
    Das hat gesessen :ops: die beiden verstehen sie wie eh und je und Pacco hat auch keine Angst vor gehobenen Armen.

    Ist das so schwer zu verstehen? :???:

  • Zitat

    Ja mein Hund darf sich wehren und das Knurren halte ich für wichtig da sie damit sagt "Letzte Warnung".Sie hat nur einmal einen Erwachsenen Gezickt weil er ihr 2Mal auf den Schwanz getretten ist das ist zu verzeihen ;)
    Ich befreie meinen Hund meist aus misslichen lagen bevor sie Knurrt .


    Diese Aussage halte ich für sehr bedenklich,ein Hund hat auch mal die Schnauze voll wie solll er das dann bitte mitteilen :???: Hoffentlich weis dein Kind auch das ein Hund der Knurrt seine Ruhe haben möchte?
    Nein sowas ist nicht zu verstehen :/


    Kleine Kinder können das in der Regel noch nicht einschätzen. Wenn Pluto meinen Kurzen mal anknurrt wenn der zu weit geht (kommt ganz selten vor) dann knurrt der Kurze mit... Er macht sowieso alles nach was der Hund macht.

    Aber ich bemühe mich erstens immer einzugreifen und das "Spiel" zu unterbinden wenn der Hund gestresst wirkt und wenn er knurrt spring ich sowieso sofort. Und ich habe ihm zum Beispiel auch eine Box gekauft wo er in Ruhe schlafen kann. Sie ist zwar nicht zu, hat aber so Schiebetüren, die ich so klein eingestellt habe dass nur der Beagle, aber nicht der Bub reinkommt :D AUßerdem wird sie ganz gut als Plutos Zimmer akzeptiert und der Kurze lässt ihn dann auch.

    Ich finde es in einer Familie mit Kindern sehr wichtig dass der Hund eben nicht beissen darf. Aber daran hängt noch mehr. Damit er das nicht tun muss müssen die verantwortlichen Erwachsenen entsprechende Sicherheitsmaßnahmen treffen. Der Hund braucht einen sicheren Rückzugsort, muss in Ruhe fressen können und wenn er doch mal warnt muss er sofort Hilfe bekommen (und wenigstens mein Hund hat noch nie unbegründet gewarnt). Dann kann ich aber von meinem Hund auch erwarten dass er mal was aushält bis ich bei ihm bin.

    Und richtiges Beissen wäre tatächlich sein Todesurteil. Er hat hier soviele Alternativen und meine Unterstützung dass ich es nicht verstehen könnte wenn er meine Kinder beißt und ich könnte es auch nicht verantworten ihn dann in eine andere Familie zu geben wobei ich mittlerweile fast soweit bin zu sagen, dass ich meine Hand für ihn ins Feuer legen würde was unsere Kinder angeht. Er wird immer erwachsener, vernünftiger. Anfangs war er das geistige Baby, jetzt hat er meine Kinder überholt und scheint das zu wissen.

  • Nicht jeder Hund ist ein duldsamer Schweiger. Wenn ich der Meinung wäre, mit Knurren hätte mein Hund schon ne wichtige Grenze überschritten, dann gut Nacht und byebye Milo...

    Mein Hund kann nicht anders, er muss sich mitteilen. Er freut sich - er jodelt und gurrt wie ein Täubchen. Etwas passt ihm nicht - er knurrt und murrt. Wenn er hungrig oder müde ist (der Klassiker: wir kommen abends heim vom Gassigehen, Hundi schläft fast im Stehen ein und knurrt vor sich hin, während ich ihm das Halsband abmache), knuttert er wie ein kleines Kind oder ein grantiger Opa. Wenn ihn unsere Putzfrau streichelt, vor der er etwas Angst hat, lässt er es sich gefallen, aber knuttert dabei. Dasselbe beim Tierarzt. Stellt man ihn zur Rede "hey, was ist denn?", leckt er einem die Hand. Es ist ja nicht böse gemeint, es gefällt ihm nur absolut nicht, er fühlt sich unwohl.

    Jo mei, was soll ich sagen. Ich bin genauso. Wie der Herr, so es Gscherr. Wenn ich müde bin oder unterzuckert, braucht man mich gar nicht ansprechen. Gebissen hab ich deshalb noch niemanden, und mein Hund auch nicht. Nicht mal ansatzweise.

    Milo und ich kennen uns jetzt seit fast zwei Jahren, und wenn ich eins weiss, dann dass er NICHT sang- und klanglos zubeissen würde. Man würde ihn laut und deutlich hören, und zwar lange. Und das ist gut so. Mittlerweile kann ich sogar anhand des Knurrens unterscheiden, wie ernst es ihm ist.

    Leises Knuttern - heisst: bin nicht begeistert, aber man kann mich noch vom Gegenteil überzeugen.

    Schrilles, genervtes Knurren - heisst: ICH WILL DAS ABER HABEN (das berüchtigte Stück Grill-Alufolie), BLÖDES FRAUCHEN, NIX DARF ICH!!!

    Bellendes Knurren (gegen fremde Hunde bzw fremde Menschen, die Frauchen zur Begrüssung anspringen bzw umarmen wollen) - heisst: he, bleib bloss weg, sag ich, hast du net gehört, heeee.....mist...na ja, ABER NÄCHSTES MAL, gell!!!

    Ich kann einen Hund bis zu einem gewissen Mass konditionieren und desensibilisieren. Aber dass ich ihn dazu erziehen kann, dass er Sachen, die ihm absolut nicht geheuer bzw unangenehm sind, okay findet und unkommentiert lässt, das kann ich bei einem temperamentvollen und etwas unsicheren Hund wie meinem nicht erwarten. Aus der Erfahrung mit ihm aber weiss ich, dass er das Unwohlsein bis zu einem gewissen Grad aushalten kann. Er wird dagegen motzen und stänkern, aber aufgrund seiner Erfahrung akzeptieren, dass das nun mal sein muss (Alufolie wegnehmen muss sein, Tierarzt muss sein, Filzbollen hinter den Ohren wegmachen muss sein).
    Und wenn mal was nicht sein muss (Angst- und Wehmachen durch fremde Menschen muss z. B. nicht sein), dann weiss er, dass ich das für ihn regle. Und wenn ich es nicht regeln würde, keine Ahnung was dann wäre. Bis jetzt mussten wir noch nie den Fall erleben, dass Milo so verzweifelt war, dass er sich nicht mehr anders als mit Beissen zu helfen wusste. In dem Fall hätte er übrigens meinen Segen.

    Kinder machen ihm übrigens keine Probleme - sie sind kleiner, nicht so bedrohlich wie Erwachsene, und wenn sie mal auf ihn drauftreten, über ihn drüberfallen oder am Schwanz ziehen: er steckt es weg, denn es macht ihm keine Angst. Mein Freund und ich sind in dieser Hinsicht leider manchmal auch ziemliche Grobmotoriker, und rein physisch ist unser Hund trotz seiner Grösse recht unempfindlich.

    Beispiel: Mein 10jähriger Neffe hat Milo mal aus Übermut laut schreiend in der Wohnung herumgejagt, mit ihm gerauft und ihn vor meinen entsetzten Augen sogar in den Schwitzkasten genommen. Reaktion vom Hund war: YEAH, nochmal! Nach 5 Minuten Toben drehte sich Milo um und ging, Reaktion vom Neffen war: Okay, dann gehst halt. Dazu muss ich sagen, mein Neffe ist mit Tieren aufgewachsen und reagiert sehr sicher und einfühlsam. Die 7jährige Nichte meines Freundes hat dagegen leider kaum Erfahrung mit Hunden, weshalb ich bei ihr viel eher eingreife und sich ihr Kontakt zu Milo momentan noch auf das richtige Streicheln beschränkt. Man musste ihr z.B. erst über Tage hinweg beibringen, den Hund seitlich am Körper zu berühren anstatt ihm frontal auf den Kopf zu patschen, um dann kreischend die Hand zurück zu ziehen, wenn der Hund versucht an der Hand zu schnuppern. Leider müssen manche Kinder die Kommunikation mit Hunden erst genauso mühsam lernen wie umgekehrt Hunde, die im Welpenalter keinen Kontakt zu Kindern hatten.

    Ich denke, dass dieses "mein Hund darf sich nicht wehren und nicht knurren" entweder eine grosse Unsicherheit dem Hund gegenüber ausdrückt, oder von HH geäussert wird, deren Hunde eh nicht sehr "verbal" veranlagt sind. So von wegen "Unsere hat ja noch nie geknurrt, aber WENN die mal knurren würde, dann..." Ja, was denn dann? =)

    Meiner hat mich im Alter von drei Monaten das erste Mal angeknurrt, weil ich ihn aus Unwissenheit bedroht habe. Hätt ich ihn deswegen gleich ins TH stecken sollen? Es war mein Fehler, und ich habe nun mal einen Hund, der mich darauf hinweist, statt es stillschweigend in sich rein zu fressen.

    Wer sich nicht sicher ist, wie der eigene Hund tickt, was seine Signale bedeuten, und wo seine Schmerzgrenze liegt, der fühlt sich mit einem Pauschal-Verbot vielleicht sicherer. Aber dass dadurch eigentlich gar nichts sicherer wird, liest man ja allenthalben hier im Forum.

  • Zitat

    Hal
    ar,ich hingegen halte es für eine gesunde Reaktion,da der Hund anzeigt das es ihm reicht,statt gleich zu beissen.

    Wenn mein Hund gebissen hätte,würde ich als erstes feststellen warum. Als Mutter würde mich hier die Schuld treffen,da ich dafür verantwortlich wäre das so etwas nicht passieren kann.

    Ich bin auf eure Meinungen gespannt.

    :smile:


    Das Thema war doch erst.

    Sorry, leider muss ich nun ausnahmsweise mal sagen was fürn blödsinn das ist.

    Ein Hund der nicht knurrt- beisst gleich.......echter Blödsinn, nochmals sorry, aber ich kann das echt nimmer hören!!!
    Wo kommt denn nur Euer Irrglaube her??? Oder besser gefragt WO kommt diese Info her????

    Mein Hund hat gelernt nicht zu knurren, aber er hat genauso gelernt nicht zu beissen.
    Also wieso sollte er nun beissen? nur weil er nicht knurrt? (mal abgesehen, dass es die Körpersprache noch gibt)
    Mein Hund lernt, dass wenn ihm was nicht passt er sich an mir orientiert, weil er weiss bei mir ist Vertrauen und Harmonie- ich beschütz ihn vor allem und jedem ODER in Deinem Beispiel, dass wenn ihm was nicht passt (ärgernde Kinder) und die Eltern es schon nicht gebacken kriegen oder mein Frauli, die zu ermahnen, WEICHE ich und gehe WEG.
    Das ist was ich all meinen Hunden erkläre und keiner beisst weil er auch nicht knurrt.

    Wenn ich meinen Hund unfachmännisch erziehe und ihm für jeden Knurrlaut mit dem Knüppel auf dem Kopf haue---JA, mein Gott, DANN kommt ein hund raus, der event. beisst ohne zu knurren.

    Sprecht Doch mal von adequatem Training mein Gott immer dieser Mist, der scheinbar "gelehrt" wird von irgendwelchen dubiosen Trainings die dann schief gegangen sind.

    Mann mann, das macht einen echt sauer.

    Aber bitte, lasst Eure Hunde knurren und ich hoffe einfach für Euch, dass ihr in einiger zeit keine Monster habt mit denen ihr Euch nimmer raus traut bzw. es null Spass macht, dauernd die Aggros im Zaum zu halten.

  • Zitat

    Mir ist es allemale lieber, wenn Amy ( in die Luft ) schnappen oder knurren würde - also drohen, wie auch Kinder das verstehen - als wenn sie irgendwann, weil sie es eben nicht mehr aushält, einfach zubeißt.


    Mir wird echt schlecht...........

  • JEDER Hund beisst irgentwann, wenn er sich nicht zurückziehen kann und eben niemand auf seine "Worte hört".

    Die Eltern meines Mannes hatten vor vielen Jahren Afgahnen, Knurren war verboten.

    Der Frust dich nicht ausdrücken zu dürfen, hat sich schön aufgestaut, bis es dann einmal zu viel war.
    Hund lag in seinem Körbchen, Betrunkener Besuch beugt sich über ihn und streichelt und lallt laut vor sich hin.

    Der Hund beisst ihm ins Gesicht und die Nase war ab.

    Hätte der Hund knurren dürfen, hätte das auch der Betrunkene bemerkt. Die feine Mimik ist ihm in seinem Zustand natürlich entgangen.

    Wer in ein geblecktes Maul schaut und grollend gewarnt wird, bekommt das immer mit.

  • Zitat

    ja, mir auch, wenn einem Hund nicht zugestanden wird, sich der Situation gerecht ausdrücken zu können. :kotz:

    :schockiert: Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt ? :???:


    Wenn Kleinkinder an Amy heran kommen, dann nur, wenn ich direkt bei Ihr bin und da passe ich extrem auf. Allerdings merkt Amy schon, daß diese ihr nicht absichtlich weh tun. Würde ich nicht eingreifen, würde sie sich einfach zurückziehen - diese Möglichkeit hat sie normalerweise immer !

    Bei größeren Kindern ist es auch so, das sie eher zurückweicht, beschwichtigt oder aber bei mir nach Hilfe sucht.

    In die Luft geschnappt hat sie bisher in drei Jahren genau einmal, als mein neunjähriger Sohn sie ganz bewußt und gezielt geärgert hat. Er hat sie genau verstanden und von mir hat er anschließend eine Menge Ärger bekommen.
    Viele andere Hunde hätten in dem Moment zugebissen, zumal sein Gesicht vielleicht 20 cm vor dem Hundegesicht war.

    Ich bin dankbar, daß sie ihn ohne körperlichen Kontakt deutlich verwarnt und eben nicht gebissen hat ( und sie hat noch nie gebissen oder gezwickt !). Außer diesem einen Mal hat sie nie nach Kindern / Menschen geschappt, auch hat sie noch nie ein Kind angeknurrt, aber diese Möglichkeiten wäre mir im Ernstfall lieber als ein Biss.

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