Mund halten oder frei heraus losbrabbeln?

  • Ich lass meist ein beiläufiges "ach, das kriegt man mit Training schon hin" fallen. Falls es das Gegenüber interessiert, kann er ja nachhaken. Reagiert er nicht, bringt auch ein Gespräch zu dem Zeitpunkt nichts.

    Ich akzeptiere, dass es unterschiedliche Arten gibt, einen Hund zu halten. Manche HH wollen zB einfach einen unerzogenen Clown, der ihnen Leben in die Bude bringt. Da wäre Erziehung dann kontraproduktiv, würde den Spaßfaktor senken :lol:

    Oder andere wollen "unbewusst" einen Hund, der neben ihnen in die Leine steigt. Ich weiß nicht wieso, vielleicht erlebe sie es als "powerfull" oder arbeiten sich gerne an ihrem Hund ab.

    Irgendwas muss es ihnen geben, denn sonst würden sie unerwünschtes Verhalten abtrainieren.

  • Hallo,

    ich halte mich da raus, denn ich muss nicht mit diesen Hunden leben.
    Auch sind meine Ansichten nicht der Nabel der Welt und daher gilt bei mir die Devise:
    Leben und leben lassen!

    Wenn mich jemand fragt, dann ok, aber einfach so geb ich keine "Ratschläge".

    Das erste Beispiel kann ich gut nachvollziehen, aber bei dem zweiten seh ich jetzt auch keinen Grund da irgendetwas zu beanstanden.
    Hunde spielen unterschiedlich, die einen leise und sanft, die anderen laut und wild!
    So lange da keiner zu Schaden kommt ist doch alles in Ordnung.

    Liebe Grüße

    Steffi

  • Zitat

    Ich begegne anderen Menschen grundsätzlich mit dem gleichen Respekt, den ich auch umgekehrt erwarte. Das bedeutet auch, dass ich versuche mir keine Meinung über Dinge zu bilden, die ich nur ausschnittsweise betrachten kann. Auch versuche ich Aussagen nicht so stark zu werten - wer bin ich denn auch, dass ich meine Meinung für ultimativ halte. Insofern halte ich die Klappe, es sei denn ich werde gefragt - und auch dann würde ich eher vorsichtig nachfragen und ausloten.


    das ist auch meine Meinung.
    Vor allen Dingen stelle ich MIR dabei selbst immer wieder die Frage: Welche Ansichten hatte ich vor 2 Jahren, welche habe ich jetzt...und vor allen Dingen, welche werde ich in Zukunft anders sehen...es ändert sich immer wieder.

    Ich sehe mich auch noch als Anfänger...und damals (als blutiger Anfänger) habe ich mit "Argesaugen" (unbewußt) andere Halter und ihre Hunde innerlich beurteilt.Nach dem motto: Der/Die macht alles falsch/richtig :roll:

    JEDER Hund hat seine kleineren oder größeren Baustellen...auch wenn wir es draussen nicht direkt sehen...vielleicht genausowenig wie die Stärken der Hunde.
    Generell halte ich mich mit Tipps über Erziehung und Hundeschulenempfehlung ganz stark zurück...weil wir, wie hier schon mehrmals gepostet wurde, immer nur Ausschnitte dessen sehen, was wirklich Fakt ist.

    Wenn jemand WIRKLICH verzweifelt Rat sucht, dann versuch ich denjenigen erstmal zu beruhigen, wenn es um allgemeine Probleme bei der Erziehung oder bei der Charakterentwicklung des Hundes geht.
    Und wenn ich einen Tipp gebe, dann nur wenn ich gefragt werde.
    ich antworte darauf aber immer so, das derjenige weiß , das ich das nur Bei meinem Hund sinnvoll fand und nicht immer auf andere Hunde übertragbar ist...das ist mir sehr wichtig.

    ...ABER was ich gar nicht mag, sind HH die über jeden anderen herziehen...dann kommt schon mal der Komentar von mir das mein Hund oder des "Meckerers" manchmal in anderer Beziehung auch nicht besser ist.

  • Ich sag schon lange nichts mehr, wenn ich nicht direkt gefragt werde - erstens steh ich selbst auch nicht auf unerbetene Belehrungen, zweitens würden die Betreffenden sicher auch ohne mich ändern, was sie wirklich stört. Tut's das eben nicht, geht mich das nix an.

    Wenn mein Hund/ich allerdings heftig belästigt werden, wende ich mich inzwischen lieber direkt an den betreffenden Hund, das bringt meist deutlich mehr. Etwa bei einigen der Dauerrammler hier, gegen die sich meine junge Hündin noch nicht selbst wehrt. Wenn Frauchen das auch noch süß findet, halte ich ihr sicher keine Erziehungsvorträge, sondern pflück den Hund selbst runter und damit basta - spart eindeutig Zeit und Nerven.

  • Also, wir haben unseren ersten Hund und ich bin mir bewusst, dass wir nicht die begnadeten Hundetrainer sind. Wenn ich aber höre, was andere Hundebesitzer die schon den x-ten Hund haben so an Weisheiten von sich geben, bin ich die Martina Rütter in unserem Viertel (jedenfalls in der Theorie). Die glauben auch noch den Quatsch den sie erzählen und wollen einem ihre tollen Erkenntnisse dann unbedingt aufdrängeln (man ist ja schließlich Ersthundebesitzer und braucht das dringend) . :klugscheisser:

    Ich grinse dann nur in mich hinein und sehe mir ihre an der Leine zerrenden und unerzogenen Hunde mit einer gewissen Schadenfreude an.

    Lasst sie machen und reden, sie wollen gar nicht schlauer werden.

  • Ich finde es unheimlich schwierig, jemandem Tips zu geben, ohne den Eindruck eines Oberlehrers zu hinterlassen. Selbst wenn man freundlich fragt, ob man helfen kann, fühlen sich viele auf den Schlips getreten.

    Ich hatte hier im DF schon mehrfach von einer alten Dame geschrieben, die ihren altdeutschen Schäfer nur am Stachler führen kann. Aus allen HuSchus der Umgebung ist sie als unbelehrbar rausgeflogen. Der Hund schnappt nach ihr, zieht sie trotz des Stachlers quer durchs Dorf und ist auch sonst eher unleidlich.
    Eines Tages traf ich sie an meinem Hoftor, wir kamen ins Gespräch und ich bot ihr an, ihren Hund mal an ein Geschirr zu nehmen. Sie selbst traute sich nicht, also wollte ich ihr zeigen, wie sie damit umgehen könnte. Der Hund folgte aufs Wort und setzte sich beim Ableinen auf meinen Fuß. Die Frau war schwerst beleidigt, und sprach 6 Monate kein Wort mehr mit mir. Geändert hat sie nichts, obwohl ich angeboten habe, ihr einiges zu zeigen.

    Ich jedenfalls halte ab jetzt die Klappe.

  • Ich finde selbsternannte Hundebesserwisser SCHREKLICH und würde nie ungefragt irgendwelche Weisheiten von mir geben, selbst wenn cih es besser wüsste.
    Ich kann es auch überhaupt nicht leiden, wenn mir jemand seine Weisheiten aufdrückt, der weder mich noch meine Hunde (und ihre Vorgeschichten) kennt.
    LG von Julie

  • Zitat

    Ich finde selbsternannte Hundebesserwisser SCHREKLICH und würde nie ungefragt irgendwelche Weisheiten von mir geben, selbst wenn cih es besser wüsste.
    Ich kann es auch überhaupt nicht leiden, wenn mir jemand seine Weisheiten aufdrückt, der weder mich noch meine Hunde (und ihre Vorgeschichten) kennt.

    Sehe ich genauso! Ich muss mich da an einen Thread von Kaenguruh erinnern, in dem sie davon erzählte, draußen als Tierquälerin beschimpft worden zu sein (hat eine den Link noch?). Man kennt selten die Geschichte von jemanden, den man nur beim Gassi mal trifft - wer weiß was der Hund zB für eine Vorgeschichte hat? Da hat der aktuelle Halter oftmals gar nichts mit zu tun.

    Ich erinnere mich auch noch, als ich mit klein Cleo an der Leine durch die Gegend zog. Die Leute hielten mich, da ich einen Welpen an der Leine hatte, wohl für eine Hundeanfängerin und überschütteten mich mit (sicher gut gemeinten) Ratschlägen bzgl. Futter, Erziehung usw. Ich war es irgendwann einfach nur noch leid! Mal abgesehen davon, dass viele absoluten Schwachsinn erzählten (zB der Ratschlag, meinem Hund hin und wieder mal ein rohes Schweinekotlett zu geben :roll: ), gehen in manchen Fragen auch einfach die Meinungen auseinander. Das sieht man ja auch immer wieder hier im Forum; das heißt nicht, dass die eine Seite mehr Ahnung hat oder die universell richtige Theorie gefunden hat (bspw. die ewige Leckerchenfrage), sondern vieles ist einfach Ansichtssache, Produkt individueller Erfahrungen und teilweise auch einfach auf den eigenen Hund zugeschnitten. Was bei dem einen prima funktioniert, bringt bei dem anderen gar nichts oder ängstigt ihn sogar, ein und dasselbe Futter kann bei Hund A glänzendes Fell und bei Hund B Juckreiz verursachen usw. usf...

    Wenn man gefragt wird gerne und sonst, bei regelmäßigeren Kontakten zB, vielleicht mal vorsicht formuliert fragen: "Hast Du das und das schonmal probiert?" Immer so handeln wie man selbst behandelt werden möchte =)

  • Zitat

    Immer so handeln wie man selbst behandelt werden möchte =)

    Genauso sehe ich das auch. Man kanns vlt. am Range mal ansprechen, dass man ne Idee hätte und wenn keine Reaktion kommt, ist es dann eben so. Dann machts keinen Sinn, weil die Bereitschaft zum zuhören nicht da ist.

    Und ich selbst werd ausgesprochen deutlich und bin sicherlich nicht freundlich, wenn irgendein selbsternannter Alleswisser daherkommt und meint, eine Sequenz des Verhaltens meiner Hunde beurtellen zu müssen.

    Ausserdem brauch ich nicht zu jedem "dummen" Spruch meiner Mitmenschen was zu sagen, da hätt ich ne Menge zu tun.

    LG Birgit

  • Hallo!

    Eigentlich denke ich mir immer (oder versuche mir einzureden), dass die anderen Hundehalter sich nichts Schlimmes bei einem leinenaggressiven Hund denken, dass mir das egal sein kann.
    Und vor allem, dass heutzutage sehr viele die Probleme kennen mit denen man so kämpft und die anderen möglichst auch Verständnis zeigen.

    Wir haben Mailo aus dem Tierheim geholt, ca. 2 Jahre alt und leinenaggressiv vom allerfeinsten und kein Stück erzogen.
    Was soll mit diesem Hund passieren, entweder im Tierheim versauern, oder er findet Halter, die mit ihm arbeiten.

    Wir haben ihn genommen und arbeiten mit ihm. Er war am Anfang grausam drauf, aber: er muss ja trotzdem raus, zum üben und sowieso.

    Und dann sieht das halt oft furchtbar aus, das beste Training dauert seine Zeit!!
    ICH habe diesen Hund nicht versaut!
    Das möchte ich mir manchmal echt auf die Stirn schreiben!! ....wenn man mal wieder vorwurfsvolle Blicke ob des knurrenden und bellenden sich in die Leine hängenden Hundes erntet. Leute, die denken oder sagen, "erzieh doch mal deinen Hund".
    Ich habe diesen Hund 5 Monate und tue täglich nichts anderes.
    Hilft mir gar nicht, wenn andere Hundehalter in Gedanken über uns lästern oder dies auch noch sagen.

    Wenn mich allerdings jemand ruhig und freundlich auf meinen Hund anspricht, freue ich mich sogar! Da kann man erklären warum und wie man daran arbeitet.

    Wir gehen wöchentlich in die Hundeschule, hatten und haben noch ab und an sehr gute Einzelstunden und sind wöchentlich auf Spaziergang im Rudel mit vielen Leuten und Hunden mit erfahrener Hundetrainerin dazu.

    Wir arbeiten wirklich hart, der Hund hat viel zu verarbeiten und zu lernen.
    Mein Hund macht Fortschritte mit Siebenmeilenstiefeln, nichts desto trotz dauert das und sieht manchmal für Außenstehende schlimm aus.

    Es wäre wirklich toll, wenn nicht jeder gleich denken würde, "guck dir mal DIE an, geht ja gar nicht".

    Es gibt eben auch viele Menschen die einen Hund nicht seit Welpenalter haben und erziehen konnten, sondern auch viele mit "Härtefällen" aus dem Tierschutz!!

    Ganz und gar keine einfachen Hunde. Ich denke manchmal, Haltern von nicht leinenaggressiven, nicht so "versauten" Hunden fehlt da das Gefühl für.

    (Diese Hunde durfen natürlich nie jemand anderen gefährden, was ich niemals nicht zulassen würde.) Aber ich möchte auch nicht immer nur doof angeguckt werden ;)

    Also bitte erst nachdenken, dann reden!

    Liebe Grüße :smile:

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