Wie kann ich das "Komm" verbessern

  • Hi,


    zur Zeit übe ich mit Vento das Kommando "Komm", wenn er ohne Leine unterwegs ist (mit Leine läuft er eh neben mir).
    Allerdings ist es so, dass er halt kommt, wenn er mit schnüffeln oder was immer er gerade treibt fertig ist. Ist ja nicht Sinn der Sache.
    Dann kommt er zwar her, läuft aber auch manchmal schnurstracks an mir vorbei.
    Lob durch Streicheln oder Leckerlie scheinen ihn nur manchmal zu interessieren.



    Hm. Mal abgesehen davon, dass Übung den Meister macht und wir das einfach noch länger üben müssen, würd ich trotzdem gern wissen, obs Tipps und Tricks gibt, den Hund schneller auf mich reagieren zu lassen.


    Über Handfütterung hab ich schon nachgedacht.

  • Handfütterung ist eine gute Idee. Je nach Geschmack deines Hundes kann es aber auch ausreichen, sein aller-aller-allerliebstes Leckerchen hervorzaubern, wenn er zu dir kommt. ;)

  • Spielt fangen. Du läufst vor deinem Hund weg, achte aber darauf, das du stoppst, bevor der Hund bei dir ist und er nicht nicht wirklich fängst und das der Hund nur dir nachrennt und nicht umgedreht.
    Diese Nachlaufspielchen so ein bis dreimal am Tag können schon wunder bewirken.

  • Zum einen würde ich möglichst nur rufen, wenn du dir sicher bist, er kommt so, wie du dir das vorstellst. Es festigt sich ja beim Hund. Ich schnüffel erst mal fertig... schau dann mal hier und da, wenn ich dann mal komm, gibt es ein Lob... ah ha, das scheint also "komm" zu sein und in Ordnung so zu sein.


    Wie alt ist denn dein Hund? Ich würde auch nicht auf Teufel komm raus über Futter gehen, wenn es den Hund nicht wirklich interessiert. Woran hat dein Hund denn Interesse? Hört er sonst passabel? Weiß er überhaupt wirklich, was mit komm gemeint ist? Achtet er draußen auf dich? Orientiert er sich an dir? Bemüht er sich, nicht den Anschluss zu verlieren? Was würde wohl passieren, wenn du einen Spaziergang lang keinen Ton redest, nur deinen Weg gehst? Hat er Interesse an gemeinsamen Spielen?


    Was tust du, wenn du 1x gerufen hast und der Hund kommt nicht sofort?

  • Ich kann mich Lucy Lou nur anschließen.
    Rufe deinen Hund nur, wenn du dir sicher bist, dass du das Kommando auch durchsetzen kannst.
    Wenn du deinen Hund rufst und er schnuffelt weiter und es passiert nichts bzw. er bekommt auch noch ne Belohnung, wenn er später kommt, dann lernt er, dass es wurscht ist ob er beim ersten Mal rufen kommt oder beim zweiten Mal.
    Du solltest deinen Hund über ein Schleppleinchen absichern, so dass du, wenn du ihn rufst über das Leinchen stoppen kannst und zu dir holen.

  • Bei einem jungen Hund würde ich mit der Schleppleine das Komm so weit vertiefen, dass er zügig reagiert. Zügig, d.h. nicht zu dem ZeitPUNKT, zu dem er den Befehl bekommt, sondern in dem ZeitRAUM. Komm wäre in dem Moment ein bedingter Befehl.


    In der nächsten Stufe würde ich den zusätzlichen Befehl HIER einführen als unbedingten Befehl, dem er zu dem Zeitpunkt nachzukommen hat, zu dem er den Befehl bekommt. Auch hier leistet die Schleppleine wertvolle Dienste.


    Analog würde ich das Ablegen in Platz (leg dich oder so) als bedingtes Kommando und Down (Platz, Hundeplatz oder sonst etwas, das anders lautet) als unbedingtes Kommando aufgliedern. Auch hier, wie immer, erst das Einfache (z.B. den bedingten Befehl) und anschließend das Schwierige (z.B. den unbedingten Befehl) ausbilden.

  • Also, Vento ist zwischen 5 und 7 Jahre alt, allerdings habe ich ihn erst seit kurzem.
    Wir müssen also so oder so noch an unserer Bindung zueinander arbeiten - irgendwelche Tipps?!


    Am Besten reagiert er auf Wienerle und Käse...


    Nachlaufen hab ich bis jetzt noch nicht gespielt, aber schonmal einfach wortlos die Richtung gewechselt bzw. so um eine Kurve gelaufen, dass er mich nicht mehr sehen konnte.
    Da wars dann eben so, dass er zwar mit fliegenden Fahnen ankam, dann aber an mir vorbeilief bzw. er beim Loben schon wieder sichtbar von anderen Dingen abgelenkt war.


    Ich versuche auch schon, möglichst nur dann zu rufen, wenn ich mir (halbwegs) sicher bin, dass er auch kommt.
    Wie soll ich aber reagieren, wenn er sich beim kommen Zeit lässt, hier noch mal schnuppert und da nochmal markiert? Trotzdem ein bisschen loben, und wenn er wirklich sofort kommt quasi ausflippen vor Freude?


    Tja, worauf er wirklich steht als Belohnung muss ich noch rausfinden... Streicheln geht meistens ganz gut, allerdings merke ich dabei oft, dass er es zwar einfach ganz nett findet, mal gestreichelt zu werden, aber schon wieder anderes im Kopf hat.
    Spielen geht eigentlich garnicht, Leckerlie halt das, was ihm in der Sekunde grad schmeckt.
    Naja, passabel hören... Er hat die Grundkommandos glaub ich nie gelernt, er kommt aus Spanien, und in der Pflegefamilie bzw. in der Familie, wo er vermittelt war, lief er glaub ich eher so nebenbei bzw. an der Leine.
    Hm, ob er auf mich achtet... Er kommt schon immer wieder zu mir her, ohne dass ich ihn rufe, bzw. schließt auf. Also eigentlich schon.
    Allerdings ist mir aufgefallen, dass er draußen niemals Augenkontakt zu mir sucht, in der Wohnung aber schon...?
    Ich glaub, wenn ich nicht reden würde, wäre ihm das herzlich egal.


    Wenn ich einmal rufe, und er kommt nicht, rufe ich meistens nochmal. Wenn er dann nicht kommt, gehe ich kommentarlos weiter. Schließt er dann auf oder kommt, gibt es aber keine Belohnung in irgendeiner Form.


    DSH-Bauer, wie unterscheidest du Zeitpunkt und Zeitraum? Zeitpunkt ist wahrscheinlich genau-jetzt-in dieser Sekunde, oder? Und Zeitraum?


    Wenn ich die Schleppleine benutze, was mache ich dann, wenn ich rufe und er kommt nicht? Heranziehen?

  • Geneu, Zeitpunkt ist in der gleichen Sekunde, Zeitraum ist innerhalb einer akzeptablen Zeitspanne.


    Also, Hund schnuppert, du willst weiter, hast aber Zeit und es besteht auch sonst kein Grund zur Eile. Der Hund soll einfach nur mitkommen. Kommando Komm, du gehst weiter und er kommst sagen wir binnen 15 oder 30 Sekunden zu dir und schnuppert solange noch.


    Hund flaniert auf der Wiese, ein Vogel stürzt aus heiterem Himmel und Hund geht zur Aufprallstelle, um zu schnuppern. Du willst das aber nicht, er soll stehenden Fußes zu dir kommen. Kommando Hier und Hund bewegt sich ohne zeitliche Verzögerung zu dir.


    Übungsaufbau: 1.) Hund an der langen Schleppleine, du rufst Komm, lässt ihm die in deinen Augen akzeptable Zeitspanne und, wenn er nicht kommt, ziehst du ihn zu dir heran. (Er sollte aber schon wissen, was Komm bedeutet).
    Wenn das sitzt, 2.) Hund an der langen Schleppleine, du rufst Komm Hier und ziehst ihn sofort zu dir heran. Nach einigen Wiederholungen, wenn der Komm Hier verstanden hat, rufst du nur noch Hier.


    Erläuterung: Heranziehen ist schon ein deutliches Heranziehen, aber kein Ruck an der Leine, dass aus dem Heranziehen ein Heranfliegen wird.Nicht rucken, ziehen.

  • Das Kommen soll doch aber was Positives sein. Wenn ich mir jetzt so einen eher selbstständigen Hund vorstelle, findet der es doch nur nervig, heran gezogen zu werden (auch wenn er dann meinetwegen ein Leckerlie bekommt).


    Also nicht falsch verstehen, spontan hab ich keine bessere Idee, aber, wenn du dazu eine Erklärung für mich hättest, wäre ich dir sehr dankbar :smile:


    lg Nadine

  • Ich muss es auch nicht immer toll finden, wenn mein Chef mich zu sich ruft, ich muss zu ihm kommen. Warum soll es dem Hund anders gehen? Zudem ist es ein erwachsener Hund. Klar kann ich den auch zur Belohnung kraulen, wenn er es ohne Hilfe schafft. Klar muss ich auch ihn in der Übungsphase reichlich loben. Aber das ist es dann auch.

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