Hund schaut immer nach oben...

  • Hi,

    in den meisten Fällen von Angst, reagieren Hunde nicht auf Spielies oder Futter.

    Streicheln bei Angst: Das kommt auf die Situation an und um welche Angste es sich handelt.

    Mein Mädel springt nicht mehr über Flatterbänder oder Schnüre, die über den Boden gespannt sind, seid sie in einem Schafnetz beim Sprung hängen geblieben ist. Selbst Schnüre, die auf dem Boden liegen...

    Über die Netze springt sie nach wie vor: Motivation Schafe arbeiten !!!

    Habe die Sache mit den Schnüren mit Konsequenz und Bestimmtheit versucht ... keine Chance.

    In diesem Fall z.Bsp. war die Lösung, sie mit AUFGEPASST ( bedeute immer Achtung, jetzt kommt was tolles ) hochgeholt, Leckerli ind die Hand, mich neben sie vor die Schnur gestellt und dann LOSGEHT und JUCHUUUUU, SO GEHT DAS und mit ihr zusammen wie ein Clown kreuz und quer über die Schnüre gehüpft ...... :hust:

    Das mach ich jetzt schon seid 2 Wochen .... mal schauen, wann sie es wieder alleine schafft :gut:

    Ich denke, hier ist Kreativität gefragt.

    Was bei ängstlichen Hunden aber auch gut funktioniert, ihnen ein T-Shirt anziehen und ein Geschirr drüber ( möglichst breit ).
    Dann spüren sie ihren Körper besser, fühlen sich gehalten und man kann Angstsituationen etwas entspannter angehen und üben, bis man beides nicht mehr braucht ( T Touch !!! ).

    Unsere älteste Hündin hat Dämmerung mit den runterfallenden Rollos verknüpft und wollte dann nicht mehr raus.

    Das hat 2 Jahre gedauert, bis ich mit ihr vor die Tür gehen und die Strassen entlang gehen konnte. Geschirr und T-Shirt waren hier eine große Hilfe.

    Immer wieder 2 Schritte vor 1 zurück manchmal auch 3 zurück ....

    Erfordert viel Geduld und Ruhe vom Halter .... nie entäuscht sein!!!!

    Gibt es ein Wort in bestimmter Schwingung ausgesprochen, dass sie immer erreicht ???? Manche Hunde motiviert Stimme mehr als Leckerli oder Spieli.

    Liebe Grüße
    Alexandra

  • Indianheart: :gut: Ich finde es auch sehr wichtig die Angst zu differenzieren und natürlich muss die Situation und der Hund auch miteinbezogen werden!

    Ich kenne es so und so.

    Da ich im Winter auf Schlittenhunderennen war und so gut wie alle Hunde im Stress waren, kann ich Folgendes berichten:

    Die Hunde zittern, jaulen, springen ins Geschirr, weil es gleich los geht. Das ist eine Stresssituation für sie, den sie durch den Vorwärtsdrang beim Start dann schnell abbauen. Bis zum Start, sind sie aber alle sehr nervös.

    Eine junge Hündin (2) hat immer besonders viel gejault und ist rumgesprungen. Wenn man sich neben sie gestellt hat, ruhig gestreichelt hat und ein bisschen mit ihr geredet hat, wurde sie ruhig und entspannte sich sogar etwas.

    Stress und Angst sind sehr unterschiedlich und man muss immer individuell auf die Situation reagieren. Ich würde nicht sagen, dass wenn ein Hund Stress hat und man diesen streichelt, er dadurch bestärkt wird.

    Des Weiteren denke ich aber auch dass es bei den Schlittenhunden etwas anderes ist, da sie ja im Rudel leben und für sie die menschliche Zuwendung (von der sie weniger haben, als ein Einzelhund, diese aber ebenso anstreben) das Höchste ist. Da steht dann die Zuwendung einfach über der Stresssituation.

    Oder nehmen wir meine Hündin.

    Sie ist jagdlich sehr ambitioniert und wir haben es super in den Griff bekommen. Wenn ein Wildtier über den Weg springt hat sie auch Stress, denn sie möchte ja hinterher. Der Gehorsam steht nun aber über dieser Lust hinterher zu laufen. Dabei streichel ich sie aber nicht und loben darf ich sie auch nicht, sonst ist sie weg :D Erst nachdem alles wieder "ruhig" ist kann ich sie bestätigen.

    Also Stresssituation ist nicht gleich Stresssituation....

    Ich glaube da müsste einfach ein erfahrener Trainer her, der erkennt, was genau dieser Hund braucht.

  • Zitat

    Ich finde es nur komisch, dass Du bei einem so jungen Hund so extrem lange gebraucht hast, um ihn alltauglich zu kriegen.
    Ich meine, die Mischung ist ja eigentlich weniger als ängstlich bekannt, bzw. die Rassen neigen weniger zur Ängstlichkeit.Gruß
    Bibi

    Weißt du, ich habe einen Herdenschutzhundmix, der auf einer Hochgebirgswiese geboren wurde, und rein gar nichts kannte. Nichts. Diese Hunde sind Fremden gegenüber extrem mißtrauisch. Das ist ihre Natur. Die Herde von A nach B alleine bringen und dabei auf den bösen Wolf aufpassen. Sehr selbständig denkende mißtrauische Hunde. Diese Mischung ist gar nicht bekannt, nicht mal die Rasse der Mutter ist dir vermutlich bekannt, also kannst du überhaupt nicht einschätzen, ob
    es sich um eine Fremdem gegenüber mißtrausiche Rasse handelt oder nicht.

    Dazu bei einem Hund, der ersten Zeit so wenig kennelernen durfte und nicht sozialisert wurde, dazu diese Rassedispisition, war ne riesige Hausnummer. Ich habe einen extrem sensiblen Hund, dazu ist sie schwerkrank. Da sie bereits viermal schwer operiert wurde bzw. war fünfmal in Vollnarkose, teilweise mehrere Stunden lang. Was Schmerzen verursachen, das habe ich wirklich an diesem Hund genug gesehen. Insofern finde ich es nicht lange, bis sie alltagstauglich war. Wie kommst du überhaupt darauf? Das habe ich nirgends geschrieben, wie lange ich dazu gebraucht habe. Ich habe nur geschrieben, mit wieviel Dingen sie früher Probleme hatte. Und das ist alles weg. Wie gesagt, sie hat zweimal die BH und läuft Obedienceprüfungen.

    Und warum sollte dieser Hund nicht ab und an Ängste zeigen. Angst schützt vor Gefahren und ist lebensnotwendig. Ich hab damit kein Problem.

    @ Fluffy

    Ich finde nicht, dass ich hier fahrlässige Tipps gebe. Ich denke, jemand der wöchentlich mit über 20 verschiedenen Hunden zu tun hat, weiß was er schreibt. Du musst es nicht so machen, aber ich weiß, wie man damit Erfolg haben kann

    Oft sind es wir Menschen, die die Hund in der Angst unbewußt bestärken. Hunde können uns besser lesen als wir denken. Verbreiten wir aber Sicherheit, so helfen wir unserem Hund.

    Und ein Hund, der wirklich in starken Ängsten lebt, sollte man mal dem TA vorstellen, denn es können Krankheiten wie Schilddrüse, FSME, Toxoplasmose... dahinterstecken. Außer er lebte vorher im Keller oder sonstwo in der Einsamkeit und wird von den Eindrücken der Welt erschlagen.

    Dirkita
    Was heißt Höhenangst? Wo hat der Hund Höhenangst?

    Ganz ehrlich, mein Hund lässt sich ne Eisensteigleiter in der Höhe von 3m rauf- oder runtertragen. Sie hat nur 35kg und ist riesig. Ich mach da keine Zicken. Entweder sie lässt sich tragen oder bleibt im Gebirge. Tja, und wie gesagt, sie lässt sich tragen. Zack auf den Arm und keine Diskussionen. Ich bin da nicht zimperlich. Je mehr man auf das Getue des Hundes eingeht, um so schlimmer wirds. Oder man lässts. Höhenangst haben auch Menschen und das finde ich ehrlich gesagt nicht schlimm.

    Es gibt Situationen, da muss ein Hund durch.

    @ Nikki

    Vorsicht, wir reden hier von Angst, nicht von Anspannung, Stress oder aufgeregt sein. Die Anspannung der Schlittenhunde ist völlig normal und hat nichts mit Angst zu tun. Das ist mit dem Agilityhund am Start zu vergleichen, der vor Anspannung zittert.

  • Zitat

    ... Wenn ein Besitzer nach einem traumátischen Erlebnis seinen Hund zu sehr bedauert und ihn so in seiner A´ngst bestätigt, festigt sich das Verhalten im Hund. ...

    Ich rede nicht von Bedauern, das ist ein Unterschied. Bedauern ist etwas anderes als beruhigen.
    Das mit Bedauern sich eine Reiz verstärkt ist nichts neues.

    Es ist auch ein Unterschied, ob man mit einem Hund arbeitet, der "nur" nichts kennt und einen Overflow hat oder ob man einen Hund hat, der wirklich tief traumatisiert ist.

  • @schopenhauer: Auch wenn wir hier ein bisschen OT werden. :ops:

    Mal zitiert:

    Zitat

    Viele Herdenschutzhunde verbringen sehr viel Zeit allein mit der Herde. Sei es nun in deren Lagerplätzen, auf deren Höfen, oder auch auf den langen Wanderungen. Sie sind also von ihren „Schäfern“ unabhängig und weitgehend auch unbeobachtet. Dies setzt einen selbstbewussten Hund voraus, der zu eigenständiger Arbeit fähig ist.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Herdenschutzhund

    Zitat

    Die besonderen Eigenschaften der Herdenschutzhunde wie territoriales und personenbezogenes Wach- und Schutzverhalten, Selbständigkeit und eigener Entscheidungwille sowie ausgewiesene Unbestechlichkeit und natürliche Härte, lassen es nicht zu, sich ungenügend mit den Eigenschaften der Herdenschutzhunde zu beschäftigen und diese zu ignorieren.


    http://www.pro-herdenschutzhunde.de/hsh/

    Soviel dazu.
    Und wie Dein Hund gemischt ist, ist doch unerheblich, da Du immer nur Mix schreibst und eben selbst nicht weißt, welcher Mix es ist.
    Und Dein Hund war jawohl nicht nur Fremden gegenüber mißtrauisch, sondern allem gegenüber, da liegt wohl ein Unterschied.

    Ich habe einen Greyhound-Bardino-Mix. sprich, einen Windhund-Hütehund-Mix. Und ich denke, die Mixtur ist genauso schwierig, wie viele andere Mixe.

    Was mich einfach stutzig macht, wieso hat es eben mit Deiner Methode so lange gedauert?
    Vielleicht, weil Du nichts anderes probiert hast?
    Meine Hündin kam von einer Müllkippe, war gerade 3 Monate alt, als sie einzog und sie kannte auch nichts.
    Hm, ich weiß nicht, aber es gibt eben nicht nur den einen Typ Angsthund, den man vielleicht dazu macht, weil man seine Vergangenheit bedauert oder eben einen Hund, der lernt, Deine Vergangenheit ist zwar okay, aber die Zukunft beginnt jetzt.

    Ich möchte nicht kritisieren, nur zum Nachdenken anregen.
    Man kann nicht alles auf die Mischung schieben, denn das wäre in meinen Augen zu einfach. Und wie oben zitiert, sind Hunde dieser Mischung, wie Du schreibst, eigentlich nicht ängstlich, misstrauisch ja, aber eben nicht ängstlich.

    Gruß
    Bibi

    PS: TS, wo kommt Deine Mutter denn her? Vielleicht weiß jemand einen guten Trainer in ihrer Nähe.

  • Die einen haben die Erfahrung mit Reiz kuscheln und Schönfüttern gemacht, ich auch und auch sehr gut, aber eben auch mit Berührungen und Streichen - und ich reden nicht von Bedauern oder übertriebenes getue.

    Es gibt viele Wege einen Hund aus der Situation zu holen. Aber wie soll ich zum Beispiel bei einem Knallhund, vor dem Reiz schützen, außer ich gehe nicht i´mit ihm Gassie? Eine Fehlzündung eines Autos, eine knallendes Fenster oder eine zufallende Tür, ein Platzender Luftballon ist nicht immer kalkulierbar und ich kann nicht viel zur Vorbereitung tun. Da kann ich nur reagieren, aber nicht mehr agieren. Anders ist es mit Reizauslösern, die nicht unbedingt unsichtbar sind. Aber auch da kann es immer wieder zu einem plötzlichen Reiz kommen, den ich nicht ausschalten kann.

    Du magst deine Erfahrungen gemacht haben, aber es gibt noch andere Menschen, die viel mit Hunden zu tun haben, welche aber auch andere Erfahrungen gemacht haben. Da greift dann wieder der Satz: Leben und Leben lassen. Gerade beim Thema Unsicherheit, Angst und Panik gibt es viele Weg und die müssen passen.

  • Zitat

    @schopenhauer: Auch wenn wir hier ein bisschen OT werden. :ops:
    Und wie Dein Hund gemischt ist, ist doch unerheblich, da Du immer nur Mix schreibst und eben selbst nicht weißt, welcher Mix es ist.
    Und Dein Hund war jawohl nicht nur Fremden gegenüber mißtrauisch, sondern allem gegenüber, da liegt wohl ein Unterschied.

    Ich hab dir schon mal gesagt, mein Hund kam ohne Prägung hier an. Es gab nur eine Bergwiese, ne Müllkippe wäre da im Vorfeld vielleicht sogar hilfreich gewesen. Was den Mix angeht, so ist mir durchaus bekannt, wer die Mutter war! Ich kenne sie. Wer sagt dir, dass ich nicht weiß, was es für ein Mix ist. Nur fängst du mit dem Namen gar nix an! Ich weiß, woher mein Hund kommt, ich weiß, wie es da aussieht.

    Wenn du über diesen Typus Hund Ahnung hättest, würdest du nicht so merkwüdige Dinge hier in den Raum stellen. Hat dein Hund die Begleithundeprüfung? Wie kommst du darauf, dass die Ausbildung meines Hundes lange gedauert hat? Außerdem dauert die Arbeit am Hund ein Leben lang und ändert sich auch immer wieder.

    Und mein Hund war nicht allem gegenüber mißtrauisch. Auch das habe ich nie behauptet. Es wäre nur etwas drollig ihn mit einem Retriever o.ä. zu vergleichen.

    Und da dein Hund angeblich von ner Müllkipe stammt, ist der Greyhoundhütemix sicherlich auch ungewiß!

    Ich gebe dir Recht, was vergangen ist, ist vergangen, der Hund lebt im Hier und Jetzt. Aber ich werde nie einen Hirtenhund mit einem Windhund oder mit einem Border vergleichen können. Hund ist zwar Hund, dennoch bringt der Rassetypus Eigenheiten mit sich, die man nicht vergleichen kann.

    @all

    Ich hab mir inzw. die Mühe genacht ein Buch von Dr.Udo Gansloßer, "Verhaltenbiologie für Hundehalter" herzunehmen und zum Thema noch ein paar Infos zu sammeln. Angst ist etwas völlig normales und für den Hund wichtig.Leider entstehen manchmal Angststörungen. Und so schreibt er:

    Häufig spielt der Besitzer eine unglückliche Rolle. Einerseits neigt man dazu, in solchen Situationen das Tier zu beruhigen. Diese gute gemeinte Reaktion kann aber noch zu einer weiteren Verstärkung führen. Es kann als Belohnung wirken, und damit das unerwünschte Verhalten noch antrainieren. Andererseits spührt der Hund, dass nun auch der Besitzer in Stress gegrät, und empfindet das als Bestätigung, dass die Situation wirklich schlimm ist.

  • Du sagst es selber, wenn der Besitzer in Streß gerät. Ist aber der Besitzer die Ruhe selbst und bleibt es auch und zwar wirklich aus dem Inneren und nicht nur nach außen gespielt, stellt sich die Situation doch schon wieder ganz anders da.
    Die ganz typischen 2 Seiten einer Münze.

  • @Schopenhauer :skeptisch:
    Das ist jetzt echt total anmaßend von Dir, sorry!!!!!
    Das sie ein Greyhound-Bardino-Mix ist wurde mir von der TS-Orga gesagt, die auf Lanzerote ist und ich behaupte mal, die kennen sich mit den hiesigen Rassen und Mischungen aus. Aber das tut auch nichts zur Sache :roll:
    Meine Große hat 3x die BH gemacht. Da staunste, wa :p
    Einmal für uns und auf zwei anderen Prüfungen als Begleithund, da einer fehlte und oh Schreck auch die hat sie beide bestanden.

    Das eine Müllkippe besser sein soll, wie eine Bergwiese, dass glaubst Du doch selbst nicht, oder?
    Komisch, dass sie gerade bei Geräuschen extrem empfindlich war, gegen die müsste sie ja tierisch abgestumpft gewesen sein, oder?

    Ich vergleiche auch nicht die Hunde an sich, aber bei der TS handelt es sich um eine Dogge mit Angst/Panikzuständen. Die kann man wohl erst recht nicht mit einem HSH-Mix vergleichen :roll:

    Gruß
    Bibi

    PS: Mir zu unterstellen, dass ich mit einem Rassenamen nichts anfangen kann, finde ich ebenfalls sehr überheblich. Nicht nur Du beschäftigst Dich seit vielen Jahren mit Hunden, ich auch. Das man nicht jede Rasse persönlich kennt, ist auch klar. Aber da ich auch auf mehreren HSH Seminaren war, sind mir da schon einige Rassen geläufig. Nur zu Deiner Info!!

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