Anwendungsfehler bei der positiven Konditionierung

  • Zitat

    AH, ok, jetzt ja !

    Ich würde, wenn sie sich benimmt und ruhig mitgeht, gar nichts machen. Selber ruhig, souverän weitergehen und nachher, wenn du wirklich aus der Situation raus bist, der andere Hund weg ist, dann würde ich ein entspanntes, freudiges "Haste toll gemacht" sagen.

    Wenn du sie in der Situation ansprichst, lobst, dann weißt du erstens nicht, wo sie gedanklich ist (vielleicht ist sie kur davor loszukläffen und du belohnst den Gedanken) und zweitens reagieren die meisten Hunde auf die Ansprache und gehen doch nach vorne.

    Ich würds ein bisschen testen. May be, daß du mit einem weiterlaufen und nachher loben am Besten fährst. Kann auch sein, daß du z.B. die Richtung wechselst, einen Bogen läufst und sie verbal freundlich dabei mitnimmst (im Sinne von "komm, hier längst, ..."

    Gruß, staffy


    DAAANKE...mit dieser Antwort kann ich sehr gut was anfangen...puh, das war eine schwere Geburt :D

  • Zitat

    Was lustig ist und mir auffällt: Hat jemals jemand vor der Leinenaggression seinen Hund fürs ordentliche Verhalten gelobt?
    Woher soll der Hund dann wissen, daß genau das Verhalten erwünscht ist?


    Bekommst du permanent nen Euro zugesteckt einfach dafür, daß du da bist !!

    Normales Verhalten ist die Basis von Zusammenleben. Was willste denn loben ? Das der Hund nicht in die Wohnung pinkelt, daß er nicht dein Essen klaut, daß er nicht deine Schuhe schreddert ...

    Gesittetes Verhalten, adäquates Benehmen, Sozialverträglichkeit, das nennt man Erziehung und das ist die Basis.

    :roll:

  • Sagt mal, nur weil es mir gerade einfällt und hier so halb dazu passt:
    Ist euch schon mal aufgefallen, dass müde Hunde kaum leinenaggressiv sind? Ich kenne mittlerweile ein paar Beispiele, wo die HH ihren Hund vor dem spazierengehen ein paar Suchspiele machen lassen, zwei drei Tricks üben und dann erst losgehen. Da hat sich innerhalb kürzester Zeit das Thema Leinenaggression erledigt gehabt.
    Ob´s jetzt wirklich an der Müdigkeit/Auslastung liegt, oder an der intensiven Zeit miteinander vor dem Spazierengehen kann ich nicht sagen, aber es scheint zu klappen.
    War das Zufall oder ist da was dran?

  • Zitat

    -Schau Training :klappte meiner Meinung am besten...Schau Training wurde zu Hause intensiv aufgebaut..."Schau" gesagt (Finger auf meine Augen gerichtet) ...Hund schaut mit in die Augen- Leckerchen..."Schau" wurde dann so weiteraufgebaut, das mein Hund mir lange (ohne Fingerzeig) in die Augen schauen mußte (auch in Bewegung)-dann Leckerchen.
    funktionierte circa 1 Monat :( bis die nächsten von mir nicht gesehenen Hunde kamen, und irgendein Kreislauf durchbrochen wurde.

    Ich bin doch überrascht, wieviel du ausprobiert hast und wie wenig lang du dran geblieben bist.

    Was mich interessieren würde, wie ist dein Verhalten dabei? Bist du ruhig, wirst du laut, kämpfst du mit dem Hund...... Denn wenn du unruhig bist, spührt das dein Hund. Du musst selbstsicher sein. Und wenn du laut werden splltest, oder lass es, nein, nein rufst, dann bestätigst du den Hund in seinem Verhalten. Du bellst sprichwörtlich mit. Zumindest versteht das so der Hund.

    Fakt ist, du musst die anderen Hunde vor deinem Hund sehen und die Distanz wahren, die dein Hund aushalten kann.

    Dann ist es ganz wichtig, dem Hund zu sagen, was das gewünschte Verhalten ist. Das heißt, der Hund wird nur bestätigt, wenn er nicht leinenaggressiv ist. Nur wenn er das gewünschte Verhalten zeigt, wird er gelobt.

    Solltest du auch gelobt haben, wenn der Hund aufhörte, so hat der Hund das Verhalten als Handlungskette erlernt.

    Du schreibst, dass diese Blickontaktsache sehr hilfreich war. Und warum hast du an diesem Punkt nicht weitergemacht? Warum hast du dich durch Rückschläge davon abbringen lassen? Der Blickkontakt ist in meinen Augen das A und O der Hundeerziehung. Bringe deinem Hudn Blickkontakt auf Kommando bei. Kann er es fordere es immer, wenn ein anderer Hund kommt, und solange wie dein Hund dich anguckt, bekommt er Futter reingestopft. Zackzackzack....Aber bitte Distanz halten. Das nennt man desensibilisieren und dauert sehr lange.

    Aber wenn dein Hund abgeht wie eine Rakete, dann ist es durchaus gestattet, dem Hund auch mal zu sagen, dass es so nicht geht. Wasser könnte da hilfreich sein. Bringt den Hund runter und erwird wieder ansprechbar, das gewünschte Verhalten kann gefordert werden.

    Wenn das mit dem Blickkontakt klappt, kannst du auch ein Sitz fordern mit Blickkontakt oder später ein Fuß mit Blickkontakt.

    Gut wäre es, wenn du einen Kurs besuchen könntest, wo du das gezielt üben könntest.

    Was ich bei diesem Hund für absolut wichtig halte, ist das ganze Thema ganzheitlich zu sehen. Du darfst dich nicht nur auf die Leinenaggression konzentrieren, sondern der Hund, der immer noch in der Flegelphase ist und Grenzen testet, braucht überall Grenzen und Regeln. Er muss geführt werden. Dazu braucht er geistige Auslastung durch viel Beschäftigung, erlernen des Grundgehorsams und/oder Hundesportarten. Dann wachst ihr zusammen und der Hund wird sich leichter führen lassen. Er muss das Gefühl bekommen, dass du alles im Griff hast. So aber glaubt der Hund auf dich aufpassen zu müssen.

    Der Hund ist nicht wirklich aggressiv. Er ist unsicher und verhält sich deswegen so Alleine deine Körpersprache, die du einnimmst, wenn ein anderer Hund kommt, zeigt deinem Hund, dass es demnächst los geht. Es ist der Startschuß. Mach dich groß, halte die Körperspannung und sage dir, dass du das hinbekommst und vertraue auf deinen Hund.

    Mein Hund hat früher das alles mit Menschen gemacht. Ich habe es zu 100% weg, alle werden ignoriert. Ebenso die Hunde. Ignorieren ist die Folge der ganzen Arbeit. Der Hund lernt die anderen zu ignorieren, und er merkt, dass ihm das gut tut.
    Ich selber würde das Verhalten des Hundes an der Leine aber nie ignorieren. Wenn aber ein Hund unsicher oder gar ängstlich ist, wäre es schlimm mit Strafen zu agieren, da das Verhalten sich dadurch nur noch steigern würde, da dadurch der Hund lernt, dass andere Hunde wirklich Scheiße sind.

    @ Fräuleinwolle

    Ich stimme dir voll und ganz zu, der Hund muss erstmal merken, was das gewünschte Verhalten ist und das geht nur, wenn man ihn in den richtigen Situationen bestätigt. Er weiß ja nicht, was wir Menschen als gesittetes Verhalten verstehen.

    @ brush

    Das ist genau das was ich mit geistiger Auslastung ud Kopfarbeit meine. Ein beschäftigter zufriedener sicherer Hund, braucht nämlich keine Leinenaggression als Aufmerksamkeitsmittel. Der Hund kann nämlich lernen, dass er so Aufmmerksamkeit bekommt, die er sonst nicht hat. Oder aber er sucht sich auf diesem Wege seine Beschäftigung selber.

  • Zitat

    Sagt mal, nur weil es mir gerade einfällt und hier so halb dazu passt:
    Ist euch schon mal aufgefallen, dass müde Hunde kaum leinenaggressiv sind? Ich kenne mittlerweile ein paar Beispiele, wo die HH ihren Hund vor dem spazierengehen ein paar Suchspiele machen lassen, zwei drei Tricks üben und dann erst losgehen. Da hat sich innerhalb kürzester Zeit das Thema Leinenaggression erledigt gehabt.
    Ob´s jetzt wirklich an der Müdigkeit/Auslastung liegt, oder an der intensiven Zeit miteinander vor dem Spazierengehen kann ich nicht sagen, aber es scheint zu klappen.
    War das Zufall oder ist da was dran?

    Interessante These. Bin gespannt, ob es dazu Erfahrungsberichte gibt...

  • Ich denke das liegt dadran, daß die Hunde schon mit einer gewissen Erwartungshaltung vor die Türe treten. Die meisten dieser Abteilung hängen ja schon ab der Haustüre in der Leine und laufen wie John Wayne.

    Die Suchspiele unterbrechen diesen "wo ist der Feind Kreislauf und, da man ja im Spiel Gehorsam verlangt, gibts eine Kommunikation mit dem Hund, eine Ansprache und somit mehr Präsenz des Halters, als wenn dieser einfach nur hinterherdackelt.

    Manch einer mag natürlich auch so "übermotiviert" sein endlich rauszukommen, daß er beim Spiel ein wenig "Dampf ablassen" kann.

    Ziel ist aber doch ein Hund, der sich immer zu benehmen weiß ;-)

  • Zitat


    Ziel ist aber doch ein Hund, der sich immer zu benehmen weiß ;-)

    Klar, aber da führt erst mal ein Weg hin. Da kann man sich nicht hinbeamen. (leider :hust: )

  • Zitat

    Sagt mal, nur weil es mir gerade einfällt und hier so halb dazu passt:
    Ist euch schon mal aufgefallen, dass müde Hunde kaum leinenaggressiv sind? Ich kenne mittlerweile ein paar Beispiele, wo die HH ihren Hund vor dem spazierengehen ein paar Suchspiele machen lassen, zwei drei Tricks üben und dann erst losgehen. Da hat sich innerhalb kürzester Zeit das Thema Leinenaggression erledigt gehabt.
    Ob´s jetzt wirklich an der Müdigkeit/Auslastung liegt, oder an der intensiven Zeit miteinander vor dem Spazierengehen kann ich nicht sagen, aber es scheint zu klappen.
    War das Zufall oder ist da was dran?

    Bei Meggie ist es definitiv nicht so. Wenn sie müde oder kaputt ist, neigt sie eher dazu zu pöbeln.

    Was allerdings auffällt. Wenn sie mal schlecht ausgelastet ist, weil ich die ganze Woche ´nen blöden Dienst hatte, dann ist es bei ihr schlimmer als wenn wir normales Programm hatten.

    Außerdem fällt auf, dass wenn sie einmal auf e´nem Spaziergang gepöbelt hat (oder den Ansatz gezeigt hat) sie auch bei den nächsten Begegnungen versucht zu pöbeln.

    Wir haben auch viel probiert - mit Heititei und Schau und was weiß ich nicht alles. Erfolg haben nur klare Ansagen und auch mal körperliches Bedrängen gebracht. Die meisten Hundebegegnungen laufen jetzt ruhig ab.

  • Mhmm, die Tipps hören sich alle ganz gut an und ich muss sagen, mittlerweile geht es bei meiner Hündin echt schon ganz gut.
    Aber: Egal wieviel ich trainiere während des Gassiganges - und wir machen da so einiges, weil ich die Bindung ja auch festigen will - oder ob wir schon daheim üben und dann erst laufen gehen: Sie rastet trotzallem bei vielen Hunden noch aus. Vorallem bei Fremden. Es gibt hier in der Umgebung schon einige, mit denen kommt sie richtig super aus, sie wedelt schon von weitem - dabei ist sie vorher auf gerade diese Hunde wie eine Wilde zugeschossen.
    Sie stellt sich ins Geschirr, bellt, knurrt, läßt sich durch NICHTS ablenken etc.pp. Sie nimmt keinen Kontakt zu mir auf, stelle ich mich vor sie wickelt sie sich um meine Beine (an der Leine) und teilweise schnappt sie dann nach mir.
    Wenn ich sie am Geschirr packe genau das selbe, Schnauzengriff (würde ich ungern machen), wäre daher auch nicht angebracht, nachher sind meine Finger zwischen den Fängen, nee danke.
    Machen wir dann "kehrt" und laufen weg, bzw. einen Bogen, dann schaut sie ständig zurück auf ihren Hinterbeinen! und lässt sich nicht ablenken, bis der andere Hund schon gar nimmer zu sehen ist. Dann würde sie sich zum Leckerchen herablassen. Ich versuche ruhig und gelassen zu reagieren - mittlerweile - und auch wenn ich auf die Entfernung jemanden sehe ruhig zu bleiben, damit ich meine Angst nicht übertrage vor ihrem Betragen.

    Klare Ansagen, wie "Nein" oder "lass das" werden ignoriert. Dabei klappt das sonst ganz gut, daheim wie auch draußen ohne Ablenkung. Und man kann es eben nicht immer verhindern, anderen Hunden und HHs zu begegnen, auch wenn das bei mir nicht soo oft der Fall ist.

    Wenn wir öfters mit anderen Hunden in Kontakt treten, dann geht es auch. Daher möchte ich das mal erweitern. Denn sie ist zwar erstmal meist erst aggressiv - und das nicht aus Angst! - doch sobald der Andere zurückknurrt/bellt, unterwirft sie sich und will sofort spielen.

    Derletzt waren wir wo ganz anders, da ging es ganz gut, einige Hunde wurden von weitem schon verbellt und angeknurrt, doch auf die Hinterbeine stellen war nur ganz kurz dann war gut, andere - die sie auch nicht kannte - wurden sofort spielerisch begrüßt. Es mir halt nicht immer möglich ständig woanders spazieren zu gehen, zudem sind die Übungen ausführen da sehr anstrengend, weil es überall sooo gut riecht.

    Klar, jetzt mit der Zeit wird es besser. Mein Problem besteht glaub ich auch dran, dass die Bindung noch nicht soo gefestigt ist (naja nach knapp 6 Wochen etwas zuviel verlangt), in der Wohnung klappt es schon ganz gut. Wir machen auch die "schau"-Übung, solange keine Ablenkung da ist, kein Ding - auch draußen - doch sobald da was ist, vorbei.

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