Anwendungsfehler bei der positiven Konditionierung
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Ähm, die meisten Hunde haben doch gelernt, wie man an der Leine geht, oder?
Entweder wurde passendes Verhalten gelobt oder alternativ alles unerwünschte unterbrochen und Hund hat so den Rahmen des Erlaubten gelernt.
Also weiß Hund auch, was er an der Leine tun soll.
Bei den meisten Hunden, insbesondere bei denen, die man selbst versaut hat, verlangt man nichts unmögliches.
Und was ist so schlimm daran, unerwünschtes Verhalten abzubrechen?
Wenn ein Hund jedesmal an die Tür oder ans Fenster fegt, weil er draußen z.B. Hundemarken klappern hört, dann kommt man auch nicht auf die Idee tagelang am Fenster zu sitzen und so lange zu füttern, wie Hund die Klappe hält.LG
das Schnauzermädel - Vor einem Moment
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Hallo,
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Ein Abbruchsignal funktioniert auch nur solange, wie die Hemmung durch den aversiven Reiz des Signals größer ist, als der aversive Reiz, der das unerwünschte Verhalten auslöst.
Ist die Hemmung überwunden, hat man wieder Theater, und dieses ist dann meistens größer als vorher.
Aber natürlich kann man auch positive Bestärkung falsch anwenden.
Meistens sind die Trainingsschritte zu groß
Man setzt Sachen voraus, die der Hund noch gar nicht beherrscht
Mensch hält das Verhalten des Hundes für böswillige Hinterlist (der Tarnbegriff ist "Frechheit"
Es wird mit anderen Trainingsansätzen gemischt
Man geht über die Reizschwelle des Hundes
Beschränkt sich nur auf einige wenige, meist auch noch wenig wirksame "Werkzeuge"
Man benutzt nicht die für den Hund wichtigsten BestärkerUnd der Größte Fehler ist, dass man immer noch glaubt, dass Erziehung und Ausbildung unterschiedliche Sachen sind.
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Zitat
Ich bin doch überrascht, wieviel du ausprobiert hast und wie wenig lang du dran geblieben bist.
Ja das kommt hin, das ist ganz klar mein erster Fehler gewesen
Was mich interessieren würde, wie ist dein Verhalten dabei? Bist du ruhig, wirst du laut, kämpfst du mit dem Hund...... Denn wenn du unruhig bist, spührt das dein Hund. Du musst selbstsicher sein. Und wenn du laut werden splltest, oder lass es, nein, nein rufst, dann bestätigst du den Hund in seinem Verhalten. Du bellst sprichwörtlich mit. Zumindest versteht das so der Hund.
Klar hatte ich am anfang Angst vor der Situation und war unbewußt aufgeregt...ich weiß jetzt nicht ganz was Du meinst...ich glaube ich muß mich irgendwo falsch ausgedrückt haben...ich habe mittlerweile die Leinenagression sehr gut im Griff (schon seit Monaten)...mir ging es um das Weiterfahren danach...
Fakt ist, du musst die anderen Hunde vor deinem Hund sehen und die Distanz wahren, die dein Hund aushalten kann.
Ich weiß
Dann ist es ganz wichtig, dem Hund zu sagen, was das gewünschte Verhalten ist. Das heißt, der Hund wird nur bestätigt, wenn er nicht leinenaggressiv ist. Nur wenn er das gewünschte Verhalten zeigt, wird er gelobt.
Das weiß ich mittlerweile auch
Solltest du auch gelobt haben, wenn der Hund aufhörte, so hat der Hund das Verhalten als Handlungskette erlernt.
Versteh ich jetzt nicht so ganz
Du schreibst, dass diese Blickontaktsache sehr hilfreich war. Und warum hast du an diesem Punkt nicht weitergemacht? Warum hast du dich durch Rückschläge davon abbringen lassen? Der Blickkontakt ist in meinen Augen das A und O der Hundeerziehung. Bringe deinem Hudn Blickkontakt auf Kommando bei. Kann er es fordere es immer, wenn ein anderer Hund kommt, und solange wie dein Hund dich anguckt, bekommt er Futter reingestopft. Zackzackzack....Aber bitte Distanz halten. Das nennt man desensibilisieren und dauert sehr lange.
Ja, wie gesagt die Ausdauer meinerseits hat gefehlt...darum geht es in diesem thread auch...die Fehler beim Ausbau einer positiven Konditionierung zu erkennen
Aber wenn dein Hund abgeht wie eine Rakete, dann ist es durchaus gestattet, dem Hund auch mal zu sagen, dass es so nicht geht. Wasser könnte da hilfreich sein. Bringt den Hund runter und erwird wieder ansprechbar, das gewünschte Verhalten kann gefordert werden.
Die Wasserpistole hat meine Tochter im Spiel eingesetzt und meine Hündin fand das leider immer sehr spannend...aber wiederum nicht so spannend um eine Aufmerksamkeit zu halten...die Wasserpistole empfand sie als positiv (nicht abschreckend) und war im Nachhinein zur Abblenkung nicht geeignet.
Wenn das mit dem Blickkontakt klappt, kannst du auch ein Sitz fordern mit Blickkontakt oder später ein Fuß mit Blickkontakt.
Gut wäre es, wenn du einen Kurs besuchen könntest, wo du das gezielt üben könntest.
Was ich bei diesem Hund für absolut wichtig halte, ist das ganze Thema ganzheitlich zu sehen. Du darfst dich nicht nur auf die Leinenaggression konzentrieren, sondern der Hund, der immer noch in der Flegelphase ist und Grenzen testet, braucht überall Grenzen und Regeln. Er muss geführt werden. Dazu braucht er geistige Auslastung durch viel Beschäftigung, erlernen des Grundgehorsams und/oder Hundesportarten. Dann wachst ihr zusammen und der Hund wird sich leichter führen lassen. Er muss das Gefühl bekommen, dass du alles im Griff hast. So aber glaubt der Hund auf dich aufpassen zu müssen.
Ich geh mit darin konform, was Du schreibst
Der Hund ist nicht wirklich aggressiv. Er ist unsicher und verhält sich deswegen so Alleine deine Körpersprache, die du einnimmst, wenn ein anderer Hund kommt, zeigt deinem Hund, dass es demnächst los geht. Es ist der Startschuß. Mach dich groß, halte die Körperspannung und sage dir, dass du das hinbekommst und vertraue auf deinen Hund.
Danke ich weiß das sie nicht agressiv ist...inzwischen habe ich meine Körpersprache gut im Griff
Mein Hund hat früher das alles mit Menschen gemacht. Ich habe es zu 100% weg, alle werden ignoriert. Ebenso die Hunde. Ignorieren ist die Folge der ganzen Arbeit. Der Hund lernt die anderen zu ignorieren, und er merkt, dass ihm das gut tut.
Ich selber würde das Verhalten des Hundes an der Leine aber nie ignorieren. Wenn aber ein Hund unsicher oder gar ängstlich ist, wäre es schlimm mit Strafen zu agieren, da das Verhalten sich dadurch nur noch steigern würde, da dadurch der Hund lernt, dass andere Hunde wirklich Scheiße sind.Wie schon gesagt, ich ignoriere keine Leinenpöbelei und ich hab es seit Monaten im Griff...zum Glück...es war Horror :zensur:
@ Fräuleinwolle
Ich stimme dir voll und ganz zu, der Hund muss erstmal merken, was das gewünschte Verhalten ist und das geht nur, wenn man ihn in den richtigen Situationen bestätigt. Er weiß ja nicht, was wir Menschen als gesittetes Verhalten verstehen.
@ brush
Das ist genau das was ich mit geistiger Auslastung ud Kopfarbeit meine. Ein beschäftigter zufriedener sicherer Hund, braucht nämlich keine Leinenaggression als Aufmerksamkeitsmittel. Der Hund kann nämlich lernen, dass er so Aufmmerksamkeit bekommt, die er sonst nicht hat. Oder aber er sucht sich auf diesem Wege seine Beschäftigung selber.
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Zitat
Ein Abbruchsignal funktioniert auch nur solange, wie die Hemmung durch den aversiven Reiz des Signals größer ist, als der aversive Reiz, der das unerwünschte Verhalten auslöst.
Ist die Hemmung überwunden, hat man wieder Theater, und dieses ist dann meistens größer als vorher.
Aber natürlich kann man auch positive Bestärkung falsch anwenden.
Meistens sind die Trainingsschritte zu groß
Man setzt Sachen voraus, die der Hund noch gar nicht beherrscht
Mensch hält das Verhalten des Hundes für böswillige Hinterlist (der Tarnbegriff ist "Frechheit"
Es wird mit anderen Trainingsansätzen gemischt
Man geht über die Reizschwelle des Hundes
Beschränkt sich nur auf einige wenige, meist auch noch wenig wirksame "Werkzeuge"
Man benutzt nicht die für den Hund wichtigsten BestärkerUnd der Größte Fehler ist, dass man immer noch glaubt, dass Erziehung und Ausbildung unterschiedliche Sachen sind.
Ich halte Erziehung und Ausbildung nicht für unterschiedliche Sachen, aber ich sehe deutliche Unterschiede.
Ausbildung ist für Familienhunde in der Regel Hobby, also beurteile ich Zwang da ganz anders als in der Erziehung, die ein geregeltes Zusammenleben sichert. Der andere Punkt ist, dass Ausbildung viel leichter ist, weil man seine Trainingsumgebung und die Trainingsschritte dem Ausbildungsstand des optimal anpassen kann. In freier Wildbahn bei der Erziehung ist das viel schwieriger.Dann ist für manchen Hund Leinenpöbeln selbstbelohnend, da wird es schwierig einen attraktiven Belohnungsanreiz zu finden.
Der größte aversive Reiz für meine Hunde bin ich.Und ich nutze mich nicht ab.
LG
das Schnauzermädel -
Zitat
Ähm, die meisten Hunde haben doch gelernt, wie man an der Leine geht, oder?
Da sehe ich schon das erste und vielleicht größte Problem: Welcher Hund hat das wirklich gut gelernt? Unter Ablenkung? In jeder Situation? Zumal ja Leinenaggression eben dann auftaucht, wenn die Leinenführigkeit (noch) nicht richtig sitzt.
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Zitat
Dann ist für manchen Hund Leinenpöbeln selbstbelohnend, da wird es schwierig einen attraktiven Belohnungsanreiz zu finden.
eben, daher schrieb ich u.a.:Zitat
Aber natürlich kann man auch positive Bestärkung falsch anwenden.
Meistens sind die Trainingsschritte zu groß
Man setzt Sachen voraus, die der Hund noch gar nicht beherrscht
Man geht über die Reizschwelle des Hundes
Beschränkt sich nur auf einige wenige, meist auch noch wenig wirksame "Werkzeuge"
Man benutzt nicht die für den Hund wichtigsten BestärkerZitat
Der größte aversive Reiz für meine Hunde bin ich.Und ich nutze mich nicht ab.
Das meinst Du jetzt hoffentlich nicht im Ernst... Und wenn nicht, wieso sollte der Hund seinen Mensch als größten aversiven Reiz betrachten?
Zitat
Der andere Punkt ist, dass Ausbildung viel leichter ist, weil man seine Trainingsumgebung und die Trainingsschritte dem Ausbildungsstand des optimal anpassen kann. In freier Wildbahn bei der Erziehung ist das viel schwieriger.Schon. Der Faktor heißt Ablenkung. Entscheidet der also, ob jemand es Ausbildung oder Erziehung nennt?
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Warum sollte ich ein unerwünschtes Verhalten nicht einfach abbrechen?
Bei einem Welpen breche ich z.B. Möbel bekauen auch dann ab, wenn das Abbruchkommando noch nicht sitzt.Ausbildung braucht man nicht, Erziehung schon, da sehe ich einen großen Unterschied.
Und sicherlich bin ich der größte aversive Reiz für meine Hunde. Was soll ich daran nicht ernst meinen? Wo soll da das Problem liegen?
Ich bin fair, ich berechenbar und die Hunde können es beeinflussen, also kein Stress für die Hunde. Was ist anders, wenn ich durch mein Verhalten einen aversiven Reiz setze, als wenn ich z.B. Wasser spritze? Wasser habe ich nicht immer dabei, mich schon. Ich kann mich auch immer an die Situation anpassen, mehr oder weniger "reizend" sein.LG
das Schnauzermädel -
Zitat
Ein Abbruchsignal funktioniert auch nur solange, wie die Hemmung durch den aversiven Reiz des Signals größer ist, als der aversive Reiz, der das unerwünschte Verhalten auslöst.
Ist die Hemmung überwunden, hat man wieder Theater, und dieses ist dann meistens größer als vorher.
Aber natürlich kann man auch positive Bestärkung falsch anwenden.
Meistens sind die Trainingsschritte zu groß
Man setzt Sachen voraus, die der Hund noch gar nicht beherrscht
Mensch hält das Verhalten des Hundes für böswillige Hinterlist (der Tarnbegriff ist "Frechheit"
Es wird mit anderen Trainingsansätzen gemischt
Man geht über die Reizschwelle des Hundes
Beschränkt sich nur auf einige wenige, meist auch noch wenig wirksame "Werkzeuge"
Man benutzt nicht die für den Hund wichtigsten BestärkerUnd der Größte Fehler ist, dass man immer noch glaubt, dass Erziehung und Ausbildung unterschiedliche Sachen sind.
...aus diesem Grund heraus versuche ich den negativ aufgebauten Signalablauf wieder positiv umzuwandeln...um ein erneutes aufgebautes "Aufregen" zu verhindern und so wieder im Kreislauf der Leinenagression zu landen...das ist mein Endziel.
Deshalb hab ich den Thread gestartet um zu sehen wo ich Fehler bei der positiven Konditionierung gemacht habe
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Zitat
Sagt mal, nur weil es mir gerade einfällt und hier so halb dazu passt:
Ist euch schon mal aufgefallen, dass müde Hunde kaum leinenaggressiv sind? Ich kenne mittlerweile ein paar Beispiele, wo die HH ihren Hund vor dem spazierengehen ein paar Suchspiele machen lassen, zwei drei Tricks üben und dann erst losgehen. Da hat sich innerhalb kürzester Zeit das Thema Leinenaggression erledigt gehabt.
Ob´s jetzt wirklich an der Müdigkeit/Auslastung liegt, oder an der intensiven Zeit miteinander vor dem Spazierengehen kann ich nicht sagen, aber es scheint zu klappen.
War das Zufall oder ist da was dran?Da iat schon was Wahres dran...sicher ist es so, das ein körperlich ausgelasteter Hund weniger daran "interessiert" ist körperlich "Höchstleistungen" in Sachen leinenagression zu bringen...aber erstens müßte ich meine Hündin 3 Stunden an einem Stück losfegen und zweitens ist sie zum beginn der Leinenagression ein Junghund gewesen mit einer Ausdauer, die auch 3 Stunden laufen nicht aufgefangen hätte (die Energie reicht IMMER
).
3....es dann wieder auf einem zu hohen Überregungslevel kommt ( durch übertriebene Beschäftigung)Ich lasse sie morgens circa 1- 1 /2 Stunden sich auslaufen toben, mit andere Hunden spielen...ect.
nachmittags oder abends wird ne Runde im Garten gespielt, Suchspiele gemacht ...abends ein kurzer Gassigang...der Rest des Tages läuft sehr ruhig ab.Aber eines stimmt schon...ich denke hibbelige, nervöse, Energiereiche Hunde neigen schneller zur einer Leinenagression (natürlich nicht Alle)
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Zitat
Ein Abbruchsignal funktioniert auch nur solange, wie die Hemmung durch den aversiven Reiz des Signals größer ist, als der aversive Reiz, der das unerwünschte Verhalten auslöst.
Ist die Hemmung überwunden, hat man wieder Theater, und dieses ist dann meistens größer als vorher.
Ich denke auch, das die meisten bei solchen Situationen viel zu spät reagieren. Wenn der Hund schon auf 180 ist und in der Leine steht, kann ich natürlich nur nch sehr wenig erreichen, sei es aversiv oder positiv. Bzw der jemweilige Reiz muss sehr groß sein.
Deshalb habe ich mit großen Abständen gearbeitet und da den Ansatz (knurren,fixieren) bestraft, bzw unterbunden.
Sei es verbal, griff ins Halsband oder Schnauzengriff, je nachdem ,wie intensiv es sein musste.Bei "ruhig vorbeigehen" arbeite ich auch mit einem Schausignal und/oder Fuß. Dann kann ich das anloben. Denn ich finde es schon wichtig, gerade im Übergang, dem Hund deutlich dem Unterschied zu zeigen, zwischen das ist erlaubt und das nicht.
Wenn ich merke, dass mein Hund nicht sonderlich aufgeregt ist, dann arbeite ich auch mal "nur" mit Bogenlaufen und den anderen Hund ignorieren. - Vor einem Moment
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