Anwendungsfehler bei der positiven Konditionierung

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    Ich denke auch, das die meisten bei solchen Situationen viel zu spät reagieren. Wenn der Hund schon auf 180 ist und in der Leine steht, kann ich natürlich nur nch sehr wenig erreichen, sei es aversiv oder positiv. Bzw der jemweilige Reiz muss sehr groß sein.
    Deshalb habe ich mit großen Abständen gearbeitet und da den Ansatz (knurren,fixieren) bestraft, bzw unterbunden.
    Sei es verbal, griff ins Halsband oder Schnauzengriff, je nachdem ,wie intensiv es sein musste.

    Bei "ruhig vorbeigehen" arbeite ich auch mit einem Schausignal und/oder Fuß. Dann kann ich das anloben. Denn ich finde es schon wichtig, gerade im Übergang, dem Hund deutlich dem Unterschied zu zeigen, zwischen das ist erlaubt und das nicht.
    Wenn ich merke, dass mein Hund nicht sonderlich aufgeregt ist, dann arbeite ich auch mal "nur" mit Bogenlaufen und den anderen Hund ignorieren.


    Ja stimmt schon Alles...aber erzähl das mal einem blutigen Anfänger wie mir damals :/
    ...deshalb ist es ratsam von Anfang an eine Hundeschule zu besuchen oder einen Trainer zu beauftragen, wenn man merkt, da ist etwas im Argen.
    Ich war mit meiner Hündin nur in der Welpenschule ...hätte ich gewußt , das so ein nervöser, hibbeliger Hund ein Kandidat für den ersten Platz in der Leinenagressionsliga ist, hätte ich anders gehandelt.
    Von soetwas wird so gut wie nie in Anfängerbüchern geschrieben...außer das dort steht: "führen Sie ihren Hund im Komando "bei Fuß" an dem anderen Hund im leichten Bogen vorbei"...der Witz dabei ist ja auch noch ...es stimmt sogar...der Hund hat das Kommando "bei Fuß" auszuführen...tut er es, passiert nichts...führt er das Komando nicht korrekt aus, kann ein solcher Kandidat ausbrechen :roll:

    ...tja und die Sache mit der positiven Konditionierung ist für einen Anfänger (auch wenn er sich gut informiert) nicht gerade einfach...man muß sich Quasi alles erstmal erarbeiten...Theorie und Praxis sind auch hier zwei verschiedene Welten.

    Wie gesagt, natürlich setzt man viel zu spät mit dem Training an...sonst würde es gar nicht zu einer Leinenagression kommen.
    Ich hab früher nur über Konditionierung, Aversion, Teritorium...den ganzen positiv und negativ Kram, Agressionsarten, Erziehung, Verhalten usw nur gelesen...aber so richtig was drunter vorstellen, konnte ich mir nicht....

    Ja erklären lässt sich viel, aber man muß es erleben, sonst versteht man Nichts.

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    Solltest du auch gelobt haben, wenn der Hund aufhörte, so hat der Hund das Verhalten als Handlungskette erlernt.
    Versteh ich jetzt nicht so ganz :???:


    Es ist so, dass ein Hund Handlungsketten lernen kann. Unbewußt lobt der Mensch ein Verhalten, das er für richtig hält, der Hund aber verknüpft etwas völlig anderes. Ich versuche es zu erklären: Hund sieht anderen Hund und bellt, HF lockt mit Futter, Hund ist still und bekommt sein Leckerchen. HF denkt, er hat das still werden gelobt und wundert sich, dass die Methode keinen Erfolg bringt. Denn der Hund lernt u.U. bellen, ruhig werden, Leckerchen abholen. Das ist eine erlernte Handlungskette. Der Mensch bringt also dem Hund das Bellen selber bei!

    Das Ziel ist es also, den Hund erst gar nicht bellen lassen, sondern zu erreichen, dass er still bleibt, und das wird gelobt.

    So auch z.Bsp. mit Bellen am Zaun. Hund rennt zum Zaun, bellt, HF ruft Hund zurück, lobt mit Futter fürs Zurückkommen. Der Hund lernt aber, zum Zaun rennen, bellen und Lecki abholen sei richtig. Er lernt also, dass zum Zaun rennen und bellen incl. Zurückkommen die erwünschte Handlung ist. Ist sie aber nicht. Ziel wäre es, dass der Hund erst gar nicht zum Zaun rennt und bellt. Hier ist HF gefordert, dem Hund zu sagen, was er stattdessen tun soll. Irgendwann begreift Hund, dass Zaunrennen und bellen gar nicht erwünscht ist. Sollte der Hund dennoch zum Zaun rennen, dann zum Hund gehen, den Hund zurückholen oder zurückrufen, nicht loben, rein ins Haus. Türe zu, Spaß Ende.

    Ich hoffe, es ist dir klar geworden.

    Zitat

    Ähm, die meisten Hunde haben doch gelernt, wie man an der Leine geht, oder?


    Wie kommst du darauf? Viele Hunde können es nicht bzw. in der Pupertät und Flegelphse fängt es an zu entgleisen. Manche HF bringend en Mist erst dem Hund bei, weil der Hund imer bestätigt wird, auch wenne s dem HF nicht bewußt ist. Nicht zu vergessen die Hunde aus dem Ausland oder TH, die ne Leine oft gar nicht kennen, geschweige denn ein Halsband. Oder aber im TH gelandet sind, weil es Schwierigkeiten gab und völlig neu anfangen müssen.

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    Tanja, als ZIEL würde ich das Ende des Weges bezeichnen, du nicht ?


    Ich sehe es grundsätzlich anders: Der Weg ist das Ziel! ;)

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    Zur Zeit geht meine Hündin ohne Mucken an fremde Hunde vorbei...aber sie hat immer noch eine leicht Bürste und ist sehr aufgeregt dabei...insofern habe ich das Halti vorsichtigerweise noch nicht abgelegt...das ist aber mein Ziel.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist das jetzt noch das Problem, oder? :ops:

    Meine Erfahrung dazu, mit tollen Tipps aus dem DF, danke nochmal an Shoppy :bussi:

    Ich habe einen angstaggressiven Hund, der nicht nur an der Leine abgedreht ist, sondern auch im Freilauf andere Hunde angreifen würde. Also im Prinzip noch die Steigerung von Deiner.
    Ich habe über Jahre, sie ist jetzt 10, versucht, daß Problem in den Griff zu kriegen und irgendwann kapituliert.
    Vor *grübel* knapp einem Jahr habe ich diesen Thread eröffnet:
    https://www.dogforum.de/ftopic87289.html

    Es kamen sehr viele Tipps, auch einige, die hier genannt wurden. Aber der Tipp von Shoppy hat Schlussendlich das gebracht, was ich wollte, einen Hund, der andere Hunde zwar anschaut, aber trotzdem entspannt dabei ist und sich an mir orientiert.
    Bibo ist irre hochgedreht, stand auch auf den Hinterbeinen, kommt schlecht mit schwerer HD, Spondy und CE und es war einfach nur schlimm.
    Martina hat mir das Entspannungssignal erklärt und ich habe es mit Bibo erfolgreich umgesetzt.
    Mein Hund ist bei Begegnungen entspannt, läßt sogar inzwischen wieder Hunde an sich schnüffeln, was über Jahre bei fremden Hunden unmöglich war.
    An unseren Grundstückshunden, ist im Thread erklärt, gehen wir jetzt so vorbei, daß sie von sich aus die Seite wechselt und den anderen Hund auch mal anguckt. Dann geht der Blick zu mir, sie bekommt das Entspannungssignal und fährt garnicht erst hoch.
    Das brauchen wir aber nicht immer, nur bei sehr, für sie stressigen, Begegnungen.

    Gruß
    Bianca

  • @Schopenhauer...Danke für die ausführliche Erklärung, :smile: ich habe es mir schon denken können...und ich bin mir sicher, das ich in diesen Situationen bestimmt mehrmals falsch bestätigt habe...es ist schon einige Zeit her und leider kann ich mich nicht an alles erinnern aber hier und da kommt mir Deine Darstellung bekannt vor.

    Ich denke ich habe auch selber bemerkt, das sich Fehler eingeschlichen haben und habe irgendwann damit aufgehört mit Leckerchen und Lob zu agieren...und bin dann wie im Eingangsbeitrag beschrieben anders vorgegangen.

    Ich werde zukünftig nur so bestätigen wie Staffy es beschrieben hat...und vor allen erst dann wenn ich weiß,das sie entspannt ist...also wenn der fremde Hund auser Reichweite ist und sie sich zur Entspannung schüttelt.


    @Staffy...auch Dir vielen Dank für Deine Punktgenaue Erklärung, das hat mir sehr viel gebracht :gut:

    @asterix99...Du hast genau erfasst, was meine Frage war...Danke für Deinen Tipp. :smile: Ich werde mir den Thread in einer ruhigen Minute zu Gemüte ziehen...ich glaube ich hab ihn schon mal gelesen, aber nur oberflächlich...jetzt ist die Zeit, das ich so eine Methode anwenden könnte.

    @Fräuleinwolle...Dir sag ich nochmal meinen besonderen Dank...vor allen dafür, das Du einen "Gang zurückgeschaltet" hast ;) ...Du hast mich auch zum Nachdenken gebracht...aber klare (auch negative Signale ohne Gewalt) Regeln werden auch weiterhin unseren Alltag begleiten.
    ...bleib weiter so positiv und Du wirst noch Andere von der überwiegend positiven Konditionierung überzeugen können. :smile:

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    und vor allen erst dann wenn ich weiß,das sie entspannt ist...also wenn der fremde Hund auser Reichweite ist und sie sich zur Entspannung schüttelt.

    So mache ich es auch :D

    Wenn wir am Hund vorbeigehen, dann sage ich zu ihr, entspann Dich und dann schüttelt sie sich :lol:
    Dann gibt es ein Lob und Lecker.
    Im Moment arbeite ich noch mit Beidem, da ich denke, sie merkt dann noch mehr, wie toll es war.
    Mit Lecker arbeite ich sonst wenig, eben so, daß die Hunde keine Leckerlie-Junkies werden ;)

    Gruß
    Bianca

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    Mhmm, die Tipps hören sich alle ganz gut an und ich muss sagen, mittlerweile geht es bei meiner Hündin echt schon ganz gut.
    Aber: Egal wieviel ich trainiere während des Gassiganges - und wir machen da so einiges, weil ich die Bindung ja auch festigen will - oder ob wir schon daheim üben und dann erst laufen gehen: Sie rastet trotzallem bei vielen Hunden noch aus. Vorallem bei Fremden. Es gibt hier in der Umgebung schon einige, mit denen kommt sie richtig super aus, sie wedelt schon von weitem - dabei ist sie vorher auf gerade diese Hunde wie eine Wilde zugeschossen.
    Sie stellt sich ins Geschirr, bellt, knurrt, läßt sich durch NICHTS ablenken etc.pp. Sie nimmt keinen Kontakt zu mir auf, stelle ich mich vor sie wickelt sie sich um meine Beine (an der Leine) und teilweise schnappt sie dann nach mir.
    Wenn ich sie am Geschirr packe genau das selbe, Schnauzengriff (würde ich ungern machen), wäre daher auch nicht angebracht, nachher sind meine Finger zwischen den Fängen, nee danke.
    Machen wir dann "kehrt" und laufen weg, bzw. einen Bogen, dann schaut sie ständig zurück auf ihren Hinterbeinen! und lässt sich nicht ablenken, bis der andere Hund schon gar nimmer zu sehen ist. Dann würde sie sich zum Leckerchen herablassen. Ich versuche ruhig und gelassen zu reagieren - mittlerweile - und auch wenn ich auf die Entfernung jemanden sehe ruhig zu bleiben, damit ich meine Angst nicht übertrage vor ihrem Betragen.

    Klare Ansagen, wie "Nein" oder "lass das" werden ignoriert. Dabei klappt das sonst ganz gut, daheim wie auch draußen ohne Ablenkung. Und man kann es eben nicht immer verhindern, anderen Hunden und HHs zu begegnen, auch wenn das bei mir nicht soo oft der Fall ist.

    Wenn wir öfters mit anderen Hunden in Kontakt treten, dann geht es auch. Daher möchte ich das mal erweitern. Denn sie ist zwar erstmal meist erst aggressiv - und das nicht aus Angst! - doch sobald der Andere zurückknurrt/bellt, unterwirft sie sich und will sofort spielen.

    Derletzt waren wir wo ganz anders, da ging es ganz gut, einige Hunde wurden von weitem schon verbellt und angeknurrt, doch auf die Hinterbeine stellen war nur ganz kurz dann war gut, andere - die sie auch nicht kannte - wurden sofort spielerisch begrüßt. Es mir halt nicht immer möglich ständig woanders spazieren zu gehen, zudem sind die Übungen ausführen da sehr anstrengend, weil es überall sooo gut riecht.

    Klar, jetzt mit der Zeit wird es besser. Mein Problem besteht glaub ich auch dran, dass die Bindung noch nicht soo gefestigt ist (naja nach knapp 6 Wochen etwas zuviel verlangt), in der Wohnung klappt es schon ganz gut. Wir machen auch die "schau"-Übung, solange keine Ablenkung da ist, kein Ding - auch draußen - doch sobald da was ist, vorbei.


    ...wie alt ist denn Deine Hündin?
    Du schreibst, das sie jetzt 6 Wochen bei Dir ist...das ist natürlich eine sehr kurze Zeit.
    ...es hört sich so an als wenn Du sie zu jedem Hund an der Leine lässt, ist das so?
    Deine Hündin scheint auch eine ganz Ungestüme zu sein...
    Vor allen Dingen hört es sich nach einem Leinenführigkeitsproblem an...ich würde dies an Orten üben, an denen etwas weniger Ablenkung herrscht...und dann langsam an belebteren Orten weiter ausbauen.

    Nach 6 Wochen kann man natürlich nicht verlangen, das der Hund top auf Dich hört.
    Es kommt auch auf das Alter an, wie Du den Hund führen solltest...deshalb meine Frage.
    Erzähl noch etwas mehr von deiner Hündin und Euren Tagesablauf.

  • Sie ist ca. 9 Monate alt, lebte seit dem Welpenalter im Zwinger mit anderen Hunden, hat dementsprechend auch Probleme mit Wasser, vorallem aus Duschköpfen oder Gartenschlauch, doch das ist was anderes. Ab und an muss sie eben gewaschen werden.

    Ja sie ist an der Leine, momentan an der Schlepp, zwischendrin an der kurzen. Wenn uns Hunde begegnen - ist nicht oft der Fall, ich lebe seeeeehr ländlich - dann hab ich sie kurz an der Leine, außer ich kenne die Hunde und ihre Reaktion darauf, bislang sind das 3 Hunde. Beim 4. ist sie absolut aggro, ob es daran liegt, dass es der Hund vom Förster ist?
    Zudem haben wir derzeit Leinenzwang. Auch wenn ich die Schlepp meistens loslasse.
    Nein, ich lasse sie nicht zu jedem Hund, ich versuche ihre Körpersprache zu erkennen, wenn sie heftig wedelt, nicht erstarrt, weiß ich, hier ist keine Gefahr, stellt sie aber den Kamm, stellt sich ins Geschirr, erstarrt richtig, knurrt und bellt dann wie verrückt, dann mache ich einen Bogen, drehe mich mit ihr an der Leine um bzw. versuche es, dabei ist es schon passiert, dass sie ne Rolle rückwärts IN der Leine machte, und deswegen auch auf mich losgeht (naja mich einen winzigen Augenblick anschaut - ich versuche dann sofort zu loben - doch meistens ist das so kurz, bis ich nen Ton draußen hab, ist sie schon wieder auf 180) da ist keinerlei Ablenkung möglich. Nicht mal mit WienerWürstchen.
    Ich bin da außen vor, sie sieht nur den "Feind", egal ob dieser ruhig ist oder auch bellt.

    Manchmal kann ich es nicht verhindern, dass uns Hunde begegnen oder wir mehr unter HH's und deren Hunde sind, als für sie event. jetzt schon gut ist. Denn beim Alleinebleiben räumt sie mir komplett alles ab, bzw. geht auf die Wohnungstüre los.

    Tagesablauf:
    Früh aufstehen, kurz in Garten - je nachdem ob gerade der Kater dort war, schnüffelt sie meistens und pullert einmal, ansonsten mind. 2mal (endlich, anfangs machte sie fast gar nicht) manchmal löst sie sich auch schon da, was nicht schlecht ist.
    Dann Morgenfutter (Quark, Obst etc.) und während ich warte das meine Medis wirken und versuche meine Knochen, Sehnen und Glieder soweit locker zu bekommen, dass ich nen anständigen Gassigang machen kann, dauert es einige Zeit (habe Rheuma u PNP). Sobald das einigermaßen funzt, üben wir zuhause "Schau", "hier", "aus", "sitz", "Platz" u "Hundeplatz", "weiter", "jetzt" sowie "Korb".
    Ich will keinen Roboter als Hund, sondern sie soll ja auch Hund bleiben, nur diese paar Kommandos sollte sie schon drauf haben. Es dauert und geht nur mit Leckerchen - sie ist verfressen -. Habe ich mittags einen Termin, wo sie mitkann, fällt das Frühstück für sie aus (sie kotzt beim Autofahren), wir üben aber trotzdem.

    Gegen 10 bzw. 10.30 Uhr gehen wir auf ne große Runde (4 km, wobei wir dafür meistens 1,5 Stunden brauchen, wg. üben und schnüffeln etc.). Morgens begegnen wir kaum, meistens nie, Hunden, nur die Ablenkung der guten Düfte oder auffliegende Vögel, das lässt mich oft verzweifeln. Sie sucht auch keinen Augenkontakt, verschließt die Ohren. Erst wenn ich sage "Pech" oder "Tschüß" oder "kehrt" (hier manchmal), mich dann umdrehe und weggehe, lässt sie sich herab zu mir zu kommen. Ich mag auch nicht ständig an der Leine ziehen, als Hund fände ich das unangenehm und würde da auch nicht folgen.
    Ist sie dann bei mir, umrundet sie mich und bleibt "hinter" mir stehen und dreht den Kopf zu mir rum. Oder sie läuft an mir vorbei und bleibt ca. 2 m hinter mir sitzen oder stehen. So sollte das natürlich nicht sein. Vielleicht lobe ich da auch zu früh, ich lobe sie, sobald sie ca. 3 m von mir noch weg ist. Ist sie dann bei mir, gibt es Leckerchen und Säuselei von mir.
    Manchmal kommt sie nach dem 1. Rufen, macht aber unterwegs ständig halt und schnüffelt alle 3 Meter, bis sie dann an mir vorbeiläuft, bzw. hinter mir stehen bleibt und dabei aber wegschaut. Daran verzweifle ich manchmal echt, vorallem da ich ja weiß, man sollte einen Befehl nicht ständig rufen, bzw. es sollte 1mal ausreichen, weil der Hund ja ansonsten denkt "hah, es reicht wenn ich aufs 3. Mal da bin". Ich habe keine Ahnung, ob ich sie da loben soll oder ignorieren. Denke halt, wenn ich sie ignoriere, dann kommt sie gar nimmer.
    Dann gibt es wieder Situationen, wo sie von alleine zu mir kommt, bzw. sich umdreht und schaut, ob ich noch da bin und das gutheiße, was sie gerade macht. Da lobe ich sie und sage "weiter". Ich achte sehr darauf, dass sie nix ins Maul nimmt, manchmal lässt es sich nicht vermeiden.

    Bei heißem Wetter laufe ich nicht so weit mit ihr, denn obwohl sie aus Griechenland kommt, verträgt sie das heiße Wetter genauso wenig wie andere Hunde. Ist es so warm, dann bleibt sie oft in meiner direkten Nähe - ach ja, wir üben gerade "Fuß" gehen, das klappt mit Leckerchen hervorragend, sogar ohne kurze Leine -.

    Was dann? Wir sind zuhause, dann legt sie sich oft hin und ruht sich erstmal aus, schließlich ist sie ja noch jung und auch geruhsam (Labrador-Mix). Nach 2, 3 Stunden kommt sie wieder her, bzw. rufe ich sie und wir spielen (das kennt sie so gar nicht und hat auch wenig Lust dazu) zusammen bzw. üben wieder. Danach gehen wir wieder etwas raus, aber nicht so lange, je nach Wetterlage. Hier kann es dann schon eher passieren, dass wir dem einen oder anderem Hund begegnen, meistens aber diejenigen, die sie schon kennt und mit denen sie auch spielen will.

    Daheim legt sie sich wieder hin oder wir gehen in den Garten, während ich lerne rollt sie sich im Gras herum, schnüffelt oder liegt einfach da (meist in der Sonne). Im Garten muss ich sie auch an der Leine halten, da er nicht abgezäunt ist und sie "liebt" alle Menschen und muss dann auch zu allen hin, entweder im Hof oder im Nachbargarten meiner Vermieterin oder gar dem Kater hinterher. Bei Menschen gibt es keine Aggression, Angst nur bei bestimmten Personen (großen, etwas korpulenten Männern). Noch springt sie meistens hoch, doch wir arbeiten daran.
    Auch hier üben wir.

    Ich denke schon, dass ich zu wenig Geduld noch habe, und auch ständig Vergleiche anstelle (meine Hündin starb erst am 01.03.d.J.) und versuche da an mir zu arbeiten. Vorallem rufe ich mir in Erinnerung, wie sie in dem Alter war. Da diese extrem quirlig und aufgedreht war, dafür aber ballverrückt, war sie schneller abzulenken, dafür aber auch anstrengender. Was mir ein bischen fehlt - und ich denke für Tilly wäre das auch ganz gut - sind quasi Anlernhunde. Klar, sie lernt dabei auch viel Unsinn, doch bei Fiby hat das wunderbar geklappt. Naja jeder Hund ist anders, andererseits denke ich schon, dass das gut gehen würde. Vorallem wenn sie merkt, die entgegenkommenden Hunde sind ok, der andere Hund bei mir tut auch nix.

    Abends gehts dann meistens "nur" in den Garten oder nochmal eine kleinere Runde. Bei jedem Spaziergang selbst wird auch etwas geübt, manchmal mehr, manchmal weniger.
    Gegen 19.30 bzw. 20 Uhr gibts Abendessen und - was mich auch stutzig macht - 10 min. spätestens muss sie wieder pullern, egal ob wir kurz vor dem Fressen draußen waren und sie gemacht hat oder es etwas länger her ist (ca. 1 Stunde), aber ok, ich bin ja froh, dass sie nimmer in die Wohnung macht, sondern sich vor die Türe stellt und signalisiert, "ich muss mal". Andererseits muss sie dann auch erstmal ausgiebigt den Garten abschnüffeln, ab und zu pullert sie nicht mal.

    Üben ist dann nimmer, sie ist da meist zu müde zu, eher etwas spielen/bubbeln und liegen/schlafen.
    Gegen 22 Uhr muss sie nochmal runter (dazwischen schläft sie) und ich bringe sie dann gg. 0:30 oder 1 Uhr nochmal runter, auch in dieser Zwischenzeit schläft sie, bevor ich schlafen gehe. U.a. damit sie nicht um 6 Uhr ankommt und raus muss.

    Sie ist eine Ruhige, außer wir sind draußen, da kann es schon ungestümer werden. Wenn wir keinen Hunden begegnen ist sie auch ruhig, naja wenn sie was Tolles erschnüffelt kann es schonmal etwas stürmischer werden.
    Derletzt haben wir Nachts einen Igel im Garten gehabt, sie ist direkt auf dieses komische Ding zugerannt - sie war an der Leine und riß mich mit, ich konnte sie aber halten, sodass sie sich nicht an den Stacheln verletzen konnte, bellte und knurrte und war soo abgelenkt, dass an pullern gar nicht zu denken war. Dafür stand sie 10 Min. später (als wir wieder oben waren), wieder an der Türe. Naja zumindest dann hat sie gepullert, doch wollte danach sofort wieder unter den Baum, wo der Igel hinverschwunden ist. Und war dabei sehr aufgeregt, doch ohne wedeln.

    Sie ist gesund bis auf Milbenbefall, dem mit Mittel entgegen gewirkt wird. Sie hat ne unheimliche Kraft für ihre knapp 17 kg und eine Fehlstellung der Hinterbeine, die hoffentlich ohne OP dafür mit viel Laufen so behoben werden kann.

    Himmel, das ist wieder ein Sermon, doch ich wollte das ausführlich schreiben, sorry.

  • @Grogael...hört sich insgesamt schon mächtig heftig an...hier werden sich bestimmt Einige zu Wort melden, die Dir aus der Erfahrung heraus helfen können.
    Ich muß jetzt leider weg...schaue mir aber später nochmal genauer Deinen Beitrag an.

  • Stimmt Bianca, nur dass ich die eine Fütterung verlegt habe, da sie den morgendlichen Knochen zum Abreagieren nimmer benutzt, bzw. links liegen lässt. Also wird nach dem 1. Gang gefüttert und dann mind. 2 Std. gewartet, bis wir auf den großen Gang gehen.

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