Hat mein Hund Schmerzen?
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Gast33287 -
23. Mai 2010 um 16:18
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Hallo,
ich antworte mal aus tierphysiotherapeutischer Sicht.Zum einen gibt es - wie schon mehrfach angesprochen - sehr unterschiedliche Ausprägung von Schmerzen. Der typische "Arthrose-Schmerz" ist mehr so ein dumpfes Grollen (gespickt mit akutem Schmerz bei unglücklichen Belastungen), während der akute Schmerz z. b. bei einer Fraktur ein sehr heftiger stechender Schmerz ist.
Deshalb kann es schon sein, dass ein HD/Arthrose-Hund einfach immer mal wieder Schmerzmomente hat, die aber in gewissem Grad offensichtlich "aushaltbar" sind, ohne die Lebensqualität allzusehr zu beeinträchtigen.Gerade solche chronischen Schmerzen, die mal da sind und mal nicht, können durch einen gewissen Erregungszustand überlagert werden - wenn der Hund hinter Wild her ist, wenn der Hund sich auf den Spaziergang freut - das ist ein relativ normaler Vorgang, der auch bei uns Menschen vorkommt - uns tut auch mehr weh, wenn wir abends im Bett in Ruhe drüber nachdenken können, als wenn wir gerade schwer beschäftigt sind....
Das schlaksige Gangbild bei HD-Hunden ist nicht zwangsläufig auf Schmerzen begründet, sondern ergibt sich häufig aus einer anerlernten Schonhaltung heraus, an die sich Muskeln und Bänder und eben auch der Bewegungsablauf anpassen. Schonhaltung bedeutet ja nur, dass der Organismus sich einen Bewegungsablauf so hinbiegt, dass die Schmerzen möglichst gering ausfallen.
Gelegentlicher Anlaufschmerz bei bekannter schwerer HD ist ebenfalls völlig in der Norm - das typische "sich einlaufen" ist DER Klassiker in Sachen Arthrose.
Das Knacken kann alles Mögliche sein - solange der Hund dabei keinen akuten Eindruck von Schmerz macht, kann man getrost darüber hinwegsehen, ohne sich verrückt zu machen.
Um grundsätzlich die Frage zu klären "Hat mein Hund momentan Schmerzen" ist bei bekannter schwerer HD tatsächlich die Ausschlussdiagnostik per kurmäßiger Gabe eines Schmerzmittels angezeigt und auch völlig legitim. Wenn der Hund sich unter Schmerzmittelgabe DEUTLICH anders verhält, wäre dies ein eindeutiges Indiz dafür, dass er doch mehr als angenommen unter Schmerzen zu leiden hat, die eben nicht noch aushaltbar sind, sondern sich durchaus sehr auswirken.
Hier mal ein Link zu dem Thema "Schmerz beim Hund" und den Auswirkungen von chronischen Schmerzen auf einen Organisimus:
http://www.tierphysiotherapie-homburg.de/news/schmerzen-beim-hund-erkennen/Eine begleitende Schmerzmedikation - zusätzlich zu weiteren schmerzlindernden Maßnahmen (Magnetfeld, auch Reizstrom, Rotlicht, moderate Bewegung, gezieltes Muskeltraining, Gewichtsreduktion, etc.) - ist kein Beinbruch, es muss nicht immer das "Schema F" der TÄ sein, die sind da beizeiten noch ein wenig unflexibel, solange man nach der Vorgabe "so wenig wie möglich, soviel wie nötig" vorgeht, sondern kann die Lebensqualität dramatisch erhöhen.
Genauso gibt es die Möglichkeit einer bedarfsweisen Schmerzmedikation an "schlechten" Tagen, die eben nur dann gegeben wird, wenn der HUnd Beschwerden zeigt.
Da empfiehlt sich z. B. mal über die einzelnen Jahreszeiten eine Art "Schmerztagebuch", um die Punkte festzuhalten, wann der HUnd ggf. Schmerzäußerungen zeigt - wann er doch kurz Probleme mit dem Aufstehen hat, ob dann am Vortag ein wildes Toben/Wild hinterher rennen, etc. im Spiel war, ob es Zusammenhänge mit dem Wetter gibt und all sowas...Du hast auf jeden Fall noch unendlich viele Möglichkeiten, die Lebensqualität Deines Hundes zum Positiven zu beeinflussen, da brauchst Du nicht jetzt schon den Kopf hängen zu lassen!
LG, Chris
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Liebe Chris..
du ermutigst mich.DANKE dafür..
ich werde auf jeden Fall noch weiterhin sehen, was ich für meinen Hund tun kann. Ich würde wirklich alles tun, außer eben das künstliche Hüftgelenk- ihm geht es sooo gut zu Zeit. (Zumindest wie ich das augenscheinlich beobachten kann). ich muss einfach weiterhin die Augen offen halten und wachsam sein, wie sich sein Zustand entwickelt und wie er sich verhält.
Die letzten drei Tage waren wir viel mit ihm unterwegs, da hab ich gestern schon gemerkt, wie er dann richtig k.o war- war einfach zu viel für ihn. Obwohl wir NUR wegen IHM an alle möglichen Seen gefahren sind
man meint es doch als zu gut..
Jedenfalls werde ich die Physio alsbald möglich wieder kontinuierlich aufsuchen und mir einfach auch Rat von Therapeuten einholen.
Mit dem TA sprech ich auch die Tage mal wegen Schmerzmittelgabe.. -
Hallo..
muss den Thread nochmal rauswühlen hier.
Momentan kann ich bei Rusty beobachten, dass wenn wir Gassi gehen, er sehr oft geht, vor allem wenn er -wie so oft- etwas apportiert.Nun meine Frage, bin bisschen verwirrt:
Hat Rusty Schmerzen, wenn er nun vermehrt GEHT -vor allem auch vergauf? oder sollte ich froh sein, DASS er soviel geht.
ich mach mir jetz schon wieder Gedanken, ob es ihn vllt schmerzt, wenn er nun so oft "Nur geht"?! -
hallo dorin

es ist ein eiertanz. bei deinen schilderungen könnte es fast genauso um meinen sam gehen. lass dich mal drücken! ich kenne das: läuft er anders, besser, holpriger, schief, schneller, langsamer ....... ?
sam hat ähnlich große probleme: arthrose, knie-op, alte knochenbrüche aus griechenland. wenn er ein neufundländer wäre, könnte er sich kaum noch bewegen. er hat zum glück nur 17 kilo und kommt wirklich gut klar, sage ich mir.
er bekommt alle zusätze, die man geben kann, er hat eine ga. manchmal, wenn es wirklich allzu offensichtlich ist, bekommt er metacam, ein bis zwei wochen. dann ist er wieder der alte

wenn du dir wirklich unsicher bist, probier es aus: 10 tage metacam oder rimadyl. wenn der unterschied deutlich ist, dann solltest du über eine dauerhafte schmerzmittelgabe nachdenken. das verscuhen wir auch mit aller macht zu umgehen und hinauszuzögern, bis jetzt klappt es!
sam trottelt manchmal auch langsam vor sich hin. bewegung kommt in den hund z.b. wenn er eine maus riecht, juppieh, ein satz ins gebüsch, wedel, wedel, wo ist sie nur, das mäuslein...
er ist ein genießer, kein sportler, zum glück. das hilft uns beiden

auch wenn ich dir damit nicht wirklich helfen konnte: ihr seid nicht allein!

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Also ich kann auch ein bisschen was dazu erzählen.
Meine Hünden (im Aug. 3 JAhre alt) ist auf einmal nur noch auf drei Beinen gegangen, dazu kam dann arges Zittern an den Hinterläufen. Erst zum Tierarzt. Rücken total verhärtet, wie Stein so hart, hat Spritzen gegen die Schmerzen bekommen. (TA schaute sich GAngbild an und wie sie die Treppe runterläuft), dann Überweisung zu Physio. Dort geh ich jetzt hin. Anfangs alle zwei Tage und mittlerweile alle 10 Tage. Meiner Maus tuts gut. Zuerst wird die Wirbelsäule mit der Matrix-Rhythmus-Therapie (heißt das wirlich so
) und manchmal zusäztlich Strom oder MAgnetfeld entspannt und danach gehts noch ins Unterwasserlaufband.
Klar, sie zittert immer noch an den Hinterläufen, wenn die 10 Tage bis zur nächsten Physio fast rum sind, am ärgsten. Beim Spazieren gehen laufe ich öfters kleine Berge hoch, runter trage ich sie (geht noch bei 15 kg), laufe mit ihr viel durch Wasser, schwimmen soll meine nicht, spiele keine Bringspiele mehr, wie Ball werfen, mit anderen Hunden spielen, nur wenig und kontrolliert, alle Treppen wird sie getragen und sie bekommen jeden Abend Canosan mit ins Futter... Wenns mal ganz schlimm werden sollt und sie extrem wackelig läuft (wie wackelt dann aufgrund der extremen Hüftfehlstellung extrem mit dem Hinterteil) hab ich Schmerztabletten bekommen, wo sie aber noch keine bekommen hat. Und ach ja, ich mach keine langen Spaziergänge mehr, mehrere am Tag max. 45 Min. und viele Suchspiele im Garten...
So, ist ziemlich lang geworden ist aber auch ein ziemlich belastendes Thema, denk mir auch immer, meine Maus ist doch jetzt dann erst 3 und schon so eingeschränkt
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Hallo Dorin,
jetzt muss ich mal doof fragen: Was meinst du mit "typischer Schlangengang" ?
Also das ist wirklich genau das, was den Gang meiner Hündin perfekt beschreibt, so geht sie, seit ich sie das erste Mal gesehen habe.
Wofür ist das typisch? Für HD?

Sorry, fürs Reinplatzen

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hallo Anja..
danke für deine nachricht..
noch ein Leidensgenosse. Rusty is ja auch erst drei geworden.
Aber deiner maus scheint es noch bisschen schlechter zu gehen, wenn du sagst, sie läuft nur auf drei Beinen zeitweise.. Arme..
Du trägst sie also wirklich dann beim Gassi die Berge runter?
Was genau hat sie denn? Fehlstellung der Hüfte?
Dieses extreeeme Wackeln mit dem Hinterteil fällt mir bei Rusty auch immer mehr auf- ich überleg jetz wirklich ob ich Schmerzmittel geben soll um zu sehen, ob da Gangbild sich dadurch verändert..
und warum darf sie nicht schwimmen?
Ich glaub Physio wär bei uns auch angebracht- leider gibts da erst wieder was ab 50km Entfernung :/ das kann ich beim Besten Willen nicht täglich oder alle zwei Tage fahren- vor allem weil das für den Dicken noch mehr Stress bedeutet als dass es ihm gut täte..
und gibst du bewusst Canosan? Also ich meine ein Kombipräperat wo nur wenig Grünlippmuschel enthalten ist?!Wuschel:
Danke für deinen Beitrag.
es tut gut zu hören, dass es anderen Hunden auch so geht- hört sich blöd an, aber ihr wisst was ich meine. Das man nicht alleine da steht.
ich hoffe wir können uns hier weiter austauschen und gegenseitig Mut machen .
macht ihr noch Wärme/Kältetherapie?
Hat wer Erfahrung mit Blutegel-Therapie? -
Anja, wurde bei ihr per Röntgen HD festgestellt oder ein Problem in der Wirbelsäule?
Dorin, habe ich das richtig verstanden, er geht beim Apportieren im Schritt??
Rosanna, dieser Gang ist bei Labbis nicht untypisch, dass lässt nicht automatisch auf HD schließen.
Wenn Deine Motte 12 Monate alt ist, würde ich sie röntgen lassen.Gruß
Bibi -
Zitat
--> Er läuft ziemlich oft im TRAB ("Schonhaltung"?!)
--> Er hat diesen typischen "Schlangengang", sehr schlacksig in den BewegungsabläufenSara läuft auch so, das ist bei Labbis oft der schlacksige Gang (sie wackelt mit den Hintern).
Und entweder schleicht sie oder sie trabt.
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Hallo,
also beim Röntgen wurde festgestellt, dass die Hüfte zu groß ist und nicht ganz in die Hüftpfanne hineinpasst (heißt das so?) zuerst war auch Verdacht auf Bandscheibenvorfall, aber das konnte man anhand der Röntgenbilder wieder ausschließen. Um genaueres zu sehen, lass ich im Oktober ein MRT machen.
Also Canosan hat mir mein TA empfohlen. Ist das nicht so gut? Was wäre denn besser? Er meinte, dass das gut ist, um die Knorpel weiter zu stabilisieren.
Ja, Berge trag ich sie meist runter, ausser es geht nur flach abwärts... schaut blöd aus und ist teils anstrengend, aber ich tus gern.
Für meine ist die Schwimmbewegung nicht gut, sonder im Wasser gehen, so dass sie ihre Beine anheben muss, auf Rat von meiner Physio.
Also auf drei Beinen ist sie seit gut nem halben Jahr nicht mehr gegangen, seit ich bei Physio bin, naja wenigstens etwas, kostet ja auch net grad wenig. Schmerzmittel hab ich schon ausprobiert, hat zwei Wochen MEtacam bekommen, hab aber keinen Unterschied gemerkt...Rusty, was machst du denn alles bei deinem Wuffel?
Mensch, deiner ist ja auch erst 3, so wie meine, ich find das so schlimm... eig. solltens sie in dem Alter noch unbeschwert spielen und toben können... Ich glaub auch Physion wär bei deinem schon gut. Also ich kenns von meiner, dass die Leute manchmal auch nur einmal hingehen, weil sie von weiter weg kommen. Die bringen dann die Röntgenbilder vom TA mit, sie schaut sich die an, untersucht den Hund, und gibt denen dann Tips, erklärt alles, und gibt auch Übungen mit die man zu HAuse machen soll, wie z.B. im Wasser gehen oder ich mach jeden zweiten Tag isometrische Übungen zur Stärkung der Hinterbeinmuskulatur. Vielleicht würd das bei dir ja auch gehen, dass du einmal hinfährst, dir die Sachen sagen lässt, die du daheim selbst machen kanns und evtl. dann nur einmal im Monat hinfährst zum Anschaun lassen und Fortschritte festgestellt werden können... weiß net, wär nur so ne Idee.
Gibst du deinem was anderes als Canosan oder hast du damit schon Erfahrungen gemacht? - Vor einem Moment
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