organspende bei haustieren

  • Huhu,
    ohne jez alles durchgelesen zu haben: wenn mein Hund Nierenkrank wäre und nur noch mit ner Spenderniere gerettet werden könnte - ich würd es net machen lassen. Ich liebe meinen Hund (das doofe Ding :lol: ) abgöttisch, aber wenn es netmehr geht, dann geht es netmehr.

    Ich seh dem Tod aber auch net so extrem skeptisch gegenüber, da glaub ich sogar dran, dass es dann eben so sein hat sollen. Schicksal also das mein Hund so krank wurde, und anstatt dann 2 Tiere "zu quälen" (was andres ist es für mich net) erlöse ich lieber meinen eigenen und lass das andere Tier komplett unbeschadet.

  • Zitat

    Gut, und was, wenn das Spenderorgan von einem Unfalltier stammt, das gestorben ist?

    Mal davon abgesehen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das vom Aufwand und den Kosten her realisierbar wäre, würde ich danach entscheiden, was ich für zumutbar hielte. Da sind die Grenzen natürlich fließend. Für mich wäre z.B. zumutbar, wenn mein Hund 3-4 Moante oder auch 6 ein Leben mit Einschränkungen führen muss, wenn er dabei keine Schmerzen leidet und hinterher wieder ein normales Leben führen kann.

    Allerdings fürchte ich, dass wir Menschen - und da bin ich sicher keine Ausnahme - uns gern einreden, dass etwas noch zumutbar ist, weil unserer Rationalität und Objektivität oft die Emotion im Weg steht.

  • Zitat

    Gut, und was, wenn das Spenderorgan von einem Unfalltier stammt, das gestorben ist?

    Da hab ich persönlich in Bezug auf das Spendertier keine Bedenken - wenn ich aber sehe, wie schwierig es in der Human-Intensiv-Medizin ist, mit unvorbereiteten Angehörigen über dieses Thema sprechen zu müssen, stelle ich es mir bei Tierhaltern auch nicht wesentlich leichter vor - dort werden ähnliche emotionale Bedenken zum Tragen kommen.

    Wenn ich selbst mit einem Tier in einer TK aufschlage und diesem Tier dort nicht mehr zu helfen ist, hätte ich keine Probleme damit, von diesem Tier Organe zur Verfügung zu stellen.

    Dennoch bleibt für mich die "Restfrage", ob es für das Empfänger-Tier zumutbar ist - dass "Transplantationen" von Tieren allgemein besser vertragen werden, heißt für mich noch nicht, dass sie auch zumutbar sind.

    Ein nierenkrankes Tier, das eine Spenderniere braucht, hat bis zu diesem Zeitpunkt schon einiges an für es unverständlichem Leid hinter sich.

    GAnz praktische Abwägungen - die Logistik von Organspenden-Abläufen lass ich jetzt mal ganz aussen vor dabei.

    ICH habe große Bedenken dabei.

    LG, Chris

  • Zitat

    Gut, und was, wenn das Spenderorgan von einem Unfalltier stammt, das gestorben ist?


    Nein, auch dann würde ich meinem Hund kein Spenderorgan geben.
    Die Chance, dass es wirklich angenommen wird, die Schmerzen für meinen Hund vor, während und nach der OP, die Tabletten, die ständigen (stressigen) TA-Besuche die sowas wie nen Rattenschwanz hinter sich herzieht - nein. Dann gönn ich meinem Hund (und wenn es mich treffen sollte, dann eben mir) ne wunderschöne Restzeit und wenn es netmehr geht, die Schmerzen zu stark werden, dann lass ich sie gehn..
    Ich muss weder mir, noch meinem Hund beweisen, was der Mensch heutzutage kann (oder denkt, was er tun kann).

  • Zitat


    was haltet ihr davon?

    Persoenlich und fuer meine eigenen Tiere......nichts.

    Ich kann mir nicht vorstellen mein krankes Tier solch einer Prozedur zu unterziehen.....nicht mal so sehr aus Kostengruenden aber um ihnen die "Nachwehen" solch eines massiven Eingriffs zu ersparen. Ich denke ich wuerde mein Tier einschlaefern lassen wenn das besagte Organ anfaengt zu versagen und es ohne Transplantation keine Chance zur Heilung gaebe.

  • Zitat


    Ich muss weder mir, noch meinem Hund beweisen, was der Mensch heutzutage kann (oder denkt, was er tun kann).

    *lach* ich glaube nicht, dass es einem menschen, der diesen weg geht, darum geht, das zu beweisen. ;)

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    hallo :)

    ich freu mich sehr, dass hier so eine lebhafte diskussion entstanden ist, die sich derart interessanter argumente auf hohem niveau bedient! find ich toll. aber das nur am rande.


    vor allem chris, finde ich deine aussagen spannend. zum einen kann ich mir natürlich kein bild davon machen, wie vor- und nachsorge bei so einer operation aussehen, kann mir die schmerzen nicht ausmalen und weiß auch nichts über einschränkungen im späteren leben, das sei mir verziehen. deshalb finde ich es umso spannender davon zu erfahren. wobei ich mich schon frage, inwieweit das übertragbar ist... aber egal, das wird man sowieso nicht klären können.
    arbeitest du in der humanmedizin? das klingt alles sehr fundiert.

    der punkt mit dem kognitiven verständnis von tieren ist auch hochspannend. das ist ja die eigentliche tragik bei jeglichem leid, dem tiere ausgesetzt sind: dass man davon ausgehen muss, dass sie nicht verstehen, warum sie leiden und nicht wissen, dass es irgendwann wieder aufhört. zum anderen wissen kleine kinder das aber auch nicht (auch viele ältere kinder nicht, wenn man mal - so seltsam der vergleich ist - an den ersten liebeskummer zurückdenkt. oder an das erste mal, als ein geliebtes lebewesen gestorben ist...). auch einige geistig behinderte menschen sind mit sicherheit nicht in der lage, soweit zu reflektieren, was gerade passiert, warum es passiert und ob es einmal anders sein wird.

    versteh mich nicht falsch, ich habe selbst noch keine fundierte meinung zu diesem thema. ich suche nur gerne argumente, um die diskussion noch etwas schwieriger zu machen.

    auch den einwurf des schnauzermädels finde ich sehr interessant. wenn beiden tieren die euthanasie 'droht' (ich schreibe das mal in anführungszeichen, weil ich eben in der euthanasie eben, wie ihr auch, eine chance sehe, die der mensch in deutschland nicht hat), würde nicht in der operation für beide eine chance liegen?

    alles in allem waren hier jetzt so viele punkte, die ich gerne aufgreifen würde, aber meine endlos-postings liest immer keiner.
    ;)

    nur zwei sachen noch:

    Zitat

    Wir tun mit unserer uferlosen High-Tec-Medizin den menschen schon lange
    nicht mehr immer wirklich einen Gefallen und ich habe es bisher eher als Gnade denn als Nachteil empfunden, dass es bei Tieren nicht so ist.


    :gut:

    Zitat

    Die Entscheidung über den Kopf des Tieres hinweg "Du wirst soundso behandelt" ist doch im Grunde ebenso jenseits vom Wunsch des Tieres wie die Entscheidung "Du wirst nicht behandelt".


    :gut:

    liebe grüße,
    momo

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Tiere sehr schnell merken, was ihnen gut tut und dafür auch unangenehme Dinge in Kauf nehmen. So hatte eine Nachbarin einmal einen total verrotzten Kater. Dem lief der Schnodder nur so aus der Nase.

    Ich stellte eine Tasse mit heißem Wasser auf den Fußboden, tröpfelte etwas Chinaöl hinein und ließ den Kater inhallieren (zugegeben zwangsweise). Am nächsten Tag die gleichen Vorbereitungen, nur kam Katerchen freiwillig an und inhallierte ohne fremdes Zutun. Er muss wohl gelernt haben, dass es hilft und er nicht sinnlos malträtiert werden sollte.

    Wir wissen nicht, was in den Köpfen unserer Tiere vorgeht. Das wissen wir aber auch bezüglich anderer Menschen nicht. Nur denke ich aufgrund von Beobachtungen, dass es nicht so ganz weit von dem entfernt sein kann, was in unseren eigenen Köpfen vorgeht.

  • Zitat

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Tiere sehr schnell merken, was ihnen gut tut und dafür auch unangenehme Dinge in Kauf nehmen. So hatte eine Nachbarin einmal einen total verrotzten Kater. Dem lief der Schnodder nur so aus der Nase.

    Ich stellte eine Tasse mit heißem Wasser auf den Fußboden, tröpfelte etwas Chinaöl hinein und ließ den Kater inhallieren (zugegeben zwangsweise). Am nächsten Tag die gleichen Vorbereitungen, nur kam Katerchen freiwillig an und inhallierte ohne fremdes Zutun. Er muss wohl gelernt haben, dass es hilft und er nicht sinnlos malträtiert werden sollte.

    Das ist doch kein Vergleich, dass hinkt doch gewaltig.

    Viele Katzen fahren extrem auf Minzöle ab, sind regelrecht "süchtig" danach. Ich denke eher, der Kater fad dieses Öl nicht unangenehm, sondern durchaus sehr angenehm. Zudem hatte es den positiven Effekt, dass er vll. weniger Schmerzen hatte.

    Glaubst du wirklich, dass eine Katze, die tagtäglich extreme Schmerzen nach der Dialyse, den Medis etc hat, wirklich gerne mit zum Tierarzt fährt und vll. sogar freiwillig auf den Behandlungstisch springt?
    Wir reden hier nicht von einem Schnupfen, der innerhalb von ein paar Tagen besser und den vll auch ein Tier mit den Medikamenten verknüpfen könnte. Wir reden hier über wochenlange, vll. jahrelange Schmerzen, die für das Tier völlig unverständlich sind. Das Tier verknüpft mit der Prozedur beim Tierarzt nur schmerz, weil es kein positives Gefühl daraus ziehen kann.

    Der einzige Grund, warum Menschen die Schmerzen über sich ergehen lassen, ist dass sie in der Zukunft vll. schmerzfrei sein werden. Sie ziehen hier raus die Kraft, der Prozedur etwas positives abzugewinnen.

    Edit: Man kann Kindern sehr wohl erklären, dass eine Op nötig ist und auch, dass Schmerzen vll. vorkommen können. Das Verständnis von Kindern für komplexe Sachverhalte wird oft unterschätzt. Man muss Kindern die Sachverhalte ihrem alter entsprechend erklären, dann fkt. das auch.
    Man kann ihnen z. B. sagen, dass die Spritze gleich weh tun wird, aber sie danach einen Lolli bekommen und das die Spritze ihnen helfen wird. Das ist für Kinder verständlich und sie werden es verstehen.
    Das funktioniert auch bei Vorschulkindern, man muss es eben an ihr Alter anpassen.
    Das alles kannst du mit einem Tier nicht machen. du kannst dem Tier nicht sagen: "noch eine spritze, dann geht's dir besser"

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