organspende bei haustieren

  • Wenn ich mir überlege, was manchmal ein Menschenleben "wert" ist (siehe z.B. Gelder, die bei Entführungen fließen), würde ich diese Entscheidung nicht an der Geldfrage festmachen wollen, weil es immernoch um ein Lebewesen geht und ich mich schwer damit tue zu sagen "Ist ja NUR ein Tier."

    Womit ich aber ein arges Problem habe, ist die Tatsache, dass gesunden, lebenden Tieren diese Nieren entnommen werden. Jeder Mensch kann für sich frei entscheiden, ob er nach seinem Tod Organspender wird. Erst recht kann er für sich selbst entscheiden, ob und wem er eine Niere spendet. Und abgesehen von mafiösen Machenschaften im Organhandel kann niemand für einen anderen entscheiden, dass er gefälligst eine Niere abzugeben habe, weil es ja jemanden gibt, der diese braucht, weil er totkrank ist. Hat man da das Recht, als Mensch für das Tier zu entscheiden? Ich halte das nicht für vertretbar.

    LG, Henrike

  • Das Problem hätt ich jetzt wieder nicht...
    Mal ganz platt formuliert:
    Wir halten uns Tiere um sie zu schlachten, wir töten sie und ESSEN SIE AUF!!! Da halte ich die Entnahme einer Niere für das kleinere Problem...denn das Spendertier lebt ja zumindest weiter...

  • Zitat


    Das ist einfach unpraktikabel, zu teuer und ich finde (tut mir Leid) für Tiere nicht angemessen. Wenn mein Tier ohne Medikamente nicht mehr schmerzfrei leben kann, dann lasse ich es lieber erlösen.

    Na ja, hier sind wir auf verdammt dünnem und glattem Eis.

    Für Tiere nicht angemessen? Auch der Mensch ist ein Tier. Ich bin gelernter Landwirt und sage den Landwirten, die ich berate, immer, dass sie bitteschön immer daran denken mögen, dass es nur Zufall ist, dass sie nicht auf der anderen Seite des Fressgitters stehen. Tut mir leid, aber Humanität erstreckt sich für mich auf das Leben allgemein, nicht nur auf Menschen.

    Wenn ein Tier ohne Medikamente nicht mehr schmerzfrei leben kann, dann kann es ja vielleicht mit schmerz- und beschwerdefrei leben. Was spricht dagegen? Der einzige Punkt, in dem es Tiere besser haben als Menschen ist der, dass ihnen die Gnade der Euthanasie zuteil wird, wenn sie leiden und dieses Leid auch mit Medikamenten nicht zu beheben ist.

    Die von anderen aufgeworfene ethische Frage zum Spendertier kann ich sehr gut nachvollziehen, auch die von Dir genannte der Organentnahme von toten Tieren. Hierzu kann und will ich keine Stellung beziehen. Das ist wirklich sehr fickeliensch (für alle Nicht-Plattdeutschen: verzwickt).

  • Zitat

    Das Problem hätt ich jetzt wieder nicht...
    Mal ganz platt formuliert:
    Wir halten uns Tiere um sie zu schlachten, wir töten sie und ESSEN SIE AUF!!! Da halte ich die Entnahme einer Niere für das kleinere Problem...denn das Spendertier lebt ja zumindest weiter...

    der tierproduktindustrie verweigere ich mich so weit wie möglich und trotzdem sehe ich es in diesem fall ähnlich.

    DSH Bauer: danke für deinen beitrag. er spricht mir aus der seele...
    schade, dass du dich dagegen entschieden hast, zur ethischen frage explizit stellung zu beziehen. aber das fällt auch einfach nicht besonders leicht, wenn man ehrlich ist...

  • Ich würde es nicht machen, weder würde ich als Mensch spenden noch annehmen und meinem Hund würde ich dies auch nicht zugestehen.
    Ersteres liegt an meiner Misanthropie.
    Und zweiteres liegt an den Kosten bzw. an der Geldmacherei der Ärzte.

  • Bei unserem Kater wurde es mir in der Tierklinik auch empfohlen.... Es fing an mit haben Sie schon mal über eine Transplantation nachgedacht.. Sie gehen ins Tierheim holen eine Katze...

    Für mich nicht ok, ich mache ein Leben zum halbem leben und ein anderes auch nur halb.

  • Zitat

    Und zweiteres liegt an den Kosten bzw. an der Geldmacherei der Ärzte.

    Ok, das ist so und das ist Dein gutes Recht. Aber den Satz mit der Geldmacherei kann ich nicht nachvollziehen. Z.B. kostet das Nageln eines Oberschenkels so um 300 € einschließlich eines Tages Klinikaufenthalt. Beim Menschen kannst Du da locker noch eine Null dranhängen und bist mit Sicherheit nicht nach einem Tag wieder draußen und auf den Beinen!

    Mal ganz ketzerisch ausgedrückt: Kosten im menschlichen Gesundheitswesen ließen sich ganz einfach senken, indem man die Veterinärmediziner als Humanmediziner zulässt.

  • Zitat

    Bei unserem Kater wurde es mir in der Tierklinik auch empfohlen.... Es fing an mit haben Sie schon mal über eine Transplantation nachgedacht.. Sie gehen ins Tierheim holen eine Katze...

    Für mich nicht ok, ich mache ein Leben zum halbem leben und ein anderes auch nur halb.

    ach was! hier in deutschland? das ist ja krass. ich hab das heute zum ersten mal gehört, eben im tv, wo gesagt wurde "in den usa wird das gemacht, in europa nicht" oder ähnlich.
    haben sie dich darüber informiert, was die risiken wären, was das kosten würde, ob jede katze dafür in frage käme (doch wohl eher nicht, oder?) usw. usf.? haben die das schon mal gemacht?! (eigentlich dachte ich, wir bewegen uns hier in einem hypothetischen rahmen)
    aber warum wären die beiden leben nur "halb"? *kopfschiefleg*
    glaubst du, dass die lebenserwartung sich so stark verringert? hat man mit der hälfte an nieren die hälfte an lebensqualität?

    liebe grüße,
    momo (die gleich mal schlafen gehen muss... :roll: )

  • Zitat

    Garnix, denn genau das meinte ich eigentlich ;) Hab es nur falsch formuliert.

    Ich frage mich:
    Was ist, wenn man doch nicht einfach jedes x-beliebige Tier nehmen kann. Wenn es da auch, vll. durch neuere Forschungsergebnisse, dann Probleme gibt und man eben sehr genau Tiere suchen müsste?!
    Würde ich mit meinem Hund/Katze/Maus dann zur Blutwäsche fahren? Würde ich ihnen die Schmerzen antun, die Medikamente, die schon vorher kommen?

    Und überhaupt, zum Thema lebenden Tier: Sollte ein Hund nicht zu einem passen? Wird nicht so oft hier im DF gesagt, geh hin und guck obs passt? Was ist, wenn der passende Hund zur Spende so überhaupt nicht zu einem passt (zu agil, bissig, was weiß ich)? Wenn ich ihn eigentlich gar nicht halten kann?

    Ich bin nicht gegen das Spenden von Organen.
    Ich selbst habe einen Spenderausweis, bin Knochenmarkspender und würde auch eine Lebendspende vornehmen lassen, wenn es um meine Familie ginge.

    Aber ganz ehrlich, wenn täglich Menschen sterben, weil sie sich eben nicht mal einfach einen Spender "kaufen" können, solange kann ich einer Spende bei lebenden Tieren nicht zustimmen. Solange bleibt es für mich eben nicht angemessen.

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