Kastration - nur mal ein Gedankengang
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Aber die deutlichen Nachteile einer Kastra werden heute doch auch totgeschwiegen. Fragen wir aktuell dann einfach: Warum ist das so?
Ich für mich hab eher den Eindruck, dass wir gerade auch da in einem "Generationswechsel"
sind - bis vor relativ kurzem war die Kastration völlig unangebracht "Heilmittel für und gegen alles" - JETZT momentan zeigt in dem, was ich so lese und mitkriege der Zeiger wieder vermehrt in Richtung Kastration-nein danke....
Beides - so "fanatisch" vertreten und somit keinen Raum mehr für individuelle Besonderheiten lassend, finde ich problematisch.
LG, Chris
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Finde ich jetzt nicht.
Irgendwie rät fast jeder TA zur Kastra, kaum einer klärt umfassend auf.
Bei den Spaziergängern ernte ich immer erstaunte, bis empörte Blicke, weil meine Hunde intakt und somit kompliziert sind.Ich bin die letzte, die eine Kastra aus vernünftigem Grund ablehnt. Aber irgendwie ist das selten. Ich bewege mich irgendwie immer zwischen der Intakten- und Kastratenwelt (Hundeplatz/freie Wildbahn).
LG
das Schnauzermädel -
Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich da einfach keine Gedanken drum gemacht haben. Zu viel Arbeit.
Zudem glaube ich, dass ungewünschte Welpen (wie auch heute noch bei Bauern üblich) einfach ertränkt oder sich selbst überlassen wurden. Vielleicht dienten sie sogar als Hundefutter :ua_nada:Mich würde vor allem mal interessieren, wie alt die Hunde damals so geworden sind.
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Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich da einfach keine Gedanken drum gemacht haben. Zu viel Arbeit.
Zudem glaube ich, dass ungewünschte Welpen (wie auch heute noch bei Bauern üblich) einfach ertränkt oder sich selbst überlassen wurden. Vielleicht dienten sie sogar als Hundefutter :ua_nada:Mich würde vor allem mal interessieren, wie alt die Hunde damals so geworden sind.
Keine Gedanken kann ich mir nicht vorstellen.
Dazu war die Tierzucht im Allgemeinen viel zu wichtig. Und Hunde wurden in Massen gezüchtet und verbraucht.LG
das Schnauzermädel -
Gibts dazu Literatur?
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Klar, die genannten Quellen und dann noch massig weiteres...
Die Steinfeldt-Dissertation enthält viele Verweise: http://www.google.de/search?client=…=utf-8&oe=utf-8
"Kampfhunde" von Fleig hat, meine ich auch einen kleinen geschichtlichen Teil.LG
das Schnauzermädel -
Die Gedankengänge sind interessant.
Ich denke, früher musste der Hund arbeiten, er hatte seinen Job. Er musste sich sein Futter verdienen. Der Hund war also schwer beschäftigt und damit vermutlich zufrieden. Er war somit sicherlich anders im Verhalten als der Hund heute.
Die Hunde heute sind ganz anderen Einflüssen ausgesetzt und sie spielen heute eine völlig andere Rolle. Den Arbeitshund gibt es nur noch selten. Hunde, die damals nicht taugten wurden nicht kastriert, sie wurden schlichtweg getötet. Das Thema stellte sich somit also nicht. Der Hund, der nicht tauglich war, wurde um die Ecke gebracht. Da war man nicht so eingestellt wie heute. Hunde hat man bis ca. 1967 auch bei uns gegessen.
Ich weiß noch, in meiner Kindheit hatte der Vermieter eine Katze. Die bekam Junge. Kastration gabs damals selten bis gar nicht. Und was apssierte mit den Jungen? Er hat sie mit dem Spaten um die Ecke gebracht. So wurde die Geburtenregelung gemanagt.
Wie gesagt, der Hund heute hat eine wahnsinnige Aufgabe z erfüllen. Er ist meistens Kindersatz, Partnerersatz...und wird einer Vielfalt von Einflüssen ausgesetzt, die es früher einfach nicht gab.
Und da Hunde ja heute meistens auch noch nach Schönheit gezüchtet werden und man bei der Zuchtwahl nicht immer den Rüden nimmt, der am Verträglichsten wäre, bekommt man heute oft Rüden mit einem Testosteronüberschuß. Das gabs früher nicht. Ob das Futter hier auch noch eine Rolle spielt, weiß ich nicht.
Ich habe jedenfalls Rüden erlebt, die durch eine Kastration sich völlig verändert haben. Positiv. Warum soll ein Hund und seine Familie unter falschen Hormonmengen leiden? Es muss nicht jeder Rüde kastriert werden, aber es gibt ganz sicher Rüden, denen eine Kastration hilft im Leben besser klar zu kommen und eindeutig an Lebensqualität gewinnen.
Für mich ist eigentlich die Zucht einer Hunderasse unnatürlich, da sich kein Hund so verpaaren darf, wie er es gerne möchte. Der Mensch greift hier ein und entscheidet, welche Hündin mit welchem Rüde gepaart werden darf, obwohl die Hündin sich vielleicht lieber einen ganz anderen Rüden raussuchen würde. Das ist ja wie ne Zwangsehe beim Menschen.
Wer weiß, ob das im alten Rom auch so gesehen wurde. Vielleicht hatten die Hunde da einfach mehr Freiheiten. Aber wenn man sich die Sachen von Pompeji ansieht, da lagen die Hunde an der Kette, konnten nicht weglaufen. Nun, da muss man dann auch nicht kastrieren, das hündische Leben war eh schon elend genug.
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Das ist mir ja alles klar.
Nur Kriegshunde mussten in großen Koppeln halbwegs vernünftig von A nach B gebracht werden. Cäsar hat z.B. die Erfahrung machen müssen, dass die Kriegshunde der Kelten den seinen überlegen war.
Wenn die Hunde erstmal in fertiger Montur waren, kam da auch schlecht ran ohne sich zu verletzen.
Da wären Kastraten doch praktisch, die sind dann untereinander "netter".
Und das Testosteron eines Rüden dürfte bei den damaligen Ausbildungsmethoden nicht nötig gewesen sein.LG
das Schnauzermädel -
Vielleicht war es speziell bei den Kriegshunden so, dass da auch die Psyche der menschlichen Krieger mit rein spielte (dürften alles Männer gewesen sein). Was ist denn ein Krieger (und sei es ein Hund) ohne Eier? Je wilder umso besser, kastriert hat(te) vielleicht den Beigeschmack von nicht mehr männlich, also auch kein Feuer, kein Kampfgeist mehr?!
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Wisst ihr ob das bei unkastrierten Rüden ist wie bei Hengsten? Die kann man nämlich problemlos zusammen in einer Herde halten solange keine rossige Stute dabei ist.
Könnte mir vorstellen, dass das bei Rüden ähnlich ist.Und nochwas: wars nicht früher so, dass die Hündinnen regelmäßiger läufig waren, also den Wölfen noch ähnlicher, die ja auch zur gleichen Zeit läufig werden?
Könnte mir vorstellen, dass eine Trennung in diesem Zeitraum nicht so problematisch gewesen ist, wie heute, wo quasi ständig ne Hündin läufig ist.Auch haben die Hunde früher nicht so lang gelebt und starben wesentlich früher, da hat man Nachwuchs gebrauchen könne. Wahrscheinlich gabs auch insgesamt weniger Welpen pro Wurf wegen schlechterer Konstitution der Hündin im Vergleich zu heute.
Und durch Krankheiten sind eh viel mehr Hunde gestorben, so dass Nachschub immer von Nöten war.So das ist meine Begründung, wieso früher nicht kastriert wurde
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