Kastration - nur mal ein Gedankengang
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Wieso fallen bei einer Hüdnin die Vorteile mehr ins Gewicht?
Beim Rüden sehe ich es halbwegs ausgeglichen, aber bei der Hündin wird die Liste der Nachteile doch arg lang aus meiner Sicht.LG
das Schnauzermädel
Ja, wenn du nur die Anzahl der Punkte auf der Liste zählst, stimmt das, aber wenn man sie nach Häufigkeit des Auftretens und gesundheitlicher Relevanz gewichtet, sieht es anders aus.... Es ist ein Unterschied, ob sich das Risiko für eine recht häufige und/oder potentiell lebensbedrohliche Krankheit erhöht, oder für eine, die eh sehr rar ist.Wenn Kastration für die Hündinnen überwiegend nachteilige Folgen hätte, warum leben dann intakte nicht länger?
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Oh, ich empfinde das durchaus nach Relevanz.
Nehmen wir Milchleistenkrebs. Klar 20% aller Hündinnen bekommen Tumore, viele sind gutartig, noch mehr zwar bösartig aber ohne schnelles Wachstum und Streuung und sie treten meist in hohem Lebensalter auf.
Früher machte man da nichts und die Hündin verstarb meist an einer anderen Erkrankung und in einem stolzen Alter.
Also alles halb so wild, zumindest im Gegensatz zu den typischen Szenarien, die ein verkaufsstarker TA schildert.
So hoch die Hündin dann auch an diesem Krebs zu verlieren ist die Wahrscheinlichkeit nicht.
Bekommt sie dagegen den seltenen, aber bei kastrierten Hündinnen eben häufigeren Krebs der Bauchspeicheldrüse, ist ihr Schicksal besiegelt.
Krebs an Eierstöcken oder Gebärmutter ist nicht sonderlich häufig.
Und nur den Krebs der Eierstöcke kann man durch eine Kastra sicher vermeiden, Krebs am Gebärmutterstupf kommt auch bei kastrierten Hündinnen vor. Milchleistenkrebs ist nur mit einer Frühkastra vermeiden.Und ja, statistische leben Frühkastraten ein Jahr länger als intakte. Das sagt mir aber nichts über die Lebenserwartung meines Hundes.
Wenn man bedenkt, dass bei Hunden ab 6 Monaten Tumorerkrankungen Todesursache Nr. 1 sind, dann gibt es viel zu viel, was wir nicht beeinflussen können.LG
das Schnauzermädel -
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Bekommt sie dagegen den seltenen, aber bei kastrierten Hündinnen eben häufigeren Krebs der Bauchspeicheldrüse, ist ihr Schicksal besiegelt.
LG
das SchnauzermädelWoher nimmst du eigentlich diese Behauptung?
Ich habe hier übrigens ein sehr gutes Buch zur Kastration mit vielen Pro und Contras, Tenor eher Contra. Da steht nun mal gar nichts von solchen Folgen der Kastra und das Buch beruft sich auch auf die Bielerfelder Studie sowie auf die Heidelberger Studie.
Übrigens, was den Mammatumor angeht, so ist die Frühkastration ein Schutzfaktor. Da diese Kastration jedoch unerwünschte Nebenwirkungen hat, sollte man dies unterlassen. Wer seine Hündin vor Gesäugekrebs schützen will, soll auf fleischhaltige Ernährung und das schlank halten der Hündin achten. Es gibt eine genetische Disposition.
Das Alter spielt eine Rolle. Mammatumore treten oft erst nach dem 8. Lebensjahr auf. Außerdem spielt Ernährung und Fettleibigkeit im 1.Lebensjahr eine große Rolle. Und Mammatumore kommen bei Hündinnen viel häufiger vor als bei Menschen. Das heißt letztendlich, eine Kastration beieinflusst die Entstehung von Mammatumroren vermutlich nicht.
Und nun zu deiner Bauchspeicheldrüsengeschichte. Das Gegenteil ist eher der Fall, bei Diabetes Mellitus kann eine Kastration der Hündin die Insulingabe ersparen. In vielen Fällen ist eine Kastra die Voraussetzung dafür, dass die Hündin überhaupt medikamentös behandlet werden kann.Östrogene und Progesteron können nämlich die Insulinwirkung im Gewebe behindern. Gestagene können, ähnlich wie Cortisol, Diabetes auslösen.Abgesehen von medizinischen Gründen einer Kastration erwähnt die Autorin Verháltensprobleme bei Rüden, die mittels Kastration positiv zu beieinflussen sind:
- Hypersexualität. Hier wird erwähnt, dass sich Züchter mal Gedanken darüber machen sollten, Rüden mit normaler statt hypersexuellem Verhalten zu züchten. Bei einigen Rassen läuft da wohl einiges aus dem Ruder. Angesichts des Leidensdrucks , den solche hypersexuelle Rüden haben, müsse man schon aus der Veantwortung für die Hunde auf diese verhaltenskomponente in der Zucht Rücksicht nehmen.
- Streunen aufgrund läufiger Hündinnen
- Aufreiten: Extremes Aufreiten bei Hunden und Menschen
- Markierungsverhalten im Haus: Urinmarkieren im Haus kann durch eine Kastration günstig beeinflusst werden. Bei Hunden, die im eigenen Haushalt markieren, sollte man jedoch die Frage nach der Beziehung Mensch und Hund als erstes angehen.
(Hattest du nicht einen Rüden, der bei Läufigkeit deiner Hündin ab und an an das Fenster markiert?)
- Rangordnungsstreitigkeiten zwischen zwei in einem Haushalt lebenden Rüden.
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Ich rede nicht von Diabetes, ich rede von Bauchspeicheldrüsenkrebs, also einer anderen Erkrankung.
Und, ja, wenn er allein daheim ist, seine Hündin läufig ist und der Nachbarrüde ca.4 Meter entfernt am Zaun den Lauten macht, dann markiert er sehr selten das bodentiefe Fenster.
Für mich ist das jetzt kein Kastrationsgrund.Wenn ich mit einer Kastra bei einer Hündin, weil Frühkastrationen eben zu nachteilige Wirkungen haben, kaum etwas beeinflussen kann, wie du selbst schreibst, warum soll ich sie dann kastrieren lassen?
LG
das Schnauzermädel -
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Wenn ich mit einer Kastra bei einer Hündin, weil Frühkastrationen eben zu nachteilige Wirkungen haben, kaum etwas beeinflussen kann, wie du selbst schreibst, warum soll ich sie dann kastrieren lassen?LG
das SchnauzermädelWer sagt, dass du nichts beeinflussen kannst? Frühkastration ist die Kastra vor der 1.Läufigkeit. Eine Kastration nach der 1. Läufigkeit hat durchaus Vorteile. So kann ich mir die Läufigkeit, die Scheinträchtugkeit, den Verweis auf Hundeplätzen während der Läufigkeit, aufdringliche Ründen....evtl. auch Gebärmutterentzündung, Gebärmutterkrebs, Gesäugekrebs ersparen. Also, ganz ehrlich, einen Hund zu besitzen, der nicht mehr läufig wird, finde ich äußerst entspannend.
Woher du aber das mit dem Bauchspeicheldrüsenkrebs hast, ist und bleibt mir ein Rästel?
Übrigens, die Einflüsse, die zu Diabetes führe, führen auch zum Bauchspeicheldrüsenkrebs, Und Duabets hängt nun mal mit der Bauchspeicheldrüse und der Insulinproduktion zusammen. Insofern denke ich eher, dass eine Kastration Bauchspeicheldrüsenkrebs verhindert als begünstigt.
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