Das Problem ist nicht Langeweile, sondern Überforderung
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Henry lebt mit uns, das ist Auslastung genug
Er "muss" ziemlich viel mitmachen, von Verwandtenbesuchen hier oder dort über Einkaufszentrum,Pferdestall bis hin zu Restaurant-Aufenthalten. Natürlich nicht täglich.
Dazu das übliche Gassi 2x tgl. 1 Std. plus mittag 20 min.
Meistens die übliche Strecke, wo er komplett frei laufen kann und viele andere Hunde trifft, aber hier und da auch fremde Strecken, wo er ordentlich an der Leine laufen muss.
Zwischendurch findet sich zu Hause auch immer mal jemand, der kurz mit ihm spielt, aber ansonsten ist daheim (im Haus) Ruhe angesagt.
Bisher gingen wir 1x die Woche in die Hundeschule, aber momentan ist da Pause.
Das reicht völlig, ist sogar an manchen Tagen schon fast zuviel.
Wenn ich da jetzt noch was draufpacken würde, hätte ich bald nen völlig überdrehten Hund
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Zitat
Mir ist es wichtig, dass mein Hund ausgeglichen ist und ich genieße es, wenn er stundenlang sinnlos vor sich hindöst ... ich bin selber nicht so Actiongeladenvielleicht liegt es daran. Am Tag gibt es 2-3 Stunden Gassi + Action und das war es ... paßt es mal nen Tag nicht, ist auch nix los .. kann er auch mit umgehen.
Genauso handhabe ich das auch. Wir machen am Tag 2 lange Gassigänge, jeweils ca. 1 bis 1,5 Stunden. Da kann er mit seinen Hundekumpels rumtoben. Abends vor dem Schlafengehen gibt es noch einen einen kurzen Gassigang. Wenn wir mal keine anderen Hunde treffen mache ich meistens mit ihm ein paar Unterordnungsübungen. Die kann man mit einem Dackel nicht oft genug wiederholen.
Dackelline
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Bei mir ist - zumindest fuer den Setter - kein Tag wie der andere. Jeden Tag sthet irgendwas Neues an, mal sind wir den Tag ueber am See, dann mal in der Stadt, bei Freunden, im Park.. total unterschiedlich. Manchmal ist auch komplett Ruhe angesagt, da gibt es dann 3 x 5 Min. Runden und das wars. Damit muss er auch klarkommen. Das passiert aber nicht oft. Entweder er kommt mit oder er bleibt daheim. Das entscheide ich immer spontan. Wenn ich im August wieder anfange zu Studieren wird hier eh einiges anders, da muss er mehr alleine bleiben und wird auch allgemein runterfahren muessen. Zum Glueck ist dem Setter sowas egal.
Grover hat einen sehr einseitigen und strukturierten Tag, naemlich Buero. Das ist aber gut so da er sehr hibbelig ist und schnell hochfaehrt. Deshalb ist das gut fuer ihn. Am WE kommen beide zusammen raus zu einem langen Spaziergang, das ist immer schoen.
Ueberfordert sind meine Hunde bestimmt nicht.
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Ich glaube, bei Jeppe habe ich ein gutes Mittelmaß gefunden. Ich habe mich hier schon oft gewundert, dass viele ihre Hunde auf den Spaziergängen bespaßen, das mache ich zum Beispiel gar nicht, ihm macht es viel mehr Spaß, einfach nur zu laufen und zu schnuppern, das ist ihm Auslastung genug. Gut, manchmal kommt ein Ball zum Einsatz, aber das ist die Ausnahme. Worauf ich eigentlich hinauswollte: Ich mache ja mittlerweile aktiv Turnierhundesport mit Jeppe. Ich mache es aber nur, weil ich merke, was er für einen großen Spaß hat. Er ist voll bei der Sache, hochkonzentriert und meistert alles ohne Probleme. Noch vor einigen MOnaten war er ein absoluter Hibbel auf dem Platz, aber seitdem wir Hundesport machen, ist er mit Feuereifer dabei. Ich würde mit ihm zum Beispiel kein Flyball oder Dogfrisbee machen, weil er sich nicht besonders für Bälle und Apportieren interessiert, aber da er Spaß hat und definitiv nicht überfordert ist, machen wir Turnierhundesport. Ich merke mittlerweile, wann Jeppe überfordert ist, denn dann wird er schnell überdreht und seine Reizschwelle sinkt. Ich fände es aber total schlimm, wenn er nicht auch Ruhe geben könnte und um ihn so auszulasten, dass er dann entspannt ist reichen unsere normalen Spaziergänge aus. Ich denke, das ist von Hund zu Hund verschieden und manche brauchen bestimmt viel mehr Kopfarbeit oder ähnliches, aber man muss einfach selbst herausfinden, was der Hund benötigt und wann er zu viel wird.
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Zitat
Ich habe mich hier schon oft gewundert, dass viele ihre Hunde auf den Spaziergängen bespaßen, das mache ich zum Beispiel gar nicht, ihm macht es viel mehr Spaß, einfach nur zu laufen und zu schnuppern, das ist ihm Auslastung genug.
Warum wundert dich das?
Meine laufen auch viel einfach nur so rum, schnüffeln und streunern (das ist auch absolut der Hauptteil unseres Spazierganges). Aber sie haben auch mal Spaß dran ein paar getrocknete Pansenwürfel im Gras zu suchen oder ein paar Käsestückchen in der Rinde eines Baumes rauszupopeln.
Oder ich ruf sie mal ab und schick sie wieder los. Auch lass ich sie einfach mal stoppen und aus der Distanz SItz oder Platz machen. Oder sie balancieren über einen Baumstamm, gerade Gismo hat da totalen Spaß dran.
Ich mache nicht all das beschriebene auf einem und erst recht nicht auf jedem Spaziergang, aber es kommt schon regelmößig vor. Ich bin mir sicher, dass ich meine HUnde damit nicht stresse.
ICH für mich fänd es halt auch langweilig wirklich AUSSCHLIEßLICH neben meinen HUnden herzulaufen. Ich will ja auch MIT ihnen ein bissel Spaß haben.
Und so bleiben sie noch dazu viel besser ansprechbar.Ich finde diese Art von "Bespaßung" toll und sehe da nun wirklich kein Problem drin über das man sich wundern muss, oder?
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Gerade die Geschichte mit der "Bespaßung auf dem Spaziergang" ist vermutlich wieder etwas, was man individuell an den Hund anpassen muss, da es da einfach die unterschiedlichsten Charaktere gibt. Und auch hier schätze ich wieder die "Allrounder". Die, die sowohl die einfache Schnüffel-Runde völlig ohne Bespaßung durch Frauchen genauso gut finden wie eine Runde, auf der man ab und an mal was macht - Erwähnte ich, dass ich meinen Hund toll finde?
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SO kann ich das ja auch nachvollziehen, es geht eben mer darum, dass ich schon öfter gehört habe, wie viel täglich auf den Spaziergängen so gemacht wird und das finde ich dann schon heftig. Mal ab und zu zwischendurch eine Übung machen finde ich klasse und mache ich auch, wenn es sich anbietet, aber ich bespaße meinen Hund nicht ständig, das wollte ich damit nur sagen, er soll doch auch einfach nur schnüffeln dürfen oder genüsslich über die Wiese rennen. Ab und zu mal ein Suchspiel oder ähnliches finde ich auch prima. (Ich finde es übrigens wiederum gar nicht langweilig, immer nur neben meinem Hund herzulaufen, mir gefällt das ganz gut, so unterschiedlich kann es sein
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Ich denke, der gesamte Alltag ist ausschlaggebend, ob der Hund zur Ruhe kommt und weniger die Spazierdauer oder der Hundesport. Z.B. Familie A geht maximal 1,5 Stunden über den Tag verteilt, Familie B 3 Stunden über den Tag verteilt. Familie A wirft morgens 15 Minuten Bällchen, der Hund hat ja so viel Spaß dabei und ist dann hoffentlich müde. Mittags geht es quer durch die Stadt mit zum einkaufen, das Kind vom Kindergarten abholen... überall Menschen, ein Wust von Gerüchen und Geräuschen... Nachmittags toben die Kinder durchs Haus. Abends dann 45 Minuten auf die Hundewiese, Hund tobt und setzt sich mit zig verschiedenen Artgenossen auseinander. Das nenne ich Stress.
In Familie B geht Morgens jemand eine Stunde durch den Wald, Hundi schnüffelt, trabt so vor sich hin, man trifft bloß ein paar Rehe. Nachmittags geht die Teenager-Tochter eine große Runde auf Feldern und im Wald, übt ein wenig, spielt ein wenig, man trifft einen Hundekumpel und ein paar Rehe. Der Rest des Tages ist Ruhe.
Man liest es ja häufiger mal: der schwerste Job, den ein Hund haben kann, ist der des Familienhundes. Und ich denke auch, ein Stadthund muss sich definitiv mit sehr viel mehr Situationenen, Geräusche, Gerüchen, Menschen, Artgenossen... auseinandersetzen, als ein Landei.
Wichtig finde ich auch den Punkt, ob der Hund die Ruhephasen, also die Zeit, in der er eigentlich nicht dran ist, wirklich nutzen kann. Oder ob er ständig unter Strom steht, weil er denkt, er muss aufpassen, alles im Auge behalten, immer wieder eingreifen...
Im übrigen sehe ich hier bei uns im ländlichen Raum quasi keinen Hund, den ich als überfordert bezeichnet würde. Vielleicht die Spitz-Mix Hündin aus dem Ort, weil sie denkt, sie muss sich ständig um die gesamte Familie kümmern und alles im Griff behalten... Ansonsten, fast jeder hier hat einen Garten und sehr viele Hunde sehen selten mehr als diesen...
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Ich finde das echt alles super interessant, aber irgendwie glaube ich, es kommt ganz auf den Hund drauf an.
Hundesport ist doch erstmal nichts schlechtes und am Tag entspannt mit dem Hund 2-3 Stunden Spazieren gehen doch auch nicht.
Was soll auf einem normalen Spaziergang einen Hund denn so stressen das er ueberdreht?
Vielleicht mache ich auch einfach was falsch, keine Ahnung. Ich kann meinen Hund total hochdrehen, puschen, ihn ueberdrehen lassen und dann kann ich ihn sofort wieder runterholen, entspannen lassen und einfach weiter, ohne Stress Gassie gehen.
Meine Familie hat schon lange Hunde, aber das ist jetzt echt das erste Mal, das ich mir ueber das Stresslevel meines Hundes gedanken mache.
Mein Hund begleitet mich, ich kann mich nicht 100% ihm anpassen und er sich nicht 100% mir. Mal ist ein Tag stress, mal nicht. Mal gibt es viel Stress und ich habe viel Zeit fuer den Hund, und dann will ich auch etwas mit ihm unternehmen, Spass mit ihm haben usw. und mal gibt es Zeiten wo eben ausser Gassiegaengen nichts passiert. Keine Auslastung, keine UO, kein Spielen usw.
Ganz ehrlich, nur mit Kopfarbeit wuerde ich meinen Hund nicht bespassen wollen, ich will ihm auch mal die Chance geben koerperlich zu powern, sonst faellt man vielleicht wieder in ein anderes Extrem.
Aber es kann doch nicht nur Extreme geben, wenn man auf sein Bauchgefuehl hoert, seinen Hund beobachtet und, das sehenden Auges und nicht nur das was man sehen moechte, dann kann man doch nichts falsch machen.
Extreme sind doch nie gut, und der Mittelweg ist doch fuer jeden Hund anders. Jetzt aber gleich zu sagen: "Du machst Hundesport, dein Hund muss ueberfordert und gestresst sein!" ist doch genauso falsch wie "Du machst gar nichts mit deinem Hund, der muss sich doch langweilen und unterfordert sein".
Genauso zu sagen, ich will meinen Hund jetzt nicht mehr koerperlich auslasten sondern nur noch geistig. Das kann man doch so auch nicht sagen. Meiner Meinung nach, sollte ein Hund auch mal richtig powern duerfen, auch mal ueberdrehen auch mal Stress aushalten usw.
Ich kann meinen Hund nciht bei allem bremsen und ich moechte das auch gar nicht. Ich will ihn nicht bei allem ausschliessen, um ihm keinen Stress zu zumuten.
Vielleicht sollte man einfach wieder mehr auf sein Gefuehl und seinen Hund hoeren und nicht darauf was Trainerin XYZ und Forums User ABC sagt.
Ein gesunder Mittelweg ist moeglich.
LG
Gammur -
Ich könnte mir auch vorstellen, der Grundstein für gestresste Hunde wird oftmals im Welpen- und Junghundealter gelegt. Es heißt ja immer, der Junghund muss so viel wie möglich kennen lernen in der Sozialisierungsphase, bloß nichts verpassen, dann kommt er nie wieder im Leben damit klar... Letztlich ist das für so einen kleinen Wurm, der ja eigentlich schon mehr als genug Stress mit der Umstellung seiner gesamten Lebenssituationen hat, oft viel zu viel. Dazu kommt, der Hund lernt so auch, dass immer was passiert, wenn er wach ist. Selbst wenn man es mit der Sozialisierung nicht übertreibt: gerade in einer Familie mit Kindern ist sicher nicht immer leicht, den Welpen auch mal zu "ignorieren", wenn er grad wach ist. Und der Hund wird dann älter und kennt es nur so, ständig passiert was und ständig steht er im Mittelpunkt. Und seine Wachphasen, das was er leisten kann, nimmt ja auch immer mehr zu. Da braucht es dann keine langen Spaziergänge oder Hundesport, um eine gestresste hyperaktive Hummel Zuhause zu haben.
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