Leinenaggression - was hat bei Euch geholfen?

  • Zitat

    Mücke manipuliert weiter lustig vor sich hin. Alle, außer mich.
    Zumindest versuche ich, ihn so gut es geht zu durchschauen :schockiert:

    Bei meinem Mann steht er beim Gassi auch deutlich mehr unter Stress und zieht zum Beispiel auch an der Leine, was er sich bei mir nicht wagt :hust:


    Ich bin ganz ehrlich...ich würde meinen Mann nicht mit meiner Hündin spazieren gehen lassen,...der würde den Hund nämlich machen lassen, was er will :roll:...sprich in einer Leinenagressionssituation würde er dem Hund Leine geben und dann mit erhobenen Zeigefinger sagen" Na, was soll denn das?"...dann würde er seelenruhig weitergehen :gott: ...naja... auch eine Art mit der Leinenagression umzugehen. =)

    meinen 16 Jährigen Sohn würde ich schon eher schicken...denn die plötzlich jugendliche Emotionsentladung, die meinen Sohn in solch einer Situation ereilt, lässt meinen Hund etwas verwundert schauen...aber ich denke das wäre auf Dauer auch keine Lösung, da bestimmt keine Dauerwirkung eintreten würde.

  • Nichts anderes meine ich. Ich rede ja nicht von einer Bestrafung des Hundes. Ich rede von klarem und deutlichem Auftreten und von klaren Ansagen.

    Die Grundbasis ist ja immer die Veränderung des Halters und wie die aussieht, dass muss sich eine Hundetrainer vor Ort anschauen, deswegen halte ich auch überhaupt nichts mehr Tipps im Internet zu geben was die Leinenaggro betrifft. Hätte ich von vornherein einen guten Trainer gehabt und hätte nicht über die ganzen Tipps versucht das Problem zu lösen, dann hätte es sich nicht stark verfestigen können.

    Ich bin grundsätzlich immer für Fairness gegenüber dem Hund und das heißt natürlich auch das man sein Köpfchen einsetzt. Wie schwer ich es mir mache kannst du mal staffy fragen ... was hab ich mir für ein Drama gemacht nach jeder Einzelstunde und ich war froh eine Ansprechpartnerin wie staffy zu haben die bereit war sich auf meine Zweifel und Hinterfragungen einzulassen. Hätte die Trainerin mit Sicherheit auch gemacht aber mir war eine 2te Stimme wichtig, von jemanden der das Canis-System kennt.

  • Huhu,
    also, wollte nur einmal berichten, dass wir weiterhin bei unserem Hundetrainer sind (der übrigens alle möglichen Situationen mit unserer Hündin getestet hat, bevor er die Wasserflasche empfahl), mittlerweile brauchen wir die Flasche nicht mehr, haben sie aber immer noch dabei (ohne das der Hund sieht, dass sie dabei ist).
    Und wir haben uns zwei Meinungen angehört und mit Hilfe der Trainer verschiedene Methoden getestet und da kam raus, dass aufgrund ihrer Vorgeschichte nur die Wasserflasche in Frage kommt.
    Und wen es interessiert, hier die Vorgeschichte:
    - Hütehund (geschätzte 7 Jahre alt), wurde zum selbstständigen Hüten und Schützen einer Schafherde in den Bergen eingesetzt
    - danach Deckhündin in einer Deckstation mit Zwangsdecken und Misshandlungen
    - Tötungsstation
    - läufig Auffangstation, wo nicht nach Geschlecht getrennt wurde
    - aus Auffangstation läufig zu uns, ließ sich schlecht anfassen, schreckhaft und ängstlich bei Menschen (körperlich werden ist da also auch derzeit noch nicht angebracht, da wir erst langsam anfangen können auch mal körperlich mit ihr zu toben ohne, dass sie gleich Panik bekommt, denn erst wenn das klappt, können wir körperlich werden, z.B. zur Seite drängen).
    Hatte vorher a.a. Kuvasz, bin also erfahren was eigenständige Hunde betrifft. Aber sie war wirklich unberechenbar, auch wenn sie wirklich gut hört, sich trotz ausgeprägten Jagdtriebs bei Wildsicht abrufen lässt, ist zu einer Schmusebacke geworden, akzeptiert ein leises Nein sofort und und und.. Nur eben wenn sie einen anderen Hund gesichtet hat..
    Daher Scheck der Schilddrüse: Ergebnis ausgeprägte Schilddrüsenunterfunktion, bekommt jetzt Medikamente und dadurch schon ausgeglichener geworden. Was aber wohl, neben ihrer Vergangenheit, einer der Gründe war, warum sie nicht ansprechbar war. An uns oder unserem Auftreten - Aussage der Trainer - lag es nicht.

    Allerdings ist es bei solchen Verhaltensweisen genauso wie in der Erziehung, man muss am Ball bleiben, immer wieder abfragen und immer wieder zeigen, so nicht bzw. wer der Boss ist ;)


    So, lange Rede kurzer Sinn:
    Leinenaggro ist von Hund zu Hund verschieden, hat verschiedene Ursachen, Auslöser und ist nur ganz indivuell wegzukriegen. Und nur mit einem guten Trainer.
    LG Julia

  • Zitat

    Nichts anderes meine ich. Ich rede ja nicht von einer Bestrafung des Hundes. Ich rede von klarem und deutlichem Auftreten und von klaren Ansagen.

    Von Bestrafung wird geredet, wenn der Hund ein Verhalten daraufhin unterlässt - nichts anderes wäre dann ein "deutliches Auftreten und eine klare Ansage" ;)

  • Ich glaube, dass der Begriff Strafe grade in Bezug auf Hundeerziehung so negativ besetzt ist (ich denke immer an Schläge oder Zuziehen der Kette bis der Hund keine Luft mehr bekommt,....), dass man ihn schlecht noch neutral benutzen kann.

    Daher nutze ich auch lieber den Begriff Korrektur. Noch dazu kommt für mich, dass Korrektur für mich beinhaltet dem Hund zu zeigen, was nicht erwünscht ist, bzw. was stattdessen erwünscht ist. Strafe ist für mich die Bestrafung einer Handlung ohne Lerneffekt.

    Das liegt aber in der subjektiven Auffassung der Begriffe.

  • "Von Bestrafung wird geredet" <-- Für MICH ist Bestrafung etwas anderes ;) und nachdem was ich bisher über hündisches und wölfisches Verhalten gelernt habe dient eine "klare Ansage" der Orientierung, eine Bestrafung im klassischen Sinne (menschlichen Sinne) gibt es so schnell bei den Caniden gar nicht, bzw. nur in Ausnahmefällen. Da wird eine kurze und knackige Ansage gemacht und danach ist das Thema durch. Bestrafung ist für mich, aus menschlicher Sicht, eine massive Einwirkung mit z.B. Hilfsmitteln oder ähnlichem... aber darüber kann man streiten. Für mich ist Bestrafung halt was anderes :D .

  • Zitat

    Allerdings ist es bei solchen Verhaltensweisen genauso wie in der Erziehung, man muss am Ball bleiben, immer wieder abfragen und immer wieder zeigen, so nicht bzw. wer der Boss ist ;)


    So, lange Rede kurzer Sinn:
    Leinenaggro ist von Hund zu Hund verschieden, hat verschiedene Ursachen, Auslöser und ist nur ganz indivuell wegzukriegen. Und nur mit einem guten Trainer.
    LG Julia


    ...das find ich äußerst wichtig, das man wie Du sagst am "Ball bleiben muß" und sein eigenes Auftreten reflektieren muß...

    ...aber ich persöhnlich kann bei der Leinenagression meines Hundes keine bestimmten Auslöser, Ursachen erkennen...außer das ich nicht entsprechend reagiert habe, um die Sache im Keim zu ersticken...

    mein Hund hat zb. keine schlechten Erfahrungen gemacht, oder kam aus einem Tötungslager oder wurde körperlich ausgebeutet...da war rein gar nichts...

    ich seh es bei meinem Hund so...die regt sich schnell auf (ist ein Wachhund)...ist von Natur aus ein "aufgedrehter" sehr natürlicher und kräftiger Hund...das sie meint sie könne mal richtig rumprollen ist doch klar...ich hab auch zuerst gedacht, das sie aus Angst oder sonst irgendeinen "speziellen" Grund so reagiert...NÖÖÖ...das war (bei ihr) einfach die Stärkere markieren...und das wird (also der Charakter dazu) auch erstmal so bleiben...

    Meine Aufgabe ist es einfach ihr Wesen zu verstehen , aber dessen Auswüchse nicht zu tollerieren.

    Es ist schon wahr das man bei Hunden mit ganz verschiedenen Methoden dran arbeiten kann...aber ich glaube nicht, das es (wie sooft angenommen) aus rein negativen Erlebnissen oder aus einer negativen Sozialissierungsphase her ihren Ursprung hat...jedenfalls nicht bei der Leinenagression (häufige Hundeangriffe jetzt mal ausgenommen...aber selbst da bin ich skeptisch)

  • Schön, dass man sich mal Gedanken macht über das Wort Bestrafung- finde ich.
    Da es in meinem Wortschatz in Bezug auf Hundearbeit nicht vorkommt bin ich oft irgendwie irritiert. Und wie schon gesagt wurde passt Korrektur oder klare Orientierungshilfe oder ähnliches wesentlich besser.
    Mal OT kur- mir gefällt auch der Begriff Komando nicht wirklich; Signal find ich besser, das kommt nicht so streng, herrisch rüber so militär mässig.
    Man kann die Sacher sicher so oder so betrachten, ich benutz gerne freundlichere Wörter im Zusammenhang mit der Komnikation mit den Hunden- ausserdem treffen sie die Bedeutung besser.

    Zur Ursprungsfrage zurück:
    -möglich häufiges Training, anfangs in kurzen Einheiten
    - möglich viele geeignete Situationen finden, dies aber stufenweise aufbauen (z. B. erst die bellenden Hunde hinterm Zaun, dann die die 1 km entfernt sind, dann die die 500m entfernt sind,.....)
    - also die Entfernung staffeln
    - klare Ansage und Korrektur, emotionslos (manchmal schwierig- finde ich)
    - Einzeltraining
    - absoute Konsequenz!!! Intoleranz jeglich anderen Verhaltens gegenüber
    - bei mir wird dies nicht über umlenkung wie z.B. Platz ect. aufgebaut, sondern über die Aufmerksamkeit und Gesprächsbereitschaft mir gegenüber, so kann dann nach einer Weile über die
    - Schleppleine gearbeitet werden (von kurz 2m bis lang 10m)

    Das ist der Weg den ich gehe. Und der ganz gute Erfolge erzielt.

  • Ich möcht ja nicht den Zeigefinger heben, aber ihr könnt doch nicht etwas verleugnen(?) oder unbennen was feststeht :roll:

    Es sind doch festgelegte Wörter die eine bestimmte Bedeutung beim Lernen haben.


    "Der Behaviorismus versteht seit Thorndike und Skinner unter Strafe die Präsentation eines unangenehmen Reizes (sog. positive Bestrafung) oder die Entfernung/Vorenthaltung eines angenehmen Reizes (sog. negative Bestrafung)."

    Quelle: Wikipedia


    "Eine Korrektur ist allgemein eine nachträgliche Veränderung eines Objekts, die nur einen vergleichsweise kleinen Teil betrifft, und als verbessernde Maßnahme dient."

    Quelle: Wikipedia

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