Mein Training mit Canis/HTS orientierter Trainerin in Berlin

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    ariane, bei anouk brauchte ich gar kein leckerlie als verstärker, wirklich nix. weil sie einfach von natur aus gerne klettert und springt. ich meine, sie klettert sogar auf bäume

    Dann versteh ich deine Frage nicht??? :???:

  • Ich glaube auch, dass das mit jedem Hund funktioniert, aber wie Marika schon sagte eben nicht mit jedem HH.

    Wenn ich von Anfang an "richtig" mit meinem Hund umgehe - ihn da begrenze, wo es nötig ist und ihm da Freiheit gebe, wo es möglich ist, muss ich mir um das ganze Thema im Regelfall keine Gedanken machen.

    Wenn ich es aber einmal "versaubeutelt" habe, dann muss ich schauen, dass ich aus der Nummer wieder raus komme und muss die Grenzen "härter" setzen. Damit meine ich jetzt nicht, den Hund auf den Rücken werfen oder gar verprügeln, aber bei einem selbstbewussten erwachsenen Hund muss der Bodyblock oder das "Kscht" (oder was auch immer) doch vielleicht etwas anders ausfallen als beim kleinen Welpi.

    Mein Hund ist ziemlich leicht zu beeindrucken - da muss ich dann schon aufpassen, dass ich nicht zu heftig werde. Auf der anderen Seite kann sie im Trieb so hochfahren (Jagdtrieb), dass sie in manchen Momenten gar nichts mehr wahrnimmt. Da könnte man ihr richtig weh tun, ohne dass sie es merken würde (tue ich natürlich nicht). Dementsprechend funktioniert bei ihr ein Um- oder Ablenken über Spielzeug oder Futter absolut nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Ignoranz dem Reiz gegenüber vieles leichter macht.

    Das war der Schlüssel bei der Leinenaggression und hilft bei uns auch beim Jagdproblem weiter. Wenn ich beschlossen habe das Eichhörnchen zu ignorieren, ist die Chance größer, dass Meggie einfach mitkommt als wenn ich versuche sie in dem Moment anzusprechen, zu "kschten" oder sonst irgendwas. Ich beschließe einfach weiter meines Weges zu gehen. Das funktioniert natürlich am besten, wenn ich Meggie vorher schon hinter mich geschickt habe. Ob das auch ohne Leine funktionieren würde, weiß ich allerdings nicht.

    Da ich die Begegnung mit anderen Hunden mittlerweile ganz gut im Griff habe und merke, dass es immer noch mit meiner wachsenden Sicherheit weiter bergauf geht, werde ich genauso weiter arbeiten wie bisher. Vielleicht würde es schneller gehen, wenn ich mich auf einen Trainer einlassen würde, aber ich bin so stolz darauf, was wir bisher geschafft haben (und dass wir es alleine geschafft haben).

    Mal sehen, ob wir das Jagdproblem so auch bewältigen können.

    Ich ziehe übrigens verdammt viel aus diesem auch aus anderen Threads in diesem Forum, da ich mich und meinen Umgang mit Meggie immer wieder reflektiere. Daher bin ich gespannt wie es hier weiter geht.

  • Ich sehe eigentlich auch gar kein Problem darin mit pos. Verstärkern im Training zu arbeiten. Ich würde jetzt hier mal Training und Erziehung (Alltagstauglichkeit etc.) unterscheiden. Wenn meine Hunde Tricks lernen dann mit Clicker und Leckerchen. Eine schöne Agi-Runde wird meist mit einem gemeinsamen Spiel mal mit mal ohne Spielzeug belohnt. Bräuchte ich nicht, beide Hunde machen das gerne, aber halt noch schöner und freudiger mit externem Verstärker. Bei Dummytraing nutze ich das ab und an statt normalen Dummy der Futterbeutel ausliegt/geworfen wird.

    Das heißt aber doch nicht, das ich im Alltag ständig mit gefüllter Leckerlietasche und Spielie rumfuchtel. Meinen Rüden mit Ablenkung vom Jagen abhalten - schon gar nicht.

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    erstens: es geht definitiv nicht darum, dass die hunde angst haben eins drüberzukriegen, denn das passiert in meinem training jedenfalls nicht, ist auch nicht nötig, weil wir uns stück für stück an die reizlagen heranarbeiten, die wir brauchen.
    also wir gehen nicht mit einem leinenaggressiven hund ins auslaufgebiet und verkloppen den, wenn er bellt.

    *lach* jetzt hast du mich auch völlig missinterpretiert. ich habe alle beiträge gelesen und das durchaus verstanden.
    aber MEIN hund hat immer angst, eine drüber zu kriegen. bei einer ausladenden bewegung, beim geräusch eines schlüssels, wenn ich sie mal zu böse angemotzt habe.
    sie ist sehr sensibel, da frag ich mich halt, ob das nicht mit ihr schwierig wäre.

    der einzige moment, wo sie nicht zu verunsichern ist, ist eben, wenn uns plötzlich wild begegnet.

    überhaupt ist mein hund eine komische mischung aus sehr selbstständig und sehr sensibel... ich finde es halt sehr schwierig, da den richtigen weg zu finden.

    miep. sorry. wollte ja nur mal nachfragen. ich verzieh mich auch ganz kleinlaut wieder.

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    überhaupt ist mein hund eine komische mischung aus sehr selbstständig und sehr sensibel... ich finde es halt sehr schwierig, da den richtigen weg zu finden.

    Bracke halt, sinken zusammen wenn du sie schief anschaust, aber schalten beim Jagen alles andere aus...

  • Ich denke, das man einen Hund in der Übung (im Hundesport) an sich schon sehr gut verbal bestätigen kann, aber ich denke auch, das man, wenn man am Ende der Übung einen "Jackpot" gibt, mehr erreichen kann.

    Mein Hund - der große Broderlabbi - lässt sich für sehr vieles begeistern, macht gut mit, egal wo mit ich bestätige. Aber die Beute am Ende als Jackpot ist für ihn das größte und wenn ich dann auch noch mit ihm zusammen mit der Beute spiele und zerre, sie ihm zur Auflockerung noch werfe, dann ist es obertoll. Für ihn ist es die größte Motivation, wenn er am Ende was besseres bekommt als ein Super oder Fein.

    Immerhin werden ja auch Diensthunde nach ihrem Einsatz über ihre "Beute" belohnt und auch bei denen geht die ganze Arbeit auf das Ziel, die Beute zu bekommen.

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    Dann versteh ich deine Frage nicht??? grübel

    ariane, ich habe mich gefragt, warum man eine sportart wählt, bei der der hund etwas machen soll, dass ihm an sich keinen spaß macht und nur in verbindung von belohnung toll ist. das war meine frage.

    damit meinte ich nicht, dass obi, agi oder schutzdienst doof wären, sondern ich meinte, dass die sportart, meiner meinung nach, dem hund an sich auch ohne belohnung gefallen müsste, also die zusammenarbeit in diesem bereich an sich selbstbelohnend sein sollte...ansonsten passt es irgendwie nicht zum hund an sich.
    verstehst du meine frage jetzt besser?
    also, z.b. anouk = agi, mantrailing etc., aber eben kein schutzdienst (was mit ihr auch zu lächerlich wäre).

    die erklärung von Krambambuli finde ich plausibel, klar reagieren hunde schneller, wenn sie im trieb hochgefahren werden und eine aussicht auf beute haben. das finde ich an sich gar nicht schlimm bzw. ist auch etwas anderes, als übungen, die nur durch ein leckerchen für den hund sinn ergeben. im schutzdienst geht es ums beute machen, aslo für den hund eine durchaus logische geschichte. das stellt das ziel dar und ist nicht eine draufgesetzte belohnung. schutzdienst ist also für den passionierten schäferhund selbstbelohnend.

    aber die exakte ausführung von übungen beim obi z.b. kann man vielleicht auch mit einem geklickerten "fein" shapen.

    versteht ihr, was ich meine???

    Zitat

    aber MEIN hund hat immer angst, eine drüber zu kriegen. bei einer ausladenden bewegung, beim geräusch eines schlüssels, wenn ich sie mal zu böse angemotzt habe.
    sie ist sehr sensibel, da frag ich mich halt, ob das nicht mit ihr schwierig wäre.

    der einzige moment, wo sie nicht zu verunsichern ist, ist eben, wenn uns plötzlich wild begegnet.

    überhaupt ist mein hund eine komische mischung aus sehr selbstständig und sehr sensibel... ich finde es halt sehr schwierig, da den richtigen weg zu finden.

    Momo und Lotte: du sprichst gerade von meinem hund ;)
    anouk ist genau so ein typ hund. und deswegen wird sie nicht verunsichert, sondern geführt. sie wird nicht angemotzt oder verängstigt.

    wenn ich sage, dass ich körpersprachlich arbeite, heißt das nicht, dass ich sie bedrohe oder erschrecke, bis auf die sache mit dem "rot", das ja sowieso nur selten bis nie gebraucht wird.

    wir arbeiten sehr ruhig und bedacht, durch führung und nicht durch kampf. gerade solch unsichere hunde können lernen extrem führig zu werden, wenn man es schafft, sie wirklich durch körpersprache anzusprechen. anouk ist zur zeit sehr viel orientierungsfreudiger, als luca.

    die leinenführigkeitsübung wird so langsam durchgeführt, dass anouk zeit hat entscheidungen zu treffen und mir zu folgen. sie wird dadurch nicht verängstigt oder bedrängt, sondern aufmerksam. kann man wirklich schwer erkären, wenn man es nicht gesehen hat, besonders, wenn man sich einen ruck als wütendes gereiße an der leine, vielleicht noch verbunden mit geschreie oder bösen blicken vorstellt...

    vielleicht hilft euch folgende vorstellung:

    eine mutter geht mit ihrem kind zum bus. das kind läuft neben ihr. das kind trödelt und läuft in die andere richtung, richtung befahrene straße/ knurrendem hund etc. die mutter fordert ihr kind freundlich auf, ihr zu folgen. das kind reagiert nicht.
    die mutter ergreift schnell und ruhig die hand des kindes und wechselt schnell die richtung in richtung sicherheit.

    analog dazu:

    ich schnalle meine verstellbare leine um in den kürzesten ring. ich gehe mit meinem hund los. mein hund wird unaufmerksam, also gehe ich in richtung des hundes an lockerer leine einen schritt rückwärts auf meinen hund zu, gebe eine kleine körpersprachliche einladung (gehe beim laufen, ohne den hund anzuschauen leicht in die knie, senke meine hand, öffne die schulter). alles geschieht extrem langsam und ruhig, fast beiläufig. dann wende ich. ist mein hund unaufmerksam und hat meine einladung missachtet, nehme ich ihn mit einem kurzen ruck mit. ohne druck, wut oder stress. einfach ganz ruhig und neutral, ohne einen einzigen blick.

  • Jetzt versteht ich deine Frage.

    Du meinst z.B. warum soll ich mit einem Hund Apportieren, der eigentlich nicht gerne apportiert und das nur wegen einer (Futter-)belohnung macht und nicht wegen des apportieren Willens.

    Aber was du beschreibst mit zum Schluss mit Beute belohnen und richtiges Verhalten aber erstmal shapen, dass kann man doch machen, was spricht dagegen?

  • Ich werfe einfach mal in den Raum, dass es einem Hund ja auch Spaß machen kann für ein Leckerlie irgendwas eigentlich sinnloses zu tun. Klar macht Hundi das für das Leckerlie, aber irgendwie verstehe ich immer noch nicht, was daran schlimm ist.

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