Rein positive Trainings- und Erziehungsarbeit

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    Und hier werden er und seine Bücher angepriesen, für mich spielt das alles zu sehr in den esotherischen Bereich:

    http://www.seelenfluestern.net/bekoff.htm

    Esotherisch war nicht auf Bekoff, sondern auf diesen Link bezogen.

    Wenn ich meine Hunde frage: "Wollt ihr raus", laufen sie zur Haustür.

    Wenn ich meine Hunde frage: "Habt ihr Hunger", laufen sie in die Küche.

    Schlüsselworte "raus" und "Hunger".

    Worte, die sie immer wieder hören, auf die sie konditioniert sind.

    Ich kann auch ganz einfach sagen. "Raus mit euch", auch da laufen sie zur Tür.

    Es sind einzelne Worte, immer wiederkehrende, die sie mit etwas bestimmten verknüpfen und entsprechend reagieren.

    Ich kann einen Hund statt auf "steh" auf "Butterkeks" konditionieren. Er wird mich nicht fragend anschauen, weil er nicht verstehen kann, warum er bei Butterkeks stehen soll, weil das Wort dafür steh heißt.

    Wie hier schon so oft festgestellt wurde, Hunde sind excellente "Leser" unserer Gestik, auch der unbewußten.

    Wenn ich mich als HH bemühe nun auch seine Körpersprache zu lesen, kann ich auch in ganzen Sätzen mit ihm kommunizieren.

    Beispiel: Ich sehe, wie mein Rüde sich anspannt, wie er einen anderen Gang bekommt und ich sehe, dahinten kommt sein Lieblingsfeind. Ich brauch kein donnerndes "Fuß" oder "steh", ich kann ganz ruhig und gelassen sagen "nein, mein Freund, heute verhaust du den nicht". Was hat mein Hund gehört und verstanden? "Nein" und was das bedeutet, weiß er.

    Ich rede auch gerne und viel und in ganzen Sätzen mit meinen Hunden, es macht mir Spaß, die Jungs stört es nicht weiter.

    Aber ich bin mir darüber im Klaren, verstanden werden nur die Worte, auf die sie konditioniert sind.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Nur damit ich den Tread verstehe.
    Hab ich das jetzt richtig aus diesem Thread heraus gelesen, das hier einige sind die meinen, ein Hund versteht das gesprochene Menschliche Wort ?

    Is ja ne ähnliche Liga wie "Tierkommunikation"

    Na sicher verstehen Hunde das gesprochene menschliche Wort
    - die Frage ist doch nur, wieviel sie verstehen: einzelne Kommandos oder ganze Sätze - oder hören sie aus den ganzen Sätzen nur die wichtigen Wörter raus?

    Zweite Frage ist dann, wie sie das lernen.
    Damit beschäftigen sich derzeit Wissenschaftler, daher klingt das alles noch furchtbar kompliziert. :roll:

    Tierkommunikation ist dann nochmal ne ganz andere Liga, darüber kann man auch nicht mit Wissenschaftlern streiten. :lol:

    Mir persönlich ist es ziemlich wurscht wie Wissenschaftler und/oder Hundetrainer das alles nennen - mich interessiert nur ob es funktioniert. Ich hab die Erfahrung gemacht das mein Herdenschutzmix besser auf ganze Sätze oder gar Geschichten reagiert als auf einzelne Kommandowörter, manchmal müssen aber ganz bestimmte (erlernte?) Worte mit im Satz sein sonst funzt es nicht.
    Vermutlich kann ich einfach besser meine Stimmungen übertragen wenn ich in ganzen Sätzen quasseln darf :lol:

  • Zitat

    Ich würde die Schleppleine als neg. Bestrafung ansehen, denn ich nehme dem Hund damit den (Jagd-)Erfolg, die Reizangel als pos. Bestärkung.

    Als pos. Bestrafung würde ich z.B. eine Klapperdose ansehen.

    Aber die Schleppi wird auch hinzugefügt und wäre auch pos. Bestrafung....mh schwierig....... :???:

    Schwierig gell ;)

    Zitat


    Dazu mal eine Gegenfrage von mir: Wie kommt es das Straßenhunde in der Lage sind auf Auto's zu achten und somit heil über die Straße kommen?
    Der Kontakt zu Menschen hat niemals stattgefunden und somit keine Konditionierung........

    Weil es - wie auch bei Wildtieren - von der Mami weitergegeben wird und so schon früh "gelehrt" wird. Auch eine Konditionierung, auch wenn kein Mensch dieses macht.

    Zitat


    Um ganz konkret eine Konditionierung stattfinden zu lassen müßte ich zwischen Ausführung meines Hundes und meinem Loben eine Sekunde einhalten.

    Es gibt auch schon Aussagen von Ethologen, die sagen, dass das mit der Sekunde so nicht ganz stimmt und das ein Hund auch bei einer späteren Belohnung noch eine Verknüpfung herstellen kann, wenn dann noch keine andere Aktion erfolgt ist.

    Zitat

    Die Konditionierung läßt dem Hund keinen Raum für eigenes Denken oder Handeln und auch nicht für Gefühle.

    Warum nicht? Mein Hund hat trotzt Konditionierung noch ganz viel freien Raum für eigenes denken und handeln.

    Zitat


    Nein,ist es nicht. Es wurde dem Hund erklärt und nicht konditioniert.

    Also ich kann meinen Hund auch vieles erklären - wenn ich etwas von ihm möchte oder auch nicht - aber wenn ich ihm erkläre, das die Straße tabu ist und nicht ohne meine Erlaubnis betreten werden darf, dann ist es nicht aus seiner eigenen Denkleistung entstanden, sondern aus einer immer wieder unbewusste oder auch bewussten Wiederholung von Signalen.

    Zitat


    Ein Hund ist ein Lebewesen mit Gefühlen und einem Verstand.
    Warum sollte ich also die Hunde so erziehen als hätten sie es nicht?

    Ich sprechen meinen Hunden gar nichts ab und ich traue denen auch eine ganze Menge zu, aber denn noch kann ich meine Hunde nicht nur über Verstand und Gefühle erziehen. Denn für meine Hunde sind ganz andere Dinge wichtig als für mich.

    Zitat


    Die operante wie auch die klassische Konditionierung läuft nach festen Regeln ab, sonst ist es keine Konditionierung. Also keine operante Konditionierung.

    Wenn ich zum Beispiel den Hund frage ob er was zu Essen haben will und er antwortet mit wuffwuff und das eine Konditionierung genannt wird, kann ich da beim besten Willen nichts mehr zu schreiben.

    Konditionierung entsteht auch aus einer regelmäßigen Wiederholung und das muss nicht unbedingt eine bewusste feste Regel sein.

    Meine Hunde können Schlüsselwörter aus ganzen Sätzen herausfiltern und reagieren entsprechend. Da sind auch die Worte wie "Hunger", "Essen", "Frühstück", "Abendbrot", "Abendessen", "Gassi", "Pipi", "Pups" und viele andere dabei. Das ist aber auch Konditionierung, denn auf dieses Wort erfolgte immer ganz bewusst oder unbewusst eine Handlung, die mit diesem Wort verbunden wurde.

    Ich möchte aber mal den sehen, der seinem Hund ein Platz beibringt und sich dafür in den Schlamm legt. Mein Hund würde mich mit einem Rudel Fragezeichen über den Kopp anschauen und sich dann verkrümmeln.

  • Ich verweise immer wieder gerne auf Michael Tomasello - Die kulturelle Entwicklung des menschlichen Denkens. Tomasello zieht hier sehr schön die Linie zwischen kognitiven Fähigkeiten von Nicht-Primaten gegenüber Primaten und von nichtmenschlichen Primaten gegenüber menschlichen Primaten. Gerade ersteres dürfte sehr interessant sein :)

  • Zitat

    Ja, aber es ist doch die pos. Bestrafung, hast recht =)

    Aber wegzaubern wäre neg. Bestrafung :lol:

    Ich für mich würde sagen, Positiv und Negativ - egal ob Belohnung und Bestrafung - vermischen sich immer wieder und man kann es nie wirklich so genau trennen, es sei denn, man konzentriert sich immer und 100% auf das was man macht und macht nichts mehr aus dem Bauch heraus.

  • Gaby, danke für den Hinweis - ich hab das wohl falsch verstanden bzgl. Bekoff.

    Ansonsten ein super Beitrag! Gestik, Mimik, Körperhaltung (und -spannung) sind lauter Dinge, die dem Hund Informationen vermitteln, bevor wir überhaupt selbst begriffen haben, was wir jetzt gleich zum Hund SAGEN wollen. Das in 99 % (wenn nicht gar 100%) der dann folgenden Sätze mindestens EIN Schlüsselwort steckt, ist wohl auch kein Geheimnis.

    Und ja, susa - durch deine "Plauderei" kannst du deine Stimmungslage besser zum Ausdruck bringen. Also alles bestens :smile:

    Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass in der Richtung weiter geforscht wird und ich lasse mich anhand nachvollziehbarer Studienergebnisse gern auch noch eines anderen belehren.

    Nur - im Ernst - die bisherigen Erläuterungen von euch, Tina und Saskia, sind mir momentan doch ein wenig zu... nun ja... mager, um es mal so auszudrücken.

    LG
    cazcarra

  • Ich wollte übrigens mal anmerken: wenn Sara ganze Sätze verstehen würde, dann hätte sie ja gegenüber Ulexa, die taub ist, einen Vorteil, hat sie aber nicht, denn sie reagiert meißtens nicht anders :p

    @ cerridwen

    Bei der Schleppi ist für mich eh die Frage ob sie eine Bestrafung ist, welcher Hund hört z.B. mit dem Jagen auf, auch wenn er in die Schleppi reinrennt......ein MK ist ja auch keine Bestrafung (außer Hundi wurde nicht richtig dran gewöhnt) sondern nur eine Sicherung. Vielleicht pack ich es in die Schublade Hilsmittel rein :D

  • So, jetzt bin ich nochmal kurz da, bevor ich was zu Essen machen muss. Also nicht böse sein, wenn ich dann nicht mehr antworte.

    Ich habe nicht behauptet, dass man dem Hund das Ohr abquatschen soll. Ich habe gesagt, dass man ALLE Kanäle der Kommunikation nutzen kann. Aber wenn das jemand anders schreibt bekommt er Applaus, wenn ich es schreibe ist es Hokuspokus.

    Die Kommunikation zwischen Mensch und Hund ist etwas besonderes, liege ich da im allgemeinen Meinungstrend, oder ist das auch falsch? Der Hund und der Mensch haben eine spezielle gemeinsame Evolution, also haben sich da im Gegensatz zu anderen Spezies Besonderheiten heraus gebildet. Bin ich schon von der Schiene abgewichen?


    Ich weiß nicht, was ihr braucht, damit es "fetter" wird. Helft mir halt ein bisschen. Ich habe schon Beispiele gebracht, Wissenschaftler und Literatur-Nachweise gepostet, Studien nachgeschlagen und versucht, wenigstens ein bisschen zu erklären, was da gerade gemacht wird.

    Nochmal, das ist keine Erfindung von mir persönlich.

  • Zitat

    Ich habe nicht behauptet, dass man dem Hund das Ohr abquatschen soll. Ich habe gesagt, dass man ALLE Kanäle der Kommunikation nutzen kann. Aber wenn das jemand anders schreibt bekommt er Applaus, wenn ich es schreibe ist es Hokuspokus.

    Die Kommunikation zwischen Mensch und Hund ist etwas besonderes, liege ich da im allgemeinen Meinungstrend, oder ist das auch falsch? Der Hund und der Mensch haben eine spezielle gemeinsame Evolution, also haben sich da im Gegensatz zu anderen Spezies Besonderheiten heraus gebildet. Bin ich schon von der Schiene abgewichen?

    Da stimme ich dir vollkommen zu. Das Verständnis Hund/Mensch Mensch/Hund ist einzigartig.
    Nur wir Menschen haben viel davon verlernt in den letzten 500 Jahren.
    Hunde sind die einzigen Tiere die die Menschlichen Gesten ohne training verstehen können.
    Hat Vorteile für die Hunde gebracht das zu können.
    Aber unsere gesprochene Sprache verstehen sie trotz allem nicht.

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