Verständnisfrage(n) zum Umlenken

  • Hm, also bei mir ist es schon so, dass ich auch über Alternativverhalten gehe. Allerdings ist bei mir dabei nie das Ziel den Hund abzulenken und dauerhaft ein einziges Alternativverhalten zu etablieren. Wenn, dann geht es darum, den Hund aus einer hohen Erregungsstufe "herauszuholen" , indem ich ihm etwas anderes zu tun gebe. Das ist aber nicht mein Endziel, sondern einfach eine Methode, wenn allein ein einfaches "Lass es" in der Situation aufgrund des Erregungszustandes des Hundes nicht zum Erfolg führen würde.
    Dauerhaft möchte ich aber kein automatisiertes Alternativverhalten aufbauen, sondern meinem Hund die Freiheit erhalten alles andere tun zu dürfen. Daher bleibt ein Alternativverhalten bei mir auch immer abhängig von einem Kommando, mein Ziel ist es nicht, dieses Kommando mit der Zeit abzubauen. Mein Ziel ist es mit der Zeit das Alternativverhalten nicht mehr zu benötigen.

  • Zitat

    Jana, das ist dann aber eher Ablenkung, keine Gegenkonditionierung. Mache ich zum Teil natürlich auch.


    Ja.

    Wobei das Wort Ablenkung es nicht ganz trifft, da ich nicht einfach ablenke, sondern ihm einfach nur etwas anderes zu tun gebe, der eigentliche Grund seiner Erregung aber teilweise noch in seinem vollen Bewusstsein vorhanden ist. Ein Beispiel wäre z.B. das Platz bei Wildkontakt.

  • @ Schopenhauer

    ich denke Du verstehst da was nicht ganz richtig oder kennst einfach die Methode nach der ich meine Hunde rabeite nicht.
    und ich garantiere Dir, dass ich seit unser neuster hund da ist, weiss was ein schwieriger Hund wirklich ist!
    Und ich weiss nun auch was leichte Hunde sind.

    Und ich kann Dir nur sagen, will nicht überzeugen, nur mittelen, dass meine Methode für uns wunderbar ist bei der wir "hängengeblieben" sind.
    Mit dieser Arbeit werden leichte, schwierige und Problemhunde trainiert, da sie eben sehr klar und verständlich ist.

    Ich kann nun schlecht eine ganze Philosophie hier breittreten, aber es hat nichts damit zu tun, dass ich meinem Hund ständig Liebe beweisen muss oder ihm Handlungsketten beibringe und ein schlechtes Gewissen hab ich schon 3x nicht.

    Das mit meinen Beispielen war nur ein Versuch es bildlicher darzustellen, trifft aber für mich im Endeffekt kaum zu. Meine Hunde bekommen einzig und allein für nur ein einziges Fehlverhalten rot und das ist die nicht ansprechbarkeit. So wenn sie dann ein Rot bekommen, liegt die Lösung immer bei mir. Nr am Rande...wie gesagt....das alles kann hier nicht beschrieben werden.

    Zum anderen hatte ich vor kurzem einen Beitrag zur Ampel. Weil MIR nicht klar war ob Ampel für jeden das gleiche bedeutet. Und ich denk das Fazit daraus war, dass die Ampel nur ein Gerüst ist, nichts starres und jeder HH es scheinbar anders interpretiert.
    So ist es unsinnig mir zu erklären wie DEINE Ampel fnktioniert. Meine geht scheinbar anders. Das einzigste was bei jedem gleich zu sein scheint an der Ampel sind die Farben und dass Rot was negatives ist (deswegen sprech auch gern von rot).
    Und nebenbei: jede Ampel schaltet nach einem rot auch wieder auf grün ;)

    Und was ist denn Liebe? Für mich beinhaltet Liebe respekt und Vertraunen. Und genau darauf beruht meine Arbeit mit meinen Hunden.
    Bei uns rappelts mal, danach "nehmen wir uns in den Arm" und dann gehen wir wieder zur Tagesordung über. So ist das bei uns :smile:

    Wir sprengen hier wirklich den Rahmen (wobei es doch immer wieder ums umlenken geht), aber darf ich fragen wie Du Deinen schwierigen Hunden ein NEIN beibringst, wenn das gleich beim ersten mal klappt und Du nicht körperlich wirst?


    Cerridwen
    Ich denk, das Deine da anders reagieren, da Du einfach nur mit einer anderen Methode arbeitest als ich. Wie oben schon erwähnt, gibts bei mir rot nur für Nicht-Ansprechbarkeit. So liegt die Lösung für den Hund danach sowieso immer bei mir.

  • Zitat

    Wir sprengen hier wirklich den Rahmen (wobei es doch immer wieder ums umlenken geht), aber darf ich fragen wie Du Deinen schwierigen Hunden ein NEIN beibringst, wenn das gleich beim ersten mal klappt und Du nicht körperlich wirst?

    Es ist schön, wenn du deinen Weg gefunden hast. Bleib dabei, wenn du davon überzeugt bist! Es gibt nichts schlimmeres, als ständig was Neues zu probieren. Was mich angeht, ich arbeite nicht wirklich nach der Ampel. Zumindest nicht nach einem Lehrprinzip, sondern intuitiv, so wie bei meinen Kindern eben auch. Bis ich die Ampel kennengelernt habe als Arbeitsmethode war mein Hund schon 6 Jahre alt und für mich war das dann schon ein alter Hut. Ich arbeite völlig anders und das hier zu erkläeren ist für mich auch sehr schwierig, man müsste es eben einfach sehen, was wir meinen.

    Wie ich Nein beibringe? Nun, ich habe ein sehr sensiblen Hund und einmal Nein, immer Nein. Liegt wohl an der Tonart, wie ich es sage. Keine Ahnung. Mein Hund kam an, wollte an den Blumentopf, ich sagte ein Nein, sie erschrak und von dem Tag an war Nein ein Nein. Selbst nach ihren Operationen brauchten wir keinen Kragen oder einen Body, da ein Nein reichte, wenn sie schlecken wollte. Ich denke, es liegt daran, wie man es sagt und wie die Körpersprache dabei aussieht.

    Und so mach ich es auch mit anderen Hunden. Und es wirkt.

  • Zitat


    Cerridwen
    Ich denk, das Deine da anders reagieren, da Du einfach nur mit einer anderen Methode arbeitest als ich. Wie oben schon erwähnt, gibts bei mir rot nur für Nicht-Ansprechbarkeit. So liegt die Lösung für den Hund danach sowieso immer bei mir.

    Ich denke, das liegt nicht an der Methode sondern am Hund.

    Wenn ich Ulexa etwas verbiete, dann würde sie am liebsten sofort zu mir angerannt kommen und beschwichtigen (uhh Frauchen ist böse.....), guckt mich aber lieber vorher fragend an und reagiert dann auf meine Einladung.

    Sara sch..... darauf, wenn ich mit ihr mecker und sie dann zu mir rufe, dann kommt so ein Blick: zuerst meckerst du mit mir und dann soll ich noch zu dir kommen...... :???:

  • Zitat

    Ich denke, das liegt nicht an der Methode sondern am Hund.

    Wenn ich Ulexa etwas verbiete, dann würde sie am liebsten sofort zu mir angerannt kommen und beschwichtigen (uhh Frauchen ist böse.....), guckt mich aber lieber vorher fragend an und reagiert dann auf meine Einladung.

    Sara sch..... darauf, wenn ich mit ihr mecker und sie dann zu mir rufe, dann kommt so ein Blick: zuerst meckerst du mit mir und dann soll ich noch zu dir kommen...... :???:

    Genau dieses ist es.
    Das hat nichts mit der Methode an sich zu tun, sondern daran, das mein Hund ein Sensibelchen ist. Gut bei dem Terriertier könnte es klappen, der würde sich vermutlich schütteln und zur Attacke blasen.

    Da es ja viele Methoden und Wege gibt, Hausregeln und Regeln für den Alltag zu integrieren, werden wir uns da nie einig werden, welcher Weg der bessere ist oder welcher der effektivere. Ich stehe halt dazu, das ich nicht warten muss, bis mein Hund einen "Fehler" macht, um dem das dann zu verbieten, sondern ich zeige meinem Hund halt vorher, was ich von ihm in der Situation X erwarte.
    Ich kann trotzdem ganz entspannt spazieren gehen, mich unterhalten und what ever ohne das mein Hund sich falsch benimmt - na gut zu 99%, aber ich möchte ja auch einen Hund und keinen Roboter. Genauso sieht es zu Hause aus.

    Zitat

    (weil ich mir den Respekt erarbeitet und verdient habe)


    Respekt muss man sich halt verdienen, erarbeiten dürfte schwierig werden und geschenkt bekommt man diesen schon mal gar nichts.
    Genauso sieht es mit dem Vertrauen aus.

  • Jetzt muss ich mich doch nochmal kurz zu Wort melden um mich zu erklären:

    ne, es liegt nicht am Hund, sondern an der Methode.
    Alle Hunde, die nach "meiner" Methode trainiert werden erlernen das so...egal ob Sensibelchen (wie unser erster Hund) oder Rabauke wie unser 2.

    Jeder Hund, der so trainiert wird erlernt solch ein "Verhaltensmuster" bzw. "Handelungskette" im weitesten Sinne. So wird "bei uns" die Komunikationsbasis geschaffen.

    Alles andere ist bei uns nettes Beiwerk, sozusagen.
    Schwierig, in wenigsen Worten zu erklären was gemeint ist.

  • Zitat


    Jeder Hund, der so trainiert wird erlernt solch ein "Verhaltensmuster" bzw. "Handelungskette" im weitesten Sinne. So wird "bei uns" die Komunikationsbasis geschaffen.

    Dann frage ich mich aber nur ganz ehrlich, wie der Hund lernt, das etwas nicht erwünscht ist, wenn er doch nach der Ansage gekuschelt wird.
    Das ist eine Verhaltenskette, die für mein Verständnis sehr komisch gehalten ist. Denn die Gefahr, die ich da sehe ist, das der Hund sehr schnell lernt ich will Aufmerksamkeit, also lege ich den Kopf auf den Tisch. Das gibt zwar erst mal eine Anschiss, aber danach wird gekuschelt. Weil ist ja eine doch ser deutlich definierte Handlungskette.
    Ist der Hund jetzt nicht ganz so Clever und durchschaut diese Kette nicht, der - so sagt es mir mein Menschenverstand - hat dann vermutlich immer ein Rudel Fragezeichen über dem Kopf, frei nach dem Motte: ja wat denn nu, Anschiss oder kuscheln?

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